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2023 Blogbeiträge Mexiko Zentralamerika

Warten & feiern in Veracruz

Teil 2 unserer Reise durch Mexiko

Unser zweiter Stopp in Mexiko war die Küsten- und Hafenstadt Veracruz, wo unser Van planmäßig am 12. Oktober ankommen sollte. Das sich dies um mindestens eine Woche verzögern würde, wussten wir schon, nachdem unser Container außerplanmäßig in Jamaica abgeladen und auf ein anderes Schiff verladen worden war. Dazu kamen dann noch mal weitere, teils unerklärliche, aber auch mechanische und vor allem bürokratische Verzögerungen, die uns den letzten Nerv kosteten und auf die wir noch mal gesondert eingehen werden.

Jedenfalls verbrachten wir letztendlich 4 lange Wochen in dieser Stadt am Meer. Und ehrlich gesagt, hätte es, um die „Sehenswürdigkeiten“ zu entdecken, nicht mehr als zwei Tage gebraucht. Aber was will man machen…

Am 19. Oktober bezogen wir auch hier wieder ein kleines AirBnB Apartment, welches nur 2 Blocks vom Strand entfernt lag. Dies war zwar kein karibischer Traumstrand aus dem Bilderbuch, aber immerhin ein Strand – mit Blick auf Tankschiffe.

Unser Hausstrand

Bis in die kleine Altstadt von Veracruz waren es knapp 20 Minuten zu Fuß. Dort spielt sich alles rund um den kleinen Hauptplatz, der auch hier Zocalo genannt wird, ab.

Zocala in Veracruz

Da der ‚Dia de los Muertos‘ nicht mehr fern war, standen schon die ersten Deko-Totenköpfe parat. Aber auch außerhalb dieses Feiertages, finden dort das ganze Jahr über, an den Wochenenden Folklore Tanzshows und Konzerte statt.

Einstimmung auf den Dia de los Muertos
Mexikanische Folklore

Das war es dann auch schon mit Sehenswürdigkeiten. Der Rest der Altstadt bestand aus mehr oder weniger zerfallenen alten Gebäuden, die sicherlich mal ihren Charme hatten, inzwischen aber eher vernachlässigt wirkten.

Die Hütte hat wohl schon besser Zeiten gesehen

Entlang des Malecón, also der Strandpromenade, spielte sich allabendlich, wenn die Sonne untergegangen war und die Temperaturen langsam erträglich wurden, das Leben ab. Vorbei an Souvenirbuden und Straßenverkäufern, ging es hier entlang des RoRo Hafens, bis zu „unserer“ Strandbucht und von dort immer weiter von Bucht zu Bucht, die hier allerdings tagsüber alle vollgestellt sind mit Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen, die einem alle 2 Sekunden freundlich, aber aufdringlich angeboten werden.

Für Christians Geburtstag am 22. Oktober mieteten wir uns daher zwei flotte Mountainbikes (die einzigen die man in der Stadt auftreiben konnte) und machten uns damit auf den Weg ins 12km entfernte Boca del Rio, die moderne Version von Veracruz, voller Hochhäuser, schicken Hotels und Shoppingmalls.

Geburtstags-Radtour am Meer

Dort waren die Strände etwas schöner, weil weiter weg vom Hafen, aber mindestens genauso belebt und voller geschäftstüchtiger Verkäufer. Von Sonnenbrillen, über Parfüm, Badekleidung, Spielsachen, Zigarren bis hin zu belegten Brötchen (hier genannt Tortas), hausgemachen Säften und Schnäpsen und sogar frischen Austern, konnte man alles direkt von seinem Handtuch oder Plastikstuhl aus kaufen.

Strand + Hochhausromantik

Dazu erfolgte eine Rundumbeschallung von diversen Beachbars, Privatleuten mit Boomboxen und kleinen Musikkombos, die immer wieder vor und hinter einem aufspielten, in der Hoffnung, ein paar Peso zu verdienen. Einfach herrlich, diese Ruhe! 😉 Aber die ein oder andere Michelada, machte alles erträglich.

Prost!

Abends, zurück in der Altstadt ging es nicht weniger lebhaft zu. Jeden Sonntag Abend, versammeln sich in den Bars rund um den Zocalo mehrere Bands, die kaum einen Mexikaner und Mexikanerin still halten ließen. Jung und alt schwang hier das Tanzbein. Die Stimmung erinnerte uns fast ein bisschen an Kuba.

So vergingen die Tage und täglich bekamen wir neue, unklare Informationen, bzgl. der Ankunft des Schiffs mit unserem Container. Irgendwann schien es schon in der Bucht vor Veracruz zu sein, konnte oder durfte aber nicht anlegen. Jeden Tag machte uns unser Agent Hoffnung, dass es morgen soweit sein könnte, oder übermorgen, oder vielleicht in der darauffolgenden Nacht… Es war wirklich nervig so in der Schwebe zu hängen und nichts machen zu können, außer eben warten.

Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, und das finanzielle Loch, das diese Situation in unserem Reisebudget verursachte, zumindest etwas zu verkleinern, angelten wir uns zwei-drei kleine online-remote Jobs, die uns beschäftigt hielten und für etwas Kleingeld sorgten.

Ansonsten hieß es warten, in der Altstadt spazieren gehen, ab und an mal ins Meer hüpfen und weiter warten…

Dia de los Muertos

Zudem rückte einer der wichtigsten Feiertage von Mexiko immer näher, der ‚Dia de los Muertos‘ – der Tag der Toten. Extra für diesen waren wir so zeitig nach Mexiko gereist, da ich dieses spezielle Fest unbedingt mal vor Ort erleben wollte.

Das Fest fällt auch hier auf den 1. und 2. November, ist also das mexikanische Pendent zu Allerheiligen. Der Dia de los Muertos geht auf einen alten Glauben zurück, dass die Toten zum Ende der Erntezeit für eine Nacht zurückkehren, um mit ihren Lieben ein rauschendes Fest zu feiern. Anders als bei uns, ist dies also ein sehr fröhlicher und ausgelassener Feiertag.

Familien bauen für ihre Verstorbenen kleine Altare auf, die mit Bildern, orangenen Blüten (eine Art Ringelblume) und bunten Fahnen dekoriert werden. Außerdem werden die Lieblingssnacks und Getränke der Verstorbenen dazugestellt, sowie das traditionelle ‚Pan de Muerte‘ – das Totenbrot, welches ähnlich schmeckt wie ein Kreppel – schließlich haben die Toten nach der langen Reise aus der Unterwelt sicher großen Hunger.

Altar für den Dia de los Muertos

An den beiden Festtagen selbst, werden dann die Gräber auf den Friedhöfen geschmückt und mit den Blüten der Pfad für die Toten markiert, damit sie den Weg zurück zu ihren Familien finden. Zudem versammeln sich die Familien und Freunde an den Gräbern, essen und trinken dort gemeinsam, oft wird auch Musik gespielt und gesungen.

Dieses Fest wird in den verschiedenen Regionen von Mexiko natürlich unterschiedlich begangen und wir wollten unbedingt in die Gegend von Oaxaca, weil das Fest dort besonders üppig und ursprünglich gefeiert werden soll. Nun saßen wir aber in Veracruz fest, ohne Van und ohne genau zu wissen, wann das Schiff nun endlich anlegen würde und wir dann vor Ort gebraucht werden würden.

Ich war ehrlich gesagt ziemlich geknickt – wir hatten so viel geplant und organisiert, extra um diese Tage herum und dann machte uns die sch**ß-Reederei einen Strich durch die Rechnung.

So verbrachten wir die Feiertage eben in Veracruz – immerhin in Mexiko. Aber das ist ungefähr so, wie wenn man unbedingt einmal im Leben auf das Oktoberfest will – und dann in Bielefeld statt in München im Festzelt sitzt… ☹ Sicher ein Luxusproblem, aber dennoch enttäuschend.

Die Feierlichkeiten rund um den Dia de los Muertos starteten bereits in der letzten Oktoberwoche. Los ging es mit einem Umzug der „Las Catrinas“, dass ist eine weibliche Skelettfigur, die als Sinnbild für den Dia de Muertos steht. Hunderte Menschen nahmen daran teil, in den schönsten Kostümen und aufwändig von Maskenbildnern geschminkt.

Parade der verschiedenen Catrinas
Parade der verschiedenen Catrinas
Parade der verschiedenen Catrinas

Zwei Tage später, folgte ein weiterer Umzug mit noch mehr Figuren und aufwendigen Choreografien.

Parade zum Dia de los Muertos
Parade zum Dia de los Muertos
Parade zum Dia de los Muertos

Am 2. November machten wir uns dann auf den Weg zum Friedhof, allerdings zeigte sich dann dort, dass der Feiertag hier nicht ganz so groß begangen wird, wie in anderen Teilen des Landes. Aber immerhin ein paar Gräber waren geschmückt und hier und da spielte sogar eine Mariachi Band für die Toten auf.

Friedhof in Veracruz

Auch wenn es nicht das Event war, dass wir uns erhofft hatten, so hatten wir doch immerhin einen kleinen Einblick in die Traditionen rund um diesen besonderen Tag bekommen. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr noch mal mit uns und dem Dia de los Muertos.

Warten, warten, warten…

Die Tage danach wurden dann noch mal extra zäh. Eine Sturmwarnung verhinderte, dass der inzwischen abgeladene Container an die Stelle gebracht werden konnte, wo wir den Van ausladen konnten. Am Freitag den 3. November konnten wir dann aber zumindest den Container öffnen und den Van rausholen. Da zeichnete sich dann schon das nächste Problem ab…

So hieß es weiter warten und auch meinen Geburtstag in Veracruz verbringen. Wenigstens war an meinem Tag das Wetter wieder schön, sodass wir die Zeit am Strand verbringen konnten, bevor wir abends auf das Terrock-Rockfestival gingen, welches zufällig an diesem Tag stattfand.

Dort traten 6 Coverbands auf, von denen zwei quasi unsere alte Poco-Playlist hoch und runterspielten. Wir hatten also einen grandiosen Abend!

Terrock Fest
🙂

In der darauffolgenden Woche ging es dann am Hafen weiter, wenn auch im Schneckentempo, da die mexikanische Hafen-Bürokratie unvorstellbar kompliziert und langsam war. Auch sonst warteten noch einige böse Überraschungen auf uns…

Aber dazu dann demnächst mehr.

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Viva Mexico! 12 Tage in Mexico City

Teil 1 unserer Reise durch Mexiko

Nach einem kurzen, aber anstrengendem und schlaflosen Flug, kamen wir am 7. Oktober um 2 Uhr nachts ziemlich gerädert in Mexico City an. Vermutlich reichten unsere Augenringe zurück bis Kolumbien. Da es uns wenig sinnvoll erschien, mitten in der Nacht in die Stadt reinzufahren und auch unser Apartment erst ab nachmittags bezugsfertig war, verbrachten wir noch einige Stunden am Flughafen und saßen die Zeit bei Starbucks ab, bevor wir uns am frühen Vormittag auf den Weg in die Innenstadt machten.

Unser Airbnb Apartment lag im In-Viertel Roma-Norte, wo wir schon mal unser Gepäck abladen konnten und uns anschließend ein wenig umschauten und erstmal was zum Frühstücken suchten. Beim gefühlt drölften Kaffee an diesem Tag, der uns aber auch nicht wacher machte, beschlossen wir dann keine Zeit zu verlieren und uns gleich der ersten Walking Tour, durch die riesige 23 Millionen-Metropole anzuschließen. 

Coyoacan

So landeten wir im südlich gelegenen Künstlerviertel Coyoacan, welches sich durch spanische Architektur und viele kleine Kunstgalerien und Märkte auszeichnet.

Unterwegs im bunten Coyoacan

Bei dem Spaziergang durch das Viertel lernten wir bereits viel über die Geschichte von Mexico, angefangen bei der Kultur der Mexicas, gefolgt von den Azteken und den Mayas.
Die Mexicas (ausgesprochen Meschikkas) waren diejenigen, welche die heute als Mexico City bekannte Stadt im Jahr 1325 gründeten, und zwar mitten auf einem riesigen See. In den folgenden Jahrhunderten wuchs die Stadt immer weiter und schließlich waren es die Spanier im 16 Jahrhundert, welche den Untergang des Reiches der Azteken begründeten und den See schließlich ganz trockenlegten, um die Stadt noch weiter zu vergrößern. Das dies nicht so richtig gelang, hatte damals schon viele Überflutungen und Unglücke zur Folge. Und bis heute kämpft die Stadt mit dem instabilen Untergrund. Nahezu jedes Gebäude im historischen Zentrum der Stadt, ist krumm und schief, da der Boden in der ganzen Stadt immer weiter absinkt. An vielen Stellen mussten Treppen gebaut werden, da Gebäude und Kirchen inzwischen bis zu 2m tiefer liegen als ursprünglich bei der Erbauung.

Coyoacan, war auch die Heimat von Mexikos berühmtester Künstlerin: Frida Kahlo. Ihr berühmtes blaues Elternhaus, genannt Casa Azul, steht bis heute und wurde kurz nach ihrem Tod zum Museum umfunktioniert, mit jeder Menge Fotos von ihr, sowie ihrer Originaleinrichtung, Kleidung, Schmuck und natürlich ihrer Kunst. Ich fand das superspannend zu sehen, da ich vor einigen Jahren die Biografie von Frida gelesen habe, und vieles daraus wiedererkannte.

Frida Kahlo
Fridas Kleidung

Weiter südlich in der Stadt, befindet sich außerdem das Haus, in dem Frida mit ihrem Mann Diego Rivera gelebt hat, welcher wiederum zu den berühmtesten und einflussreichsten Künstlern des Landes gehört. Von ihm stammen viele weltberühmte Murals, die ich mir in den kommenden Tagen auch noch alle ansah.
Zunächst ging es aber für uns zum Haus von Frida und Diego, welches eigentlich aus zwei Häusern besteht, die mit einer kleinen Brücke verbunden ist, was als Sinnbild für die eher turbulente Beziehung der beiden gesehen wird.

Haus von Frida & Diego

Das Innere befand sich gerade im Umbau, dennoch gab es auch hier die ein oder andere spannende Kuriosität zu sehen.

Monsterparty!

Aber auch abgesehen von Fridas Erbe gab es in Mexico City unglaublich viel zu entdecken. Schon lange hat uns keine Stadt mehr so beeindruckt und begeistert wie diese Mega-Metropole. Wir legten jeden Tag an die 30.000 Schritte zurück, obwohl wir auch gerne mal auf die Metro, Busse oder ein Uber zurückgriffen. Die Stadt ist einfach riesig!

Centro Historico

Auch im historischen Zentrum schlossen wir uns noch mal einer Walking Tour an. Allein die für die Architektur lohnt sich ein Ausflug in diesen Teil der Stadt.

Centro Historico
Centro Historico

Zudem wurde mitten in der Stadt, bei Bau einer Metro-Linie, Ende der 1970er Jahre, ein alter Azteken Tempel gefunden. Eine Ausgrabungsstätte mitten in der Altstadt ist definitiv auch ein besonderer Anblick.

Aztekentempel statt U-bahn

Ebenfalls im historischen Zentrum befindet sich der einst höchste Turm von Südamerika – der 182m hohe Torre Latinoamericana, der inzwischen längst von anderen, höheren Gebäuden überholt wurde. Vom 44. Stock des Turms aus, hatte man dennoch einen super Ausblick über die Stadt, und die umliegenden Berge und Vulkankrater.

Blick über CDMX

Desweiteren besuchten wir den Palacio Nacional, in dem der Präsident von Mexiko lebt und arbeitet. Dementsprechend waren hier die Sicherheitsvorkehrungen besonders streng. Im Gänsemarsch ging es mit anderen Besuchern durch das beeindruckende Gebäude, dessen Highlight eins der bekanntesten Murals von Diego Rivera ist, welches auf über 16m die Geschichte von Mexiko darstellt.

Mexiko-Mural von Diego Rivera

Sehr beeindruckend!

Auf dem Platz vor der Hauptkathedrale der Stadt, genannt Zocalo, konnten wir zudem Schamanen bei traditionellen Reinigungsritualen beobachten, die bei Mexikaner:innen sehr beliebt zu sein scheinen.

Reinigungsritual

Mithilfe von Weihrauch (und sonstigen Kräutern), sowie Büschel bestimmter Pflanzen, wird die zu reinigende Person eingeräuchert und befeudelt, dabei werden Mantras gesungen und wir können nur hoffen, dass es danach allen besser geht. 😉 Wir selbst fühlten uns jedoch rein genug und schauten uns das Spektakel daher nur von außen an.

Á prospos Spektakel: Am Plaza Garibaldi, versammelten sich allabendlich die für Mexiko so typischen Mariachi Bands. Für ein kleines Trinkgeld konnte man sich hier Lieder wünschen und bekam dann ein persönliches Ständchen gespielt.

Mariachis bei der Arbeit

Dazu einen Tequila und mehr Mexiko geht dann wirklich nicht mehr. 😉

Museen & Parks

Wenn wir uns nicht gerade die Füße in der Stadt platt liefen, besuchten wir eins der insgesamt 150 Museen die die Stadt zu bieten hat. Vom Palacio de Bellas Artes, der schon von außen ein Hingucker ist, das Museo Arte Moderno, bis hin zum Anthropologiemuseum, gab es unglaublich viel Spannendes zu entdecken.

Palacio Bellas Artes

Das Anthropologiemuseum war ein besonderes Highlight. Aufwendig und detailreich präsentiert, wird hier die Geschichte und Kultur von Mexiko dargestellt. In 23 riesigen Ausstellungsräumen erfuhr man alles Wissenswerte über die präkolumbianische Geschichte Mexikos, über die Mexicas, Azteken und Mayas, sowie die lebende, bunte, indigene Kultur des Landes, von der Küste bis ins Hochland. Anhand tausender beeindruckender Ausstellungsstücke, konnte man sehen, wie sich die Kulturen geformt und unterschieden haben.

Stein der Sonne

Das Museum selbst liegt im sogenannten „Bosque Chapultepec“, dem größten Park der Stadt, der auch der Central Park von Mexiko genannt wird. Der Park bietet einen botanischen Garten, mehrere Seen, Sportanlagen und kleine und große Themenparks für Familien. Aber auch sonst gibt es über die gesamte Stadt verteilt unzählige kleine und große Parks, die ruhige und grüne Oasen inmitten der trubeligen Metropole bieten.

See im Bosque Chapultepec

Inmitten des Chapultepec, steht sogar ein österreichisch anmutendes Schloß, welches im 18. Jahrhundert als Sommerresidenz eines spanischen Konquistadors gebaut wurde. Inzwischen dient das opulente Bauwerk es als Museum und Aussichtspunkt über den Park und die Stadt.

Ausblick vom Schloß Chapultepec

Roma & Condesa

In unseren Nachbarvierteln Roma und Condesa ging es wesentlich moderner zu. Die beiden Viertel sind sehr beliebt unter Expats, also Menschen aus aller Welt, die in Mexico City leben und arbeiten. Dementsprechend waren die Gebäude, viele im Art Deco Stil, besser in Schuss, die Mieten teurer und die Restaurants und Boutiquen etwas moderner, edler und hochpreisiger als im Rest der Stadt.

Wunderschön restauriertes Art Deco Gebäude
Prunk in Roma Norte

San Angel

In San Angel besuchten wir an einem Samstag einen bekannten Künstlermarkt in der Stadt. Neben bereits fertiggestellten „Kunstwerken“, konnte man den Malern hier auch bei der Arbeit zusehen. Außerdem gab es handgemachten Schmuck, Keramik, Kleidung und alles, was man sich sonst noch so vorstellen kann.

Maler bei der Arbeit

Highlight des Tages war jedoch die Sonnenfinsternis, auf die wir denkbar schlecht vorbereitet waren. Dennoch gelangen mit dem Handy zumindest ein paar Aufnahmen.

Partielle Sonnenfinsternis

Essen, essen, essen & Tequila

Bei all dem Überangebot von allem, kam es uns da fast schon gelegen, dass unser Containerschiff mit dem Van verspätet war – oder besser gesagt: unser Container wurde in Jamaica abgeladen und erst Tage später auf ein neues Schiff verladen, was zu einer Woche Verzögerung führte.
So verlängerten wir unseren Aufenthalt in der Stadt und blieben letztendlich ganze 12 Tage.

Danach hatten wir aber immer noch das Gefühl nicht alles gesehen zu haben – und auch nicht alles probiert. Ein weiteres Highlight, war nämlich das mexikanische Essen. Alles, was wir bisher aus mexikanischen Restaurants in Deutschland oder sonst wo auf der Welt kannten, kommt nicht ansatzweise an das Essen hier ran.
In der City brutzelte es an allen Ecken und Enden. Schon früh morgens wird hier deftig zugeschlagen. Beliebtestes Gericht und die Spezialität in der Stadt sind die sogenannten Tacos al Pastor – Tacos mit Schweinefleisch von einer Art Dönerspieß. Das gibt es hier tatsächlich zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Tacos in the making…
Gegessen wird immer und überall

Aber auch wenn man es weniger deftig mag, wird man fündig, wobei das Meiste schon recht fleischlastig ist. Und dazu kommen immer mehrere Soßen und Dips – und die haben es immer in sich. Wer so wie ich kein scharfes Essen verträgt, muss extrem vorsichtig sein. Was die Mexikaner als „poco picante“ = wenig scharf bezeichnen, ist für mich schon das reinste Gaumenfeuer. 😉

Wir futterten uns also fleißig durch das vielfältige und günstige Streetfood Angebot, probierten Tacos und Quesadillas in allen Farben und Formen, mit Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten, oder auch gerne mal vegetarisch mit Kaktus (genannt Nogalo – köstlich!!), oder Zuchhiniblüten und Käse. Ceviche, unser Lieblingsgericht aus Peru ist hier auch fast überall erhältlich, somit waren wir bestens versorgt und selten hungrig.

Taco-Trio

Zum Nachspülen wird hier gerne eine sogenannte Michelada getrunken. Ein Biermischgetränk mit Limone und Salzrand (klassisch), oder auch verschärft mit Tabasco, Worcestersoße und Chili. Wie gesagt, die Mexikaner mögen es scharf, selbst bei den Getränken.

Eine weitere lokale Spezialität ist natürlich der Tequila und der bei uns in Deutschland weniger bekannte Mezcal. Beide Schnäpse werden aus der Agavenpflanze gewonnen und beide sind für uns pur nur schwer zu ertragen, wir haben‘s wirklich versucht, mehrfach. 😉 Im Cocktail hingegen macht sich beides ganz wunderbar.

Cheers!

So gingen 12 ereignisreiche Tage schnell vorbei und am 19. Oktober machten wir uns schließlich mit einem Bus auf zur Küste nach Veracruz, wo wir bald unseren Van wieder entgegennehmen sollten. Doch da warteten noch einige, unschöne Überraschungen und Geduldsproben auf uns…

Aber dazu demnächst mehr! 🙂

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