Teil 3 unseres Roadtrips durch Peru
Als wir am 23. Juni im Colca Canyon aufbrachen und uns auf den Weg zu den 540km entfernten Rainbow Mountains machten, ahnten wir noch nicht, dass dieser Ausflug eines unserer absoluten Highlights in Peru werden würde.
Die lange Strecke bewältigten wir mit einer Zwischenübernachtung im Örtchen Sicuani, wo bei unserer Ankunft schon wieder ein Fest tobte und wir daher außerhalb an einer Tankstelle übernachteten. Von dort waren es am nächsten Morgen nur noch knapp 2 Stunden zu unserem Ziel.
Die letzten 35km zu den Rainbow Mountains, führten dann mal wieder über eine schmale und abenteuerliche Schotterpiste. Wir wunderten uns unterwegs über die vereisten, aber stetig weiter sprenkelnden Bewässerungsanlagen am Wegesrand. Auch was hier bewässert wurde, war uns nicht klar.
Ansonsten bescherte uns die Strecke spannende Einblicke in das doch sehr einfache Landleben in dieser Region. Wir passierten kleine Dörfer, in denen die Menschen scheinbar nur von der Lama- und Alpakazucht leben. Wir ernteten ebenfalls viele neugierige, aber freundliche Blicke, die Strecke, die wir uns ausgesucht hatten, wird nämlich von den Tourenanbietern nicht mehr genutzt, da eine neue Straße, näher an Cusco gebaut wurde.
Moby schlängelte sich weiter mühelos die schmale, steile und kurvenreiche Straße hinauf, bis wir schließlich auf dem Parkplatz auf 4.770m Höhe ankamen. Ab dort hieß es dann laufen, um zu den bunten Bergen auf 5.060m Höhe zu gelangen. Die Höhenluft machte sich bemerkbar, dennoch standen wir nach nur 45 Minuten vor den Rainbow Mountains, die ihren Namen wirklich zurecht tragen.
Auf sämtlichen Fotos die man von den Bergen sieht, werden diese immer absolut unrealistisch nachkoloriert. Daher sind Besucher oftmals enttäuscht, wenn sie vor den Bergen stehen und diese gar nicht in neonfarben leuchten. Wir konnten diese Enttäuschung überhaupt nicht nachvollziehen. Zum einen, haben die Berge das Nachkolorieren überhaupt nicht nötig und zweitens ist der Anblick doch wirklich der Wahnsinn, oder?
Bevor wir auf den höchsten Aussichtspunkt stiegen, nahmen wir uns noch die Wanderung ins benachbarte Valle Rojo, das Rote Tal vor. Nur 30 Minuten später, eröffnete sich uns der nächste atemberaubende Ausblick, der uns die Kinnlade runterfallen ließ. Vermutlich können die Bilder dem Anblick mal wieder nicht gerecht werden.
Wir wiederholen uns, aber die Landschaft war wirklich einfach nur der Wahnsinn.
Zurück an den Rainbow Mountains, erklommen wir dann den höchstgelegenen Aussichtspunkt. Inzwischen waren auch alle anderen Besucher weg und wir hatten diesen einzigartigen Ort fast ganz für uns allein.
Was wir erst hinterher erfuhren: die Rainbow Mountains sind erst seit wenigen Jahren eine Sehenswürdigkeit, vorher waren die Berge nämlich permanent schneebedeckt. Inzwischen fällt hier selbst im Winter kaum noch Schnee – auf einer Höhe von 5.000m! Auch hier wird der Klimawandel also wieder mal sehr deutlich.
Bevor es zurück zum Van ging, statteten wir noch dem nahegelegenen Ausangate Mirador einen Besuch ab. Der Ausangate ist mit 6.384m der 6. höchste Berg von Peru. Für ihn haben die Peruaner hier oben einen ganz besonderen Aussichtspunkt, in Form einer Hand gebaut.
Danach ging es aber wieder zurück, denn wir wollten noch vor Sonnenuntergang wieder „unten“ und raus aus der extremen Höhe sein. Auf 4.800m wird es nachts nämlich eisig kalt. Daher schlängelten wir uns die schmale Straße wieder zurück und hinab in den Ort Checacupe, der nur noch auf 3.600müM liegt. Hier war es nachts deutlich angenehmer und noch dazu, konnten wir uns am nächsten Morgen die alte Inka-Hängebrücke im Dorf anschauen.
Dann ging es auch schon wieder weiter und zu dem wohl bekanntesten Highlight Perus bzw. ganz Südamerikas. Wir nahmen Kurs auf Cusco und das Valle Sagrado, in dem die berühmte Inka Stadt Machu Picchu liegt.
Aber dazu dann demnächst mehr. 😊