Kategorien
2023 Blogbeiträge Kolumbien Südamerika

Bergdörfer, Badelöcher & Felslandschaften in Zentral-Kolumbien

Teil 5 unseres Roadtrips durch Kolumbien

Nach 1,5 langen Fahrtagen, unserer ersten (zum Glück nur einstündigen und friedlichen) Straßenblockade und der ersten tropischen Nacht mit über 30 Grad im Van, erreichten wir unser nächstes Ziel. Im Örtchen Guadelupe hielten wir uns aber nicht lange auf, denn es war nicht der Ort selbst, der uns hierherführte. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück los zu einem Flussbad der besonderen Art, genannt „Las Gachas“.

Dahinter verbirgt sich ein flacher Fluss, voller tiefer, kreisrunder Löcher, in denen es sich herrlich baden lässt.

Flussbad Las Gachas

In das weiche Vulkangestein hat sich über tausende von Jahren das Wasser diese kleinen Pools geformt. Manche waren mehrere Meter tief, andere waren ganz flach, oder eben ideale Planschpools.

Anfangs kostete es uns etwas Überwindung in die scheinbar bodenlosen Wasserlöcher zu hüpfen, aber nachdem wir einmal angefangen hatten, gab es quasi kein Halten mehr. 😉

Ein großer Spaß und eine willkommene Abkühlung, im allmählich immer heißer werdenden Kolumbien.

Barichara

Nachmittags ging es auch schon weiter zum nächsten Ziel, welches für viele Reisende ein besonderes Highlight in Kolumbien ist. Der Ort Barichara ist auch offiziell als einer der schönsten Dörfer in Kolumbien gelistet, und wir können und wollen dem auch nicht widersprechen.

Unterwegs in Barichara
Friedhof in Barichara

Anders als in der Zona Cafetera, ging es hier etwas ursprünglicher und weniger bunt zu. Mit seinen gepflasterten Wegen und weißen Häusern mit klassisch roten Dächern, versprühte Barichara wirklich einen besonderen Charme.

Barichara

Auch unser Stellplatz, am Rande des historischen Zentrums, konnte sich mehr als sehen lassen. Wir hatten eine spektakuläre Aussicht über das angrenzende Tal.

Wieder mal ein schönes Plätzchen

Dieses erwanderten wir auch am nächsten Tag. Von Barichara aus führt ein alter Versorgungsweg, genannt Camino Real, in das Örtchen Guane. Hier kam tatsächlich etwas Pilgerstimmung auf, da mich der Weg sehr an den Jakobsweg erinnerte. Tatsächlich wünschten uns entgegenkommende Wanderer auch „Buen Camino“, wie es auf dem Jakobsweg Tradition ist.

Unterwegs auf dem Camino Real

Guane war ähnlich charmant wie Barichara aber bedeutend kleiner und weniger touristisch erschlossen. Im Ort warteten bunte, kleine Chivas darauf, Wanderer wieder hinauf nach Barichara zu bringen.

Guane
Das hätte unsere Rückfahrgelegenheit sein können.

Aber wir dachten uns, dass wir die 6km zurück doch auch einfach wandern könnten. Ne super Idee, mittags bei 30 Grad und kaum Schatten auf dem Weg.
Wir hatten beide mal wieder einen ganz schön roten Schädel als wir endlich wieder in Barichara ankamen. Leider stach mich unterwegs ein riesiges Insekt, etwas das aussah wie eine mutierte, schwarze Wespe. Es tat erstmal ganz schön weh, was dann aber schnell nachließ. Daher machte ich mir erstmal keine weiteren Gedanken. Leider sollte mich das die nächsten Tage aber noch mehr beschäftigen…

Erstmal aber genossen wir noch die Zeit in Barichara. Von Bekannten hatten wir ein ganz tolles Restaurant empfohlen bekommen, welches angeblich zu den Besten des Landes gehörte. Das brauchte man uns natürlich nicht zweimal sagen, so hatten wir einen schönen Abend mit grandiosem Essen im Restaurant Elvia. Dank offener Küche konnte man genau beobachten wie die Speisen hier zubereitet und angerichtet wurden.

Restaurant Elvia

Später gesellten sich gleich drei weitere Overlander zu uns auf „unseren“ Campspot, zwei Deutsche Pärchen und eine Schweizerin, die aktuell mit ihrer Mutter und ihrem Hund Murphy reiste. So saßen wir mal wieder bis spät in den Abend alle zusammen und tauschten uns über die jeweils noch vor uns liegenden Länder und Ziele aus.

Moby Dick in bester Gesellschaft

Los Estoraques

Ein weiterer langer Fahrtag, mit einer Übernachtung an einer wenig romantischen Tankstelle, brachte uns schließlich nach Playa de Belen. Der Name ist allerdings irreführend, einen Playa (Strand) gab es hier nämlich nicht. Dafür aber den kleinsten Nationalpark von Kolumbien, Los Estoraques.

Dort durften wir auch unser Camp aufschlagen. Bevor wir jedoch den Park besuchen konnten, machten wir uns erstmal auf die Suche nach einem Arzt. Mein Insektenstich machte nämlich Probleme, inzwischen war meine ganze Wade und der Fuß dick angeschwollen, die Einstichstelle juckte und war steinhart und es schmerzte beim Laufen. Was hatte mich da bloß gestochen?
Im Ort, der ungefähr so groß wie Blasbach war, gab es keinen Arzt, dafür aber eine Klinik, wo man mich in die Notaufnahme schickte. Wegen einem Insektenstich in die Notaufnahme – ich kam mir doch reichlich albern vor dabei. Aber zum Glück war kaum was los und ich kam sofort dran. Die Verständigung mit der Ärztin und Schwester war nicht ganz so einfach, aber schließlich einigten wir uns auf eine Blutabnahme (um Infektionskrankheiten auszuschließen), sowie eine Kortisonspritze und etwas Entzündungshemmendes. Das alles wurde gemacht und dann hieß es auf die Blutergebnisse warten.

So schnell landet man hier im Krankenhaus 😉

Die waren zum Glück einwandfrei, so bekam ich noch ein paar Medikamente und Salben verschrieben und schon war ich wieder raus. An wandern war aber erstmal nicht zu denken. Eine ganze Woche sollte es übrigens noch dauern, bis die Schwellung ganz weg war und ich endlich wieder Knöchel hatte.

Am nächsten Morgen schmerzte mein Bein aber zumindest nicht mehr, also machten wir uns auf zu dem auch nur 2,2km langen Wanderweg, durch den kleinen Nationalpark, voller irrer Felsformationen.

Los Estoraques
Los Estoraques

Unser Highlight waren die sogenannten Höhlen, obwohl es sich dabei nicht wirklich um Höhlen handelte.

Höhle in den Los Estoraques

Schon irre zwischen diesen riesigen, schroffen Felsen zu stehen. Auch von unserem Parkplatz aus hatten wir die Felsen im Blick. Und für alle anderen Besucher des Parks, waren wir scheinbar eine zusätzliche Attraktion. Nahezu jeder kolumbianische Besucher blieb kurz stehen und interessierte sich für unsere Herkunft, Reise und natürlich den Van. Keiner ging ohne Foto! 😊 Auch ein deutsches Paar lernten wir hier zufällig kennen, mit denen wir noch viele Tipps austauschten.

Wir verbrachten einen weiteren Tag in der schönen Umgebung, und liefen die kleinen Loop durch den Park am späten Nachmittag erneut, bevor wir dann schließlich den längsten Fahrtag EVER einlegten und einen großen Sprung an die Karibikküste machten.

Aber dazu demnächst mehr! 😊

Für eine Großansicht, Bilder einfach anklicken.
Kolumbien_340
Kolumbien_341
Kolumbien_342
Kolumbien_343
Kolumbien_344
Kolumbien_345
Kolumbien_346
Kolumbien_347
Kolumbien_348
Kolumbien_349
Kolumbien_350
Kolumbien_351
Kolumbien_352
Kolumbien_353
Kolumbien_354
Kolumbien_355
Kolumbien_356
Kolumbien_357
Kolumbien_358
Kolumbien_359
Kolumbien_360
Kolumbien_361
Kolumbien_362
Kolumbien_363
Kolumbien_364
Kolumbien_365
Kolumbien_366
Kolumbien_367
Kolumbien_368
Kolumbien_369
Kolumbien_370
Kolumbien_371
Kolumbien_372
Kolumbien_373
Kolumbien_374
Kolumbien_375
Kolumbien_376
Kolumbien_377
Kolumbien_378
Kolumbien_379
Kolumbien_380
Kolumbien_381
Kolumbien_382
Kolumbien_383
Kolumbien_384
Kolumbien_385
Kolumbien_386
Kolumbien_387
Kolumbien_388
Kolumbien_389
Kolumbien_390
Kolumbien_391
Kolumbien_392
Kolumbien_393
Kolumbien_394
Kolumbien_395
Kolumbien_396
Kolumbien_397
Kolumbien_398
Kolumbien_399
Kolumbien_400
Kolumbien_401
Kolumbien_402
Kolumbien_403
Unterwegs in Kolumbien
Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Instagram