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Honduras‘ Karibikküste

Teil 2 unseres Roadtrips durch Honduras

18. – 27. März 2024

Ein langer Fahrtag- über verhältnismäßig gut ausgebaute und von Palmen gesäumte Straßen, brachte uns rauf an die Karibikküste von Honduras.

Unterwegs an die Küste

Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir die Stadt La Ceiba. Dort empfing uns nicht nur das karibische Meer, sondern auch tropische Temperaturen. 38 Grad und entsprechend hohe Luftfeuchtigkeit. Puh! Zum Glück fanden wir einen Parkplatz direkt am Meer, dort ging zumindest ein bisschen Wind, auch wenn dieser ebenso warm war (und ein intensives Fischaroma mit sich brachte).

Haus am Meer

Wir wollten aber ohnehin nur eine Nacht dort verbringen. La Ceiba ist nämlich der Ausgangsort für einen Ausflug zu den „Islas de Bahia“, den Inseln inmitten des (immer noch) zweitgrößten Barrier Reefs der Welt. Das Gleiche, in dem wir auch schon in Mexiko und Belize unterwegs waren.

Karibikinsel Utila

Daher war die schwül-heiße Nacht auch früh vorbei und wir machten uns auf zum kleinen Hafen, von wo aus wir die erste Fähre nach Utila nahmen, die kleinste der drei Inseln. Nach 45 Minuten Fahrt waren wir auch schon angekommen und sofort setzte das Karibikfeeling ein. Bunte Holzhäuser, Palmen und Meer.

Utila
Utila

Anders als auf Caye Caulker in Belize, wo wir nur einen Tagesausflug hin unternommen hatten, blieben wir eine Nacht auf Utila und bezogen daher ein einfaches Zimmer im Hotel Coral View. Das Hotel lag zwar etwas außerhalb vom Dorf Utila, dafür liegt aber einer der schönsten Riffabschnitte der Insel direkt vor dem Hotel.
Also Schnorchelmasken an, und ab ins Wasser. Auch hier bereuten wir es wieder, keine wasserfeste Kamera zu haben. Unter Wasser eröffnete sich eine absolut fantastische Welt, bestehend aus den größten und buntesten Korallen die wir bisher gesehen haben. Dazu unzählige große und kleine bunte Fische aller Art. Absolut fantastisch. Die Sicht war glasklar, dank der Sonneneinstrahlung leuchtete das Wasser im schönsten Blau und brachte alle Farben unter Wasser noch mehr zum Strahlen. Einmalig!

Da das Riff so dicht unter der Wasseroberfläche lag, war es denkbar einfach ein paar Meter hinunterzutauchen und so fühlten wir uns, als würden wir inmitten der Korallenstadt schwimmen. Wirklich traumhaft. Beweisbilder gibts halt leider keine.

Das Riff vor unserer Haustür
Schnorchler

Wenn wir nicht gerade mit dem Kopf unter Wasser steckten, schauten wir uns das bunte Dörfchen Utila an. Echte Sehenswürdigkeiten gab es hier nicht, aber allein die schönen Holzhäuser zu bestaunen war schon Beschäftigung genug.

Utila
Mural in Utila

Bei einer Tauchschule mieteten wir uns für den nächsten Morgen auf eines der Tauchboote ein, denn auch rund um die Insel, gab es noch mehr Riffe und Tauchspots. Während die Taucher auf 30+ Meter absanken, blieben wir an der Wasseroberfläche und bekamen einfach nicht genug von großen Elchhorn- und lilafarbenen Fächerkorallen, sahen auch wieder einen Rochen in der Ferne und jede Menge anderes Unterwassergetier, wie z. B. riesige Muscheln.

Happy Schnorchlers

Bevor es am Nachmittag schon wieder vorbei war mit unserem Inselausflug, tauchten wir auch noch mal in unserem Riff vor dem Hotel ab, was auch beim 3. Mal nicht seine Faszination verlor.
Am späten Nachmittag ging es dann schon wieder zurück aufs Festland. Gerne wären wir noch länger auf Utila geblieben, aber die Preise vor Ort, passten leider nicht in unser Budget. Allein das Hotelzimmer kam auf knapp 100€ pro Nacht.

Nationalpark Pico Bonito

Günstiger kamen wir im nächsten Nationalpark weg. Zurück in unserem rollenden Zuhause, steuerten wir den Nationalpark Pico Bonito an. Der Pico Bonito gilt als der artenreichste Teil des Landes, was Flora und Fauna angeht. Wir konnten wieder mitten in Park unser Camp aufschlagen, was mit 12 US Dollar pro Nase überraschenderweise aber auch nicht ganz billig war. Die Honduraner bitten Touristen gerne zur Kasse.

Moby Dick im Wald

Von dort aus machten wir uns am nächsten Morgen auf zur Wanderung durch den Dschungel. Ziel war mal wieder ein Wasserfall mit natürlichem Schwimmbecken. Bevor wir diesen erreichten, ging es aber erstmal wieder steil auf und ab durch den dichten Urwald und über die ein oder andere morsche Brücke.

Nach nur 1.5h erreichten wir dann den Wasserfall und waren mal wieder die einzigen Menschen an diesem schönen Ort. Das Wasser war herrlich kühl und somit genau die richtige Erfrischung nach der Dschungelwanderung.

Ziemlich schön!

Auch von unserem Parkplatz aus, gab es einen direkten Zugang zum Fluß. Wir kletterten über die Felsen weiter den Fluß hinauf und trafen schließlich auf einen weiteren Wasserfall, der in einen kleinen Canyon rauschte. So abgefahren!

Fluss-Wasserfall im Pico Bonito NP

Die ein oder andere natürliche Rutsche war auch dabei.

Wir blieben einen weiteren Tag und Nacht im Park, genossen das kühle Flussbad und sahen den Locals zu, wie sie mal wieder ihren kompletten Hausstand mit zum Fluss schleppten, um dort zu grillen und natürlich auch zu baden.

Platz zum grillen ist eben überall!

Trujillo

Wir blieben der Karibikküste noch etwas erhalten und nahmen Kurs auf das ca. 4 Stunden entfernte Trujillo. Ein kleines, karibisches Städtchen, im Osten des Landes. So ganz hielt der Ort nicht, was er versprochen hatte. Der Ortskern war denkbar klein und eigentlich gab es nichts weiter zu sehen und zu tun – außer am Strand liegen.

Ortskern von Trujillo

Wir hatten Glück und fanden auch einen eigentlich ganz schönen Platz direkt am Meer. Eigentlich schön. Denn leider war der komplette Strand mit Plastikmüll übersäht. Wir mussten also erstmal klar Schiff machen, bevor wir die Fläche rund um unseren Van auch nutzen konnten. Dann war es aber wirklich ein schöner Platz.

Strandplatz in Trujillo

Wir verbrachten zwei Tage und Nächte hier, trotz natürlich schwüler Hitze und teilweise starkem Wind. So langsam setzte uns das Wetter ehrlich gesagt doch ganz schön zu. Einerseits sind die Nähe und Verbundenheit zur Natur eins der schönsten Dinge und absolutes Privileg auf dieser Reise. Andererseits stellt es aber auch mit die größte Herausforderung dar, da sich auf so kleinem Raum alles noch intensiver anfühlt und sowohl Mensch als auch Maschine ganz schön fordert und manchmal auch an die Belastungsgrenzen bringt.

Moby Dick in der Karibik

Tagsüber kamen nicht nur viele neugierige Besucher vorbei, die fasziniert in den Van schauten und gar nicht glauben konnten, dass wir damit aus Deutschland gekommen sind. Außerdem schauten in regelmäßigen Abständen Verkäufer vorbei. Es war mal wieder alles dabei: bunte Zuckerwatte, Wurst mit Pommes, selbstgemachtes Brot und Kuchen, Badeutensilien, Sonnenbrillen, Uhren und leider auch Schildkröteneier. Ein Mann bot uns diese als vitaminreiche Delikatesse an und konnte gar nicht verstehen, dass wir davon wenig begeistert waren. In Honduras wäre das Verzehren von Schildkröten und ihren Eiern erlaubt. Von einer bedrohten Tierart wollte er nichts wissen. Dem Herrn hätte ich gerne das Passende dazu gesagt, aber es hilft ja nichts. Wer nicht versteht, dass man Plastikmüll nicht einfach in die Landschaft wirft, dem braucht man wohl auch nicht mit Tierschutz anzukommen.

Nach zwei Tagen am Meer traten wir den Rückweg in den Westen des Landes an. Östlich von Trujillo kommt nämlich nur noch undurchdringbarer Dschungel. Vor uns lag mal wieder ein langer Fahrtag, über wirklich schlechte Straßen, voller riesiger Schlaglöcher und unzähliger Topez (Geschwindigkeitshübbel), die manchmal wie aus dem Nichts auftauchen. Zwischendurch standen wir auch mal kurz im Stau. Scheinbar hatte es in einem Ort eine Schießerei gegeben, wir passierten schließlich einen Minibus mit drei frischen Einschusslöchern in der Seitenscheibe. Kein schöner Anblick. Später erfuhren wir, dass die Küstenregion tatsächlich für den Drogenhandel bekannt ist und dass es dort einige rivalisierende Banden gibt. Vielleicht steckte hier aber auch ganz was anderes dahinter, wer weiß?!

San Pedro Sula

Am späten Nachmittag erreichten wir die zweitgrößte Stadt des Landes: San Pedro Sula. Auch diese Stadt war früher vor allem für ihre Bandenkriege bekannt, heute sieht das jedoch anders aus. Oberhalb der Stadt fanden wir einen schönen Platz im Garten einer Brauerei. Der Amerikaner Jason hat hier, zusammen mit seiner Frau, die aus San Pedro Sula kommt, ein kleines Paradies erschaffen. Das Ganze startete mit einem Vivero, die lateinamerikanische Version eines Gärtnereibetriebes. Dann folgte ein Café, daraus wurde ein Restaurant, schließlich bauten die Beiden noch ein Hotel hinzu und vor ein paar Jahren letztendlich noch die Brauerei.

Campspot im Garten der Brauerei

Selbstverständlich testeten wir das Bier und als wir so dasaßen, gesellte sich schließlich Jason persönlich zu uns. Er hatte den Van auf dem Gelände entdeckt und wollte gerne die Insassen kennenlernen. Er lud uns auf ein Bier ein und wir kamen ins Gespräch über unsere Reise und sein Leben in Honduras. So hatten wir nicht nur einen tollen Platz in der Stadt, sondern auch einen richtig schönen Abend.

Cheers!

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Die Altstadt war, im Gegensatz zu Tegucigalpa, sehr nett hergerichtet.

San Pedro Sula

Zudem lockte uns das Anthropologische Museum. Hier erfuhren wir endlich was über die Geschichte des Landes, was uns in Tegu ja nicht gelungen war. Zudem lernten wir am Ende noch den Museumsleiter kennen, der gerne wissen wollte, wie es uns gefallen hat, was sie verbessern könnten, um mehr internationale Gäste anzuziehen, etc. Zudem gab er uns jede Menge Tipps für unsere weitere Reise durch Honduras. Schon wieder so eine super nette Begegnung.

Aber auch in San Pedro Sula erreichten die Temperaturen tagsüber an die 40 Grad, das ist einfach kein Wetter für einen Städtetrip. Uns zog es wieder irgendwo ans Wasser. Daher schnappten wir uns nur noch schnell ein paar Baleadas – das einfache, aber leckere honduranische Nationalgericht, bestehend aus einem Weizenfladen mit Bohnenpaste, Butter und Käse und wahlweise weiteren Zutaten wie Ei, Avocado, Fleisch, Fisch, etc. Super lecker und mit meist gerade mal umgerechnet 1€ pro Stück ein günstiges Mittagessen. Wir füllten noch unsere Vorräte und dann ging es zurück an die kleine Lagune, wo wir am Anfang schon mal waren.

Zurück an der Laguna Yure

Unser Lieblingsplatz in Honduras

Dort waren es „nur“ 36-38 Grad, die sich mit dem See vor der Tür, deutlich besser aushalten ließen. Aufgrund der anlaufenden Semana Santa war nun tagsüber etwas mehr los, ich wurde immer noch verwundert von Alt und Jung angestarrt, wenn ich ins Wasser ging, aber ansonsten war der Platz absolut perfekt für uns.

Sonnenuntergang an unserer Lagune

Wir verbrachten dort noch mal 4 Tage und Nächte, nutzten die Zeit zum Arbeiten, Lesen und Sporteln und waren dann, kurz vor dem Osterwochenende, bereit weiter zu reisen.

Ein paar besondere Honduras-Highlights warteten noch auf uns.

Aber dazu dann demnächst mehr. 😊

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