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2023 Blogbeiträge Kolumbien Südamerika

Cartagena & Peninsula Barú

Der 7. und letzte Teil unseres Roadtrips durch Kolumbien &
Abschied aus Südamerika

Von Minca aus machten wir uns auf den Weg zurück an die Küste, wo wir auf der Halbinsel Barú noch mal zwei entspannte Tage verbringen wollten, bevor wir mit den Vorbereitungen für die Verschiffung beginnen mussten. Wir waren gut in der Zeit und freuten uns, schon am Nachmittag wieder ins Meer springen zu können. Doch es kam anders.

Scheibenkleister!

Mitten auf der Überlandstraße gab es plötzlich einen ohrenbetäubend lauten Knall. Vom Beifahrersitz aus, sah ich nur winzig, kleine Glitzerpartikel durch die Luft wirbeln. Uns hatte ein riesiger Stein getroffen und ein ca. Tennisball großes Loch in die Windschutzscheibe auf der Fahrerseite geschlagen. Christian reagierte zum Glück richtig (bzw. gar nicht) und hielt einfach nur das Lenkrad umklammert, bis wir sicher auf dem Seitenstreifen halten konnten. Der Schock hatte gesessen! Der gesamte Innenraum war mit winzig kleinen Scherben übersäht, die wir erstmal notdürftig wegmachten und die immer noch vor sich hin bröselnde Scheibe mit Panzertape flickten.

Ups!

Dann hieß es eine Lösung für dieses Problem finden. Zum Glück hatten Reisebekannte wenige Wochen vorher erst die Windschutzscheibe ihres Ducatos in Cartagena austauschen lassen. Anhand der Bilder, die sie uns davon gezeigt hatten, versuchte ich die Glas-Werkstatt ausfindig zu machen und hatte Erfolg. Per WhatsApp kontaktierten wir die Werkstatt, die uns wissen ließ, dass sie die passende Scheibe vorrätig hatten und wir einfach vorbeikommen sollen. Sie könnten sie sofort an Ort und Stelle austauschen. Einfach genial, dafür muss man Südamerika einfach lieben.

Die Anfahrt zur Werkstatt mitten in Cartagena gestaltete sich aber schwierig. Google lotste uns durch ein nicht allzu schönes Wohngebiet, in dem die Straßen plötzlich immer enger und enger wurden, bis sie schließlich nahezu einspurig waren, aber natürlich von allen Seiten befahren wurden. Schließlich ging nichts mehr, vor und hinter uns stauten sich PKWs, die sich weigerten uns Platz zu machen und auch nur einen Meter zurückzufahren. Dazu kamen mehrere Dutzend Mopeds pro Minute (wirklich!), die sich überall durchquetschten. Vor uns, neben uns, auf dem Bordstein, hinter uns, überall Mopeds. Und Geduld hatte hier keiner.

Moped-Mania

Christian versuchte weiterhin die uns vor uns stehenden PKWs zum zurückfahren zu animieren, aber die Fahrer stellten sich stur, und es wurden auch immer mehr und mehr Autos. Also musste es irgendwie gehen. Ein Anwohner hatte dann Erbarmen und half uns beim Durchnavigieren. Zentimeter für Zentimeter ging es schließlich voran. Teilweise waren wirklich nur 1-2cm Platz zwischen unserem Van und den Autos. Ich konnte kaum hinsehen und versuchte stattdessen die ankommenden PKWs und Mopedfahrer weiter oben an der Straße, wo der Weg breiter war, zum Anhalten und Warten zu bewegen. Die wenigsten hatten ein Einsehen. Einer der Zweiradfahrer fragte mich, wo wir eigentlich hin wollen. Ich erklärte ihm das wir ja offensichtlich nicht von hier sind und dem Navi folgen und keine Ahnung haben, wo wir hier gelandet sind. Da machte er große Augen. Offensichtlich hatten die meisten Locals unser ausländisches Nummernschild gar nicht beachtet und gingen davon aus, dass wir hier zum Spaß oder wissentlich rumfahren und den Verkehr blockieren. Ach ja, so wird’s eben nie langweilig bei uns… 😉

Irgendwann war es geschafft und wir raus aus der brenzligen Lage – zum Glück auch ohne nennenswerte Schäden, was ich zwischenzeitlich für nahezu unmöglich gehalten hatte.

Am späten Nachmittag, kurz vor 17 Uhr, kamen wir schließlich bei der Glaswerkstatt an, wo wir wie besprochen sofort drankamen. Auf dem Bordstein vor der „Werkstatt“ wurde die alte Scheibe rausgeschnitten und die neue sofort verklebt und eingesetzt. Nach nicht mal einer Stunde waren wir fertig und durften sofort weiterfahren. Ein Hoch auf die flexiblen Werkstätten in Südamerika!

Neue Scheibe für Moby

Peninsula Barú

Es dämmerte zwar bereits, aber wir wollten nach dem Tag jetzt einfach nur noch unsere Ruhe haben, also machten wir uns doch noch auf den Weg nach Barú. Aber aus Cartagena rauszukommen, war noch mal so eine Sache… Wieder staute sich der Verkehr, was die hunderten Mopedfahrer nicht daran hinderte, weiterhin von allen Seiten zu überholen, sich quer vor und hinter Autos entlang zu quetschen und jede noch so kleine Lücke zu besetzen. Wenn sie gekonnt hätten, wären sie wahrscheinlich auch über uns drüber gefahren. Rote Ampeln ignorieren sie übrigens auch, man muss in jeder Sekunde damit rechnen, irgendwo von einem Motorrad/Roller/Moped geschnitten zu werden. Nix für schwache Nerven.

Nach einer weiteren Stunde Fahrtzeit kamen wir aber schließlich auf dem netten kleinen Campingplatz an und konnten hier tatsächlich wieder direkt auf dem Strand, nur wenige Meter vom Ufer entfernt unser Lager aufschlagen.

Home Sweet Home

Natürlich war es auch hier wieder sehr heiß und schwül, aber entweder hatten wir uns jetzt schon etwas daran gewöhnt, oder der ereignisreiche Tag hatte uns abgehärtet. Wir verbrachten an diesem schönen Ort nochmal zwei Tage und genossen das nichts tun, lesen und baden – auch wenn das Meer hier sicherlich auch an die 32 Grad Wassertemperatur hatte.

#beachplease

Unsere letzte Vanlife-Nacht in Südamerika rundete ein wolkenloser Vollmondhimmel ab. Durch die Windstille war das Meer dort in der Bucht absolut glatt und ruhig und wir hatten den ganzen, vom Mond beleuchteten Strand für uns allein. Ein ziemlich perfekter Abschluss, für unsere knapp 14 Monate Vanlife in Südamerika.

Nightswimming

Zurück in Cartagena

Am nächsten Tag bezogen wir dann ein kleines Apartment in Cartagena. Ich hatte mal wieder ein glückliches Händchen bei der Unterkunftssuche bewiesen und ein supergünstiges, klimatisiertes Apartment mit eigener Waschmaschine und passendem Stellplatz für den Van gefunden. Perfekte Voraussetzungen also, um alles für die Verschiffung vorzubereiten. Wie das genau aussah, was gemacht werden musste und wie der Prozess im Hafen ablief, dazu werden wir noch mal einen separaten Beitrag verfassen, sobald wir den Van in Mexiko wieder in Empfang genommen haben (Spoiler: das dauerte leider wesentlich länger als geplant und als wir es jemals für möglich gehalten hätten).

Nachdem der Van endlich im Kasten war, nahmen wir uns Zeit Cartagena erneut zu erkunden. Auch hier hatten wir 2015 schon mal 2 Wochen verbracht und damals eine Sprachschule besucht. Daher kannten wir Cartagena noch ganz gut.
Viel verändert hatte sich tatsächlich auch nicht. Die wunderschöne, historische Altstadt voller Kolonialbauten ist immer noch kunterbunt und wunderschön, aber inzwischen auch noch mehr überlaufen. Man hörte mehr amerikanische und deutsche Touristen, als Kolumbianer, wenn man durch die Straßen schlenderte. Auch große, geführte Reisegruppen, die von Kreuzfahrtschiffen gefallen sind, tummelten sich in den engen Gassen.

Altstadt von Cartagena

Aber die Altstadt ist auch fotogen und schön anzuschauen wie kaum eine Zweite.

Altstadt von Cartagena
Altstadt von Cartagena

Auch in Getsemani, dem etwas heruntergekommenen Viertel von Cartagena, ging es noch genauso turbulent zu, wie wir es in Erinnerung hatten.

Getsemani

Am Plaza Trinidad versammelten sich allabendlich Locals und Touristen und bestaunten die Tanzdarbietungen der verschiedenen Gruppen. Rund herum wurde an mobilen Essensständen allerhand deftige Kost verkauft und vor Bier- oder Schmuckverkäufern konnte man sich auch kaum retten.

Getsemani bei Nacht
Tanzaufführung am Plaza Trinidad

Die Hauswände sind in Getsemani ebenfalls bunt, allerdings liegt es hier an den Graffitis.

Streetart in Getsemani
Streetart in Getsemani

Im Park, der die beiden Stadtteile von Cartagena verbindet, trafen wir wieder auf Faultiere, Affen und auch den ein oder anderen Leguan, der sich in den Bäumen versteckte.

Faultier bei der Arbeit

Wenn wir nicht gerade schwitzend durch die bunten Gassen schlenderten, vertrieben wir uns die Zeit in unseren klimatisierten 4 Wänden, arbeiteten einiges ab und besuchten auch beide noch mal einen Zahnarzt.


An unserem letzten Abend bescherte uns Cartagena noch mal einen besonders schönen Sonnenuntergang, bevor wir uns in einem der angeblich besten Restaurants des Kontinents, welches uns Bekannte empfohlen hatten, ein tolles Abendessen gönnten, wo wir die letzten 14 Monate gedanklich noch mal Revue passieren ließen.

Letzter Abend in Südamerika

Was für eine Reise! So richtig bereit Südamerika hinter uns zu lassen, waren wir irgendwie beide noch nicht. Besonders ich wäre am liebsten NOCH MAL bis ganz runter nach Ushuaia gefahren. Gleichzeitig freuten wir uns aber auch schon sehr auf Mexiko und die übrigen Länder in Zentralamerika die wir noch nicht kennen. Und mit Nordamerika liebäugeln wir ja auch noch. Es war also an der Zeit, weiterzuziehen. Südamerika wird auf jeden Fall immer einen besonderen Stellenwert in unserem Reiseherz haben, nach dieser Reise noch viel mehr als vorher. Und wir sind uns sicher, nicht das letzte Mal dort gewesen zu sein.

Am nächsten Tag ging es also auf zum Flughafen und mit einem Zwischenstopp in Medellin, hinauf nach Mexiko City.

Wir melden uns dann demnächst aus Zentralamerika! 😊

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Das ist mal ein Steinschlag!
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Karibikstrand & Küstengebirge

Teil 6 unseres Roadtrips durch Kolumbien

Nach einem langen 10-Stunden Fahrtag, kamen wir am Abend des 20. September endlich in Santa Marta, direkt an der Karibikküste, an. Von der Stadt, die uns schon 2015 nicht gefallen hatte, sahen wir nicht viel. Wir steuerten ein riesiges Einkaufszentrum an, wo wir unsere Vorräte auffüllten und noch schnell was aßen. Dann fielen wir, irgendwo am Straßenrand parkend, einfach nur noch müde ins Bett. Allerdings fiel uns schlafen hier schwer. Selbst nachts hat es an der kolumbianischen Karibikküste noch 24-28 Grad, was im Van schnell Temperaturen von über 30 Grad bedeutet. Da helfen selbst Ventilatoren kaum.

Daher machten wir uns am nächsten Morgen auch gleich auf, einen schönen Stellplatz irgendwo am Strand zu finden. Das klappte auch! Im Beach Club „Casa Grande“ standen wir direkt unter Kokospalmen, wenige Meter vom Meer entfernt. Ein wahrgewordener Karibiktraum.

Moby unter Palmen
Cheers!

Zumindest sieht es so aus. In Wahrheit war die schwüle Hitze hier bei Tag und Nacht kaum zu ertragen. Alles fühlte sich nass und klamm an. Dazu die Unmengen an Moskitos und der überall klebende Sand… So hat alles seinen Preis. Zumindest tagsüber kam vom Meer ein leichter Wind, sowie die Sonne untergegangen war, ging aber kein Lüftchen mehr und man schmorte, bei immer noch ca. 28 schwülen Grad quasi im eigenen Saft vor sich hin. So schön wie es daher auch war, besonders die Nächte waren in diesen Breitengraden wenig erholsam.

Die Tage verbrachten wir daher hauptsächlich im Schatten liegend, lesend und im Meer badend. Aber dafür ist man ja auch am Strand. An Tag 2 wurde es Christian schon zu langweilig, er machte sich allein auf in den angrenzenden Tayrona Nationalpark, um dort die 12km lange Küstenwanderung zu unternehmen. Ich musste noch aussetzen, da mein Fuß nach dem Insektenstich immer noch geschwollen war und eine lange Wanderung für mich nicht in Frage kam. Einerseits sehr schade, aber wir hatten die Tour bereits 2015 gemacht, somit kannte ich den Park ja schon, was das zurückbleiben nicht ganz so schwer machte. Während ich also weiter mein Buch las, besuchte Christian die schönsten Buchten von Kolumbien.

Karibik wie man sie sich vorstellt

Wie im Bilderbuch, traumhaft schön!
So hielten wir es drei Tage und Nächte an diesem idyllischen Plätzchen aus, bevor es uns in eine zumindest etwas kühlere Gegend zog.

Minca

Wir steuerten das kleine Bergdorf Minca an. Minca liegt im höchsten Küstengebirge der Welt, der Sierra Nevada de Santa Marta. Zwar liegt der Ort selbst nur auf 500m Höhe, das reicht aber schon, um die Temperaturen tagsüber bei unter 30 Grad zu halten. Nachts hatten wir hier sogar „nur“ 22 Grad, was uns endlich wieder schlafen ließ.

Auch in Minca hatten wir 2015 bereits 3 Tage verbracht und es war für uns einer der schönsten Stopps in Kolumbien. So war es auch diesmal wieder. Der kleine Ort ist für sich betrachtet absolut nichts Besonderes, im Gegenteil, in den letzten 8 Jahren hat sich hier touristisch einiges entwickelt, sodass der Ort kaum noch kolumbianisch wirkt. Alles war auf Backpacker ausgerichtet: an Hipster-Cafés reihen sich Vegan-Bowls-Läden, Falafel-Buden, Cocktailbars, Yoga-Studios und eine italienische Eisdiele. Zumindest letztere haben wir auch gerne in Anspruch genommen. 😉 Ursprünglich wie hier manche Ecke vor acht Jahren noch war, ist aber kaum noch was.

Das ändert sich aber, wenn man den Ortskern hinter sich lässt und die eigentlich spannenden Dinge rund um Minca entdeckt. Am ersten Tag packten wir die Räder aus und machten uns auf zu einem Rundkurs, der uns an verschiedenen Aussichtspunkten und Wasserfällen vorbeiführen sollte. Die erhoffte Abkühlung durch den Fahrtwind blieb allerdings aus, es ging erstmal 11km bergauf, und zwar gleich ganze 1.100hm… irgendwie hatten wir das schlecht durchdacht. 😉

Die erste Pause legten wir daher auf halber Strecke ein und besuchten die Kaffeefinca Victoria. Die kannten wir auch noch von 2015. Wie damals schon, wird hier immer noch alles mit 130 Jahre alten Maschinen betrieben. Der komplette Betrieb kommt im Grunde ohne Strom aus, da man Wasser und Schwerkraft nutzt, um die vielen Bänder und Maschinen anzutreiben.

Kaffeefinca Victoria
Kaffeefinca Victoria

Eine richtige kleine Zeitreise. Nach der Führung gab es noch einen Kaffee zur Stärkung und dann nahmen wir die restlichen Höhenmeter in Angriff und genossen die Aussicht die sich uns bot.

Ausblick auf Santa Marta & die Küste

Nachdem wir den höchsten Punkt erreicht hatten, sollte es eigentlich über eine spaßige Piste nur noch bergab und zurück in den Ort gehen. Allerdings erwies sich der Weg als eine einzige schlammige Matschpiste, die nahezu unfahrbar war. In Minca regnet es nämlich mindestens einmal am Tag ordentlich.

Matschpiste

Wir versuchten es dennoch, hatten aber wenig Freude. Schließlich fragten wir bei ein paar Einheimischen nach, wie die Strecke im weiteren Verlauf aussah. Die lachten nur und machten uns wenig Hoffnung, dass es besser werden würde. Also drehten wir schließlich um und nahmen den gleichen Weg, den wir uns vorher hoch gequält hatten, wieder retour nach Minca. Nur 5 Minuten vor dem nächsten Gewitter und Regenschauer kamen wir einigermaßen trocken im Ort an und belohnten uns erstmal mit einem Eis. 😊

🙂

Den nächsten Tag gingen wir dann wieder zu Fuß an und liefen zu den Wasserfällen, die wir am Vortag verpasst oder ausgelassen hatten. Früh morgens ging es los zum „Pozo Azul“ einem kleinen Wasserfall mit davorliegendem Schwimmbecken. Eigentlich ist dieser Spot immer überlaufen und voller Menschen. Wir waren aber kurz vor der offiziellen Öffnungszeit da und mussten somit weder Eintritt zahlen noch das Becken mit anderen Gästen teilen. Wir hatten den kompletten Ort ganz für uns alleine.

Pozo Azul

Als wir uns auf den Rückweg machten, kamen uns dann Busladungsweise die Menschen entgegen. Also perfektes Timing! 😊

Weiter ging es zum nächsten kleinen Wasserfall. Der Weg führte durch den tropisch grünen Wald, immer an einem kleinen Fluß entlang, vorbei an riesigen Bambussen, Helikonien und allerhand anderem Grünzeug.

Wanderung durch Minca

Wunderschön! Am Wasserfall angekommen, war dann logischerweise schon deutlich mehr los. Die Leute standen quasi an, um sich vor dem kleinen Wasserfall in Pose zu werfen und fotografieren zu lassen. Das war uns zu doof, wir kehrten direkt um und liefen weiter zum größten Wasserfall in der Region, dem Cascada Marinka. Auch dort war einiges los, aber da es zwei Wasserfälle gibt, verlief sich die Menge etwas. Hier konnten wir auch wieder baden und die herrliche Aussicht genießen.

Cascada Marinka
Wasserfall mit Pool

Schließlich ging es zurück nach Minca, wo uns wieder der alltägliche Regen einholte, aber egal, wir waren ja eh schon nass. 😉

Nach einer weiteren Nacht in der „kühlen Höhe“, fuhren wir zurück an die Küste. Bevor wir nach Cartagena fuhren, um den Van für die Verschiffung vorzubereiten, wollten wir noch mal 1-2 Tage am Strand verbringen. Wir verließen Minca zeitig nach dem Frühstück, um noch am frühen Nachmittag auf der kleinen Halbinsel Barú anzukommen, wo wir uns schon einen kleinen Campingplatz rausgesucht hatten.

Aber es kam mal wieder anders.

Dazu dann demnächst mehr! 😊

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Tierische Verkehrsschilder in Kolumbien
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Bergdörfer, Badelöcher & Felslandschaften in Zentral-Kolumbien

Teil 5 unseres Roadtrips durch Kolumbien

Nach 1,5 langen Fahrtagen, unserer ersten (zum Glück nur einstündigen und friedlichen) Straßenblockade und der ersten tropischen Nacht mit über 30 Grad im Van, erreichten wir unser nächstes Ziel. Im Örtchen Guadelupe hielten wir uns aber nicht lange auf, denn es war nicht der Ort selbst, der uns hierherführte. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück los zu einem Flussbad der besonderen Art, genannt „Las Gachas“.

Dahinter verbirgt sich ein flacher Fluss, voller tiefer, kreisrunder Löcher, in denen es sich herrlich baden lässt.

Flussbad Las Gachas

In das weiche Vulkangestein hat sich über tausende von Jahren das Wasser diese kleinen Pools geformt. Manche waren mehrere Meter tief, andere waren ganz flach, oder eben ideale Planschpools.

Anfangs kostete es uns etwas Überwindung in die scheinbar bodenlosen Wasserlöcher zu hüpfen, aber nachdem wir einmal angefangen hatten, gab es quasi kein Halten mehr. 😉

Ein großer Spaß und eine willkommene Abkühlung, im allmählich immer heißer werdenden Kolumbien.

Barichara

Nachmittags ging es auch schon weiter zum nächsten Ziel, welches für viele Reisende ein besonderes Highlight in Kolumbien ist. Der Ort Barichara ist auch offiziell als einer der schönsten Dörfer in Kolumbien gelistet, und wir können und wollen dem auch nicht widersprechen.

Unterwegs in Barichara
Friedhof in Barichara

Anders als in der Zona Cafetera, ging es hier etwas ursprünglicher und weniger bunt zu. Mit seinen gepflasterten Wegen und weißen Häusern mit klassisch roten Dächern, versprühte Barichara wirklich einen besonderen Charme.

Barichara

Auch unser Stellplatz, am Rande des historischen Zentrums, konnte sich mehr als sehen lassen. Wir hatten eine spektakuläre Aussicht über das angrenzende Tal.

Wieder mal ein schönes Plätzchen

Dieses erwanderten wir auch am nächsten Tag. Von Barichara aus führt ein alter Versorgungsweg, genannt Camino Real, in das Örtchen Guane. Hier kam tatsächlich etwas Pilgerstimmung auf, da mich der Weg sehr an den Jakobsweg erinnerte. Tatsächlich wünschten uns entgegenkommende Wanderer auch „Buen Camino“, wie es auf dem Jakobsweg Tradition ist.

Unterwegs auf dem Camino Real

Guane war ähnlich charmant wie Barichara aber bedeutend kleiner und weniger touristisch erschlossen. Im Ort warteten bunte, kleine Chivas darauf, Wanderer wieder hinauf nach Barichara zu bringen.

Guane
Das hätte unsere Rückfahrgelegenheit sein können.

Aber wir dachten uns, dass wir die 6km zurück doch auch einfach wandern könnten. Ne super Idee, mittags bei 30 Grad und kaum Schatten auf dem Weg.
Wir hatten beide mal wieder einen ganz schön roten Schädel als wir endlich wieder in Barichara ankamen. Leider stach mich unterwegs ein riesiges Insekt, etwas das aussah wie eine mutierte, schwarze Wespe. Es tat erstmal ganz schön weh, was dann aber schnell nachließ. Daher machte ich mir erstmal keine weiteren Gedanken. Leider sollte mich das die nächsten Tage aber noch mehr beschäftigen…

Erstmal aber genossen wir noch die Zeit in Barichara. Von Bekannten hatten wir ein ganz tolles Restaurant empfohlen bekommen, welches angeblich zu den Besten des Landes gehörte. Das brauchte man uns natürlich nicht zweimal sagen, so hatten wir einen schönen Abend mit grandiosem Essen im Restaurant Elvia. Dank offener Küche konnte man genau beobachten wie die Speisen hier zubereitet und angerichtet wurden.

Restaurant Elvia

Später gesellten sich gleich drei weitere Overlander zu uns auf „unseren“ Campspot, zwei Deutsche Pärchen und eine Schweizerin, die aktuell mit ihrer Mutter und ihrem Hund Murphy reiste. So saßen wir mal wieder bis spät in den Abend alle zusammen und tauschten uns über die jeweils noch vor uns liegenden Länder und Ziele aus.

Moby Dick in bester Gesellschaft

Los Estoraques

Ein weiterer langer Fahrtag, mit einer Übernachtung an einer wenig romantischen Tankstelle, brachte uns schließlich nach Playa de Belen. Der Name ist allerdings irreführend, einen Playa (Strand) gab es hier nämlich nicht. Dafür aber den kleinsten Nationalpark von Kolumbien, Los Estoraques.

Dort durften wir auch unser Camp aufschlagen. Bevor wir jedoch den Park besuchen konnten, machten wir uns erstmal auf die Suche nach einem Arzt. Mein Insektenstich machte nämlich Probleme, inzwischen war meine ganze Wade und der Fuß dick angeschwollen, die Einstichstelle juckte und war steinhart und es schmerzte beim Laufen. Was hatte mich da bloß gestochen?
Im Ort, der ungefähr so groß wie Blasbach war, gab es keinen Arzt, dafür aber eine Klinik, wo man mich in die Notaufnahme schickte. Wegen einem Insektenstich in die Notaufnahme – ich kam mir doch reichlich albern vor dabei. Aber zum Glück war kaum was los und ich kam sofort dran. Die Verständigung mit der Ärztin und Schwester war nicht ganz so einfach, aber schließlich einigten wir uns auf eine Blutabnahme (um Infektionskrankheiten auszuschließen), sowie eine Kortisonspritze und etwas Entzündungshemmendes. Das alles wurde gemacht und dann hieß es auf die Blutergebnisse warten.

So schnell landet man hier im Krankenhaus 😉

Die waren zum Glück einwandfrei, so bekam ich noch ein paar Medikamente und Salben verschrieben und schon war ich wieder raus. An wandern war aber erstmal nicht zu denken. Eine ganze Woche sollte es übrigens noch dauern, bis die Schwellung ganz weg war und ich endlich wieder Knöchel hatte.

Am nächsten Morgen schmerzte mein Bein aber zumindest nicht mehr, also machten wir uns auf zu dem auch nur 2,2km langen Wanderweg, durch den kleinen Nationalpark, voller irrer Felsformationen.

Los Estoraques
Los Estoraques

Unser Highlight waren die sogenannten Höhlen, obwohl es sich dabei nicht wirklich um Höhlen handelte.

Höhle in den Los Estoraques

Schon irre zwischen diesen riesigen, schroffen Felsen zu stehen. Auch von unserem Parkplatz aus hatten wir die Felsen im Blick. Und für alle anderen Besucher des Parks, waren wir scheinbar eine zusätzliche Attraktion. Nahezu jeder kolumbianische Besucher blieb kurz stehen und interessierte sich für unsere Herkunft, Reise und natürlich den Van. Keiner ging ohne Foto! 😊 Auch ein deutsches Paar lernten wir hier zufällig kennen, mit denen wir noch viele Tipps austauschten.

Wir verbrachten einen weiteren Tag in der schönen Umgebung, und liefen die kleinen Loop durch den Park am späten Nachmittag erneut, bevor wir dann schließlich den längsten Fahrtag EVER einlegten und einen großen Sprung an die Karibikküste machten.

Aber dazu demnächst mehr! 😊

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Unterwegs in Kolumbien
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Gangsta’s Paradise: Medellin

Teil 4 unseres Roadtrips durch Kolumbien

Da waren wir wieder, in der einst gefährlichsten Stadt des ganzen Kontinents: Medellin, wo in den 90er Jahren Pablo Escobar und div. Drogenkartelle ihr Unwesen trieben. Gefühlt halten jedoch vor allem die Medelliner selbst diesen Mythos gerne am Leben. Heute merkt man nämlich von all dem nichts mehr. Medellin hat sich zu einer der beliebtesten Städte des Landes gewandelt. Im Viertel Poblado tobt das Leben, es reiht sich ein Restaurant, Bar und Diskothek an die nächste. Vor allem junges Backpacker- und Expat- Publikum trifft man hier.

Wir fanden einen Stellplatz vor einem Hostel in eben diesem Viertel und machten uns zu Fuß gleich auf ins bunte Treiben. Die ein oder andere Ecke erkannten wir auch wieder. Dennoch schlossen wir uns, wie so oft, einer Walking Tour an und entdeckten dabei auch wieder so manch neue Ecke, spannende Architektur und bunte Streetart und staunten vor allem darüber, wieviel sich hier in den letzten Jahren gewandelt hat. Besonders seitdem die Pandemie überstanden ist, boomt hier der Tourismus.

Blick auf Medellin
Streetart in Medellin

Selbstverständlich nutzen wir das breite, internationale Angebot und futtern uns u. a. durch die griechische, japanische und vegane Küche, bis wir (gefühlt) kugelrund waren. Highlight für mich, war natürlich die italienische Gelateria! 😉

Es braucht nur ein Eis!

Auch die Comuna 13 besuchten wir erneut. Dieses Viertel am Rande der Stadt, erreichten wir mit einer der Seilbahnen, die auch hier kreuz und quer durch die Stadt verlaufen und die ärmeren Viertel mit dem Zentrum verbinden. So bleibt den Einwohnern viel Fahrerei und vor allem Stau erspart.

Die Seilbahn verbindet die „straßenlosen“, hügeligen Viertel mit der Innenstadt

Die Comuna 13 war bis 2002 durch zwei verschiedene Guerilla Gruppen besetzt, welche die Lage des Viertels, angrenzend an einen Highway, für den Drogenhandel nutzten und sich hier gegenseitig bekriegten. 2002 schritt dann die damalige Regierung ein und brachte die Guerillas in einem zweitägigen Krieg zu Fall.

Blick über die Comuna 13

Danach wandelte sich das Viertel zum absoluten Touristenmagnet. Wo einst in den Straßen geschossen wurde und keiner sicher war, verzieren nun bunte Grafittis und Murals die Wände, auf den Straßen steppt (nicht nur) der Bär, Breakdance Gruppen zeigen ihr Können und Bars locken mit Photo-Ops und günstigen Getränken die partyhungrige Meute.

Mural in der Comuna 13
Breakdancer bei der Arbeit
Ein Gummimann!

Wir ließen uns durch das Viertel treiben, beobachteten die bunte Mischung an Menschen, probierten das ein oder andere Streetfood, bevor es mit Bus und Seilbahn wieder zurück in die City ging.

Am darauffolgenden Tag stand für Christian noch mal ein Zahnarztbesuch an. Trotz erfolgreicher Wurzelbehandlung hatte er weiter teilweise höllische Schmerzen. So stellte sich schließlich heraus, dass einer seiner Weisheitszähne Probleme machte und dringend gezogen werden musste. Noch am gleichen Tag bekam er einen Termin und stand nur 30 Minuten später schon wieder vor der Tür – alles erledigt, wir können weiter. So schmerzfrei und unempfinglich wäre ich auch gerne mal…

Ausflug nach Guatape

So packten wir unsere 7 Sachen und machten uns auf ins 2 Stunden entfernte Guatape. Der kleine Ort liegt inmitten eines riesigen Stausees. Er ist ein beliebter Ferienort, da man hier von Kanufahren bis Helikopterfliegen so ziemlich alles machen kann. Sportliche Aktivitäten fielen für uns zwar erstmal aus, aber schon lange stand ein besonderes Highlight in der Region auf unserer Reisewunschliste: der Piedra del Penol – der Felsen von Guatape.

Am Piedra del Penol

Diesen mitten in der sonst flachen Landschaft stehenden, 200m hohen Monolithen, kann man über knapp 750 Treppenstufen erklimmen. Die Zahnärztin hatte Christian zwar davon abgeraten, damit die Zahnlücke nicht aufgeht, aber er meinte, wenn wir irgendwo im 10. Stock ohne Aufzug wohnen würden, müsste er ja auch Treppen laufen. 😉
Dieser Logik folgend, machten wir uns also nach einer Übernachtung ganz früh morgens auf zum Felsen, um den täglich einfallenden Touristenmassen zu entgehen. Bis auf zwei, drei weitere Personen waren wir hier tatsächlich fast allein. 750 Stufen klingt vielleicht viel, aber nach weniger als 15 Minuten waren wir schon oben und konnten diesen Ausblick genießen.

Ausblick vom Piedra del Penol

Abgefahren, oder?
Retour führte eine weitere Treppe, die noch näher an den Fels gebaut war und hinter der Treppe für den Aufstieg verlief. Schon verrückt was hier für ein Aufwand betrieben wurde, damit man einen Stein besteigen kann.

Der Abstieg

Für den Rest des noch jungen Tages, suchten wir uns einen Platz am Seeufer, der letztendlich nicht ganz so ruhig war, wie wir es uns erhofft hatten, aber Hauptsache am Wasser!

Haus am See, mit Blick auf den Penol

Später statteten wir dem Dorf noch einen Besuch ab, der ähnlich bunt gestaltet war, wie die Orte in der Zona Cafetera. Letztendlich ging es uns hier aber zu touristisch zu.

Unterwegs in Guatape

Zurück in Medellin

Nach zwei Nächten fuhren wir noch mal zurück nach Medellin, zur Nachuntersuchung von Christians Zahn(lücke). Während er mal wieder auf dem Zahnarztstuhl Platz nahm, machte ich mich auf in den Altstadtteil von Medellin. Am Plaza Botero schaute ich mir die 20 verschiedenen Figuren des berühmtesten kolumbianischen Künstlers an, welche rund um den imposanten, wie aus Schwarz-Weiß-Gebäck gebaut aussehenden „Palacio de la Cultura“ verteilt sind. Wie man eindeutig sieht, hatte Botero eine Vorliebe für rundliche Figuren.

Plaza Botero
Plaza Botero

Im angrenzenden Museo Antioquia war ihm ein ganzes Stockwerk gewidmet. Ehrlichgesagt, gefielen mir die anderen Stockwerke da schon besser.

Kunst!

Übrigens: zwei Tage nachdem wir Medellin verlassen hatten, verstarb Fernando Botero im hohen Alter von 92 Jahren.

Wiedervereint genehmigten wir uns noch ein letztes Mittagessen und natürlich ein Eis in der Stadt und dann ging es zügig weiter Richtung Norden.

Aber dazu demnächst mehr. 😊

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Blick über Medellin
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Zona Cafetera – Teil 2

Teil 3 unseres Roadtrips durch Kolumbien

Von Filandia ging es weiter nach Pereira, wo Christian (an einem Samstag!) endlich einen Zahnarzt mit Röntgengerät fand. Leider war dann auch klar, dass eine Zahnwurzelentzündung vorlag. Der lokale Zahnwurzelspezialist war erst am Montag wieder verfügbar, somit hieß es zwei weitere Tage durchhalten.

Hacienda Venecia

Die nutzten wir bestmöglich und fuhren zur „Hacienda Venecia“, eine Kaffeefarm in der Nähe von Manizales. Dort hatten wir 2015 schon mal drei Tage verbracht und diese sehr genossen. Daher freuten wir uns nun auf den zweiten Besuch. Vor dem zur Finca gehörenden Hostel, durften wir campen. Die Anfahrt war abenteuerlich und steil, wir ließen vermutlich einiges an Reifenprofil auf den rutschigen Betonplatten vor der Einfahrt, aber das war es uns wert.

Auch hier nahmen wir noch mal an einer Kaffeetour teil, die wesentlich ausführlicher und professioneller als die in Salento war. Unser eigentliches Highlight aber war Ringo, der inzwischen 13 Jahre alte Bassett, den wir 2015 schon kennengelernt hatten. Unglaublich das der alte Junge noch da war – und uns sogar auf unserer Tour über die Plantage begleitete.

The one and only: Ringo

Den Rest der Zeit genossen wir die Annehmlichkeiten der Hacienda, nutzten den Pool inmitten des traumhaften Gartens, beobachteten die wilden Leguane in den Bäumen, grillten und tranken natürlich guten Kaffee.

Vanlife deluxe

Montagmorgen mussten wir dann zurück nach Pereira, um Christians Wurzelbehandlung durchführen zu lassen. Die Abfahrt gestaltete sich leider schwieriger als die Anfahrt zur Hacienda. Nach einer verregneten Nacht war die Wiese, auf der wir parkten, ein einziges Matschfeld und wir benötigten drei anstrengende Anläufe, um vom Hof zu kommen und pflügten dabei die halbe Wiese um. Unsere Hötze-Klötze und die Hauswand der Finca sind nun vermutlich auf ewig voller Matsch und Erde. Aber ein bisschen Schwund ist ja immer. 😉

Zähne, Wurzeln & Beläge

Die Wurzelbehandlung war dann schnell erledigt und lt. dem Patienten auch gar nicht schlimm. Allerdings verlangte auch Moby mal wieder etwas Aufmerksamkeit, die Bremsen machten plötzlich ein schleifendes Geräusch, so fuhren wir kurzerhand bei einer Bremsenwerkstatt vorbei, wo wir direkt drankamen. Innerhalb von Minuten waren die Bremsbeläge ausgebaut und siehe da: kein Bremsbelag mehr da!

Bremsbelag vs. kein Bremsbelag

Kein Wunder, dass da was geschliffen hat. Dabei waren die Beläge ja gerade mal 3 Monate alt und hatten nur 8.000km hinter sich. Scheinbar 1A Radiergummi-Qualität, die wir da in Bolivien bekommen hatten. Aber zum Glück waren hier die passenden Beläge auf Lager und innerhalb von wenigen Minuten auch schon ausgetauscht. So konnten wir nach gerade mal 30 Minuten und um nur 65€ ärmer, die Werkstatt schon wieder verlassen. Gut, dass das hier alles immer so unkompliziert geht. Trotzdem hoffen wir mal, dass diese Beläge jetzt etwas länger durchhalten.

Jerico

Ein langer Fahrtag brachte uns von Pereira in den nördlichen Teil der Zona Cafetera, wo wir als erstes in Jerico landeten. Dank einer Baustelle, die uns über eine Stunde Fahrzeit kostete, kamen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit an und sahen daher erst am nächsten Morgen, wo wir da eigentlich gelandet waren.

Unser Ausblick auf Jerico

Ein kurzer Fußweg, der durch den öffentlichen botanischen Garten des Orts führte, brachte uns hinunter ins Dorf, welches genauso farbenfroh daherkam wie schon Salento und Filandia, jedoch noch mal mehr Charme hatte und so ganz und gar untouristisch war.

Jerico
Kirche in Jerico

Vorbei an der rosafarbenen Holzkirche, machten wir uns auf den Weg zu einem Aussichtspunkt über den Ort, bogen aber irgendwo falsch ab (man darf mich einfach nicht navigieren lassen!) und landeten schließlich in einer Sackgasse, wo uns die Einwohner verwundert anschauten. Aussicht hatten wir aber trotzdem.

Ausblick über Jerico & Umgebung

Unterwegs war uns ein Werbeplakat für Gleitschirmflüge aufgefallen. Das hatten wir zuletzt 2013 am Gardasee gemacht, also wurde es mal wieder höchste Zeit. Spontan buchten wir uns für den gleichen Nachmittag noch einen 25-minütigen Rundflug über die wunderschöne Landschaft.

Bereit zum Abflug!

Anders als am Gardasee, wo wir vom 2.000m hohen Monte Baldo einfach hinab zum See geschwebt waren, hielt uns hier die Thermik in der Höhe. Minutenlang flogen wir, zusammen mit den Vögeln, über das ewig grüne Tal der Zona Cafetera.

Wheeee!

Einfach nur traumhaft und ein irres Gefühl! Jedoch setzte meinem Magen nach 20 Minuten der ganze Auftrieb leider irgendwann zu, sodass wir zum Landen dann doch etwas hinabflogen. Als mein Pilot gerade zur Landung ansetzte, erfasste uns eine Windböe und plötzlich kam der Bambuswald gefährlich nahe. Wenn der eigentlich nur spanischsprechende Pilot plötzlich nur noch „fuck-fuck-fuck“ sagt, weiß man, es ist ernst. Zum Glück bremste aber ein kleiner Busch unsere Bruchlandung und wir kamen wenige Meter vorm Wald zum Stopp, sodass zum Glück wir beide und auch der Schirm heile blieb.
Christians Landung verlief glücklicherweise glimpflicher und so konnte am nächsten Tag die Reise unbeschadet weiter gehen.

Jardin

Als nächstes nahmen wir uns Jardin vor, was übersetzt Garten bedeutet. Natürlich war auch hier dementsprechend ringsum alles grün und voller Blüten, die Häuser waren bunt bemalt und es ging lebhaft zu im Ortskern.

Jardin

Bunte Dörfer hatten wir nun aber genug gesehen, uns zogen vor allem die Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten rund um Jardin an. Unter anderem wollten wir hier nun endlich die berühmten „Cock-of-the-Rock-Birds“ sehen, die auf Deutsch Felsenhähne heißen und ein sehr spezielles Aussehen haben. Der Federkamm wächst bei den Männchen nämlich über das Gesicht und den kleinen Schnabel drüber, sodass es aussieht, als hätten die Kerlchen gar keinen Schnabel.

Felsenhahn

Zu witzig! Schon in Mindo in Ecuador hätte es die Möglichkeit gegeben die gefiederten Kollegen zu sehen, eine spezielle Tour hätte dort jedoch 230 USD für uns beide gekostet. Hier zahlten wir nur ein kleines Trinkgeld, um in den privaten Garten einer Dame zu kommen, wo die Vögel mehr oder weniger direkt vor unserer Nase in den Bäumen saßen. Manchmal lohnt sich Warten wohl doch. 😉

Von vorne sogar mit Schnabel.

Den nächsten Tag gingen wir aktiver an und nahmen uns die abenteuerliche Wanderung zu den „7 Cascadas“, den 7 Wasserfällen vor.
Mit einem Guide ging es im Willy Jeep los zum Trailhead und dann ab in den Wald. Nach wenigen Minuten wandern standen wir schon vorm ersten Wasserfall.

Cascada Nr. 1

Von dort ging es immer tiefer in den dschungelartigen Wald, es wurde immer matschiger und auch steiler. An vielen Stellen waren Seile befestigt, um sich entweder abzuseilen oder steil hinaufzuklettern. Definitiv anspruchsvoll.

Wald-Canyoning

Immer wieder ging es über einen der beiden Flüsse, welche die sieben Wasserfälle speisen. Trockene Füße zu behalten war da gar nicht immer so einfach.

Elegant wie eh und jeh!

Die Aussicht belohnte wie immer für die Anstrengungen.

Wasserfall Nr. 3

Highlight der Tour war für uns der Wasserfall „Cueva de los Guacharos“, welcher sich über mehrere Stufen in ein kaltes Becken ergoss.

Wasserfall Nr. 5

Nach vielem klettern und balancieren, erreichten wir schließlich das Ende der Wanderung, die sich eher wie Wald-Canyoning angefühlt hatte. Ohne Guide hätten wir uns hier wahrscheinlich mehr als einmal verlaufen und auch nicht alle Wasserfälle gefunden. Mit einem Willy ging es schließlich wieder zurück ins Dorf, wo wir für den Folgetag gleich wieder eine Tour fix machten.

Diese brachte uns zur „Cueva del Esplendor“, eine Höhle, durch deren Decke ein Wasserfall rauscht. Wieder ging es mit einem Willy hoch hinaus über Jardin.

Unterwegs zur Cueva del Esplendor

Von dort startete die kurze und einfache Wanderung zur Höhle. Und die ließ einen tatsächlich mal wieder mit offenem Mund dastehen. Ein irrer Anblick!

Cueva del Esplendor

Die Wassertemperatur liegt das ganze Jahr über zwischen 7-12 Grad. Das fanden viele Gäste scheinbar sehr einladend und Christian wagte sich schließlich auch ins kühle Nass.

Soooo kalt war’s!

Ich verzichtete gerne.
Abends gönnten wir uns im Ort einen Besuch in einer Pizzeria, schließlich gab es gleich zwei Sachen zu feiern: unseren 11. Hochzeitstag und die finale Zusage unseres Containerbuddys! Nach langem hin und her hat ein israelisches Pärchen sich entschieden ihren Land Cruiser mit unserem Moby nach Veracruz in Mexico zu verschiffen, was eine deutlich günstigere Verschiffung bedeutete.

Cheers!

Wir ließen den Abend auf dem Hauptplatz im Ort ausklingen, wo sich allabendlich gefühlt ganz Jardin auf den Außenterrassen der Lokale versammelte und es immer was zu sehen gab.

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Medellin, die einst gefährlichste Stadt von Südamerika.

Aber dazu demnächst mehr. 😊

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Zuhause auf der Hacienda Venecia
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Zona Cafetera – Teil 1

Teil 2 unseres Roadtrips durch Kolumbien

Krasser hätte der Kontrast wohl nicht sein können, aus der Wüstenlandschaft, ging es direkt in die üppig grüne Region der sogenannten „Eje Cafetera“, auch Zona Cafetera, oder eben auf Deutsch: die Kaffeezone. Doch statt uns direkt mit den koffeinhaltigen Bohnen zu beschäftigen, wandten wir uns zunächst den süßen Kakaobohnen zu. Auch Kakao (und unzählige andere exotische Früchte) gedeihen hier auf dem fruchtbaren Boden nämlich scheinbar mühelos.

Cinco Cacao

Das es aber doch ein wenig Mühe macht so eine Kakaoplantage zu kultivieren, erfuhren wir bei unserem ersten Stopp, auf der Finca „Cinco Cacao“, am Rande des bunten Örtchens Barcelona. Hier wurden wir von Diego und seiner Familie herzlich willkommen geheißen und eingeladen, direkt auf dem wunderschönen Grundstück zu kampieren. Das musste man uns bei dem Ausblick nicht zweimal anbieten.

Unsere Aussicht auf die Kakaoplantage

Wahrlich ein kleines Paradies.
Am nächsten Morgen begaben wir uns dann mit Diego auf eine Führung über seine rein biologisch geführte Plantage. Zwischen all den Kakaopflanzen wachsen hier vor allem noch Platanos (Kochbananen), Limonen und Orangen.

Kakaoschoten
Hier wuchs nicht nur Kakao

Diego erklärte uns alles über die Plantage und den Prozess, vom Ernten der Kakaoschoten bis hin zur fertigen Tafel Schokolade. Nach dem theoretischen Teil durften wir auch selbst Hand anlegen und stellten unsere eigene Schokolade her, welche tatsächlich nur aus Kakao und Panela – eine konzentrierte Zuckerrohrmasse – bestand. Köstlich!!

Uns gefiel es so gut, dass wir drei Tage und Nächte auf der Farm blieben. Täglich wurden wir mit gutem Kaffee und endlos vielen Früchten versorgt, Laura (die Schwiegertochter) fuhr mit uns in den kleinen Ort, um Arepas con Queso zu testen (eine Art Maisfladen mit Käse) und die beiden, alten Familienhunde Mateo und Neymar sorgten für tierische Gesellschaft.

Familie Cinco Cacao 🙂

Unser zweites Erdbeben erlebten wir hier auch. Wieder mal wackelte die Erde für mehrere Sekunden. Die Stärke des Bebens lag bei 5,7 und das Epizentrum war zum Glück einige Kilometer entfernt und verursachte keine größeren Schäden. Trotzdem war vor allem der Familie, die gerade beim Mittagsschlaf überrascht worden war, der Schreck deutlich anzusehen.

Buntes Salento

Wir hätten auf der Finca vermutlich Wochen verbringen können, aber es gab ja noch mehr zu entdecken. Unser nächster Stopp führte uns in das Herz der Kaffeeregion, in die Kleinstadt Salento. Der Ort ist ein echter Touristenmagnet, hat sich aber dennoch seinen Charme bewahrt. Hier waren wir vom ersten Moment an im Farbrausch.

Buntes Salento

Ausnahmslos alle Häuser sind bunt gestaltet und jedes irgendwie anders und individuell. Dies ist ganz typisch für die ganze Region und wirklich schön anzuschauen – auch wenn so manche Farbkombi fast schon in den Augen brannte. 😉

Buntes Salento

Am Hauptplatz versammelten sich täglich die sogenannten Willy Jeeps. Mit diesen alten Schmuckstücken werden teilweise auch heute noch, die Kaffeebohnen von A nach B transportiert. Außerdem dienen sie als öffentliches Nahverkehrsmittel (quasi statt Bussen).

Willy Jeeps in Salento

Auch wir nahmen auf dem Heck eines Willys Platz und fuhren mit ihm zu einer der kleinen Kaffeefincas, am Rande von Salento. Hier wurden wir von Juan begrüßt und sogleich in Arbeitskleidung gesteckt. Dann ging es zum Kaffeekirschen ernten.

Aktuell war keine Erntezeit, daher blieb unsere Ausbeute eher Mau, aber es ging ja auch nur darum, den Prozess, von der Ernte bis zur fertigen Kaffeebohne zu verstehen. Dies wurde uns in dem kleinen Familienbetrieb anhand alter, manueller Maschinen erklärt. Große Fincas arbeiten da natürlich inzwischen ganz anders.

Hier wurde alles in Handarbeit erstellt

Zurück im Ort stand für Christian ein nicht ganz so schöner Termin an. Seit ein paar Tagen quälten ihn Zahnschmerzen, die er bei einer Ärztin abklären ließ. Ohne Röntgengerät, konnte diese jedoch keine genaue Diagnose stellen, so hieß es erstmal Schmerzmittel nehmen und weiter durchhalten, bis wir in die nächstgrößere Stadt kommen würden.

Zur Ablenkung wagten wir am späteren Nachmittag mal was Neues: reiten! Schon seit Argentinien hatte ich damit geliebäugelt, Christian war anfangs skeptisch, als wir dann in Salento waren, änderte er seine Meinung aber und so ging es zusammen mit unserem Guide Homer auf einen zweistündigen Ausritt, durch die wunderschöne Landschaft.

Ein eher ungewohntes Bild 😉
Reittour duch die Kaffeezone

So ein Pferd ist gar nicht mal so bequem wie ich dachte. Highlight der Tour war definitiv die Flussquerung, die auch den Pferden sichtbar Spaß machte.

Ritt durch den Fluß

Nach einer Pause auf einer weiteren Kaffeefinca, ging es schließlich zurück zum Stall und wir waren wieder um eine Erfahrung reicher. Die Tour hat definitiv Spaß gemacht und war eine schöne Erfahrung, aber wir waren uns dann doch schnell einig, dass wir lieber beim Drahtesel reiten bleiben. 😉

Das Tal der Wachspalmen

Als nächstes ging es in eins DER Highlights der Zona Cafetera – dem Cocora Valley. Darauf freute ich mich schon ewig, da wir es bei unserer ersten Kolumbienreise ausgelassen hatten. Star des Valleys, sind die höchsten Palmen der Welt, die Wachspalmen. Bis zu 60m hoch können sie werden.

Um diesen näher zu kommen, schnürten wir mal wieder die Wanderschuhe und machten uns auf eine 11km lange Runde durch das Cocora Valley.  Der Weg führte zunächst durch einen Dschungel, vorbei an kleinen Wasserfällen und über so manche sehr, sehr wackelige Hängebrücke.

Wasserfall entlang des Weges
War ne wackelige Angelegenheit

Schließlich ging es steil hinauf, bis man zum ersten Mirador gelangte, der grandiose Ausblicke auf die berühmten Palmen bot.

Wachspalmen im Cocora Valley

So irre wie die schlanken, hohen Palmen hier teilweise ganz einsam in der Landschaft stehen und im Wind schaukeln.

Am zweiten Mirador war dann etwas mehr Halli-Galli geboten. Wie in Südamerika so üblich, wurden hier verschiedene Photo-Ops in Form von Handflächen, Schaukeln, Flügeln und Tierfiguren errichtet, um sich auf diesen vor der Landschaft in Szene zu setzen. Ich werde das einfach nie verstehen, es geht doch um die Palmen und die Landschaft. Aber nun gut, andere Länder, andere Sitten. Den Kolumbianern gefiel es auf jeden Fall, wir machten unsere Fotos aber lieber ohne den Kram. 😉

Landschaftlich definitiv ein weiteres Kolumbien-Highlight!

Filandia

Für uns ging es weiter nach Filandia, ein weiteres schönes Dorf in der Region, welches weniger touristisch als Salento daherkommt, aber fast noch bunter und trubeliger.

Filandia
Filandia

Dort verbrachten wir zwei Tage, schlenderten durch die bunten Gassen, besuchten das kleine Korbmuseum und fanden durch Zufall ein sehr gutes Restaurant, in dem ausschließlich (Fisch-) Gerichte mit Produkten aus der schwer zugänglichen Pazifikregion gekocht wurden. Wir kamen mit der netten Besitzerin ins Gespräch, die uns erklärte, dass der ganze Betrieb auch noch lokale Bauern, Fischer und Organisationen unterstützt, welche sich für die Rechte der indigenen Bevölkerung einsetzt. Da schmeckte es gleich doppelt gut. 😉

Nach der zweiten Nacht in Filandia brachen wir wieder auf, blieben aber noch eine Weile in der Zona Cafetera.

Dazu dann demnächst mehr im zweiten Teil. 😊

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Sprungbrett in die Wüste

Teil 1 unseres Roadtrips durch Kolumbien

Am 19. August reisten wir in Kolumbien ein. In diesem Land hatte 2015 unsere einjährige Weltreise begonnen, diesmal sollte es das letzte Land für uns auf diesem Kontinent sein.

Der Grenzübertritt war mal wieder ein bisschen komplizierter. Diesmal lag es aber nicht an aufwendigen Fahrzeugkontrollen, sondern schlichtweg daran, dass man bei der temporären Einfuhr eines Fahrzeugs ein umfangreiches Dokument ausfüllen muss, welches von der Fahrgestell- und Motorkennnummer bis zur Schuhgröße des Fahrers nahezu alle möglichen und unmöglichen Informationen einforderte. Aber wir kamen natürlich vorbereitet. Christian hatte sich bereits online informiert und alle notwendigen Zahlen, Daten und Fakten zusammengetragen, sodass wir „nur“ zwei lange Stunden für den ganzen Prozess benötigten. Und schon waren wir im 25. Land dieser langen Reise angekommen. 😊

Santuario Las Lajas

Unser erstes Ziel war das „Santuario Las Lajas“. Wir sind ja sonst keine großen Kirchengänger, aber diese Wallfahrtskirche wurde direkt in den Felsen eines kleinen Canyons gebaut und steht einfach spektakulär da.

Santuario Las Lajas

Um zur Kirche zu gelangen, gibt es eine Seilbahn, an deren oberen Ende wir einen Platz für die Nacht fanden. Runter zur Kirche nahmen wir es sportlich und gingen zu Fuß. Allerdings war es nicht gerade unsere beste Idee, eine Wallfahrtskirche an einem Sonntagmorgen zu besichtigen. Da war ganz schön was los.

Kirchen-Kirmes

Dennoch ein toller Anblick.
Bergauf nahmen wir dann aber doch gerne die Seilbahn in Anspruch.

Bei unserer Einreise an einem Samstag war es uns aus verschiedenen Gründen leider nicht gelungen, eine in Kolumbien vorgeschriebene Personenschutzversicherung (SOAT) abzuschließen, welche man aber zwingend benötigt, um hier legal am Straßenverkehr teilnehmen zu können (im Gegensatz zu einem Führerschein 😉). Daher wollten wir erstmal keine weiten Strecken zurücklegen und mieteten uns für zwei Tage im Garten einer kolumbianischen Familie ein, die gerne ihre Türen und Tore für internationale Overlander öffnet.

In der „Villa Margarita“ in Pasto trafen wir auf weitere Reisende aus den USA und aus Deutschland, welche ihre Panamericana-Tour in Kanada begonnen hatten und nun auf dem Weg in den Süden waren. So entstand erneut ein geselliger und spannender Austausch, welcher beiderseits die Vorfreude auf kommende Länder und Abenteuer steigen ließ.

Kuschelcamping in Kolumbien

Kolumbiens „Death Road“

Nachdem das Versicherungsthema erledigt war, ging die Reise weiter und wir machten uns auf den Weg, um die angeblich gefährlichste Straße Kolumbiens zu befahren, welche den verheißungsvollen Namen „Trampolin de la Muerte“ trägt, was so viel bedeutet wie Sprungbrett in den Tod. Klingt doch einladend, oder?

Das dachten wir uns zumindest und nachdem wir uns nach einer weiteren Zwischenübernachtung bei der lokalen Polizei nach dem Zustand der Straße erkundigt hatten, hieß es Reifendruck verringern und los geht’s.

Anders als die „Death Road“ in Bolivien, dient die Strecke nach wie vor als Hauptverbindungsstraße zwischen den Orten Sibundoy und Mocoa und wird täglich von jeglichen Fahrzeugen, Bussen und auch Schwertransporten genutzt.

Unterwegs auf dem Trampolin de la Muerte

Vor uns lagen knapp 80km auf einer zumeist einspurig und schmalen geschotterten Erdpiste, voller Kurven die direkt am tiefen Abgrund entlang führen. Leitplanken sind rar gesät und wenn es sie gibt, oft nicht mehr so ganz intakt.

Flatterband-Leitplanke
Hier hatte ein Erdrutsch die Straße überspült.

Was die Straße abgesehen davon so gefährlich macht, ist dass es hier bei Regen (der hier sehr häufig fällt) regelmäßig zu Erdrutschen kommt, die gerne mal die halbe Straße wegreißen. Außerdem ist die Straße an mehreren Stellen überspült, da überall kleine und große Wasserfälle an den Hängen runterkommen, was bei Regen wiederum dazu führen kann, das Autos vom starken Wasserstrom mitgerissen werden. So kommt es hier jährlich zu vielen Unfällen mit dutzenden Toten.

Wir hatten jedoch einen sonnigen Tag abgepasst und hofften, dass der Regen vom Vorabend der Strecke nicht allzu viel angetan hatte. Die Schotterpiste war in relativ gutem Zustand, da sind wir inzwischen ganz anderes gewöhnt. Auch geht die Strecke nie über 2.800m Höhe hinaus, somit kamen wir problemlos und gut voran und waren immer ganz froh, wenn mal ein größerer LKW vor uns fuhr, dann war nämlich klar, wer an den einspurigen Engstellen Vorfahrt hatte. 😊

Manchmal war’s ein bisschen eng

Das langsame hinter-dem-LKW-hertuckern hatte auch den Vorteil, dass wir mehr Zeit hatten die traumhafte Landschaft zu genießen, durch die wir mal wieder fuhren. Grün so weit das Auge reichte!

Unterwegs auf dem Trampolin de la Muerte

Alles in allem hatten wir Glück, sowohl mit dem Wetter, als auch mit dem Gegenverkehr. Nur 1-2 Mal mussten wir zurücksetzen oder mal rechts ran fahren, um Gegenverkehr durchzulassen. Die überspülten Stellen waren nie tiefer als 30cm und zum Glück gab es auch keine frischen Erdrutsche. So erreichten wir nach ca. 4 Stunden Fahrtzeit unser Ziel, Mocoa.

Blick auf Mocoa & Umgebung

Hier fuhren wir aber nur durch und weiter nach San Augustin, wo wir die Nacht verbrachten. Im Ort hätte es Prä-Kolumbianische Ausgrabungsstätten gegeben aber die interessierten uns ehrlich gesagt nicht weiter. Wir haben in Peru einfach genug Ton, Steine und Scherben gesehen. 😉

Die Tatacoa Wüste

Somit ging es am nächsten Morgen schon wieder weiter und zum nächsten landschaftlichen Highlight in Kolumbien: der Tatacoa Wüste. Eine Wüste mitten im tropisch grünen Kolumbien? Wir konnten es uns auch kaum vorstellen, wurden dann aber eines Besseren belehrt.

Die rote Tatacoa Wüste
Im Sonnenuntergangslicht besonders schön!

Zugegebenermaßen ist die Wüste mit 330 km² aber auch recht klein. Wir kamen pünktlich zum Sonnenuntergang an und liefen noch ein Stück durch die bizarre rote Landschaft und naschten ein paar der leckeren, pinken Kaktusbeeren.

Eigentlich wollten wir am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang noch mal in die Wüste rein laufen, jedoch wurden wir statt von Sonne von Regen geweckt. Von wegen Wüste! Und bei Regen darf man tatsächlich nicht reinlaufen, da der Untergrund sofort aufweicht und wie frischer Beton an den Schuhen klebt. Also warteten wir ab, bis die Sonne sich zeigte und innerhalb weniger Minuten war alles trocken genug, sodass wir doch noch ein Stück durch die rote Wüste laufen konnten.

Der alte Wüstenfuchs!

Es wurde dann jedoch schnell zu heiß, das Thermometer stieg auf 38 Grad – nicht gerade unsere bevorzugte Wandertemperatur.

20 Autominuten entfernt, fand man sich im grauen Teil der Wüste wieder. Auch hier führte ein kurzer Rundweg durch die Wüstenlandschaft, die in unseren Augen aber nicht ganz so beeindruckend war, wie der rote Teil.

Die graue Tatacoa Wüste

Dafür gab es hier aber ein künstlich angelegtes Schwimmbad, welches durch eine unterirdische Wasserquelle gespeist wird. Da mussten wir nicht lange überlegen, auch wenn das Ambiente etwas knasthaft anmutete, dank Maschendrahtzaun am Beckenrand.

Baden hinter Gittern!

Hauptsache nicht schwitzen!

Erfrischt konnte die Reise dann weiter gehen. In der Wüste gab es leider keinen Schattenparkplatz für uns und es wurde einfach zu heiß im Auto, daher verließen wir die Tatacoa Wüste nach einem Tag schon wieder und machten uns wieder auf in grünere Gefilde und unsere Lieblingsregion in Kolumbien: die Zona Cafetera.

Aber dazu demnächst mehr. 😊

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Seilbahn Las Lajas
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2023 Blogbeiträge Ecuador Südamerika

Ecuadors Norden – vom Vulkankrater in den Biergarten

Der 4. und letzte Teil unseres Roadtrips durch Ecuador

Wir machten uns auf in den Norden von Ecuador, wo wir an einer Lagune, umgeben von Vulkanen einen schönen Platz fanden.

Unser Haus am See

Auf dem Weg dorthin, hatte ich ein Schild gesehen, welches die Laguna Cuicocha bewarb. Die war uns vorher kein Begriff aber eine schnelle Google Recherche ergab, dass es sich bei der Lagune um einen weiteren wunderschönen Kratersee handelte, welcher umwandert werden konnte. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und machten uns bei schönstem Wetter auf zur Laguna Cuicocha.

Dort angekommen schnürten wir die Wanderschuhe und starteten die 12.5km lange Umrundung der Lagune. Vom ersten Moment ab gab es wieder spektakuläre Ausblicke auf die Lagune, mit den zwei kleinen Inseln in der Mitte.

Laguna Cuicocha

Die Landschaft rundherum war wie gewohnt wunderschön, grün und gesäumt mit weiteren Vulkanen.

Rund um die Laguna Cuicocha

Dieser Hike war deutlich einfacher als die Umrundung der Quilotoa Laguna und so blieb mehr Gelegenheit die Aussicht zu genießen und ungefähr 375-mal das mehr oder weniger gleiche Foto zu machen. 😉

Und nochmal: Laguna Cuicocha

Nicht weit entfernt von der Laguna, liegt die Stadt Otavalao, die besonders für ihren großen Artesania- und Handwerksmarkt bekannt ist. Mir war der Markt von 2012 noch in lebhafter Erinnerung, umso größer war ehrlich gesagt die Enttäuschung, als wir dort ankamen. Statt individueller Handarbeit, fand sich diesmal hauptsächlich industriell gefertigte Massenware. Bis auf wenige Ausnahmen, boten alle Stände das Gleiche an, egal ob Ponchos, Schmuck oder Lederwaren – alles sah gleich aus. Rundherum war eine riesige Baustelle, die der Atmosphäre sicher nicht zuträglich war.
Somit zogen wir schnell wieder von Dannen und suchten uns einen ruhigen Stellplatz, nahe einem kleinen Wasserfall, welchen wir am nächsten Morgen bei einem Spaziergang entdeckten.

Dann stand auch schon unser letzter Stopp in Ecuador an: die Finca Sommerwind. Der kleine Campingplatz ist eine echte Institution auf der Panamericana. Früher oder später landet wahrscheinlich jeder Overlander mal hier. So nun auch wir.

Hans, der Besitzer, ist vor einigen Jahren nach Ecuador ausgewandert und hat hier an einem Stausee, ein kleines Camperparadies erschaffen. Man findet dort nicht nur alles, was man braucht, Hans hat auch allerhand Kontakte, sowie Tipps und Tricks auf Lager, für jegliche Problemchen die man als Reisender so haben kann.

Happy Camper

Zum Glück war bei uns aktuell nichts zu machen gewesen, so konnten wir einfach den Platz genießen, Hunde und Katzen streicheln, Wäsche waschen, grillen und die umfassende deutsche Bierauswahl genießen.

Prost!

Zudem trafen wir hier mal wieder auf nette LKW Overlander-Pärchen, die alle aus dem Norden kamen, sodass mal wieder ein spannender Austausch entstand, der uns fast noch länger dort gehalten hätte. Allerdings standen die Präsidentschaftswahlen in Ecuador kurz bevor und es war nicht klar, ob es rundherum zu Ausschreitungen kommen würde, was vielleicht Auswirkungen auf die Grenzen haben könnte. Zudem jagten uns unzählige hungrige Mücken und der langsam entstehende Zeitdruck für die nächste Verschiffung saß uns im Nacken, sodass wir nach nur einer Nacht schon wieder aufbrachen und diesen netten Platz verließen, um uns auf zur Grenze zu machen.

So endete unsere zweite Reise durch Ecuador letztendlich schneller als gedacht, was hauptsächlich daran lag, dass wir bei vielen unserer landschaftlichen Highlight-Ziele ein gutes Wetterfenster erwischt und daher alles recht schnell hintereinander erlebt hatten. Zum anderen lag es aber auch daran, dass wir keinen Ausflug an die ecuadorianische Küste unternehmen konnten, da dort aktuell die Narcos das Sagen haben und uns jede/r – wirklich jede/r – Ecuadorianer*in, dem wir begegneten eindrücklich davor warnte in die Küstenregion zu reisen, da es aktuell zu vielen Überfällen und Schlimmerem kam. Viele Einheimische, die es sich leisten können, „flüchten“ aktuell gerade selbst aus der Region und suchen sich Jobs im Inland oder sogar in einem der Nachbarländer.
 
Dennoch gehört das kleine Ecuador für uns zu den schönsten und vielfältigsten Ländern auf dem Kontinent und wir hätten beide nichts dagegen, noch ein drittes Mal dorthin zu reisen.

Aber jetzt stand erstmal wieder Kolumbien auf dem Plan.

Dazu dann demnächst mehr 😊

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Stellplatz an einer Lagune, umgeben von Vulkanen
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Sprung über den Äquator

Teil 3 unseres Roadtrips durch Ecuador

Quito

Eigentlich hatten wir Quito, Ecuadors Hauptstadt, diesmal auslassen wollen. Zum einen, weil uns die Stadt 2012 nicht sooo sehr gefallen hatte, zum anderen aufgrund des tödlichen Attentats auf einen Präsidentschaftskandidaten, wenige Wochen vor unserem Besuch und den damit verbundenen Sicherheitsbedenken. Aber dann warfen wir alle Zweifel über Bord und fuhren doch in die Großstadt, wo wir abwechslungsreiche 26 Stunden verbrachten.

Altstadt von Quito

Nach dem Besuch der historischen und bunten Altstadt, besuchten wir (auch schon zum zweiten Mal) die gotische Basilika, in der man, wie auf einem Abenteuerspielplatz, nahezu in jede Ecke und auf jeden Turm klettern kann. Und das ist, dank der vielen steilen Leitern, sicher nur was für Menschen die Schwindelfrei sind und keine Höhenangst haben.

Hoch hinaus!

Der Ausblick von den Türmen über die Basilika und die schier endlose Stadt ist spektakulär und der graue, wolkenverhangene Himmel verschaffte dem Ganzen eine ganz besondere Stimmung.

Auch die Uhrentürme dürfen im Inneren erklommen werden, über die schmalsten Wendeltreppen, die man sich wohl vorstellen kann. Nix für Menschen mit Überbreite. 😉

Im Inneren des Uhrenturm

Wie immer statteten wir auch dem Mercado Central einen Besuch ab und probierten so manche lokale Leckerei. Als weltweiter Eis-Tester musste ich natürlich auch die lokale Eisspezialität probieren: Helado con Queso, also Eis mit Käse. Bis zum letzten Moment wollte ich nicht glauben, dass die hier allen Ernstes Käse über das Eis reiben, aber genau so war es.

Ein Spaghetti Eis wäre uns lieber gewesen! 😉

Mein Testurteil: kann man machen, aber lieber nicht. Ich bleibe dann zukünftig beim Eis ohne Reibekäse.

Im Ethnografie Museum erfuhren wir vieles über die indigenen Kulturen des Landes, auch wenn nebenbei ein Schulausflug für ohrenbetäubend laute Unterhaltung sorgte. Aber das gehört wohl auch zur Kultur des Landes. 😉

Ethnografie Museum Quito

Auf einem Markt wurden wir von einer Gruppe Studenten angesprochen, die englisch und Tourismus studieren und willige Touristen für ein kleines Interview suchten. Da waren wir natürlich gerne dabei!

Auf was wir gerne verzichtet hätten: als wir gerade ins Bett gehen wollten, entdeckten wir mitten im Van eine Pfütze. Tatsächlich tropfte es von der Decke, obwohl es nur leicht regnete. So musste Christian mitten in der Nacht noch mal aufs Dach klettern, um dort festzustellen, dass der Rahmen unserer Dachhaube an den Schraubstellen gerissen war. Scheinbar waren die vielen Schotterpisten und Verwindungen der letzten Wochen doch zu viel für den Kunststoff. Panzertape regelte das Ganze erstmal notdürftig und am nächsten Tag besorgten wir uns Sikaflex, womit wir die Risse erstmal abdichten konnten. Hoffentlich hält das erstmal, auf Dachhaube ausbauen und neu verkleben haben wir eher wenig Lust…

Nächster Stopp: Äquator!

Als nächstes stand ein weiterer Meilenstein unserer Reise an: die Fahrt zum und über den Äquator. Nähe Quito gibt es das „Mitad del Mundo Museum“, welches angeblich auf dem Äquator liegt. Blöd nur, dass man sich beim Bau des Museums vermessen hat, und der echte 0-Punkt 270m weiter entfernt liegt. Somit ersparten wir uns das Museum (wir kannten es auch schon von unserem ersten Besuch vor 11 Jahren) und machten uns stattdessen auf zum echten Äquator.

Dafür ging es mal wieder eine schmale Schotterstraße hinauf auf einen Berg, wo der tatsächliche 0 Punkt durch einen windschiefen Turm markiert wird. Hier waren wir die Einzigen und konnten in aller Ruhe alberne Bilder machen.

Christian auf der Nordhalbkugel, Anne auf der Südhalbkugel

Ein Wendepunkt unserer Reise: ab jetzt reisen wir wieder auf der Nordhalbkugel!

Natur pur in Mindo

Wir machten uns wieder auf ins Grüne und nahmen Kurs auf Mindo. Über eine kurvenreiche Straße ging es hinein in tropische Gefilde. Auf halber Strecke legten wir einen Stopp bei einem kleinen Café ein, wo wir binnen Sekunden von Kolibris umzingelt waren.

Hungrige Kolibris

So schön zu beobachten.

Am nächsten Tag erreichten wir das bunte Örtchen Mindo, welches vor allem für seine Flora und Fauna bekannt ist. Besonders Vögel stehen hier im Mittelpunkt, es soll über 550 Spezies geben, viele davon auch endemisch. Bevor wir uns den Vögeln widmeten, machten wir uns aber erstmal auf zu den Wasserfällen. Mit einer besonderen „Seilbahn“ ging es in Mopsgeschwindigkeit über die weite grüne Schlucht.

Yepp, das kleine Gelbe ist die Gondel. 🙂

Angekommen auf der anderen Seite, unternahmen wir eine Wanderung zu den beiden größten Wasserfällen in der Ecke. Der Weg führte mitten durch den üppigen Nebelwald, vorbei an Helikonien und allerhand exotischen Blüten und Pflanzen.

Blümchen

Kaum am ersten Wasserfall angekommen, setzte auch der Regen ein, aber das hielt uns nicht davon ab, auch noch zum zweiten Wasserfall zu wandern. Nur aufs Baden haben wir dann doch verzichtet, wir waren ja schon nass genug. 😉

Wasserfall La Reina

Am nächsten Morgen ging es dann früh aus den Federn, um ein paar bunte Federn zu entdecken (was für ein Wortspiel!). Mit unserem fachkundigen Guide Brian entdeckten wir unzählige kleine und große Vögel, der Mann hatte scheinbar selbst Adleraugen. Mithilfe von Ferngläsern und einem Teleskop kamen wir dann den Tukanen, Papageien und kleinen bunten Piepsern richtig nahe.

Tukan

Den krönenden Abschluss lieferte allerdings eine Schlange. Eine seltene, ausgewachsene Viper hatte sich auf eine Baustelle verirrt und die Bauarbeiter*innen gehörig erschreckt. Zum Glück gibt es im Ort einen echten Schlangenspezialisten, der zugleich zur Hilfe eilte und gerade dabei war die Schlange einzufangen, als wir zufällig dazukamen.

Eine ausgewachsene Viper (Giftschlange)

So kamen wir noch in den Genuss einer privaten Reptilienshow und konnten das faszinierende Tier aus nächster Nähe bestaunen. Der Schlangenspezialist war selbst auch hin und weg. Obwohl er bereits viele Jahre in Mindo lebt, hat er diese Art von Viper selbst erst 1-2 Mal gesehen und kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. So hat wohl jeder sein Hobby. 😉

Für uns ging es nach Mindo weiter in den Norden des Landes, wo noch ein paar Vulkane auf uns warteten.

Aber dazu dann demnächst mehr… 😊

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Altstadt in Quito
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Unterwegs auf der Straße der Vulkane

Teil 2 unseres Roadtrips durch Ecuador

Wir begaben uns auf die Straße der Vulkane, die nicht ohne Grund so genannt wird. An einem klaren Tag reihen sich hier die Vulkane wie Perlen an einer Kette auf. Irgendwo schaut immer ein Gipfel raus und so manch einer, produziert auch ordentlich Dampf.

Vulkane soweit das Auge reicht.

Vulkan Chimborazo

Als erstes nahmen wir Kurs auf den Chimborazo, den mit 6.263m höchsten Berg Ecuadors. Aufgrund seiner Nähe zum Äquator, ist er der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernte Punkt auf der Erdoberfläche. Nimm das, Mount Everest!! 😉
Natürlich wollten wir aber nicht den Gipfel erklimmen, sondern nur bis zur Lagune auf 5.100m raufwandern. Bis es so weit war, bezogen wir aber erstmal einen Platz auf einem kleinen, familiengeführten Overlander-Campingspot im Dorf San Juan, auf 3.200m über dem Meeresspiegel. Dort begrüßten uns Juan Senior und sein Sohn Juan Junior herzlichst.

Juan Jr. war in kompletter Fahrradmontur und war gerade von einer MTB-Tour zurückgekommen. Als wir nach seiner Empfehlung für eine kleine Akklimatisierungsrunde für uns fragten, zögerte er nicht lange und bot an uns auf eine Tour mitzunehmen. Er selbst fährt nämlich gerne Crosscountry-Rennen und war gerade nach einem Monat Pause wieder ins Training eingestiegen und somit dankbar für jeden zusätzlichen Kilometer im Sattel.

Also packten wir kurzentschlossen die Räder aus und dann ging es auch schon los, durch die schier unendlichen, grünen Hügel und steilen Wege rund um San Juan. Ein echtes Paradies für Mountainbiker (zumindest für die, die auch gerne bergauf fahren 😉).

MTB Tour rund um San Juan…
… und mit Juan! 🙂

Nach und nach verzogen sich auch die Wolken ein wenig und wir bekamen schließlich einen freien Blick auf den Chimborazo.

Der Chimborazo & wir

Eigentlich hatten wir geplant, uns direkt am nächsten Morgen auf den Weg zum Berg zu machen, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Somit nutzten wir den Regentag auf dem kleinen Campingplatz für allerhand Haushaltskram.

Und das Warten hatte sich gelohnt, der nächste Morgen begann sonnig und nahezu windstill und der Chimborazo war wolkenfrei.

Perfekte Wanderbedingungen!

Also machten wir uns auf den Weg zum Wanderparkplatz auf 4.800müM. Dorthin zu gelangen, war wie so oft eine rumpelige Angelegenheit. Die letzten 9 km hinauf waren steil, staubig und feinste Wellblechpiste, die uns und den Van mal wieder ordentlich durchschüttelte.

Moby Dick auf 4.800müM, am Fuße des Chimborazo

Am Parkplatz angekommen, machten wir uns auf zur kurzen, aber in der Höhe natürlich knackigen Wanderung zum Refugio Whymper, auf 5.000müM und der nochmal 100m höher gelegenen Laguna Condor Cocha. Abgesehen von der Höhe, war die Tour wirklich mehr ein Spaziergang, bot aber selbstverständlich tolle Ausblicke auf den Berg und die Landschaft.

Dat isser!
Landschaft ohne Ende!

Nach 40 Minuten standen wir vor der „Lagune“, welche, aufgrund der aktuellen Trockenzeit, nicht mehr als eine tümpelige Pfütze war.

Sehen Sie hier: die Lagune! 😉

Dennoch ein lohnender Ausflug.
Nachdem wir uns die Schotterpiste wieder runtergequält hatten, ging es direkt weiter zu einem unserer absoluten Ecuador Highlights:

Laguna Quilotoa

Ein blauer Kratersee inmitten eines erloschenen Vulkans.

Quilotoa Kratersee

Schon 2012 waren wir hier, hatten damals die Lagune nur vom Mirador aus bewundert. Diesmal hatten wir mehr Zeit mitgebracht und wollten den Kraterrand umrunden. Wir verbrachten die Nacht direkt auf dem Besucherparkplatz im Dorf und gingen die Tour am nächsten Morgen in aller Frühe an. Die nur 10,5 km lange Strecke hatte es ganz schön in sich! Es ging ständig auf und ab, teilweise war es wieder ganz schön steil und rutschig, so dass man fast schon klettern musste.

Einfach nur schön!

Aber der Trail entlang des Bergkamms hätte nicht schöner und spektakulärer sein können, trotz des teilweise heftigen Windes der dort oben in 3.900m Höhe wehte. Ganz zu schweigen von den Ausblicken auf die Lagune und natürlich auch die umgebende Landschaft.

Wanderweg entlang des Kraterrands
Auch rundherum war es ganz schön schön!

Ein Traum!!
Wie so oft bekamen wir nicht genug und nahmen uns nach der Umrundung noch den Abstieg runter zum Ufer der Lagune vor. Das waren nur 1.7km, aber auch 400hm. Irgendwie hatten wir nicht bedacht, dass wir die natürlich auch wieder hinauf müssen. Die steile, sandige Piste brachte unsere ohnehin schon müden Beine ganz schön zum Brennen!

Ganz schön anstrengend!

Vulkan Cotopaxi

Nach der Anstrengung wollten wir uns eigentlich einen Pausentag gönnen, aber dann war die Wettervorhersage für den Cotopaxi, den zweithöchsten Berg Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane der Welt, so gut, dass wir am nächsten Morgen spontan in den Nationalpark fuhren.

Gute Entscheidung, denn die Vorhersage behielt recht und wir sahen den sonst meist wolkenverhangenen, 5.897m hohen Vulkan nahezu wolkenfrei, mal abgesehen von der dicken weißen Wolke, die er selbst produzierte.

Vulkan Cotopaxi

Natürlich wollten wir auch hier wieder wandern und erneut zum Refugio Jose Ribas, wo wir 2012 schon mal waren, damals allerdings mit 0 Sicht und eisigem Wind. Der Startpunkt zur Wanderung liegt auf 4.500m, so hoch kamen wir diesmal jedoch nicht. Die Straße war in sehr schlechtem Zustand, besonders die letzten 100hm waren sehr steil und die Schotterpiste extrem ausgefahren und voller Bodenwellen, dass alles nur so schaukelte. Als dann zwei PKWs vor uns zum Stehen kamen, war in dieser Höhe nicht mehr an Anfahren zu denken. Dazu fehlten uns Anlauf und Power. Somit parkten wir den Van etwas unterhalb am Straßenrand und wanderten eben etwas weiter – dafür waren wir ja auch hergekommen.

Bis hinauf zum Refugio auf 4.860m war es wieder nur eine kurze, aber die Lungen fordernde Wanderung, wir hatten aber die ganze Zeit nahezu freie Sicht auf den Vulkan und seinen Gletscher.

Wanderung zum Refugio

Oben angekommen, gab es das obligatorische Bild mit dem Schild des Refugios, welches wir natürlich auch 2012 schon gemacht hatten. Damals waren die 4.800m unser Höhenrekord.

Im Inneren des Refugios freute sich Christian erst über die Eintracht Flagge und dann über seine heiße Schokolade und das wahrscheinlich leckerste Pan de Chocolate von ganz Ecuador. Glücklicher habe ich meinen Mann selten gesehen. 😉

Beim Abstieg bekamen wir dann zu spüren, wie schnell das Wetter in den Bergen umschlagen kann. Mit einem Mal war es windig, kalt und neblig. Wir hatten für den Aufstieg also perfektes Timing erwischt.

Außerhalb des Nationalparks fanden wir ein ruhiges Plätzchen, wo wir das mit dem Pause machen, dann noch mal probierten und diesmal auch erfolgreich faul waren. 😉

So geht Pause

Um die Abwechslung beizubehalten, zog es uns nach so vielen Bergen und Lagunen als nächstes wieder in die Großstadt, nach Quito.

Aber dazu dann demnächst mehr… 😊

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