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Spanien I: Von Katalonien bis Murcia

Am 21. Februar ging es von Frankreich, rüber nach Spanien – oder genauer gesagt – nach Katalonien.

Vamos a la Playa… & Policia!

Natürlich verschlug es uns auch hier wieder direkt ans Meer, an die Costa Brava. Im Ferienort Empuriabrava fanden wir einen Platz direkt am langen Sandstrand und nutzten den Nachmittag noch für einen ausgiebigen Spaziergang. Wie so oft, zog spät abends wieder der Wind an, sodass an schlafen im schaukelnden Van nicht zu denken war, daher war mal wieder nächtliches umparken angesagt. Zum Glück mussten wir aber nicht weit fahren, vor ein paar Wohnhäusern war es ausreichend windgeschützt und wir hatten immer noch das Meer vor der Nase.

Am Strand von Empuriabrava

Als wir kurz vor Mitternacht noch mal aus dem Fenster schauten wunderten wir uns aber, dass wenige Kilometer weiter, oberhalb eines Wohngebiets, alles hell erleuchtet war. Es dauerte ein paar Sekunden, bis wir begriffen hatten, dass es dort oben gerade brannte und so wie es aussah, war das nicht nur ein kleines Feuer. Der ganze Hügel, auf den wir schauten, schien in Flammen zu stehen. Durch den starken Wind verbreiteten sich die Flammen rasch und waren vermutlich nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Auch am nächsten Morgen konnte man noch einzelne Rauchschwaden aufsteigen sehen, aber glücklicherweise, schienen zumindest die Wohnhäuser, die man vom Strand aus sehen konnte, unbeschädigt geblieben zu sein.

Wir beschlossen eine Radtour zu machen, die uns zu dem nahegelegenen Naturpark bringen würde. Erst unterwegs wurde uns bewusst, dass wir dabei in das Gebiet des nächtlichen Feuers unterwegs waren. Irgendwann ging es dann auch nicht mehr weiter, die Polizei hatte das betroffene Gebiet weitläufig abgesperrt und wir mussten umkehren. Wir beobachteten kurz die beiden Löschflugzeuge, die immer wieder im Tiefflug über der Meeresoberfläche flogen, um Wasser aufzunehmen und es dann anschließend in das betroffene Areal zu fliegen und dort abzulassen. Sowas sieht man ja auch nicht alle Tage.

Selfie mit Wasserflugzeug 😉

Nach unserer obligatorischen Käsebrot-Mittagspause, an einem Aussichtspunkt, ging es schließlich wieder zurück zum Van, an den Strandparkplatz von Empuriabrava. Bevor wir die Räder wieder einluden, nutzten wir die Gelegenheit, ein bisschen in unserem Keller aufzuräumen.

Und während dieser 10 Minuten, in denen wir beide hinten am Heck des Vans beschäftigt waren und nur gelegentlich mal aufschauten, um nach den noch draußen liegenden Rädern zu schauen, passierte es dann. Jemand muss uns beobachtet und die Gunst der Stunde genutzt haben: obwohl wir mitten auf einem belebten Parkplatz standen, um uns herum jede Menge andere PKWs und auch Camper, alle Türen geschlossen waren und wir sogar den Sichtschutz vor den Scheiben hatten, hat jemand ganz vorsichtig die (geschlossene!) Schiebetür des Vans geöffnet und sich meinen Hipback, den ich immer beim Fahrradfahren nutze, geschnappt.
So dreist muss man erstmal sein! Ausgerechnet an dem Tag, hatte ich die Tasche nach der Tour nicht sofort ausgeräumt, so wie sonst immer. Somit waren mein Smartphone und mein Geldbeutel mit Personalausweis und Kreditkarte weg!

Wir bemerkten den Diebstahl erst, als ich nach einigen Minuten auf mein Telefon schauen wollte und es nicht finden konnte. Erst dachte ich natürlich, ich hätte es nur mal wieder verlegt, aber als ich dann mit Christians Telefon auf meiner Nummer anrief, klingelte es kurz, bevor es ausgeschaltet wurde. In dem Moment wurde mir schlagartig klar was passiert war, auch wenn ich es erstmal nicht glauben wollte.

Natürlich suchten wir sofort alles in der Umgebung ab, inkl. aller Mülltonnen im angrenzenden Wohngebiet, in der Hoffnung, zumindest den Hipback mit meinem Personalausweis zu finden, da dieser für den Dieb ja wertlos ist. Während ich telefonisch meine Kreditkarte sperren ließ, befragte Christian alle „Nachbarn“ auf dem Parkplatz. Tatsächlich hatte eine Dame, die in unserer Nähe stand und vor ihrem Camper in der Sonne saß, gesehen, dass nur kurz ein PKW schräg vor uns auf dem Behindertenparkplatz parkte und dann ein Mann damit wegfuhr, aber das half uns dann natürlich auch nicht mehr. Wir hatten einfach Pech gehabt. Also ging es auf zur Polizei, um Anzeige zu erstatten, was mit unseren Basis-Spanischkenntnissen und den nicht vorhandenen Englischkenntnissen der netten Polizeibeamtin auch ein kleines Abenteuer war.

Der Tag war dann natürlich gelaufen und meine Laune im Keller. Das teure, nur 8 Monate alte Telefon ist das eine, viel mehr schmerzte mich natürlich der Verlust meiner Bilder, Erinnerungen und Daten. Und wer schon mal eine Onlinebanking-App auf seinem Smartphone installiert hat, kann vielleicht ahnen was nun für eine Odyssee begann, natürlich noch mal zusätzlich erschwert durch unseren Auslandsaufenthalt…
Letztendlich hat es 8 Wochen gedauert, bis alle Apps und Zugänge auf meinem neuen Smartphone wieder funktionierten und ich auch meine neuen Bankkarten endlich erhalten habe (was nur dank der unermüdlichen und geduldigen Hilfe meiner Welt-allerbesten-Lieblingsschwiegermutter überhaupt geklappt hat!).

Den nächsten Tag verbrachten wir größtenteils in einem großen Shoppingcenter in Girona, wo ich mich um ein neues Telefon bemühte.

Panorama Route bis Valencia

Danach zog es uns ein bisschen weiter die Costa Brava runter, bis nach Palafrugell. Dieser kleine Ort, liegt direkt an einem der bekannten Küstenwanderwege der Costa Brava und diesen schauten wir uns am nächsten Morgen dann mal ein bisschen genauer an. Was für eine traumhafte Gegend!

Costa Brava

Später ging es dann weiter die Küste entlang und vorbei an Barcelona. Die Stadt kannten wir bereits von einer früheren Reise und wir wollten uns die Großstadt Hektik mit dem Van ersparen. Stattdessen landeten wir etwas außerhalb des Örtchens Gava, wo wir den Nachmittag für Sport und Admin Kram nutzten (davon hatte ich ja nun genug zu tun).

Als nächstes Ziel hatten wir uns die Stadt Valencia rausgesucht und mit einer weiteren Zwischenübernachtung, irgendwo im Grünen, kamen wir am 26. Februar schließlich dort an. Das Wetter war an dem Tag nicht ganz auf unserer Seite, trotzdem hat uns Valencia gleich super gut gefallen. Tolle Architektur, verwinkelte Gassen, viele bunte Wände, tolle Läden und Spezialitäten-Cafés und eine schöne, alte Markthalle, in der man alles Kulinarische findet, was das Herz begehrt und auch gleich verkosten kann. In einem der vielen kleinen, wuseligen Tapas-Läden, welche rund um die Markthalle verteilt sind, gönnten wir uns dann auch erstmal ein paar Leckereien, bevor es weiter durch die Altstadt ging. Alles in allem hat uns die Stadt mit am Besten in Spanien gefallen, weil es weniger touristisch war, als z. B. in Barcelona, Granada oder auch Sevilla (dazu später mehr) und dadurch sehr authentisch und eben echt spanisch wirkte.  

Valencia

Zurück an der Costa Brava…

Als wir gerade dabei waren aus der Stadt rauszufahren, um einen Platz für die Nacht zu finden, klingelte Christians Telefon. Dran war die Polizei aus Empuriabrava mit guten Nachrichten: mein Hipback mit Perso & Kreditkarte war gefunden und bei der Polizei abgegeben worden. Halleluja! Immerhin ein Behördengang weniger in Deutschland und die Gewissheit für mich, dass der Dieb zumindest kein Kreditkartenbetrüger war. Also hieß es, nach einer weiteren Nacht, irgendwo im Grünen, am nächsten Tag wieder 500km zurück an die Costa Brava. Aber dafür nimmt man so einen kleinen Umweg doch gerne in Kauf.

So bekam die Costa Brava auch noch mal eine zweite Chance von uns. Das Wetter am nächsten Tag war herrlich, somit nahmen wir uns einen knapp 8km langen Abschnitt der Küstenwanderung rund um Tossa de Mar vor. Die Wanderung führte über die schroffen Felsen und immer wieder an versteckten kleinen Buchten vorbei.

Bucht vor Tossa de Mar

Als nächstes verschlug es uns in den Naturpark „Delta de l’Erbe“, unterhalb von Tarragona. Nach einer Mittagspause am scheinbar endlosen, flachen Sandstrand, schwangen wir uns wieder auf die Räder und drehten eine Runde durch den Naturpark. Landschaftlich kam es uns fast vor, als wären wir wieder zurück in der Camargue, in Frankreich. Auch Flamingos haben wir wieder entdeckt.

Flamingos im Naturpark „Delta de l’Erbe“

Rund um Murcia

Da übernachten und campen im Naturpark natürlich nicht erlaubt war, verschlug es uns für die Nacht wieder etwas weiter weg von der Küste. Von dort aus ging es dann am nächsten Morgen nach Murcia. Dort steuerten wir direkt den DHL Shop an, in dem meine neue SIM-Karte aus Deutschland eingetroffen war (danke Siggi 😊). Somit war ich jetzt nach einer Woche auch endlich wieder erreichbar. Nach einem kurzen Stadtbummel durch die Altstadt von Murcia, ging es dann aber auch schon wieder raus aus der Stadt und ab in die Wüste, in die „Desierto de Abanilla“.

Hier fanden wir uns in einer fast schon unwirklich wirkenden Landschaft wieder.

Desierto de Abanilla

Nach einem traumhaften Sonnenuntergang folgte ein noch spektakulärer Sonnenaufgang am nächsten Morgen. Nach dem Frühstück liefen wir noch ein wenig durch die Hügel der Wüste, bevor es schon wieder weiter ging zum nächsten Highlight, dem „Mirador del Embalse de Algeciras“. Klingt komisch, sieht aber wirklich wunderschön aus. Nach einer kurzen Wanderung gelangt man zu diesem Aussichtspunkt über einem türkisblauen Stausee. Was für eine Farbe!

Und weil wir dann immer noch nicht genug hatten (und das Wetter die nächsten Tage schlechter werden sollte), fuhren wir am Nachmittag noch ein Stück weiter, bis zum Nationalpark „Sierra Espuna“. Hier hatte sich der Himmel schon ordentlich zugezogen und in der Höhe war es auch recht frisch. Somit fuhren wir nur einen Aussichtspunkt an, bevor es dann wieder raus aus dem Park und zum Stellplatz für die Nacht ging.

Am nächsten Tag überquerten wir dann die Grenze zu Andalusien, wo noch einige weitere Highlights auf uns warteten.

Dazu dann demnächst mehr. 😊

Spanien_01
Selfie mit Wasserflugzeug
Spanien_02
Travelmates on Tour
Spanien_03
Erstes Foto mit dem neuen Smartphone!
Spanien_04
Costa Brava
Spanien_05
Stellplatz an der Costa Brava
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Costa Brava
Spanien_07
Costa Brava
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Costa Brava
Spanien_09
Blick auf Tossa del Mar
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Valencia
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Valencia
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Valencia
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Markthalle in Valencia
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Markthalle in Valencia
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Markthalle in Valencia
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Streetart in Valencia
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Stadttor von Valencia
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Valencia
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Markthalle von Valencia
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Streetart in Valencia
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Valencia
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Valencia
Spanien_23
Valencia
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Zurück an der Costa Brava, Empuriabrava
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Zurück an der Costa Brava, Empuriabrava
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Küstenwanderung an der Costa Brava
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Küstenwanderung an der Costa Brava
Spanien_28
Küstenwanderung an der Costa Brava
Spanien_29
Küstenwanderung an der Costa Brava
Spanien_30
Küstenwanderung an der Costa Brava
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