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Baja California – I

Teil 25 unseres Roadtrips durch Mexiko

17. januar – 3. februar 2025

Am 17. Januar erreichten wir endlich die Baja California und somit den letzten Teil unserer inzwischen über einjährigen Mexikoreise. Alle Reisenden, die schon mal hier waren, hatten uns von der Baja vorgeschwärmt und es als DAS Vanlife-Paradies beschrieben. Mit einsamen Stellplätzen an wunderschönen Traumstränden, tollen Landschaften, Wildlife und den besten Fisch Tacos des Landes. Dementsprechend waren unsere Erwartungen und die Vorfreude riesig.

Die letzten Tage und Wochen, die vielen langen Fahrtage und kalten Temperaturen steckten uns jedoch ganz schön in den Knochen – und in den Nerven. Daher waren wir erstmal froh, nach einer schier endlosen Schlaglochpiste (für die die Baja leider bekannt ist), in der Nähe der Kleinstadt San Felipe, einen schönen Stellplatz auf einer Klippe, oberhalb des Golf von Kalifornien zu finden.

Hier richteten wir uns erstmal ein und hofften auf ein paar entspannte Tage. Entspannt war es auch, wir kamen mal wieder zum Sporteln, spazieren gehen, arbeiten und Kleinigkeiten am Van zu richten. Die Aussicht stimmte auch, nur die Temperaturen waren anders als erhofft. Die Baja ist ein beliebtes Winterziel für alle Nordamerikaner, da hier auch im Winter milde bis sommerliche Temperaturen herrschen. Mild waren die 14 Grad, die wir dort hatten, auch, allerdings weit entfernt von warm und zudem wehte ein scharfer und ganz schön kalter Wind.

Warm sieht anders aus!

Dieser wurde nach der dritten Nacht so stark, dass wir beschlossen, weiterzuziehen.

Cactus Highway

Auf der Baja trifft die Wüste auf das Meer, die Landschaft im schmalen, von Bergen gesäumten Landesinneren ist karg, es gibt wenig Bäume, dafür umso mehr stachelige Büsche und natürlich: Kakteen. Entlang des (immer noch von Schlaglöchern übersäten) Highway 1 stehen Millionen von riesigen Kaktusbäumen, welche bis an die 20 m hochwachsen und teilweise mehrere hundert Jahre alt sind. So stellt man sich Mexiko doch vor, oder?

Inmitten dieser Landschaft fanden wir auch einen Platz, wo es sich trotz des starken Windes gut aushalten ließ. Einfach irre, in dieser Umgebung zu campen.

In der Nacht wurden wir ordentlich durchgeschaukelt und auch der nächste Tag blieb stürmisch, und auf dem Weg zu einer Bucht am Golf von Kalifornien, drehten wir auf halbem Wege schließlich um, da direkt vor uns ein immenser Sandsturm wirbelte – den wollten wir uns und dem Van ersparen. Vermutlich würde es bei dem Wind auch am Meer kaum einen geschützten Platz geben – der nicht schon besetzt war. Denn die Baja war voll mit Campern, Wohnmobilen, Trailern, riesigen RVs, umgebauten Trucks, etc. Die ganze USA, Kanada und einige Europäer (vor allem Deutsche) schienen gerade zusammen mit uns auf diesem kleinen Landzipfel unterwegs zu sein. Teilweise begegneten uns auf den engen Straßen mehr ausländische Campingfahrzeuge als einheimische PKWs und LKWs (wovon es leider auch sehr viele gab.)

Also beratschlagten wir, wie es nun weitergehen sollte. Die erhoffte Ruhe und Entspannung schienen sich nicht einstellen zu wollen, wir fühlten uns immer noch gehetzt und kamen in das Baja-Feeling irgendwie nicht rein.
Wo wir auch hinschauten, sagte die Wettervorhersage starke Winde und kalte Temperaturen hervor. In dieser kargen Landschaft einen geschützten Platz zu finden, schien unmöglich. Campingplätze, wovon es hier aus den o. g. Gründen viele gibt, waren erstens superteuer (dank der US-amerikanischen Klientel) und außerdem in der Regel auch nicht besonders geschützt oder befestigt, sodass man überall im Staub versank. Und eigentlich hatten wir aktuell keinen Bock mehr auf endlose Fahrtage, aber es half nichts. Uns blieb nur die „Flucht“ weiter in den Süden, da dort unten das Wetter zumindest etwas besser war als im nördlichen Teil der Baja.

Unterwegs passierte dann noch ein ärgerliches Missgeschick. Bei der Suche nach einer etwas windgeschützten Stelle für eine Mittagspause, übersah Christian beim Rangieren neben einem verlassenen Gebäude, dass dessen Dachkante auf direkter Höhe unseres Vans war. Es gab ein kratzendes und schleifendes Geräusch und wir hatten eine fette Kante im Dach.

Autsch!

So eine Scheiße! Zu unserer ohnehin schon angespannten Verfassung kam nun doch dieser Ärger hinzu, der die Stimmung nicht gerade besser werden ließ. Aber es half ja nichts, passiert ist passiert.

San Ignacio

So zogen wir betrübt weiter und ließen viele schöne Orte erstmal links und rechts liegen und erreichten kurz vor Sonnenuntergang den kleinen Ort San Ignacio. San Ignacio ist ein wirklich sehr kleines Dorf, inmitten einer Dattelpalmenoase. Die Szenerie hätte nicht schöner sein können, abgesehen vom trüben Wetter. Wir bezogen dort einen Platz auf einem kleinen Campground, wo wir unter Palmen direkt am Ufer eines kleinen Flusses stehen konnten. Traumhaft – wenn der Wind nicht gewesen wäre.

Moby unter Palmen

Denn dieser zog am nächsten Morgen wieder an und da der Untergrund des Platzes aus pulverfeinem Staub bestand, flog uns dieser sofort wieder um die Ohren. Ein Fenster oder die Tür zu öffnen, geschweige denn draußen zu sitzen, war nicht möglich. Also flüchteten wir schon wieder, und parkten mitten im Dorf, auf dem immerhin geteerten und befestigten Dorfplatz, wo es dank der Häuser etwas geschützt war. Nicht schön, aber praktisch.

Denn wir hatten sowieso eine Verabredung im Ort, nämlich mit Sabrina und Ronny, ein Paar aus Aalen, welches uns im Sommer als Hoteliers im Hotelito beerben wird und daher viele Fragen an uns hatte. Wir verbrachten einen lustigen und stürmischen Nachmittag zusammen, bevor wir für eine weitere Nacht mitten im Ort blieben. Der nächste Tag zeigte sich wieder freundlicher und wir zogen zurück auf den schönen Campingplatz unter Palmen.

Mit zwei Kajaks wagten wir uns auf den ruhigen Fluss, direkt vor unserer Haustür und paddelten durch diese schöne Landschaft.

Ein weiteres Highlight rund um San Ignacio ist die gleichnamige Lagune, die auf der Pazifikseite der Halbinsel liegt. In dieser geschützten und (verhältnismäßig) warmen Lagune versammeln sich zwischen Januar und April Tausende von Grauwalen, die von Alaska herunterkommen, um entweder Babys zu machen oder sie ein Jahr später zu gebären. Das wollten wir uns natürlich anschauen!

Grauwale in der Laguna San Ignacio

So machten wir uns auf den Weg, in die ca. 65 km entfernte Lagune. Der Weg dorthin, führte größtenteils über eine sandige Wellblechpiste, sodass wir mal wieder etwas Luft aus den Reifen ließen und uns langsam und vibrierend den Weg bahnten. Links und rechts entlang der Straße gab es immer mal wieder in allen Farben leuchtende Salzlagunen zu sehen. So wurde es wenigstens nicht langweilig.

Schließlich erreichten wir die Lagune (in der gerade Ebbe war) und parkten irgendwo am Ufer, inmitten von Seeadlern und riesigen Muscheln.

Am nächsten Morgen ging es dann los. Das Wasser war zurück und nach einer kurzen Einführung, bestiegen wir, mit nur zwei weiteren Besuchern, ein kleines Boot, welches uns raus auf die spiegelglatte Lagune brachte. Ende Januar war noch Beginn der Walsaison, daher waren noch nicht so viele Tiere dort.
Wir sahen erstmal hunderte Delfine, die neben unserem Boot auf- und abtauchten:

INFO, falls du unseren Blog nur via Email liest: Videos können dort nicht eingebunden werden. Um sie zu sehen, musst du auf unsere Website gehen und den Bericht dort lesen. Einfach oben auf die Überschrift des Reiseberichts (Baja California) klicken. Vermutlich poppt dann eine kurze Werbung auf, da wir einen kostenlosen Email-Service nutzen, danach kann man auf „Go to article“ klicken und gelangt auf unsere Website bzw. direkt zu diesem Reisebericht.

Schließlich entdeckten wir aber den ersten Walblas in der Ferne und sahen den ersten langen, grauen Rücken an der Wasseroberfläche.

Grauwal

Grauwale sind sehr neugierig und kommen daher oft sehr nah an die Boote. Die Exemplare, die wir sahen, hielten sich aber noch etwas zurück und blieben auf Abstand. Eine der Damen, die mit uns auf dem Boot war, packte schließlich die Flöte aus und dudelte ein Liedchen, da man ihr gesagt hatte, dass die Wale davon angezogen werden. Ich sag mal so – ich glaube, sie hat die falschen Töne getroffen. Die Wale zeigten sich unbeeindruckt.

Wenig später sahen wir aber einen Spyhop – das bedeutet, dass der Wal seinen Kopf aus dem Wasser streckt, um zu schauen, was da über der Wasseroberfläche so los ist.

Christian hielt sogar im richtigen Moment die Handykamera drauf:

Irre! Und zum Abschluss sprangen schließlich zwei Grauwale noch aus dem Wasser und vollführten die wildesten Drehungen. Wenn 16-18 Meter und 18 Tonnen Tier aus dem Wasser springen, macht das ganz schön Spektakel. Und wieder hatte Christian das Handy parat:

Immer wieder beeindruckend, das zu sehen.

Die beiden Mitreisenden erzählten uns, dass sie tags zuvor in einer anderen Lagune schon eine Tour gemacht hatten und dort bereits mehr Wale seien, die tatsächlich näher herankommen. Dies ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen, auch wenn es bedeutete, dass wir noch mal zwei Stunden zurück Richtung Norden fahren müssten.

Guerrero Negro

So machten wir uns auf den Weg zurück nach Guerrero Negro, ein etwas größerer Ort an der Pazifikküste, der nicht nur für die Lagune voller Wale, sondern auch für eine der größten Salinen Mexikos bekannt ist.

Wir buchten für den nächsten Morgen eine Tour und genehmigten uns dann erstmal ein paar leckere Baja-Fish-Tacos und frische Austern.

Früh am nächsten Morgen, bekamen wir eine kleine Einführung zum Thema Grauwale und wurden dann, vorbei an den Salinen und einem riesigen Salzberg, zur Lagune rausgefahren. Wieder bestiegen wir eine kleine Nussschale und machten uns auf den Weg zu den Walen. Es dauerte nicht lange und wir sahen wieder die ersten Fontänen und Walrücken aus dem Wasser ragen. Und wie angekündigt, kamen uns die Wale hier viel näher als noch am Vortag in San Ignacio.

Wahnsinn. Irgendwann waren wir von drei Walen „umzingelt“, diese schienen miteinander und mit unserem Boot zu spielen. Immer wieder tauchten die „Walnasen“ direkt an unserem Boot auf, wir konnten den Walen quasi direkt ins Auge schauen und sie sogar berühren. Auf dem Video sieht man ganz gut wie nah sie uns kamen. Absolut surreal!

Ein paar Mal klatschte auch direkt neben uns die mächtige Schwanzflosse auf die Wasseroberfläche, sodass wir alle nass wurden und das Boot ordentlich schaukelte. Die Dame hinter mir fütterte daher auch unfreiwillig ständig die Wale. Ich hatte zum Glück mit Tabletten vorgesorgt, sonst hätte ich da sicher mitgemacht.

Einmal hob ein Wal sogar unser Boot ein bisschen an, sodass Christian kurz das Gleichgewicht verlor. Es war eine unbeschreibliche Erfahrung, diesen riesigen Tieren so nahe zu sein. Einfach Wahnsinn!

Irgendwann mussten wir dann aber doch zurück und kamen auf dem Rückweg zum kleinen Hafen, noch an einer Horde Seelöwen vorbei, die es sich auf einer Plattform gemütlich gemacht hatten.

Was für ein unglaubliches Erlebnis. Ganz beseelt von diesem schönen Vormittag, machten wir uns schließlich wieder auf den Weg Richtung Süden, denn immer noch war es recht frisch im nördlichen Teil der Baja. Es hätte so ein schöner Tag sein können, aber dann kam…

Der Unfall

Mitten auf dem Highway 1, in einer langgezogenen Rechtskurve, kam uns ein kleiner Liefer-Van entgegen, der leicht die Kurve schnitt und mit einem Teil seines Wagens auf unsere Fahrbahn ragte. Aufgrund der schmalen Straße konnten wir nicht weiter nach rechts ausweichen und es gab einen ohrenbetäubenden Schlag, der einer Explosion glich. Der breite Außenspiegel des anderen Wagens hatte unseren Spiegel erwischt und diesen mit voller Wucht gegen die Seitenscheibe und die Fahrertür gehauen. Das Glas zersplitterte in tausend Teile, der Spiegel ebenso, und die umherfliegenden Scherben des Spiegels zerkratzten uns die komplette Seite des Vans.

Der Schreck hatte gesessen! Wir sammelten die kläglichen Überreste unseres Spiegels von der Straße und entdeckten, dass der Unfallgegner tatsächlich einige Meter weiter angehalten hatte – nur um uns zu belehren, dass der Unfall unsere Schuld gewesen sei, wir hätten weiter rechts fahren müssen. Dabei war er auf unserer Spur gewesen und noch dazu viel zu schnell. Naja.

Wir tauschten Daten aus, da wir davon ausgingen, dass wir dies für unsere Versicherung brauchten. Zum Glück gehört Mexiko zu den wenigen Ländern auf unserer Reise, wo wir, als Ausländer, überhaupt eine richtige Versicherung abschließen können. In vielen Ländern in Südamerika war das nämlich nicht der Fall.

Doch die Ernüchterung folgte bald. Der Unfallgegner wird hier überhaupt nicht belangt. Wir mussten alles mit unserer Versicherung klären und blieben letztendlich auf 1.000 € Selbstbeteiligung sitzen.

Mulége

Erstmal flickten wir notdürftig unser Problem mit jeder Menge Klebeband und fuhren spiegellos und mit löchriger Scheibe weiter nach Mulége, einem weiteren Ort an der Golfseite der Halbinsel. Erst nach Einbruch der Dunkelheit bezogen wir dort einen Platz an einem kleinen Strand, wo wir am nächsten Morgen die Klärung mit der Versicherung begannen und schon mal bei Fiat nach Ersatzteilen fragten.

Keinen Spiegel mehr, aber wenigstens einen schönen Stellplatz.

Die Versicherung schickte einen Gutachter (direkt zu uns an den Strand), welcher den Schaden (mehr schlecht als recht) aufnahm. Nicht mal unseren Namen bekam er richtig abgeschrieben. Nachdem die Formalitäten geklärt waren, durften wir uns um eine provisorische Lösung kümmern – denn so konnten wir natürlich nicht ewig weiterfahren und es war schon abzusehen, dass es einige Wochen dauern würde, bis wir die benötigten Ersatzteile, in Form von Spiegel und Scheibe, erhalten würden. Zudem kosteten die Teile hier das dreifache im Vergleich zu Deutschland bzw. Europa.

Hier kam dann wieder die von uns schon so oft geschätzte Hilfsbereitschaft und Kreativität der Mexikaner ins Spiel. Wir fanden im Dorf einen netten Mechaniker, der sich das Problem anschaute und sofort einen Kumpel anrief, der ein Glas- und Aluminiumgeschäft hatte. Dort schickte er uns hin. Wir bekamen eine Plexiglasscheibe in die Hand gedrückt, mit der wir uns auf den Weg zur Glaserei machten. Dort ließ man für uns sofort alles stehen und liegen und machte sich daran, die Plexiglasscheibe einzupassen.

Ich beschäftigte mich derweil mit den süßen Werkstatthunden.

Als alles mit Silikon verklebt und einigermaßen getrocknet war, fuhren wir zurück zur Autowerkstatt. Dort hatte uns der Werkstattleiter inzwischen einen stylischen Spiegel besorgt, den er kurzerhand mit der Flex anpasste, sodass wir ihn an die Überreste unserer Außenspiegelhalterung schrauben konnten. Und voila, fertig war unser Provisorium, Mexiko-Style:

Provisorium Mexiko-Style!

Werkstattmarathon in La Paz

So konnten wir zumindest mal weiterfahren und hatten ein bisschen im Blick, was hinter uns passierte. Um die richtigen Fiat-Ersatzteile zu bestellen und die benötigten zwei Angebote für die Versicherung einzuholen, machten wir uns nun aber direkt auf den Weg nach La Paz, die Hauptstadt der Baja California, relativ weit unten im Süden. Wir hatten also wieder einen langen Weg vor uns, der in einem Tag nicht zu schaffen war. So viel zum Thema Ruhe reinbringen…

Wir schafften es schließlich bis zu einer Stadt im Landesinneren, wo wir einfach nur irgendwo am Straßenrand nächtigten, um am nächsten Morgen gleich weiterzufahren.

Wir erreichten La Paz am Vormittag und sprachen sofort bei der dortigen Fiat-Filiale vor (die Einzige auf der Baja). Der nette Mann aus der Ersatzteil-Abteilung sprach sogar Englisch und war super nett und hilfsbereit. Dennoch dauerte die Ersatzteilbeschaffung ca. 1-2 Wochen. Die Reparatur und somit die Angebotserstellung passierten aber nicht direkt bei Fiat. Daher mussten wir zu deren Vertragswerkstatt, wo sich der Werkstattleiter (eine absolute Schnarchnase) den Schaden anguckte und ein Angebot erstellte.

Dann machten wir uns auf die Suche nach einer zweiten Werkstatt, denn wir wollten so schnell wie möglich den Prozess mit der Versicherung starten, der sich auch wochenlang hinziehen konnte (und es schließlich auch tat). Ein paar Mal wurden wir abgewiesen, bis wir schließlich eine zweite Werkstatt fanden, die sich den Schaden anschaute und ein Angebot für die Reparatur und Lackierarbeiten erstellte.

Die rosafarbenen Kreise markieren die Lackschäden.

Als das geschafft war, hatten wir überhaupt erstmal Gelegenheit uns zu überlegen, wie wir jetzt weitermachen auf der Baja. Viele Ziele hatten wir auf dem Weg hier runter jetzt einfach links liegen lassen und wir hatten erstmal keine große Lust zurück zu fahren oder sonst irgendwie weiter zu planen, zu recherchieren und rumzusuchen.

Inzwischen war der 30. Januar und wir hatten vor einigen Tagen zufällig erfahren, dass es in der Nähe von La Paz ein großes Vanlife-Treffen und Festival geben sollte. Dies hatten wir eigentlich schon abgetan, da wir zu dem Zeitpunkt ja noch viel weiter nördlich waren und wir uns nicht hetzen wollten (haha). Aber jetzt waren wir hier und hatten eh keinen Plan, was wir machen wollten, also kauften wir kurzentschlossen online zwei Tickets und machten uns auf den Weg zum Festival.

Escapar Seis

Das Festival mit dem Titel „Escapar Seis“ fand am Playa Comitan, etwa 20 Minuten außerhalb von La Paz statt. Als wir den Strand erreichten, standen dort schon hunderte Vans, Wohnmobile, Trucks, RVs und Skoolies. Wir fanden noch ein nettes Plätzchen mittendrin und zufällig neben einem anderen deutschen Fahrzeug, in dem Frank und Anette alias „Baerlis on Tour“ über die Panam reisen.

Das Festival begann etwas schleppend, denn abends tauchte erstmal die Polizei auf und machte quasi den Laden dicht – die Foodtrucks mussten abziehen, die Band durfte nicht auftreten – offenbar hatte der Veranstalter nicht alle nötigen Stellen geschmiert – so erklärte er es jedenfalls am nächsten Tag. Scheinbar holte er das dann nach, denn ab dem nächsten Tag lief alles wie geplant, die Foodtrucks durften essen verkaufen und verschiedene Bands, DJs, Artisten und Drag Queens auftreten.

So verbrachten wir ein buntes Wochenende mit tausenden von Gleichgesinnten, hörten uns ein paar spannende Vorträge über noch vor uns liegende Reiseziele an, hatten gesellige Abende mit unseren Nachbarn, sprangen zwischendurch mal ins Wasser und Christian ließ es sich auch nicht nehmen, an der Vanlife-Olympiade teilzunehmen, bei der man verschiedene Aufgaben bewältigen musste. Sein Team zählte allerdings nicht zu den Gewinnern, so blieb es am Ende bei Trostpreisen (statt einem neuen Kompost-Klo, was der Hauptpreis gewesen wäre 😂).

Christian beim Batterie-Rennen

Vier Tage lang an einem Ort zu sein, ohne sich über Unfälle, Wetter, Stellplätze oder sonstige Dinge einen Kopf machen zu müssen, taten jedenfalls ganz gut, aber nach dem ganzen Trubel, freuten wir uns dann auch bald wieder auf etwas einsamere Stellplätze.

Wobei wir uns jetzt erstmal La Paz anschauen wollten. Und dann hatten wir auch schon wieder die nächste Waltour in Aussicht und überhaupt so viele neue Ideen und Pläne…

Aber dazu dann demnächst mehr. 😊

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