Endlich geht es hier mal weiter!
Seitdem wir auf dem Rückweg Richtung Deutschland waren, gab es kaum einen Tag Stillstand und somit auch kaum Zeit sich mal um den Blog, die Bilderauswahl, etc. zu kümmern.
Zurück in Deutschland, kümmert sich Christian nun fleißig um die kleinen und großen Baustellen an unserem Van, damit dieser für die große Überfahrt nach Südamerika Mitte/Ende Juli bereit ist. Und ich komme endlich mal dazu, mit dem Blog weiterzumachen…
Willkommen an der Algarve!
Am 13. März ging es von Spanien über die Grenze nach Portugal.
Ohne großen Plan landeten wir als Erstes in der Nähe von Albufeira. Natürlich wollten wir hier direkt ans Meer. Von unserem Parkplatz aus, sollten es nur noch ein paar Meter bis zum Strand sein. Das war auch so, allerdings stand man plötzlich knapp 50m oberhalb des Strandes, direkt an einer der berühmten Steilklippen der Algarve
So beeindruckend und schön! Uns gefiel es so gut, dass wir direkt dortblieben und den restlichen Nachmittag am Strand und in den Klippen verbrachten. Am nächsten Tag schauten wir uns Faro an, die kleine Hauptstadt der Algarve. Hier fanden wir auch einen Portugal Reiseführer, sodass wir die kommenden Wochen besser planen konnten. Dazu hatten wir auch genug Zeit, denn die nächsten zwei Tage waren stürmisch, bewölkt und kühl. Daher suchten wir uns einen Platz oberhalb von Faro, wo wir das schlechte Wetter aussaßen, die Zeit zum „Arbeiten“ nutzten und Admin Kram erledigten.
Als wir am dritten Tag das Rollo hoch machten, staunten wir nicht schlecht: wo am Vortag noch graue Wolken über dem Ort hingen, war plötzlich alles gelb-orange eingefärbt. Der Saharasand hatte also auch Portugal erreicht und tauchte alles in ein Retro-70er Jahre Licht. 😉
Aber wenigstens war es endlich wieder trocken und wärmer, sodass wir uns wieder zurück an die Küste machten und einige Strände und Aussichtspunkte abfuhren.
Am nächsten Tag hatte der Himmel weiter aufgeklart und wir nahmen uns eine etwas längere Wanderung entlang der Küste vor. Von der „Praia de Marinha“ aus, ging es los und immer entlang der Steilküste, bis nach Carvalho. Wie so oft, kamen wir kaum voran, da die Aussichten einfach der Hammer waren!
Nach ca. 2km erreichten wir die Benagil Höhlen. Diese Höhlen, können nur vom Wasser aus erreicht und begangen bzw. „erschwommen“ werden, aber zumindest mal reinschauen, kann man auch von oben, da sich hier große Sinklöcher gebildet haben:
Für den nächsten Tag hatten wir uns zu einer Kajaktour in die Höhlen angemeldet, die aber leider, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser fiel, da der Wellengang viel zu stark war. Schade, aber auch von oben machten die Höhlen schon einiges her.
Insgesamt legten wir 14km zurück und knipsten hunderte Bilder, weil es einfach so so schön dort ist!
Nachdem aus der Kajaktour nichts wurde, schauten wir uns weitere Strände und Klippen entlang der Küste an. An vielen Stellen kann man einfach wild auf und in den Felsen rumklettern, überall gibt es kleine Höhlen, Sinklöcher und Felsdurchbrüche.
Am Nachmittag kamen wir im Surferstädtchen Lagos an. Wir schlenderten durch die bunte Altstadt und schauten im ein oder anderen Surfshop vorbei, wo Christian schon mal einen Surfkurs für die kommende Woche klarmachte.
Für die Nacht ging es wieder raus aus der Stadt und ein wenig weg von der Küste – entlang der Küste ist wildcampen nämlich leider verboten. Wir landeten auf einem einfachen Parkplatz, von dem aus es aber nur wenige hundert Meter bis zu den Klippen waren. Hier sahen wir einen der schönsten Sonnenuntergänge seit langem.
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg an die Westspitze von Portugal, nach Sagres zum „Cabo da Sao Vicente“, welches auch den südwestlichsten Punkt des europäischen Festlands bildet. Von hier brachen die portugiesischen Seefahrer damals auf zu neuen Ufern. 😉
Auch hier konnte man wieder herrlich an der Küste entlanglaufen und klettern und an den nahegelegenen Stränden die Surfer beim Wellenreiten beobachten.
Bevor es zum Stellplatz für die Nacht ging, legten wir noch einen Stopp im sogenannten Keramikparadies ein. Denn Portugal ist ja auch für seine schöne und meist farbenfrohe Keramik bekannt. Ein Glück haben wir nicht viel Platz im Van, sodass wir nicht viel kaufen konnten. Es blieb beim Gucken und Fotos machen… die schwere Keramik blieb im Laden. 😉
Der nächste Tag war leider wieder verregnet, so erledigten wir einige praktische Dinge wie waschen und einkaufen, bevor es dann am Nachmittag zu einem Weingut an der Algarve ging. Wir hatten das Weingut ARVAD nur durch Zufall entdeckt und lernten vor Ort, dass es dieses auch erst seit 2016 gibt und der erste Wein erst 2019 in die Flaschen kam. Auf dem unglaublich schönen Anwesen probierten wir ein paar der guten Tropfen und durften über Nacht wieder mitten in den Weinreben stehen.
Der folgende Tag war wieder deutlich sonniger und wir verbrachten wieder viel Zeit an der Küste und in den Klippen. Es ist einfach zu schön an der Algarve! Außerdem hatte Christian für den Folgetag seinen Surfkurs gebucht, somit blieben wir wieder in der Nähe von Lagos, wo es am nächsten Morgen direkt auf zum Strand ging und für Christian ab in die Wellen.
Ich konnte mir das Treiben bequem von unserem Schlafzimmer aus anschauen, ging zwischendurch am Strand laufen und genoss einfach den entspannten und sommerlichen Strandtag.
Nach einer verregneten Nacht im portugiesischen Hinterland, zwischen Korkeichen und einer kleinen Kirche, wurde es so langsam Zeit die Algarve hinter uns zu lassen. Schließlich hat Portugal noch einiges mehr zu bieten. Wir legten noch einen letzten Stopp in Örtchen Aljezur ein, welches bei alternativen Deutschen Aussteigern scheinbar sehr beliebt ist und dann ging es weiter die Küste hinauf, Richtung Lissabon.
Weiter nach Lissabon
Vor Lissabon, legten wir aber noch einen Stopp in Setubal ein. Die Landschaft ist ähnlich wie an der Algarve, aber hier war deutlich weniger los und wir fanden einen Stellplatz, direkt an den Steilklippen, mit spektakulärer Aussicht.
Von Setubal aus, war es am nächsten Tag nur noch eine Stunde bis nach Lissabon – eine unserer absoluten Lieblingsstädte. Aus geplanten 2-3 Tagen, wurden schließlich 4,5 Tage in der Stadt. Wir liefen uns fast die Füße platt, jeden Abend hatten wir zwischen 20.000 – 30.000 Schritte auf der Uhr.
Wie ließen uns einfach durch die verschiedenen bunten Viertel treiben, schlossen uns mal wieder einer Walking Tour an, besuchten sämtliche Aussichtspunkte der Stadt, gingen lecker essen, feierten unseren 20. Jahrestag, besuchten Museen und unternahmen eine Radtour zum Torre de Belem und bis an die Strände von Estoril.
Am letzten Tag ließen wir es uns nicht nehmen, über die Vasco da Gama Brücke, welche mit 17,2km bis 2019 die längste Brücke in Europa war, über den Tejo rüber auf die andere Seite zu fahren, um noch mal von der anderen Fluss Seite einen Blick auf die Stadt zu werfen und ein leckeres Fischrestaurant zu besuchen.
Ausflug nach „Disneyland“
Dann hieß es aber endgültig Abschied nehmen von Lissabon. Unser nächstes Ziel war Sintra, was für seine Paläste und Romantikschlösser bekannt ist. Dieses Tourihighlight wollten auch wir uns nicht entgehen lassen. So schauten wir uns als erstes den Palast de Pena an, der uns eher an ein buntes Disneyschloß erinnerte.
Der islamische Einfluss ist mal wieder nicht zu übersehen. Auch das Innere des Schlosses kann besichtigt werden und hat einiges zu bieten. Mindestens genauso schön wie das Schloss, ist aber die dazugehörige Parkanlage, mit seinem Farnen Wald, den kleinen Teichen und üppigen Pflanzen.
Nach einem Spaziergang durch Sintra, schauten wir uns noch die Quinta da Regaleira an, ein weiterer Palast, deutlich weniger Farbenfroh, aber dafür unglaublich detailreich verziert.
Auch hier waren die Garten und Parkanlage wieder unglaublich schön angelegt. Das Highlight für uns war der alte Brunnen, der sogenannte Poco Iniciatico. Über eine Wendeltreppe geht man hier 27m hinunter, landet in unterirdischen Gängen, die einen schließlich hinter einem kleinen Wasserfall wieder ausspucken. Verrückt schön!
Für die Nacht ging es dann aber wieder raus aus dem Trubel und zu einem schönen und ruhigen Platz an der Küste. Von dort aus, ging es am nächsten Tag weiter auf die Halbinsel Peniche, welche vor allem bei Surfern bekannt und beliebt ist. Unweit von Peniche liegt das noch bekanntere Nazaré, wo sich im Winter die Monsterwellen mit über 30m Höhe bilden und von einigen mutigen sogar gesurft werden. Natürlich dreht sich dementsprechend im Ort alles ums Surfen. Im kleinen Leuchtturm kann man auch die Surfbretter der Rekordjäger bestaunen.
An dem Tag als wir in Nazaré waren, war von Wellen allerdings nichts zu sehen. Das Meer war so glatt wie schon lange nicht mehr. Da müssen wir wohl noch mal im Winter wiederkommen.
Wir ließen Nazaré hinter uns und fuhren weiter die Küste hinauf.
Dazu dann ganz bald mehr… 😊