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Kurzurlaub am Lago Atitlan

Border-Run von Mexiko nach Guatemala

18.10. – 25.10.2024

Nachdem unsere drei Monate im Hotelito vorbei waren, wurde es Zeit, Puerto Escondido zu verlassen. Wir hatten noch einiges in Mexiko auf unserer Liste und freuten uns vor allem schon auf den „Dia de los Muertos“ Anfang November, zu dem wir diesmal unbedingt in Oaxaca City sein wollten. Allerdings lief Ende Oktober unser 6-Monats-Visum für Mexiko aus, also wurde es mal wieder Zeit für einen Border-Run, einen Grenzübertritt raus und wieder rein nach Mexiko, um (hoffentlich) erneut 6 Monate Aufenthalt zu erhalten. Anders kann man seinen Aufenthaltsstatus als Tourist nämlich nicht verlängern.

Daher nahmen wir Kurs auf Guatemala, wo wir Christians Geburtstag am wunderschönen Atitlan See verbringen wollten.

Huatulco

Für unseren ersten Fahrtag nahmen wir uns aber nicht zu viel vor, sondern steuerten das nur 2,5 Stunden entfernte Huatulco an, ein weiterer Ort an der Pazifikküste, an dem wir im Januar schon mal kurz waren. Manuela hatte uns dort eine schöne Bucht empfohlen, wo man auch wild campen können sollte. Schon die Anfahrt nach Huatulco war wunderschön.

Bahias de Huatulco

An der Bucht angekommen zeigte sich aber, dass es dort nicht nur Manuela und René gut gefällt. Der Strand war voller Menschen und nerviger Anwerber, die einen entweder in ein Restaurant oder auf ein Boot locken wollten. Uns war das zu viel, daher ergriffen wir die Flucht und besuchten erstmal das kleine Stadtzentrum von Huatulco.

Bei einem Spaziergang durch die Stadt wurde uns beiden schlagartig bewusst, wie lange es her war, dass wir mal wieder etwas Neues gesehen hatten (dabei waren wir ja auch schon mal in Huatulco). Drei Monate an einem Ort zu sein und immer wieder die gleichen Wege zu gehen, einen festen Alltag zu haben und Verantwortung für einen Job zu tragen, waren wir gar nicht mehr gewohnt. Schon nach nur drei Monaten ergriff uns hier plötzlich ein Gefühl der Freiheit, wie wir es lange nicht mehr gespürt hatten. Klingt komisch und ist vielleicht für Außenstehende schwer nachvollziehbar, war aber so. Dabei haben wir die drei Monate in Puerto ja total genossen. Schon verrückt.
Für uns aber auch der Beweis, dass unsere Reiselust noch lange nicht gestillt war und es jetzt höchste Zeit wurde, wieder unterwegs zu sein und Neues zu entdecken. 🙂

Für die Nacht verschlug es uns auf einen großen, einsamen Parkplatz am Stadtrand, nahe einer Bucht, die wir auch noch vom letzten Besuch kannten. Hier hofften wir auf eine erste ruhige Nacht, zurück in unserem rollenden Eigenheim. Daraus wurde aber nix. Gegen 23 Uhr begann irgendwo Musik zu spielen, die bis 4 Uhr morgens anhielt und auch immer lauter wurde. Viva Mexico!

Es hätte so schön sein können.
Bucht in Huatulco

Frühmorgens ging ich eine Runde laufen, bevor wir gemeinsam noch mal ins Meer sprangen und dann einen langen Fahrtag einlegten, weg von der Küste, immer Richtung Guatemala.

Es bedurfte aber einer weiteren Übernachtung, mal wieder wenig romantisch, dafür praktisch an einer Tanke, irgendwo im Hinterland, von wo aus wir am nächsten Morgen dann endlich die Grenze „El Talisman“ ansteuerten.

Grenzübertritt nach Guatemala

Auf mexikanischer Seite mussten eigentlich nur unsere Pässe ausgestempelt werden, dennoch wollten die Zollbeamten einen Blick in den Van werfen, was bei der Ausreise eigentlich sehr ungewöhnlich ist und bisher noch nie passiert war. Naja, wir beantworteten dennoch geduldig alle neugierigen Fragen, zeigten den Inhalt unserer Schränke und durften dann, zum Glück ohne weiteren Aufwand, aus Mexiko ausreisen.

Über eine mit Verkäufern und Taxi-Radfahrern übersäte Brücke ging es rüber nach Guatemala, wo die Einreise wieder gewohnt unkompliziert verlief. Ohne weitere Fragen erhielten wir 90 Tage Aufenthalt. Die Einreise des Vans war auch relativ unkompliziert und nach etwas weniger als einer Stunde erledigt. Wenn es doch immer so einfach wäre.

Lago Atitlan

Inzwischen war es schon Nachmittag und bis zum Lago Atitlan hatten wir noch über 4 Stunden Fahrtzeit vor uns. Aber da es unterwegs nichts Spannendes gab und wir uns schon so auf den See freuten, fuhren wir durch und kamen im Dunkeln an unserem bereits bekannten Stellplatz am Seeufer in Panajachel an.

Am nächsten Morgen offenbarte sich dieser Ausblick aus unserem Schlafzimmerfenster:

Der Lago Atitlan in unserem Vorgarten

Dafür hatten sich die langen Fahrtage definitiv gelohnt. Einfach einmalig schön hier.

Wir verbrachten den Tag entspannt rund um den Van und in dem kleinen, bunten Ort, wo sich seit unserem letzten Besuch nicht allzu viel verändert hatte. Aber schön war es trotzdem.

Meine Sporteinheit am Nachmittag wurde von einer wilden Horde lokaler Kids gecrashed. Die Truppe beobachtete mich erst aus der Ferne und kam dann langsam immer näher, bis sich die Älteste aus der Gruppe, die sich als Dolores vorstellte, schließlich ein Herz fasste und mich ansprach, ob sie ein Foto mit mir machen könnte. Als ich einwilligte, gab es kein Halten mehr. Die ganze Bande fiel quasi über mich und meine Hanteln her, jeder und jede wollte sie auch mal stemmen, und als der Kleinste sich mit den 11,5 kg abmühte, sah ich schon die ersten Unfälle vor meinem geistigen Auge passieren. Zum Glück blieben aber alle heile und zum Abschluss bekam ich auch noch ein Foto mit allen.

Die Workout-Crasher

Ins Schwitzen war offensichtlich aber nur ich gekommen.

Der nächste Tag war Christians Geburtstag und der begann natürlich standesgemäß, bei strahlendem Sonnenschein, auf unserer hauseigenen See-Terrasse mit einem ausgiebigen Sektfrühstück.

Wie es sich das Geburtstagskind gewünscht hatte, ging es später mit einer Lancha (ein Taxiboot) einmal quer über den schönen See und in den kleinen Ort San Marcos, den wir bei unseren letzten beiden Besuchen am Lago nicht angeschaut hatten.

So schön hier!

Der Ort genießt den Ruf, eine Hippie- und Aussteiger-Hochburg zu sein, und das konnte man auch vom ersten Moment an spüren. Es reihte sich ein alternativer Shop mit pflanzlichen Lebensmitteln aller Art, Heilsteinen und bunten Pumphosen an den nächsten. Es gab in einer einzigen Straße locker ein Dutzend Tattoo-Shops, überwiegend vegane Restaurants, Spezialitäten-Cafés und überall Werbung für Yogastunden, Tantra-Workshops etc. Klischee erfüllt! 😉

Bevor wir uns dem Vibe ganz hingaben, spazierten wir am See entlang in ein kleines Naturreservat, in dem es weitere schön angelegte Spazier- und Wanderwege gab, sowie eine 12 m hohe Sprungplattform in den See. Wirklich schade, dass wir unsere Badesachen nicht dabei hatten (haha).

Geburtstags-Ausflug

Nach einer leckeren, veganen Stärkung und nachdem wir uns bei einem scheinbar deutschstämmigen Bäcker mit den ersten Laugenbrötchen seit Chile eingedeckt hatten, ging es mit einem Tuk Tuk weiter in den nächsten Ort am Seeufer, San Juan.

Der Ort gilt als besonders touristisch, was sich vor allem im bunten Stadtzentrum zeigte. Hier war vom Teerbelag auf der Straße bis zu den Decken der kleinen Sporthalle alles mit wunderschönen, bunten und aufwändigen Murals verziert.

Anders als in San Marcos sah man hier aber wieder mehr lokale Menschen und vor allem Frauen in indigenen Gewändern. Die obligatorische Schirmchen-Straße runter zum See durfte natürlich nicht fehlen, wo man mit Souvenirs förmlich erschlagen wurde. Aber schön anzusehen.

Wir genehmigten uns ein Geburtstagsbier mit Ausblick auf die „Nariz del Indio“, einen Berg am Seeufer, für dessen Besteigung wir allerdings eine Bleibe im Ort gebraucht hätten, was uns für dieses Mal zu aufwändig war.

Somit blieb es beim Ausblick, bevor wir mit dem Boot zurück nach Panajachel fuhren, wo Christians Geburtstag in einem uruguayischen Steakhouse endete.

Der nächste Tag begann mit arbeiten. Christian absolvierte erfolgreich seinen zweiten KI-Vortrag und danach belohnten wir uns mit einem Wanderausflug in ein kleines Naturreservat. Dort erwarteten uns verschiedene kleine Wanderwege, die uns, über wackelige Hängebrücken, an einem Wasserfall vorbeiführten und immer wieder neue Ausblicke auf den See boten.

Auch ein paar Affen liefen uns über den Weg, gefolgt von hunderten von Schmetterlingen, die uns in einem Schmetterlingshaus erwarteten.

Ursprünglich war unser Plan gewesen, am 24. Oktober schon wieder Richtung Grenze aufzubrechen, da wir spätestens am 27. Oktober in Oaxaca City sein wollten, was noch 900 km entfernt war. Aber es gefiel uns einfach zu gut an unserem schönen Platz am Lago und wir hatten beide noch Lust, eine etwas längere Wanderung zu unternehmen.

Also gönnten wir uns einen extra Tag und bestiegen erneut eine Lancha, um uns nach Santa Cruz bringen zu lassen, von wo aus wir, immer am See entlang, bis nach San Marcos wanderten. Wie schon so häufig warnte man uns am Beginn der Wanderung davor, dass es hier immer wieder zu Überfällen kommen würde. Das kannten wir auch schon von unseren letzten Besuchen und da es von niemandem irgendwo Berichte gab, die dies bestätigten, gingen wir auch diesmal wieder auf eigene Faust los.

Der Trail führte vorbei an Kaffeepflanzen und Avocadobäumen, immer auf und ab durchs Grüne. An jeder Ecke offenbarten sich neue Ausblicke auf den See und seine zahlreichen Vulkane.

Einfach nur schön hier.

Wie erwartet begegnete uns kaum jemand und wenn, waren auch die Männer mit den Macheten (die hier jeder standardmäßig dabei hat, da ja nahezu alle in der Landwirtschaft arbeiten) sehr freundlich und ansonsten sehr desinteressiert an uns.

Die letzten Kilometer führten uns an der Straße entlang, durch kleine Dörfer, wo wir gespannt das bunte Treiben beobachteten, bis wir schließlich wieder im bunten Hippiedorf San Marcos ankamen.

Von dort ging es mit dem Taxiboot zurück nach Pana und wir bereiteten final unsere vierte Einreise nach Mexiko vor. Zwar hatten wir uns diesmal für eine, laut anderen Reisenden, vermeintlich einfache Grenze entschieden, aber bei unserem Grenz-Glück rechneten wir einfach wieder damit, dass die Beamten von uns alles Mögliche sehen wollten, von Kontoauszügen über Routenplanungen, bis hin zu Hotelbuchungen. So buchte ich wieder eine Reihe von stornierbaren Hotels überall im Land verteilt, plante eine passende Route und druckte unsere USA ESTA-Visa aus. Das sollte hoffentlich reichen, jeden skeptischen Grenzbeamten zu überzeugen.

Am 25. Oktober verabschiedeten wir uns erneut von unserem zweitliebsten See und machten uns frohen Mutes auf, zurück zur Grenze „El Talisman“.

Grenzübertritt nach Mexiko

Die Ausreise aus Guatemala war wieder easy-peasy und schnell erledigt und dann kam der spannende Moment an der mexikanischen Grenze.

Ein Security Mitarbeiter bat mich schon mal auszusteigen und zur Migration vorzugehen, während Christian den Van noch durch den Zoll fuhr. Blöd, eigentlich machen wir das gerne gemeinsam, zumal ich immer alle übrigen Lebensmittel verstecke und am besten weiß, wie man die Zollbeamten um die Verstecke herumführt.

Die Beamten waren auch, wie sollte es anders sein, sehr kritisch und fragten selbst nach trockenen Lebensmitteln wie Nudeln und Reis. Was für ein Schwachsinn! Zumal nahezu 100% unserer Lebensmittel im Auto noch aus Mexiko waren. Wie erhofft nahmen sie uns letztendlich nur die „Opferzitrone“ ab, die wir genau dafür immer im Kühlschrank lassen. Milch und Joghurt aus Mexiko durften wir behalten, den Reis fanden sie nicht. Was für ein Theater jedes Mal.

Somit war die erste Hürde genommen und es folgte der eigentlich spannende Teil – würden wir erneut 180 Tage Aufenthalt erhalten, oder würde es wieder Diskussionen geben?

Der Beamte schaute in unsere Pässe, bemerkte die inzwischen zahlreichen Mexiko-Stempel und fragte, wie lange wir bleiben wollten. Auf unseren Wunsch nach 180 Tagen zog er die Augenbrauen hoch und fragte, wo wir denn hinwollen, was wir ihm natürlich gerne beantworteten.
Danach stand er wortlos auf, um in einen Nebenraum zu gehen. Vermutlich fragte er seinen Vorgesetzten. Auch das kannten wir schon von den letzten Malen und meistens fingen danach die Diskussionen an.

Zurück kam er aber mit zwei FMMs, das ist das Visum-Formular, das man bei jeder Einreise erhält, und wir sahen schon, dass darauf händisch 180 Tage vermerkt waren. Konnte es denn wirklich so einfach sein dieses Mal, ohne Diskussionen, ohne Erklärungsversuche und ohne dass wir unsere Fake-Buchungen und Kontoauszüge vorzeigen mussten?

Die Antwort ist: Ja!
Wir füllten die Dokumente aus, zahlten die üblichen 717 Peso (34 €), die das Visum regulär kostet, und dann bekamen wir tatsächlich den ersehnten Stempel in den Pass, der uns die 180 Tage bestätigte. Juchuh!!

Uns beiden fielen einige Steine vom Herzen und wir nahmen, so schnell es ging, Reißaus von der Grenze, bevor es sich doch noch jemand anders überlegte.

Oaxaca war noch zwei Tage entfernt, so endete ein wieder mal langer Fahrtag schließlich irgendwo an der Autobahn, diesmal auf dem Hof eines Restaurants, das eigentlich schon geschlossen hatte, als wir eintrafen. Der supernette Besitzer ließ uns aber dennoch gerne kostenlos auf seinem Gelände, sicher bewacht von einer Horde laut schnatternder Gänse, Enten und einem Truthahn, übernachten.

Gut bewacht in Mexiko.

Es war mal wieder keine besonders ruhige und erholsame Nacht, dank der ohrenbetäubenden Motorbremsen der LKWs, aber die nächsten zwei Tage ging es sowieso nur darum, schnell nach Oaxaca zu kommen, wo die Vorbereitungen für den „Dia de los Muertos“ schon im vollen Gang waren.

Aber dazu dann demnächst mehr. 😊

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Vulkanfinale in Guatemala

Der 5. Teil unseres Roadtrips durch Guatemala

17. – 29. April 2024

Zurück in Antigua

Zurück in Antigua und wieder nahm uns die Stadt gleich für sich ein. Wir steuerten wieder den kostenfreien „Campingplatz“ bei der lokalen Touristenpolizei an, von wo aus es nur ein Katzensprung in die schöne historische Altstadt war. Wir nahmen sofort das kulinarische Angebot der Stadt in Anspruch und gingen erstmal Pizza essen.

Zurück in Antigua
Cheers!

Diesmal waren wir aber nicht nur in Antigua, um die Stadt anzuschauen und essen zu gehen. Wir drückten hier noch mal eine Woche lang die Schulbank. Zusammen mit unserer Lehrerin Irma paukten wir noch mal ordentlich spanische Grammatik und lernten ganz nebenbei von ihr allerhand über die guatemaltekische Kultur. Noch dazu fand der Unterricht unter freiem Himmel in einem schönen Garten statt, da machte das Lernen gleich noch mal viel mehr Spaß.

Spanischkurs mit Irma

Wenn wir nicht lernten, nutzten wir die Zeit zum Arbeiten, sporteln und Sightseeing, tauschten uns mit unseren netten Nachbarn aus aller Welt auf dem Polizei-Campingplatz aus und gingen natürlich auch viel und gut essen. Das kann man in Antigua nämlich besonders gut.

Vulkan Santiaguito

Nach einer Woche waren wir dann aber satt und die Grammatik klappte auch ein bisschen besser, also war es an der Zeit weiterzuziehen. Wir begannen uns langsam, aber sicher in den Norden, Richtung Mexiko, vorzuarbeiten. Bei unserer Einreise nach Guatemala hatten wir nämlich ein paar Highlights rund um die Stadt Quetzaltenango ausgelassen, wie zum Beispiel den aktivsten Vulkan des Landes: den Santiaguito.

Dieser „nur“ 2.550m hohe Lavadom, entstand erst im Jahre 1922 und ist die Folge, eines schweren Ausbruchs des inzwischen inaktiven Nachbarvulkans, dem 3.770m hohen Vulkan Santa Maria. Bei dessen Ausbruch im Jahr 1902 bildete sich der Krater des Santiaguito, der seit 1922 unaufhörlich Asche spuckt. Dementsprechend kann man den Santiaguito selbst natürlich nicht besteigen, aber seine große Schwester, Santa Maria, schon.

Blick auf den Santa Maria

Diese Tour machten wir ausnahmsweise mal nicht alleine, sondern zusammen mit Anni und Bene, zwei bayrische Schwaben, die mit ihrem Pickup die Panamericana in Kanada gestartet haben. Die beiden sind noch größere Bergsteiger als wir und wir waren in den Wochen vorher immer mal wieder sporadisch über Instagram in Kontakt, bis sich unsere Wege, hier am Santiaguito, endlich kreuzten.

Nachts um 3 Uhr ging es los. Anni war leider nicht fit und blieb zuhause, aber zusammen mit Bene nahmen wir uns im Schein der Strinlampen und unterstützt vom Vollmond den Trail auf den Santa Maria Vulkan vor. Ziel war es, zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu stehen.

Dämmerung am Santa Maria

Der Weg war von Anfang an ziemlich steil und geröllig, bis er schließlich durch einen Waldabschnitt führte, der noch mal um ein Vielfaches steiler war. Nach und nach setzte die Dämmerung ein, bis schließlich die Sonne hervorbrach und die Landschaft ins schönste, warme Licht tauchte.

Trail auf den Santa Maria
Sonnenaufgang

Vom Gipfel aus, sah man in der Ferne dann sogar zurück bis nach Antigua, wo wir die Silhouetten der Vulkane Agua, Acatenango und den lavaspuckenden Fuego sehen konnten. Unglaublich schön!

Blick auf die Vulkane rund um Antigua

Auf der anderen Seite warf der Santa Maria einen Schatten, über dem der Vollmond noch leicht zu erkennen war. Ein unglaublicher Anblick.

Schatten des Santa Maria Vulkan

Und dann war da ja noch der Santiaguito. Um diesen „kleinen Vulkan“ zu sehen, mussten wir auf die West-Flanke des Santa Marias laufen und nach unten schauen. Und wenige Minuten nach unserer Ankunft, gab es auch schon den ersten großen Ausbruch, der laut rumpelnd eine riesige Aschewolke in den Himmel beförderte.

Vulkan Santiaguito
Krater des Santiaguito

So ein krasser Anblick.
Während wir unser Frühstück aßen, beobachteten wir vor uns einen Ausbruch nach dem anderen. Absolut einmalig.

Das Einzige, was die Stimmung hier oben ein bisschen trübte, war der Müll. Noch nie haben wir irgendwo auf der Welt auf einem Gipfel so viel Müll gesehen. Plastikflaschen, Plastikverpackungen, Konserven, Tücher, etc. Unglaublich! Beim Abstieg im Hellen fiel uns dann auf, dass auch der Wanderweg schon von Müll gesäumt war. Wir werden nie begreifen, warum die Leute an manchen Orten einfach alles fallen lassen, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen.

Bevor wir mit Bene zurück zu den Autos gingen, statteten wir noch dem Mirador Santiaguito einen Besuch ab, ein weiterer Wanderweg auf halber Strecke zum Gipfel. Diesmal ging es nicht ganz so steil hinauf, da sich der Mirador auf 2.800m befindet. Von dort bot sich noch mal ein ganz neuer Anblick auf den Santiaguito, der munter weiter ausbrach und Asche spuckte.

Mirador Santiaguito

Am Mirador trafen wir auch auf Sabine und Mike, zwei weitere Deutsche, die mit ihrem Defender auf der Panamericana unterwegs sind. Die Beiden hatten wir wenige Tage vorher in Antigua kennengelernt. So hatten wir hier also ein kleines Overlander Treffen, welches natürlich bildlich festgehalten werden musste.

Overlander Treffen mit Vulkan

Dann ging es aber zurück zum Van und wir hatten mal wieder 15,5km, 1.430hm und 8,5 Wanderstunden auf der Uhr stehen. Reichte für den Tag.
Aber kaum an den Autos angekommen, schmiedeten wir mit Anni und Bene weitere Pläne für die nächsten Tage. Die beiden wollten noch den mit 4.220m höchsten Berg Mittelamerikas besteigen, den Vulkan Tajumulco, welcher ebenfalls im Norden von Guatemala liegt. Den Berg hatten wir gar nicht auf dem Schirm gehabt, waren aber natürlich sofort Feuer und Flamme.
Auf dem Weg dorthin, wollten wir noch die Lagune Chicamul mitnehmen, welche die anderen Beiden bis dato übersehen hatten. Wir wurden uns schnell einig: erst die Lagune, dann der Tajumulco.

Laguna Chicamul

Wir machten uns also auf den Weg zur Lagune, die in einem kleinen Dorf liegt. Die enge und steile Anfahrt hinauf zum Parkplatz war mal wieder abenteuerlich mit dem Van, aber letztendlich kamen wir an und konnten uns mit zwei Autos häuslich einrichten und noch ein bisschen von der langen Wanderung erholen.

Camp Deutschland

Am nächsten Morgen ging es dann, diesmal zu einer etwas humaneren Zeit, los zur Lagune. Diesmal hatten wir nur 9km und 530hm zu überwinden, also eher eine Spazierwanderung. Für ganz faule, hätte es auch die Möglichkeit eines 4×4 Transfers gegeben, aber das kam für uns natürlich nicht in Frage. 😉

Schließlich erreichten wir den ersten Aussichtspunkt auf die Lagune, die ebenfalls ein längst erloschener Vulkankrater ist.

Laguna Chicamul

Am Uferrand konnten wir schon Gruppen von Menschen erkennen und Gesänge hören. Die Lagune gilt nämlich sowohl bei den Mayas als auch bei den christlichen Guatemalteken als heilig. Daher ist Baden hier auch verboten. Am Ufer angekommen, fanden wir jede Menge Blumen und andere Opfergaben im Wasser vor.

Blumen an der Laguna Chicamul

Während auf der einen Seite eine Art christlicher Gottesdienst stattfand, standen auf der anderen Seite eine Gruppe Frauen, die lautstark sangen (fast schon schrien) und ihre Wünsche und Bitten gen Himmel riefen. Von anderen hatten wir gehört das dies eine Art Hexenzeremonie sein soll, aber genau ließ sich das für uns nicht verifizieren.

Wir umrundeten die Lagune und ließen uns am Rand des Freiluftgottesdienstes nieder, um das bunte Treiben ein bisschen zu beobachten. Es wurde musiziert und gesungen und schließlich zum Abschluss der Veranstaltung, ein Dutzend laute Böller in den Himmel geschossen.

Gottesdienst an der Lagune

Andere Länder, andere Gottesdienste. 😉 Schließlich löste sich die Veranstaltung langsam auf, ein paar Leute legten am Ufer weitere Blumen ab und beteten, andere liefen an uns vorbei und fotografierten uns (nachdem sie vorher höflich gefragt hatten). Scheinbar waren wir für sie genauso spannend, wie sie für uns. 

Schließlich stiegen wir wieder ab zu unseren Fahrzeugen und nahmen noch am gleichen Tag Kurs auf das nächste Wanderhighlight.

Vulkan Tajumulco

Am Fuße des Vulkans, fanden wir auf 3.000m zwei Stellplätze für uns, im Hof eines Hotels. Wir durften sogar das Bad eines Zimmers mitbenutzen und bekamen so mal einen Einblick, wie günstige, lokale Hotels von innen aussehen. Sagen wir mal so, wir waren froh nicht darauf angewiesen zu sein.

Hotelcamping

Früh am nächsten Morgen machten wir uns zu viert auf den Weg zum Gipfel.

Guatemala zeigte sich hier noch mal von einer ganz anderen Seite. Ein schöner Trail führte uns durch einen dichten Kiefernwald, steil hinauf, bis wir auf ca. 4.000m die Baumgrenze passierten und sich vor uns ein Meer aus Felsen öffnete.

Ab dort wurde es dann richtig steil und anstrengend. Aber wie immer lohnte sich die Mühe. Nach 3,5 Stunden standen wir auf 4.220m und blickten hinab in den Krater. Genial!

Das Wetter war trotz durchwachsener Vorhersage auf unserer Seite, die Wolken zogen schnell und immer wieder gab es blaue Lücken am Himmel, und immer wieder neue Aussichten.

Krater des Tajumulco in 4.220m

Zu unserer aller Überraschung fand hier oben wieder eine ähnliche Zeremonie wie schon an der Lagune Chicamul statt. Auf dem Gipfel stand eine Gruppe von Menschen und sangen, schrien und klatschten lautstark. Einige Frauen führten so etwas ein Ritual durch, was fast ein bisschen brutal wirkte. Aber offenbar waren sich alle einig.

Zeremonie auf dem Tajumulco

Jedenfalls sehr spannend zu beobachten.

Wir genossen gemeinsam unsere Brotzeit und bekamen gar nicht genug von der Aussicht. Irgendwann nahmen wir dann aber den Abstieg in Angriff, der auf der anderen Seite des Bergs runterging und wiederum neue Ausblicke bot. Einfach zu schön dort!

Abstieg

Der letzte Abschnitt des Weges war extrem staubig und rutschig, danach hatten wir die Dusche alle mehr als nötig.

Nach 7 Stunden, 1.200hm und 14km waren wir zurück an den Autos. Mit den Beiden hatten wir innerhalb von drei Tagen also 40km und über 3.000hm gewandert – das reichte erstmal für ein paar Tage.
Abends kochten wir noch zusammen eine Veggie-Bolo und spielten ein paar Runden Karten, dann war’s Zeit für’s Bett.

Für Anni und Bene ging die Reise ab hier weitere Richtung Süden, für uns weiter in den Norden. Somit trennten sich unsere Wege leider schon wieder, was echt schade war, da es zwischen uns nicht nur menschlich, sondern auch endlich mal sportlich gepasst hatte. Wir hätten gerne noch ein paar Touren zusammen unternommen. Vermutlich werden wir uns aber irgendwann am Gardasee wiederbegegnen, die Beiden sind nämlich ähnliche Gardasee-Ultras wie wir. 😉

Schön war’s!

Huehuetenango

Unser letzter Stopp in Guatemala war Huehuetenango. Hier ließen wir uns auf einer Art Campingplatz nieder, da wir noch ein paar Vorbereitungen für Mexiko treffen mussten. Diesmal wollten wir nämlich die 180 Tage Aufenthalt bekommen und dafür muss man den Beamten oft einen Reiseplan, Buchungen und jede Menge andere Zahlen, Daten und Fakten vorlegen. So schmiedeten wir Pläne, machten Fake-Buchungen, erstellten schon mal unser ESTA (Einreisevisum für die USA) und weitere Details.

Der nette Besitzer des Platzes druckte noch alles für uns aus und wir fühlten uns gut vorbereitet auf den Grenzübertritt. Allerdings wird vor diesem speziellen Grenzübertritt in La Mesilla oft gewarnt wurde, da er in einer als gefährlich geltenden Gegend von Mexiko liegt. Aber wie so oft ließen wir uns von den ganzen Hörensagen-Geschichten erstmal nicht abhalten und machten uns am Montagmorgen frohen Mutes auf den Weg zur Grenze.

Aber natürlich machten uns die Grenzbeamten auch bei unserer dritten Einreise nach Mexiko wieder das Leben unnötig schwer.

Dazu dann demnächst mehr…

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Die Maya Stadt Tikal & türkise Badeparadiese

Teil 4 unseres Roadtrips durch Guatemala

7. – 16. April 2024

Flores

Ein langer Fahrtag, über mal mehr, mal weniger gute Straßen, brachte uns ganz in den Nord-Osten von Guatemala, in die Stadt Flores. Die gar nicht mal so kleine Stadt liegt am See Peten Itza und ist besonders für ihre kleine Halbinsel „Isla de Flores“ bekannt. Ein Parkplatz direkt am Seeufer war schnell gefunden und wir machten uns zu Fuß auf zur Halbinsel.
Diese hat man in wenigen Minuten umrundet, wenn nicht gerade Hochwasser-Saison ist, so wie im April, als wir dort waren. Ein Teil der um die Insel führende Ringstraße stand unter Wasser. So suchten wir uns einen Weg kreuz und quer über die dicht bebaute Fläche und kamen dabei an so manch buntem Häuschen vorbei.

Man musste auf die Begrenzungsmauer ausweichen

An jeder Ecke bot ein schönes Café oder eine Bar zum Verweilen ein. Doch statt irgendwo zu versumpfen, liehen wir uns zwei Kajaks und paddelten einmal quer über den See. Dank starkem Gegenwind war das gar nicht so einfach, aber schließlich gelangten wir zu unserem Ziel: das Balneario „Jorge’s Rope Swing“, in dem man für ein kleines Eintrittsgeld den ganzen Tag verbringen konnte. Christian hatte es hier besonders der Sprungturm und natürlich das Seil angetan, mit dem man sich schwungvoll ins Wasser befördern konnte.

Ich machte es mir lieber mit Kokosnuss in einer Hängematte gemütlich (naja, wirklich gemütlich sind Hängematten meiner Meinung nach ja nicht).

So ließ es sich definitiv aushalten. In der Hoffnung für den Weg zurück nach Flores Rückenwind zu haben, reizten wir unsere Zeit im Balneario maximal aus. Die Rechnung ging aber nur so halb auf. Auch auf dem Rückweg mussten wir mit unseren Kajaks ganz schön gegen die Strömung anpaddeln und hatten ziemlich lahme Arme, als wir endlich an Land ankamen.  

Kajaken in Flores

Tikal

Nach einer weiteren Nacht am Seeufer, machten wir uns auf den Weg zu einem der beliebtesten Ziele des Landes: der antiken Maya Stadt Tikal, mitten im Dschungel. Auf dem Weg dorthin, der weiter am See entlangführte, fanden wir noch einen netten Picknickspot, wo wir noch mal eine Badepause einlegten – bei heißen 46 Grad kann man davon ja gar nicht genug haben.

Abkühlung bei 46 Grad

Am späten Nachmittag trafen wir dann auf dem Gelände von Tikal ein. Praktischerweise gibt es hier sogar einen richtigen Campingplatz, auf dem wir uns einmieteten. Bevor wir dort ankamen, hatten wir noch eine eher unschöne Begegnung: in einer Kurve hatte es einen Motorradfahrer zu Fall gebracht. Seine zwei Begleitungen waren bereits dabei ihm aufzuhelfen, aber er machte gar keinen guten Eindruck. Das lag zum einen an seinen Schürfwunden am Körper und im Gesicht lag (meistens wird hier ohne Helm gefahren) und zum anderen stellten wir schnell fest, dass der Typ sturzbetrunken war. Er konnte sich nicht mal auf zwei Beinen halten. Zu unserer Überraschung, setzten ihn seine Begleiter aber so wie er war auf sein lädiertes Motorrad. All unsere Einwände brachten nichts, das wäre schon in Ordnung so. Wir standen im Funkloch auf einer kaum frequentierten Straße – was will man da machen? Unglaublich.

Unsere nächste Begegnung war deutlich spannender – wir sahen einen Jaguar im Gebüsch verschwinden. Leider war er schneller als der Auslöser meiner Kamera. Aber auf uns warteten noch mehr Tierbegegnungen. Erstmal bezogen wir aber ein Plätzchen auf dem Tikal-Campingplatz und staunten bei unserer Ankunft nicht schlecht: wieder begegneten wir der Seabridge Reisegruppe, die dort mit ca. 20 Fahrzeugen das Gelände belagerten. Vom handlichen Landcruiser, über klassische Weißwände, bis zum XXL-MAN-Truck war wieder alles dabei.

Camping in Tikal

So viele Nachbarn hatten wir schon lange nicht mehr gehabt. Zudem gab es auf dem Platz ein richtiges Waschhaus, was fast schon europäischem Standard entsprach. Auch ein Novum auf diesem Kontinent. Wir fühlten uns also in vielfacher Hinsicht in eine andere Welt versetzt.

Wieder waren die Seabridge Leute wenig zugänglich und blieben einsilbig und lieber unter sich. So bildete sich im Laufe des Abends ein Stuhlkreis und es wurde der 60. Geburtstag eines Mitreisenden besungen. Na, herzlichen Glückwunsch!

Unser 1.000 Reisetag in Tikal

Nach einer ruhigen Nacht, die nur von den gelegentlichen Schreien der Brüllaffen unterbrochen wurde, klingelte an unserem 1.000 Reisetag um 5:30 Uhr morgens der Wecker. Wir wollten pünktlich um 6 Uhr los in die Maya Stadt, zum einen, um vor der großen Hitze und den Menschenmassen unterwegs zu sein, zum anderen um möglichst viele Tiere zu sehen.

Tikal liegt mitten im Dschungel und war einst eine der bedeutendsten und einflussreichsten Maya Städte. Ihre Blütezeit lag ca. 200-900 n. Chr. Viele der Bauten sind bis heute von dichter Vegetation überwuchert, aber die Pyramiden und Gebäude, die freigelegt wurden, sind besonders beeindruckend. Bevor wir aber zu den Pyramiden kamen, sahen wir schon viele Tukane in den Bäumen sitzen, über uns sprangen Affen durch die Baumkronen und jede Menge exotische Vögel zwitscherten um die Wette. Fantastisch!

Tukan-Liebe

Nach 2km Fußmarsch erreichten wir den sogenannten Gran Plaza, auf dem die wohl berühmteste, 47m hohe Pyramide der Stadt thront, genannt „Palast des großen Jaguar“. Ihr gegenüber steht die nicht weniger beeindruckende „Pyramide der Masken“.

Palast des Jaguars
Palast der Masken

So ein irres Gefühl jetzt endlich live davor zu stehen und hier unseren 1.000 Reisetag verbringen zu dürfen. Unglaublich beeindruckend.

Gran Plaza

Einige der Pyramiden können über extra dafür installierte Holztreppen erklommen werden, was fantastische Ausblicke bot. Auf der Pyramide der Masken legten wir erstmal unsere Frühstückspause mit Ausblick ein.

Dann ging es weiter über das riesige Gelände, über Dschungelpfade vorbei an überwucherten Strukturen und immer wieder vorbei an neuen, beeindruckenden Pyramiden. Die höchste ist 70m hoch und bot einen Rundumblick über den gesamten, noch leicht nebligen Dschungel.

Blick über Tikal

Auch ein paar süße Nasenbären schauten vorbei.

Nasenbär in Action

Aber nicht nur die Pyramiden waren beeindruckend, auch die Überreste anderer Gebäudekomplexe waren total spannend und führten teilweise labyrinthartig über das riesige Gelände.

Zu guter Letzt stolperten wir sogar noch in eine echte Maya Zeremonie, was natürlich total spannend zu beobachten war. Auf dem Maya-Altar wurden allerhand Blüten und weitere Gegenstände verteilt, welche mit einer Flüssigkeit übergossen wurden und anschließend, mit den „Zigarren“ die alle fleißig pafften, entzündet. Dazu wurde gesungen und gebetet und ein Mädchen aus der Gruppe mit einem besonderen Kopfschmuck versehen. Was genau dort zelebriert wurde, war uns nicht klar, was unserer Faszination aber keinen Abbruch tat.

Maya Zeremonie in Tikal

Als wir gegen 11 Uhr zurück zum Van kamen, war es nicht nur unglaublich heiß, sondern wir hatten auch über 11km und 270hm hinter uns gebracht. Der Tikal Ausflug lässt sich also als Wandertag verbuchen.  

Zurück auf dem Campingplatz ging die Tiershow noch weiter, ich entdeckte weitere Tukane in den Bäumen und Äffchen, die über unseren Köpfen eine Siesta einlegten.

Was für ein besonderer Ort! Aber natürlich nicht ganz billig, somit ließen wir Tikal am Nachmittag wieder hinter uns und fuhren zurück Richtung Flores, wo wir wieder an dem Picknickplatz Halt machten und uns dort für ein paar Tage häuslich einrichteten. Im Wasser sitzend, stießen wir noch mal auf 1.000 Tage Weltreise an und freuten uns, als nach der ersten Nacht der Himmel mal bedeckt blieb und sogar ein bisschen Regen runterkam. Die Temperaturen fielen auf angenehme 23-25 Grad, was nach den vielen Tagen mit extremer Hitze eine echte Wohltat war. Dass ich mich mal über schlechtes Wetter freue, hätte ich vorher auch nicht gedacht. 😉

Unser Haus am See
Cheers to 1.000 Tage Van-Weltreise

Wir nutzten die angenehmen Temperaturen für ein paar Schönheitsreparaturen am und im Van und kehrten nach der dritten Nacht noch mal zurück nach Flores, um Wäsche zu waschen und den Kühlschrank wieder aufzufüllen. Dann wurde es Zeit weiterzuziehen.

Las Conchas

Wir arbeiteten uns weiter durch den Osten des Landes und landeten in einem kleinen Dorf, wo uns das Balneario „Las Conchas“ erwartete. Im Fluss Chiyu haben sich verschiedene Ebenen und Becken gebildet, in die das Wasser aus mal mehr oder weniger hohen Wasserfällen hineinrauscht.

Las Conchas

Als wir an einem Sonntagnachmittag dort ankamen, erwarteten wir auf viele andere Besucher zu treffen, doch wie sich herausstellte, waren wir nahezu die einzigen Gäste. Vielleicht lag es am etwas trüben Wetter, für uns tat dies jedoch dem Erlebnis keinen Abbruch. So konnten wir in aller Ruhe die verschiedenen Becken ausprobieren, auf Felsen klettern und unter den dicht bewachsenen Felsvorsprüngen durchschwimmen.

Las Conchas
Begossener Pudel vor Wasserfall

Mitten auf einer Wiese im Dorf, schlugen wir unser wildes Camp auf, sehr zur Faszination der Locals, die das wahrscheinlich nicht allzu oft erleben. Auch die Streuner freute unsere Anwesenheit. Zum Dank für unsere Futterspende, bewachten drei von ihnen unser Auto die ganze Nacht.

Semuc Champey

Nach einer wohlbehüteten Nacht ging es also weiter zum nächsten Ziel, einem weiteren Guatemala Highlight (das Land ist aber auch voller Highlights): Semuc Champey. Dahinter verbirgt sich ein türkisfarbener Fluss, der kilometerlang über beckenförmige Cascaden verläuft.

Die Anfahrt war mal wieder abenteuerlich. Die Straße zu dieser Attraktion wurde in den letzten Jahren größtenteils überarbeitet und neu geteert, das letzte Stück ist aber noch nicht fertig. Uns erwartete mal wieder eine chaotische Baustelle, in der man sich in steilem Gelände, in Millimeterarbeit an großen Baumaschinen vorbeimanövrieren musste, ohne dabei in einem der vielen Schlaglöcher zu versinken. Die letzten Meter hinauf zum Parkplatz von Semuc waren für unseren Van unmöglich machbar, aber zum Glück gab es auch weiter unten einen Parkplatz, wo wir über Nacht bleiben durften. Wieder bewacht von einem wilden Rudel Straßenhunden, sowie einer Handvoll Hühner und neugieriger Kinder. Echtes guatemaltekisches Landleben.

Früh morgens machten wir uns dann zu Fuß die letzten Meter hinauf zum Eingang von Semuc Champey. Bevor wir ins leuchtendblaue Nass abtauchten, nahmen wir uns die kleine, steile Wanderung hinauf zum Mirador vor. Von dort oben konnte man gut erfassen was Semuc eigentlich ist.

Semuc Champey
🙂

Was für ein irrer Anblick! Es folgte der steile Abstieg hinunter zum Fluss und wieder waren wir fast die einzigen im Wasser (früh aufstehen lohnt sich einfach). Absolut irre!!

Das Wasser leuchtete auch aus der Nähe türkisblau und war glasklar und herrlich erfrischend. Dazu die umgebende Vegetation, die verschlungenen Bäume und das perfekte Wetter. Ein Traum!

Als es nach und nach voller wurde, traten wir den Rückweg an und nahmen noch mal den Mirador mit, an dem nun deutlich mehr los war.

Cobán

Nach diesem Highlight quälten wir den Van wieder durch die wilde Baustelle und nahmen dann Kurs auf unser letztes Ziel in der Region, die Stadt Cobán. Cobán ist vor allem als Kaffeeregion des Landes bekannt, aber auch Hauptanbaugebiet für das Gewürz Kardamom, welches wir bisher vor allem in Indien verortet hatten.

Die kleine Stadt gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Wir testeten uns durch die Cafés bis, wir eine Bohne fanden, die uns gut genug erschien, um in unseren Van einziehen zu dürfen. Außerdem gönnten wir uns einen Restaurantbesuch, in dem in fast allen Gerichten Kardamom zum Einsatz kam. Das Essen war nicht nur überraschend fancy sondern auch extrem lecker und kulinarisch das Beste, was wir bisher in Guatemala probiert hatten.

Nach einer eher praktischen Übernachtungsmöglichkeit vor einer Shoppingmall, verließen wir diesen Teil des Landes und machten uns auf den Weg zurück in unsere Lieblingsstadt des Landes, nach Antigua.

Aber dazu demnächst mehr. 😊

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2024 Blogbeiträge Guatemala Zentralamerika

An der Karibikküste von Guatemala

Teil 3 unseres Roadtrips durch Guatemala

3. – 7. April 2024

Am 3. April ging es zurück über die Grenze nach Guatemala (ja, wir hinken aktuell ganz schön hinterher was unsere Reiseberichte angeht).
Wie schon beim ersten Mal, verlief der Grenzübertritt ziemlich einfach und unkompliziert, nur unser Timing war diesmal nicht so gut, denn wir gerieten in eine große Seabridge-Reisegruppe.
Seabridge ist eine Firma, die in erster Linie Reisemobile aller Art rund um die Welt verschifft, aber auch Gruppenreisen anbietet, für alle die sich die Panamericana oder auch die Seidenstraße nicht auf eigene Faust zutrauen. Rund 20 Fahrzeuge aus dem DACH-Raum, vom VW Bus bis zum riesigen Expeditions-LKW, waren hier gemeinsam unterwegs und gerade dabei, ihre Fahrzeuge temporär nach Guatemala einzuführen. Uns wurde dann auch schnell klar, warum der Großteil dieser Reisenden nicht auf eigene Faust unterwegs waren, es herrschte großes Chaos, Anspannung und Verwirrung. Also mussten wir etwas länger warten als geplant, aber schließlich waren wir und Moby wieder bereit, Guatemala weiter zu erkunden.

Lago Izabal

Wir steuerten sogleich ein Ziel im Nordosten des Landes an, den Lago Izabal. Am späten Nachmittag erreichten wir den größten See des Landes und bezogen ein Plätzen direkt am Ufer, im Balneario Playa Escondida. Bei 38 Grad Außentemperatur sprangen wir natürlich sofort noch eine Runde ins Wasser, welches aber auch mindestens Körpertemperatur hatte, von Erfrischung konnte man da nicht mehr sprechen.

Playa Escondida
🙂

Auch die Nacht war wieder entsprechend schwül-warm, aber gut bewacht konnten wir auf dem Privatgelände des Balnearios mit offenen Türen schlafen, was die Sache einigermaßen erträglich machte. Der nächste Tag brachte dann starken Wind, dadurch fühlten sich die heißen Temperaturen nicht mehr ganz so extrem an. Wir nutzten die entspannte und ruhige Umgebung dafür einige Dinge abzuarbeiten und nach einer zweiten Nacht, brachen wir dann auf zum anderen Seeufer, in die Stadt Rio Dulce.

Rio Dulce & Livingston

In der Stadt ging es deutlich trubeliger zu. Entlang der Hauptstraße rahmten dicht bepackte Marktstände die Fahrspuren ein, es galt wieder einigen Sonnenschirmen auszuweichen. Zudem war es in der Stadt extrem laut, da zwei Hauptverkehrsadern durch sie hindurch laufen, die vor allem vom Schwerverkehr stark frequentiert werden. Anders als bei uns in Deutschland, dürfen LKWs hier mit der Motorbremse arbeiten, was extremen Krach verursacht. Wir füllten also nur fix unserer Vorräte auf und ließen die Innenstadt schnell wieder hinter uns.

Etwas außerhalb der Stadt und direkt am Seeufer liegt das ‚Castillo San Felipe‘, eine Festung aus dem 16. Jahrhundert die sehr gut erhalten ist und besichtigt werden kann.

Castillo San Felipe

Überraschenderweise war das auch ziemlich spannend, da die Festung im Inneren einem Labyrinth glich. So gelangte man in so manchen Wachturm, mit tollen Aussichten und Kanonen, und durch Geheimtunnel zum Beispiel vom Gefängnis in die kleine Kapelle.

Castillo San Felipe
Das Castillo vom Wasser aus

Auf dem Parkplatz der Festung fanden wir auch unseren Campspot für die nächsten zwei Nächte. Dieser war zwar wenig schön, dafür günstig, ruhig, sicher und praktisch. Denn am nächsten Tag unternahmen wir einen Bootstour, welche vom See, in den Rio Dulce führte, bis hinauf nach Livingston – eine der wenigen Städte an der winzig kleinen Karibikküste von Guatemala.

Die Karibikküste von Guatemala ist wirklich sehr schmal

Um 9 Uhr morgens ging es los. Wir bestiegen eine sogenannte Lancha und beobachteten am Seeufer noch, wie die Locals ihre Wäsche, Geschirr und Kinder wuschen. Zusammen mit weiteren Touristen aus England, Kanada, Österreich und Holland begann dann die Tour die uns zunächst, vorbei an unzähligen Seerosen, durch kleine Kanäle führte, an dessen Ufern nette Hotels aber auch imposante Privathäuser standen, mit eigenen Bootsanlegestegen und der ein oder anderen Yacht im Vorgarten.

Unterwegs auf dem Rio Dulce
Unterwegs auf dem Rio Dulce

Was für ein Kontrast zu den eben noch gesehenen indigenen Frauen, die ihre Haushaltstätigkeiten im See verrichteten.

Vorbei an kleinen Inseln voller Vögel, ging es hinein in einen Wald aus Mangroven und zu heißen Quellen, die am Ufer in den Fluss strömten.

Ab durch die Mangroven

Auf ein Bad in den heißen Quellen verzichteten wir, uns war warm genug, auch wenn es morgens tatsächlich ein bisschen geregnet und dadurch abgekühlt hatte. Nach 2,5 Stunden erreichten wir schließlich das bunte Livingston.

Ankunft in Livingston

So richtig wollte sich das erhoffte Karbikfeeling dort aber nicht einstellen. Der erste und auch der zweite Eindruck der kleinen Stadt war sehr heruntergekommen und ärmlich. In Livingston leben hauptsächlich Garifunas, Nachkommen der afrikanischen Sklaven die im 17. und 18. Jahrhundert nach Zentralamerika verkauft wurden.
Die Garifunas gehören zu den ärmsten Menschen des Landes, was man hier deutlich sehen konnte. Viele der einfachen Hütten waren wirklich sehr heruntergekommen, zwischen den Häusern hatten sich Kanäle voller Müll gebildet und auch sonst konnten wir wenig charmante Ecken entdecken.

Typisches Wohnhaus in Livingston
Der öffentliche „Waschsalon“
Aber bunt!

Auch die Stadtstrände waren alles andere als schön und uns fehlte die Zeit, die weiter entfernt liegenden Strände zu besuchen. So begnügten wir uns mit einem Restaurantbesuch, wo uns eine herzliche Garifuna überschwänglich freundlich empfing und uns versicherte, dass sie auch trotz Stromausfall (was dort keine Seltenheit ist) noch für uns kochen könne. Prima, denn wir waren gekommen, um die lokale Spezialität ‚Topado‘ zu probieren. Eine würzige Suppe auf Kokosnussbasis mit einem Ganzen, gebratenen Fisch, Krebsfleisch und Garnelen. Köstlich, wenn auch nicht einfach zu essen.

Lecker Topado

Wenig später war es auch schon wieder Zeit für die Rückreise. So ging es erneut über den fotogenen Rio Dulce und zurück zum Castillo, wo wir noch mal in den See sprangen und den Nachmittag in der Hängematte schaukelnd ausklingen ließen.

Hui!
Schaukeln im Wasser machen irgendwie keinen Sinn 😉

Auf dem Weg zurück zum Van, beobachteten wir einen Mann, der große, runde lila-farbene Früchte aus einem Baum pflückte. Er bot uns sofort ein paar der Früchte an, die sich als „Caimito“ herausstellten und im Inneren aus weichem Fruchtfleisch bestanden, welches eine süße-weißliche Milch absondert. Die Kerne umgibt, ähnlich wie bei der Kakao- oder Kaffeebohne eine säuerliche Membran, was zusammen wirklich lecker war.

Caimitos

Canyon Boqueron & El Estor

Nach der zweiten Nacht in Rio Dulce war es Zeit weiterzuziehen. Ich war zufällig bei der Recherche auf einen kleinen Canyon in der Nähe des Sees gestoßen. Dort kreuzten wir auf und fanden raus, dass man mit einem kleinen Holzboot ein Stück in den Canyon reinfahren konnte, um anschließend im Fluss baden zu können. Das ließen wir uns, bei schon wieder weit über 30 Grad natürlich nicht zweimal sagen.

Bootstour in den Canyon

Mit einer Nussschale von Holzboot fuhren wir ein paar Minuten flussaufwärts, bis es nur noch zu Fuß weiterging. So wanderten wir in Badesachen noch ein paar hundert Meter durch den Fluss, umgeben von 100m hohen Steilwänden und Stalaktiten. Was für eine Kulisse!

Irgendwann ging es nur noch zu Fuß weiter

Und das Wasser war glasklar und herrlich kühl. Einfach genial!

Zurück am Van fuhren wir noch ein Stück weiter am See entlang und landeten noch im bunten El Estor. Hier ging es ganz schön kitschig zu, die lange Promenade war gesäumt von bunten Figuren, Brunnen und Skulpturen.

Home of Kitsch!
Mein wilder, kleiner Schmetterling!

Dort hielt es uns jedoch nicht lange, wir beschlossen weiter in den Nordwesten des Landes zu fahren und zu einer der Hauptattraktionen des Landes, der berühmten Maya Stadt Tikal.

Aber dazu dann demnächst mehr. 😊


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2024 Blogbeiträge Guatemala Zentralamerika

Die Besteigung des Acatenango

Teil 2 unseres Roadtrips durch Guatemala

11. – 22. Februar 2024

Nach drei Tagen im schönen Antigua, brachen wir auf zum nächsten großen Abenteuer und einem ganz besonderen Zentralamerika-Highlight: die Besteigung des Vulkan Acatenango. Auf diese Tour hatten wir uns schon ewig gefreut und jetzt war es endlich so weit. Wir hatten diverse Empfehlungen für Tourenanbieter bekommen, entschieden uns aber letztendlich für Soy Tours, was sich als absolut richtig herausstellte.

Wir fuhren ins ca. 50 Minuten entfernte La Soledad, wo wir auf dem Hof des netten Tourenanbieters campen durften. Seine vier Hundewelpen gab es zur Bespaßung gratis dazu.

Am nächsten Morgen sammelte uns dann der kleine Transporter ein, und es ging los zum Büro, wo wir uns mit warmer Kleidung und einem großen Rucksack eindeckten. Denn diesmal unternahmen wir keine Tagestour, sondern wollten auf 3.740m ü.M. übernachten. In einem Zelt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Eigentlich so gar nicht unser Ding. Aber diese Tour war es wert. Gut ausgestattet und vollbepackt ging es also los und rauf auf den Acatenango.

Ehrlich gesagt, hasste ich die Wanderung vom ersten Moment an. Es galt nämlich schon wieder 1.400hm auf nur 6.5km zu überwinden. So steil, so gut, aber das Terrain war leider ein ziemlich ausgetretener Weg, der mit puderfeinem Vulkansand bedeckt war. Es staubte also von der ersten Sekunde an und der Schweiß lief in Strömen. Nach wenigen Metern, war alles dreckig, klebrig und eklig. So kam aber endlich mal die gute, alte FFP2 Maske zum Einsatz, die seit 2020 in meinem Rucksack rumflog.

Endlich wieder Maske tragen (Achtung Ironie!)

Wir waren mit einer Gruppe von insgesamt 40 Personen unterwegs, es ging also auch bedeutend langsamer voran, als wir das bei unseren Touren gewohnt sind. Immer wieder wurden Pausen gemacht, um auf alle anderen zu warten. Aber wenigstens die Aussicht war schön. Die Mittagspause fand mittendrin irgendwo am Wegesrand statt, dreckig und speckig all over.

Aber irgendwann war es dann geschafft und wir bekamen die Aussicht, wegen der wir die ganzen Strapazen überhaupt auf uns genommen hatten: vor uns zischte und rauchte der Vulkan Fuego.

Ausblick auf den Fuego
Der Wahnsinn!

Wir bezogen unser geräumiges 2-Personen Zelt, welches zum Schutz vor Wind und Wetter in einer Blechhütte stand – zusammen mit einem Dutzend weiterer Zelte.

Camping auf dem Vulkan Acatenango

Nicht gerade Glamping, aber für eine Nacht völlig OK. Auch sonst gab es da oben auf über 3.700m nicht besonders viel Luxus. Kein fließendes Wasser, kein Strom, eine einfache Trockentoilette – das war’s. Alles andere wie Essen, Geschirr, etc. wurde von den Guides und zusätzlichen Trägern dort hinauf und später wieder heruntergetragen. Ein enormer logistischer Aufwand!

Wir genossen den unglaublichen Ausblick und schossen vermutlich (nein, ziemlich sicher) tausende Fotos und Videos des rauchenden Vulkans.

Und auch der Sonnenuntergang auf 3.700m konnte sich sehen lassen.

Richtig spannend wurde es dann aber nach Einbruch der Dunkelheit. Denn dann konnte man nicht mehr nur den Rauch, sondern die Lava hochschießen und den Vulkan runterfließen sehen.

Was für ein Anblick!!

Einfach absolut unglaublich. Ein gigantischer Anblick. Ca. 1x pro Stunde brach der Fuego besonders stark aus, man hörte es donnern und spürte teilweise sogar die Erschütterung, gefolgt von der beeindruckenden Feuershow.

Unbeschreiblich!

Viel an schlafen war da nicht zu denken. Ein paar Stunden dösten wir dann aber doch in unserem Zelt weg. Aber ab 4 Uhr war die Nacht vorbei und wir beobachteten einen Ausbruch nach dem anderen.
Gegen 5 Uhr, machten wir uns dann mit den anderen auf den Weg zum Gipfel des Acatenango. Es ging noch mal knapp 300hm hinauf, um von dort, in knapp 4.000m Höhe, den Sonnenaufgang zu beobachten.
Und so kitschig wie es auch klingt, aber das war absolut magisch. Die Sonne arbeitete sich langsam durch die tieferliegende Wolkendecke hinauf und leuchtete hinter dem Vulkan Agua hervor.

Sonnenaufgang über dem Agua

Währenddessen gab der Fuego auf der anderen Seite weiterhin sein Bestes, und spuckte Feuer und Asche. Unbeschreiblich. Und wir hatten das große Glück alles bei schönstem Wetter und absoluter Windstille zu erleben. Das ist hier oben absolut keine Selbstverständlichkeit.

🙂

Was für ein unglaubliches Erlebnis. Sicherlich eins DER Highlights unserer gesamten Reise.

Irgendwann hieß es dann: bereit machen zum Abstieg! Der war keineswegs angenehmer als der Aufstieg. 1.700hm am Stück bergablaufen, auf rutschig, feinem Sand. Vermutlich wäre es einfacher gewesen, auf dem Hintern runterzurutschen. Ich habe am laufenden Band geflucht – außer als es Frühstück gab. Frische Pancakes. Mhm…

Pancake Frühstück

Aber irgendwann war es überstanden, wir hatten wieder festen und ebenen Boden unter den Füßen und eine Dusche mehr als nötig. 😉

Zurück in Antigua

Wir fuhren zurück nach Antigua, wo wir nochmal 5 Tage bei der Touri-Polizei verbrachten. Definitiv eine Stadt zum Wohlfühlen und länger bleiben. Wir gönnten uns einen Restaurantbesuch, schlugen die Valentinstags-Rosenverkäufer in die Flucht und genossen einfach das Stadtleben mit seinen Annehmlichkeiten.

Am glücklichsten wenn’s was zu essen gibt. 😉

Chichicastenango

Irgendwann rissen wir uns dann aber doch los. Denn ca. 90 Minuten außerhalb von Antigua, wartete noch ein besonderer Markt. Jeden Donnerstag und Sonntag, kommen im Ort Chichicastenango Händler aus dem ganzen Land zusammen, um ihre Waren an den Mann und die Frau zu bringen. Vor allem Textilien werden hier angeboten, alles Handarbeiten, die von der indigenen Bevölkerung hergestellt und auch im Alltag getragen werden.

Landestypisches, besticktes Oberteil
Auswahl gab’s genügend

Aber auch sonst gab es allerhand Handwerkskunst: geschnitzte Masken, Schmuck, Haushaltswaren, Dekorationen aller Art, aber auch Obst und Gemüse, handgemachte Käse, dutzende Sorten Mais, etc. etc.

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Mein Highlight war auf jeden Fall die Frischmarkthalle, wo sich von oben dieser Anblick bot:

Blick in die Frischmarkthalle

Natürlich haben auch wir dort ordentlich zugeschlagen, frischer und günstiger kann man vermutlich nicht einkaufen.

Auf den Stufen der Kirche fand der Blumenmarkt statt und zwischendurch immer wieder Maya Zeremonien, mit viel Feuer und lauten Knallen.

Ein wahrlich buntes Treiben. Aber es ging noch bunter. Chichicastenango ist nämlich auch für seinen farbenfrohen Maya-Friedhof bekannt. Auch dem statteten wir einen Besuch ab. Von bunten kleinen Holzkreuzen, über Familienmausoleen bis hin zu Pyramiden war alles dabei.

Friedhof in Chichicastenango

Wir konnten eine Maya Zeremonie beobachten, bei der Blüten, bestimmte Hölzer und weitere Utensilien verbrannt wurden, um den Toten zu gedenken.

Maya Zeremonie auf dem Friedhof

Berauscht von so vielen Eindrücken und Farben, zog es uns weiter und mal wieder an die Küste.

El Paredon

Wir steuerten El Paredon an, das kleine Surfmekka des Landes. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir am langen schwarzen Sandstrand an.

Sonnenuntergang am Strand von El Paredon

Wir verbrachten die erste Nacht in einer kleinen Seitenstraße, mit zumindest teilweisem Blick aufs Meer, bemerkten aber am nächsten Morgen schnell, dass es vor lauter Hitze rund um den Van kaum auszuhalten war.
Daher mieteten wir uns bei dem kleinen Hostel „Hidden Wave“ ein, auf dessen Parkplatz wir campen konnten und tagsüber den schönen Pool und die komplette Hostelanlage mitbenutzen konnten.

Hostelcamping
So ließ es sich bei 37 Grad aushalten

So ließ es sich wesentlich besser leben bei 37 Grad Hitze. Der Van wurde zum Backofen, aber glücklicherweise sank die Temperatur nachts auf ca. 24 Grad ab, was einem fast schon kühl vorkam. Drei Tage lang genossen wir den Hostel-Luxus und das Meer vor der Nase, dann hatten wir aber auch genug geschwitzt.

Die vorerst letzte Nacht in Guatemala verbrachten wir auf einem einfachen Parkplatz, wo es zumindest etwas kühler war und wir den Vulkan Agua im Blick hatten. Dieser schien, obwohl er seit dem 16. Jahrhundert als inaktiv gilt, nachts plötzlich auch Feuer zu spucken, wir sahen ein rotes Leuchten an der Kraterwand. Dies stellte sich jedoch als Waldbrand heraus.

Moby vor dem brennenden Agua

Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg zur nächsten Grenze – es ging weiter nach El Salvador.

Dazu dann demnächst mehr. 😊

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Lago Atitlan & Antigua

Teil 1 unseres Roadtrips durch Guatemala

2. – 11. Februar 2024

Am 2. Februar machten wir uns auf zur Grenze nach Guatemala. In den vergangenen Monaten war es auf der Strecke, die wir nahmen, immer wieder zu Blockaden durch die lokale Bevölkerung gekommen. Wir hatten aber Glück und freie Fahrt. Die letzten Meter zum Grenzübergang waren kurios, denn wir fuhren quasi mitten durch einen Markt. Links und rechts musste man gut aufpassen, nicht an einem Sonnenschirm oder einer gespannten Zeltplane hängen zu bleiben.

Der Grenzübergang selbst verlief vollkommen problemlos. Unsere Pässe wurden innerhalb weniger Sekunden gestempelt und für das TIP für den Van hatten wir alles vorbereitet, sodass auch dieser Prozess reibungslos und zügig lief. Sofort fiel uns auch die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Guatemalteken auf – noch mal eine Schippe mehr als bei den Mexikanern. Ein guter Start also!

Unser erster Stopp führte uns in ein Dorf, an dessen Rand es eine Art Campingplatz gab, der von den Locals vor allem am Wochenende für Sportveranstaltungen genutzt wird. Wir bezogen ein schattiges Plätzchen unter Bäumen und kamen erstmal an.

Zuhause in Guatemala

Lago Atitlan

Am nächsten Tag nahmen wir dann auch schon Kurs auf das erste Highlight des Landes, den Lago Atitlan, den viele als den schönsten See der Welt bezeichnen. Als Gardasee-Ultras können wir dem zwar nicht zustimmen, aber die Kulisse des Atitlan ist definitiv einmalig!

Ankunft am Lago Atitlan, kurz nach Sonnenuntergang

Wir entschieden uns in der Kleinstadt Panajachel unser Camp aufzuschlagen, wo wir auf einem alten Fußballfeld einen Platz direkt am Seeufer fanden, von dem aus wir die drei über 3.000m hohen Vulkane im Blick hatten.

Unser Haus am See
Schönster Vorgarten!

Besser geht’s eigentlich nicht!

Am Seeufer entlang gelangte man in wenigen Minuten in das touristische Zentrum des Ortes, wo es hauptsächlich Souvenirs, Hostels und Restaurants gab. Abgesehen davon gab es nicht besonders viel zu sehen, aber der Star ist ja sowieso der See selbst.

Am nächsten Tag packten wir daher endlich mal wieder die Bikes aus und machten uns auf, ein Stück des Sees abzufahren – an eine Umrundung war nicht zu denken, die hätte nämlich aus 103km und 3.240hm bestanden. Also eher keine Tagestour.
Und die zwei Wochen Krankheit steckten uns noch ganz schön in den Knochen. Sonderlich fit fühlten wir uns nicht.

Dennoch schwangen wir uns auf die Räder und nahmen Kurs auf einen der Miradore. Hier wieder ins Training einzusteigen war nicht unbedingt die beste Idee, die wir jemals hatten. Die Gegend rund um den See ist dafür bekannt, die steilsten Straßen des Kontinents zu haben. Teilweise kommen nicht mal Autos die Steigungen hinauf, oder die Bremsen versagen beim Bergabfahren. Den Teil, den wir befuhren, war zum Glück nicht ganz so extrem, aber 22% Steigung ist dann doch auch schon ganz ordentlich und brachte die Beine zum Brennen. Zum Glück bot die Aussicht viele gute Entschuldigungen, um öfter mal Pause zu machen.  

MTB Tour mit Aussicht

Die Strecke führte uns durch das ein oder andere kleine Dorf, in dem die Straßen definitiv zu schmal und steil für den Van gewesen wären. Das Straßenbild war von indigenen Frauen geprägt, die mit ihren reichlich bestickten Trachten an der Straße saßen und Obst und Gemüse verkauften. Selbst kleine Mädchen tragen hier schon die typische Kleidung.
Ansonsten bekamen wir immer wieder neue Ausblicke auf den See und die Vulkane.

Unterwegs am Lago Atitlan

Zu unserem Ziel hinauf wurde es noch mal extra steil und wir ernteten bewundernde Blicke und sogar Applaus, bei den uns entgegenkommenden Wanderern und Motorradfahrern. Oben angekommen, waren wir dann aber auch echt platt.

Mirador Lago Atitlan

Zurück ging es über den gleichen Weg, der leider wieder genauso steil bergauf und ab führte. Erholung gab es also erst, als wir wieder zurück am Van waren. Zur Belohnung musste natürlich ein Eis sein und ein kurzer Sprung in den See!

Nach zwei weiteren Nächsten in Panajachel, brachen wir unsere Zelte ab und machten uns auf zur anderen Seite des Sees. Im bunten Örtchen San Pedro de la Laguna, wurde die Stellplatzsuche mal wieder zur Herausforderung. Auf dieser Seite des Sees waren die Straßen noch mal enger und steiler und es war gar nicht so einfach hier mit dem Van durchzunavigieren (und wir fingen uns hier unseren ersten selbstverschuldeten Kratzer ein).
Zu unserem Parkplatz gelangten wir nur, weil wir sämtliche Verkehrsregeln missachteten, und gegen die Einbahnstraße querfeldein fuhren. Aber ganz so eng sieht das hier zum Glück keiner.

Im Ort ging es noch mal eine Spur trubeliger zu als in Panajachel. Am Seeufer standen Frauen und schrubbten die Wäsche, Kinder und Hunde jagten wild umeinander, zwischendrin kreuzten die bunten TukTuks umher und man musste aufpassen, nicht über den Haufen gefahren zu werden.

Am Seeufer in San Pedro

Ansonsten gab es viele bunte Murals zu sehen.

Vulkan San Pedro

Wir waren aber hauptsächlich hier, um einen der Vulkane zu erwandern. Der San Pedro ist mit 3.020m der kleinste der drei Vulkane, dafür am einfachsten zugänglich. Allerdings hat es diese Wanderung mal wieder in sich: 1.220hm auf gerade mal 3.4km. Um zum Start der Wanderung zu gelangen, nahmen wir uns in aller Frühe ein TukTuk, um uns und dem Van die engen Gassen zu ersparen. Kurz nach Sonnenaufgang ging es dann auch schon los.

Wilde TukTuk Fahrt durch San Pedro
Sonnenaufgang hinter dem Vulkan San Pedro

Eigentlich soll man diese Tour nicht ohne einen lokalen Guide gehen, da es hier in der Vergangenheit immer wieder zu bewaffneten Überfällen auf Wanderern gekommen ist. Seit ca. einem Jahr gibt es daher eine „Polizeistation“ auf der Hälfte der Strecke, seitdem soll nichts mehr vorgefallen sein. Daher sparten wir uns einen Guide und machten uns auf eigene Faust auf den Weg. Der erste Teil der Wanderung führte durch Kaffeeplantagen und vorbei an Yucca Palmen und Avocado Bäumen.

Unterwegs auf dem San Pedro

Schließlich lichtete sich der Wald und wir konnten einen ersten Blick auf den See werfen.

Blick auf den Lago Atitlan

Hier war auch die Polizeistation. Die Jungs waren aber noch mit Frühstück beschäftigt und wünschten uns nur eine schöne Wanderung. Es ging weiter durch dschungelartigen Wald, bis plötzlich drei Männern mit Macheten vor uns standen. Räuber, Diebe? Nein, die Jungs schnitten den Weg frei und waren superfreundlich und interessiert.

Es blieb steil und anstrengend, aber irgendwann war es geschafft und wir kamen auf dem Gipfel an. Leider hatte sich zu dem Zeitpunkt der Himmel zugezogen, wir standen quasi mitten in den Wolken und konnten den See unter uns nur erahnen.

Wie sie sehen, sehen sie nix!

Schade, in den Tagen davor war die Bewölkung immer erst später am Tag aufgezogen. Dennoch genossen wir die Aussicht in die Wolken, nahmen unser obligatorisches Wander-Käsebrot zu uns und traten dann wieder den Rückweg an. Der ging ehrlich gesagt nicht viel schneller als der Aufstieg. Es war so steil und wir immer noch so unfit, dass ich nach dreiviertel der Strecke das Gefühl hatte, meine Beine wären aus Gummi und würden mich nicht mehr lange tragen. Wir mussten immer wieder kurze Verschnaufpausen machen und ich ahnte schon, dass mich mal wieder ein Muskelkater aus der Hölle erwarten würde (so war es dann auch 😉).

Da uns der Parkplatz in San Pedro nicht gefiel, fuhren wir nach der Wanderung wieder zurück an unseren Platz in Panajachel, wo wir noch mal eine Nacht mit diesem schönen Panorama verbrachten.

Antigua

Dann wurde es Zeit weiterzuziehen. Unser nächstes Ziel war Antigua, die wohl bekannteste Stadt (aber nicht Hauptstadt) des Landes. Auch hier haben die Spanier das koloniale Stadtbild geprägt. Nach einem verheerenden Erdbeben im 18. Jahrhundert, lag nahezu die ganze Stadt in Trümmern. Danach wurden alle Gebäude maximal zweistöckig wiedererbaut, daher sieht man hier viele kleine, bunte Häuser.

Altstadt in Antigua
Altstadt von Antigua

Bei einem Spaziergang durch die Stadt, erspähten wir im Hintergrund schon ein besonderes Highlight: den stetig ausbrechenden Vulkan Fuego.

Im Hintergrund sieht man den Fuego ausbrechen

Einen noch besseren Blick hatte man vom Cerro de las Cruzes aus, am Rande der Stadt.

Panorama über Antigua

Aber ganz egal wo man sich in der Stadt befand, mindestens einen Vulkan hatte man immer im Blick.  Antigua wird nämlich von drei Vulkanen eingerahmt, dem besagten Fuego, seinem Nachbarn dem knapp 4.000m hohen Acatenango und dem Vulkan Agua.

Blick durch das berühmte Stadttor, auf den Vulkan Agua

Unser Stellplatz in Antigua, war der Hinterhof der lokalen Touristen Polizei. Dort darf man kostenlos und rund um die Uhr gut bewacht stehen. Und wir staunten nicht schlecht, als wir dort auf den Platz rollten. Da standen nämlich schon jede Menge andere Vans und Reisemobile, unter anderem auch von Leuten, die wir schon länger via Social Media und YouTube verfolgen. So ergaben sich mal wieder tolle Gespräche am Lagerfeuer, es wurden unzählige Erfahrungen und Tipps ausgetauscht, über Technikkram gefachsimpelt und individuelle Ausbauten bestaunt.

Moby in bester Gesellschaft!
Campingplatz-Feeling

Nach drei Tagen in dieser schönen Stadt, brachen wir auf zum nächsten großen Abenteuer und einem ganz besonderen Highlight dieser Reise, dem wir schon lange entgegenfieberten.

Aber dazu dann demnächst mehr… 😊

Übrigens: Wenn du uns auf unserer Reise unterstützen möchtest, freuen wir über einen Beitrag in unsere Diesel-Kasse. Das geht ganz einfach mit diesem PayPal Link.

Bilder für eine Großansicht & Beschreibung einfach anklicken
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