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Griechenland V: Abschied aus Hellas

Zurück in Griechenland stand erstmal eins ganz oben auf unserer ToDo Liste: den Van waschen! Der sah nämlich nach unserem Kurztrip in den türkischen Winter schlimmer aus denn je! Nach erfolgreicher Waschung steuerten wir dann wieder Kavala an, wo wir schon vor der Türkei unseren letzten Stopp auf griechischer Seite hatten. Hier organisierten wir unsere Weiterreise, um schnellstmöglich weiter nach Westeuropa zu kommen. Nochmal durch den gesamten Balkan wollten wir nämlich nicht fahren, schon gar nicht im Winter. Von Schnee und Kälte hatten wir erstmal genug.

Also mussten mal wieder Fährtickets her, auch wenn das nach wie vor nicht meine bevorzugte Reiseart ist. Nachdem das erledigt war, hielten wir uns auch gar nicht viel länger in Kavala auf, sondern fuhren direkt weiter. Denn wir hatten ja jetzt einen Termin: am 30. Januar würden wir nachts die Fähre von Igoumenitsa nach Bari, in Italien nehmen. Also hatten wir nur zwei Tage um vom Osten Griechenlands, ganz rüber in den Westen zu kommen.

Moby legte also wieder den Schweinsgalopp ein…

Am ersten Tag schafften wir es immerhin noch bis hinter Thessaloniki, wo wir nahe dem Örtchen Methone am späten Nachmittag einen schönen Platz am Meer fanden. Die ganze Gegend sah erstmal wenig spannend aus, der Ort selbst war noch im Winterschlaf, aber bei einer kleinen Joggingrunde entlang der Promenade, entdeckten wir dann doch ein paar spannende Nachbarn. Direkt am Strand tummelten sich dutzende Flamingos. Mit dem schönen Abendlicht und der spiegelglatten Wasseroberfläche, waren die Kollegen das perfekte Fotomotiv:

Flamingo
Abendstimmung in Methone

Nach dem Frühstück ging es am Samstagmorgen gleich weiter. Wir fuhren in einem Rutsch durch bis an die Westküste, in den Ort Parga, den wir am Anfang unserer Zeit in Griechenland erstmal ausgelassen hatten. Ein Glück konnten wir uns jetzt noch mal einen Tag Zeit für den Ort nehmen, der sich noch mal als absolutes Highlight für uns herausstellte. Wir fanden wieder einen schönen Stellplatz direkt am Meer und von dort aus waren es nur wenige hundert Meter bis in den Ort, den wir uns zum Sonnenuntergang noch anschauten.

Blick auf das schöne Parga

Parga liegt an einer wunderschönen Bucht. Die Promenade ist von bunten Häuschen gesäumt, wo sich eine Taverne, Café und Weinbar an die nächste reiht. Dahinter verbirgt sich eine süße kleine Altstadt, die Ende Januar aber auch noch im Winterschlaf zu sein schien.
Touristen waren zu dieser Jahreszeit kaum da, wir fühlten uns am nächsten Tag alleine unter Griechen, die den herrlichen Sonntag genauso genossen wie wir, an der Promenade spazieren gingen, in der Sonne zu Mittag aßen, Kaffee tranken und sich den neusten Klatsch und Tratsch erzählten. Was für ein schöner Abschluss für unsere Zeit in Griechenland!

Promenade von Parga

Am späten Nachmittag ging es dann weiter ins ca. 40 Minuten entfernte Igoumenitsa, wo wir vor der Fähre, noch einen Covid Test bei einem Arzt durchführen lassen mussten. Mit dem negativen Testergebnis in der Tasche, konnten wir dann für die Fähre einchecken und auf dem Fährgelände im Van warten, bis schließlich gegen Mitternacht die Fähre eintraf.

So endete unsere Zeit in Griechenland nun endgültig. Der Abschied fiel uns gar nicht so leicht und uns war doch etwas schwermütig zumute, als wir dann letztendlich auf die Fähre fuhren.

Drei Monate lang waren wir hier „zuhause“ und haben dieses wunderschöne und vielfältige Land bereisen dürfen. Dabei sind uns ausnahmslos nur nette Griechen begegnet, die herzlich und gastfreundlich waren und uns mehr als nur einmal mit Wasser, Mandarinen, Orangen, Tipps und Ratschlägen ausgeholfen haben. Sprachbarrieren wurden immer mit viel Humor, sowie dem Einsatz von Händen und Füßen überwunden, egal ob es um Alltagssituationen im Supermarkt, an der Tankstelle oder um komplizierte Registrierungsprozesse auf dem Bürgeramt ging.
Wir fühlten uns überall willkommen und trotz der unglaublichen Menge an (Van-)Touristen, schienen sich die meisten Griechen auch über uns als Besucher und Reisende zu freuen. Manche bedankten sich sogar dafür, dass wir ausgerechnet ihr Land als Reiseziel ausgewählt haben.
Wir hatten in den drei Monaten die schönsten Stellplätze, die man sich vorstellen kann, meistens direkt am Meer, aber auch in den Bergen, irgendwo im Grünen oder auch mal mit der Akropolis direkt vor dem Schlafzimmerfenster. Einmalig!
Efcharistó Griechenland! Wir kommen definitiv wieder!

Dennoch freuten wir uns jetzt aber auch auf Italien und La Dolce Vita und alles was danach noch so auf unserem Plan stand…

Dazu dann demnächst mehr. 😊

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Waschtag!
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Wieder sauber!
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Im Hafen von Kavala
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Flamingos bei Methone
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Flamingos bei Methone
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Flamingos bei Methone
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Flamingos bei Methone
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Flamingos bei Methone
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Flamingos bei Methone
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Flamingos bei Methone
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Flamingos bei Methone
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Haus am Meer
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Flamingos bei Methone
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Flamingos bei Methone
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Haus an der Bucht von Parga
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Bucht von Parga
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Blick auf Parga
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Promenade von Parga
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Promenade von Parga
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Promenade von Parga
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Promenade von Parga
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Theo & Söt haben versucht eine Katze zu entführen...
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Promenade von Parga
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Promenade von Parga
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Promenade von Parga
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Promenade von Parga
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Bucht von Parga
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Promenade von Parga
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🙂
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Promenade von Parga
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Letzter Sonnenuntergang in Griechenland, am Hafen von Igoumenitsa
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Ab auf die Fähre...
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Bereit zur großen Überfahrt
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2022 Blogbeiträge Europa Länder Türkei

Einmal Istanbul und zurück!

Was wir Anfang Dezember noch pandemiebedingt verschoben hatten, holten wir Ende Januar nun nach: von Griechenland ging es auf Richtung Osten und ab in die Türkei. Istanbul stand schon ewig auf unserer Städtetrip-Liste und außerdem wollten wir auch unbedingt nach Kappadokien, ins Rose Valley und nach Pamukkale, auch wenn das im Winter nicht unbedingt die klassischen Reiseziele in der Türkei sind. Von anderen Reisenden wussten wir aber, dass es sich auch im Winter lohnt und nebenbei entgeht man so auch noch den Touri-Massen, die sich hier in der Hauptsaison tummeln.

Willkommen in der Türkei!

So überquerten wir am 22. Januar die Grenze in die Türkei, was an sich schon ein Erlebnis war. Die Grenze bildet nämlich eine Brücke, auf deren Mitte vier kleine Wachhäuschen stehen, wo jeweils zwei griechische und zwei türkische Soldaten unter ihrer jeweiligen Landesflagge, mit Maschinengewehren bewaffnet, die Grenze bewachen. Das wirkte nicht gerade sehr einladend! Alle vier verzogen keine Miene als wir an ihnen vorbeifuhren und schauten nur sehr mürrisch aus ihren Häuschen, was vielleicht aber auch einfach nur an den kalten Temperaturen lag.
Danach erfolgt der eigentliche Grenzprozess: die Grenzbeamten in der Türkei überprüften genau unsere Reisepässe, Impfausweise und Fahrzeugpapiere. Auch hier verzog keiner eine Miene, bis schließlich das finale Nicken erfolgte, wir unsere Stempel in die Reisepässe bekamen und sich der Grenzbeamte doch noch ein „Hosgeldiniz“ (Herzlich Willkommen) abrang und uns schließlich mit einem wohlwollenden Nicken passieren ließ.
Willkommen in der Türkei – unserem 12. Land auf dieser Reise.

Im ersten Ort nach der Grenze machten wir uns direkt mal auf die Suche nach einer lokalen SIM-Karte, um (jetzt wieder außerhalb der EU) auch weiterhin Internet Zugriff zu haben. Auch wenn die Verständigung mit den Jungs im Vodafone Shop etwas schwierig war, bekamen wir letztendlich doch unsere SIM-Karte und konnten unsere Fahrt Richtung Istanbul weiter fortsetzen.

Da es aber schon später Nachmittag war, legten wir noch einen Zwischenstopp in der Stadt Tekirdag ein, wo wir einen ruhigen Stellplatz an einem Strand fanden. Gegen 23 Uhr bekamen wir hier sogar Besuch von der lokalen Polizeistreife, die hier scheinbar routinemäßig ihre Runde drehte. Die freundlichen Beamten überprüften unsere Pässe und warfen einen schnellen Blick in den Van (vermutlich mehr aus Neugier als aus dienstlichen Gründen) und wünschten uns schließlich eine gute Nacht und viel Spaß in der Türkei. 😊

Die erste Nacht war überraschend kalt, am nächsten Morgen zeigte das Thermometer nur 1 Grad und als wir unsere Fahrt nach Istanbul fortsetzten, zeigten sich links und rechts der Straße auch schon die ersten Schneespuren, bis es schließlich auch wieder anfing zu schneien und um uns rum sofort alles weiß war.
Entsprechend froh waren wir, als wir heil in Istanbul ankamen, wo wir uns schon einen Platz an einem Sportplatz rausgesucht hatten, an dem man geschützt und bewacht parken konnte und zusätzlich noch Stromanschluß für den Van hatte. Ein Glück, denn in den nächsten Tagen schneite es fleißig weiter und unser Solarpanel war dauerhaft mit einer ca. 20cm hohen Schneeschicht bedeckt, sodass uns ohne Stromanschluß hier schnell der Saft ausgegangen wäre. Und den Strom brauchten wir dringend, bei Temperaturen zwischen -3 und +5 Grad musste die Standheizung auch tagsüber, wenn wir nicht im Van waren, fast ununterbrochen laufen, damit unser Wassersystem oder auch Lebensmittel im Auto keinen Schaden nahmen.

Nicht schön, aber praktisch. Camping in Istanbul!

Bei unserer Ankunft dachten wir aber noch, dass das mit dem Schnee sicherlich nur eine Sache von einem Tag wäre und die Temperaturen in den nächsten Tagen wieder wärmer werden würden. Als wir dann aber los in die Stadt zogen und in einem Café eine Kleinigkeit aßen, sahen wir auf einem Nachrichtensender im TV, die Bilder aus anderen Landesteilen in der Türkei. Schneemassen, gesperrte Straßen, Massenkarambolagen, umgestürzte Bäume und Strommasten, Schneepflüge die scheinbar im Dauereinsatz waren… Als wir die eingeblendeten Ortsnamen in Google Maps nachprüften wurde uns dann auch klar, dass dies genau auf der Route wäre, die wir Richtung Kappadokien einschlagen würden. Allzu schnell würden wir da wohl lieber nicht hinfahren. Aber jetzt waren wir ja auch erstmal in Istanbul und die Stadt bietet genug Sehenswürdigkeiten für mehrere Tage und Wochen.

Moschee-Sightseeing in Istanbul

Nach der Stärkung kam sogar die Sonne raus, so ging es also los in den europäischen Teil der Stadt und wir landeten auch mehr oder weniger direkt an der Hagia Sofia, einer ehemaligen byzantinischen Kirche, die seit vielen Jahren als Moschee genutzt wird (und zwischenzeitlich mal ein Museum war). Die Moschee kann kostenlos besichtigt werden und ist von außen wie von innen wirklich atemberaubend.

Moschee Hagia Sofia

Wir waren wirklich sprachlos: die Kuppel allein hat 33 Meter Spannweite, von der Decke hängen dutzende Kronleuchter, die das innere der Moschee in ein warmes Licht tauchen, welches durch das Gold an den Wänden noch verstärkt wird. Noch dazu, fiel von draußen das warme Sonnenlicht durch die bunten Kirchenfenster, sodass wirklich eine tolle Lichtstimmung in der Moschee herrschte, die einen fast die vielen Menschen um einen herum vergessen ließ.

Im Inneren der Hagia Sofia

Direkt gegenüber der Hagia Sofia, steht auch die berühmte Sultan-Ahmed-Moschee, besser bekannt als die Blaue Moschee, aufgrund der unzähligen blau-weißen Fliesen, die ihre Kuppel und das gesamte Innere schmücken. Auch hier reihten wir uns gleich in die Schlange der Besucher ein, wurden allerdings enttäuscht als wir im Inneren ankamen. Zunächst dachten wir, wir wären noch in einem Vorraum der eigentlichen Moschee, da es außer Schuhregalen (Moscheen dürfen grundsätzlich nur barfuß bzw. mit Socken betreten werden) und weißen Bauwänden nichts zu sehen gab. Dann wurde uns aber bewusst, dass das Innere der Moschee gerade renoviert wird und ALLE Wände und Verzierungen gerade abgedeckt waren. Man konnte lediglich einen kleinen Blick auf eine der Kuppeln erhaschen.

Die „Blaue Moschee“
Eine Kuppel der Blauen Moschee

Sehr schade, aber nun mal nicht zu ändern. Definitiv ein Grund noch mal nach Istanbul zu kommen. 😉

Wir liesen uns noch ein bisschen durch die Stadt treiben und wärmten uns bei dem ein oder anderen Cay zwischendurch immer wieder mal auf, denn auch trotz Sonnenschein waren es nur 2 Grad draußen. Nach einem üppigen Abendessen fielen wir dann nur noch platt ins Bett. Als wir später noch mal einen Blick aus dem Fenster warfen, trauten wir unseren Augen kaum: es hatte wieder ordentlich angefangen zu schneien, richtig dicke Flocken kamen runter und draußen lagen schon wieder mindestens 10cm Neuschnee.

Am nächsten Morgen schauten wir die Nachrichten aus Deutschland und bekamen dann auch mit, dass die ungewöhnliche Wetterlage in Griechenland und der Türkei wohl weiter anhalten würde und mit viel Schnee zu rechnen war. Von anderen Reisenden in Griechenland sahen wir ganz ähnliche Bilder wie bei uns, selbst auf Peloponnes hatte es ein bisschen geschneit, was nun wirklich ungewöhnlich ist. So langsam machten wir uns Gedanken, was unsere weiteren Reisepläne in der Türkei betraf. Aber erstmal zog es uns wieder in die Stadt.

Da das Wetter noch sehr grau und nasskalt war, besichtigten wir als erstes die Theodosius Zisterne. In Istanbul gibt es mehrere solcher Zisternen, die früher als Wasserspeicher für die Stadt dienten. Diese Zisterne wurde durch eine (skurrile) Licht- und Lasershow in Szene gesetzt, was einerseits ganz unterhaltsam war, aber letztendlich nichts mit der Zisterne selbst oder der Geschichte der Stadt zu tun hatte. Aber wenigstens hatten wir es dort warm und trocken. 😉

In der Theodosius Zisterne

Willkommen in Asien!

Später am Vormittag kam dann aber auch tatsächlich die Sonne wieder raus, sodass wir uns auf in den asiatischen Teil der Stadt machten und zum ersten Mal zu Fuß die Galata Brücke überquerten.

Die Stimmung rund um die Brücke ist einmalig und wurde durch den Schnee sicher noch mal besonderer: man blickt runter auf bunte Schiffe und Boote auf dem Bosporus, von denen die berühmten Fischbrötchen verkauft werden, außerdem auf Ausflugsschiffe, die von dutzenden Möwen umkreist werden. Überall wehen kleine türkische Flaggen. Auf der Brücke selbst, stehen bei Wind und Wetter dutzende Angler, die sich teilweise mit kleinen Kohlegrills selbst etwas einheizen, um nicht ganz einzufrieren. Der frisch gefangene Fisch wird dann rund um die Brücke, auf den kleinen Schiffen, sowie an Imbissen aber auch in den Restaurants direkt unter der Brücke verkauft.

Blick von der Galata Brücke (auf die europäische Seite)
Blick rüber auf die asiatische Seite.

Auch wir ließen uns das nicht entgehen und aßen vor Ort ein leckeres Fischbrötchen und dazu noch gefüllte Miesmuscheln (gefüllt mit einer Mischung aus gewürztem Reis und Muschelfleisch). Für zwei Fischbrötchen, zwei Getränke und eine Portion Muscheln zahlten wir knapp 6€. Essen gehen in Istanbul muss also nicht teuer sein.

Happy Kiddo! 🙂

Wenn man sich dann noch bewusst macht, dass man über diese Brücke den Bosporus überquert und von Europa nach Asien gelangt, hat das schon was Besonderes. Auf der anderen Seite angekommen, findet man sich dann im Galata Viertel wieder, was uns mit am besten gefallen hat. Neben den typischen Touri-Souvenirläden und Restaurants, findet man hier auch viel Streetart, schöne kleine Boutiquen, individuelle Cafés und Szeneläden. Eine spannende Mischung!

Im Galata Viertel

Wie liesen uns weitertreiben, durch die Fußgängerzone und Einkaufsmeile, bis zum bekannten Taksim Platz.

Taksim Platz

Um zur Bosporusbrücke zu gelangen, gönnten wir uns dann ein Taxi, da die Straßen und Wege in der Stadt noch komplett voll mit Schnee und Eis waren. Die Räumdienste kamen bei den Schneemassen einfach nicht hinterher.

Blick auf die Bosporus Brücke
🙂

Kulturprogramm…

Der nächste Tag in Istanbul war leider sehr grau, nass und kalt. Auf die gefrorene Schneematschschicht vom Vortag hatte sich über Nacht eine frische Schneeschicht gelegt. Durch die Stadt laufen glich einem Rutsch-Hindernislauf. Also machten wir das Beste was man da wohl machen kann: wir besuchten zwei Museen.
Als erstes nahmen wir uns das berühmte Pera Museum vor, was sich als echtes Highlight herausstellte. Neben einer sehr modernen Ausstellung zum Thema Byzantismuss, mit Elementen aus der Mode, Computerspielen, Musik und Filmen, gab es auch einige alte Fotografien aus Istanbul zu sehen und vor allem die Kunstwerke des berühmten Malers Osman Hamdi Bey. Das bekannteste seiner Bilder ist sicher der „Schildkrötenerzieher“.

Der Schildkrötenerzieher

Wer mal in Istanbul ist, sollte sich das Pera Museum also nicht entgehen lassen.

Danach zog es uns noch ins Archäologische Museum, was thematisch etwas trockener war, aber dennoch sehr interessant und vor allem sehr modern und kurzweilig gestaltet. Neben griechischen Altertümern gibt es auch viele archäologische Stücke aus Mesopotamien, sowie aus der babylonischen und ägyptischen Antike. Vor allem die Sarkophag Ausstellung und die separate Ausstellung zur islamischen Keramik fanden wir besonders interessant.  

Im Archäologischen Museum

Auch ein Besuch auf dem Alten Bazaar durfte natürlich nicht fehlen. Die Bazaar Halle befand sich zum Zeitpunkt unseres Besuchs ebenfalls teilweise in Renovierung und man konnte sehen, wie die alten Fresken und Deckenverzierungen gerade überarbeitet wurden.

Im Alten Basar

Wir schafften es glücklicherweise ohne Teppiche, Lampen, Gewürze und sonstigen Tand aus dem Markt heraus, was nicht immer ganz einfach ist, die Verkäufer und Anwerber arbeiteten natürlich mit allen Tricks. 😉

Wir blieben eine weitere Nacht in der Stadt und hofften nach wie vor, dass sich die Gesamtwetterlage im Land etwas entspannen würde. Aber die Wettervorhersage für die gesamten nächsten Tage und Wochen, blieb kalt und nass. In Kappadokien wurden -19 Grad vorhergesagt und auch rund um Pamukkale sah es nicht viel besser aus. Wir sprachen mit einigen Tourenanbietern in der Stadt, die uns ebenfalls davon abrieten, auf eigene Faust quer durchs Land zu fahren, wenn es nicht unbedingt sein müsste, da mit weiteren starken Schneefällen und Verkehrschaos zu rechnen war. Selbst an der Südküste der Türkei war es kälter als sonst um die Jahreszeit. Wir hatten einfach kein Glück mit unserem Zeitfenster.

Wenigstens schneite es in der nächsten Nacht in Istanbul aber nicht wieder und der nächste Tag begann sonnig, sodass es das Thermometer mal wieder in den Plusbereich schaffte und wir 3-5 Grad hatten. Immerhin! Das schöne Wetter nutzten wir für einen weiteren Ausflug zur Galata Brücke, von wo aus wir eine 90-minütige Schifffahrt (mit 3 F!) über den Bosporus machten. Die kleine Schiffstour lohnt sich allein schon, um die Stadt mal vom Wasser aus zu sehen, begleitet von dutzenden Möwen.

Schifffahrt auf dem Bosporus
Bootstour auf dem Bosporus

Den Rest des Tages verbrachten wir wieder im Galata Viertel und weiteren Erkundigungen bzgl. unserer weiteren Routenplanung in der Türkei. Aber irgendwann mussten wir einsehen, dass es bei den Temperaturen und Wetterbedingungen einfach keinen Sinn machen würde, mit dem Van durch’s Land zu reisen. Und eigentlich wollten wir ja auch dem Winter entfliehen und nicht weiter hineinfahren. Also beschlossen wir, nach einer weiteren Nacht in Istanbul, am nächsten Tag das gute Wetterfenster und die freien Straßen zu nutzen und zurück nach Griechenland zu fahren.

Wir liesen für die Einreise zurück in die EU noch fix einen PCR Test machen (naja, sagen wir mal, einen türkischen-PCR Test, der eher einem Rapid Test ähnelte und unter fragwürdigen Umständen durchgeführt wurde) und deckten uns im türkischen Supermarkt noch günstig mit Vorräten ein.

Dann nahmen wir wieder Kurs auf die Stadt Tekirdag, wo wir bereits die erste Nacht in der Türkei verbracht hatten. Hier hatte Christian noch einen Fiat Händler ausfindig gemacht, bei dem wir schnell noch unsere Bremsen checken lassen wollten. Wie vermutet, hatten die nämlich nach knapp 48.000 KM neue Belege nötig und da die Arbeitszeit in der Türkei natürlich unschlagbar günstig ist und die Werkstätten hier auch wesentlich flexibler sind als man das so aus Deutschland und anderen Ländern kennt, liesen wir die Belege hier direkt erneuern. Dank Google Translate klappte die Verständigung einigermaßen und wir wurden während der Wartezeit mit Cay und Kaffee versorgt, während wir über die Werkstatt-Überwachungskamera verfolgen konnten, wie an unserem Moby Dick gewerkelt wurde.
Nur eine Stunde später und um (nur) 125€ ärmer, konnten wir mit frischen Bremsen vom Hof rollen und direkt rüber nach Griechenland. An der Grenze wurden wieder alle Papiere geprüft und noch mal ein Covid Test gemacht und schon waren wir, wesentlich schneller als gedacht, wieder zurück in Griechenland.

Obwohl sich die Wettervorhersagen bewahrheiteten und das Wetter in der gesamten Türkei noch mehrere Tage weiterhin winterlich nass und sehr kalt blieb, waren wir schon recht enttäuscht und traurig das wir nicht mehr von diesem schönen Land entdecken konnten. Die eigentliche Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Türken bleiben einem in Istanbul sicher noch verborgen, da die Stadt einfach zu riesig und touristisch ist. Aufgeschoben ist zwar nicht aufgehoben, aber ob und wann wir noch mal mit unseren eigenen 8 Rädern zurück in diese Ecke der Welt kommen, bleibt abzuwarten.

Für die nächsten Wochen und Monate stand jetzt erstmal Westeuropa auf dem Plan und somit blieben wir auch nicht lange in Griechenland, sondern organisierten in Kavala gleich mal unsere Weiterreise ins nächste Land.

Dazu schon ganz bald mehr… 😊

Türkei_01
Grenzübertritt in die Türkei
Türkei_02
Hosgeldiniz!
Türkei_03
Strand bei Tekirdag
Türkei_04
Winter in der Türkei
Türkei_05
Die Blaue Moschee
Türkei_06
Hagia Sofia Moschee
Türkei_07
In der Hagia Sofia
Türkei_08
In der Hagia Sofia
Türkei_09
In der Hagia Sofia
Türkei_10
In der Hagia Sofia
Türkei_11
In der Hagia Sofia
Türkei_12
In der Hagia Sofia
Türkei_13
In der Hagia Sofia
Türkei_14
Hagia Sofia Moschee
Türkei_15
Die blaue Moschee
Türkei_16
In der blauen Moschee
Türkei_17
Die Blaue Moschee
Türkei_18
Camping in Istanbul
Türkei_19
Theodosius Zisterne
Türkei_20
Theodosius Zisterne
Türkei_21
Theodosius Zisterne
Türkei_22
Theodosius Zisterne
Türkei_23
Im Ägyptischen Gewürzmarkt
Türkei_24
Blick von der Galata Brücke
Türkei_25
Blick von der Galata Brücke
Türkei_26
Galata Tower
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Taksim Platz
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Taksim Platz
Türkei_29
Blick von der Galata Brücke
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Irgendwo in Istanbul
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Griechenland IV: Weihnachtsurlaub auf Kreta

Endlich geht es hier mal weiter. In den letzten Wochen haben wir viele Kilometer zurückgelegt und sind inzwischen, nach einem kurzen Umweg über die Türkei, sogar schon in Spanien angekommen. Dementsprechend blieb wenig Zeit für unseren Blog und wir hinken mit den Berichten etwas hinterher. Daher wird es hier jetzt noch mal ein bisschen weihnachtlich – aber wirklich nur ein bisschen… 😉

Auf nach Kreta!

Der Süden von Griechenland war uns nicht südlich genug! Statt wie ursprünglich geplant den Dezember über auf Peloponnes zu bleiben, beschlossen wir uns noch etwas weiter südlich zu wagen, auch wenn das bedeutete, dass ich für mehrere Stunden auf ein Schiff muss, was ich eigentlich versuche zu vermeiden.  Aber es hilft ja nichts, wer nach Kreta will, muss eine Fähre nehmen (oder fliegen, was mit Van schwierig wird. 😉).

Wir buchten also für den 15.12. die Fähre von Gythio nach Kissamos, welches die kürzeste Verbindung zwischen dem Festland und Kreta darstellt. Insgesamt ist man 6-7 Stunden unterwegs, mit zwei kurzen Stopps an kleinen Inseln auf der Strecke, was zwei „Schaukelpausen“ bedeutete. Somit waren wir nie wirklich länger als 2,5 Stunden auf See, was dann sogar für mich aushaltbar war.

Aufgrund des stürmischen Wetters verschob sich die Fähre um einen Tag, somit kamen wir am 16.12. spät abends, gegen 23 Uhr, auf Kreta an und suchten uns dann nur noch einen Stellplatz unweit des Fährhafens von Kissamos, ganz im Nordwesten von Kreta gelegen.

Der nächste Tag begrüßte uns grau und regnerisch. Daher nahmen wir erstmal Kurs auf die nächstgrößere Stadt im Norden von Kreta und landeten in Chania. Hier erledigten wir die Wäsche und machten ein paar Besorgungen, bevor dann am Nachmittag doch noch die Sonne durchkam und wir uns den Ort etwas genauer anschauten. Besonders der venezianische Hafen von Chania hatte es uns angetan.

Venezianischer Hafen in Chania
Venezianischer Hafen in Chania

Die Nacht verbrachten wir etwas außerhalb der Stadt, an einem kleinen Strand, wo wir am nächsten Morgen gegen 7 Uhr von lauten Stimmen geweckt wurden. Als wir die Vorhänge beiseiteschoben, sahen wir eine Gruppe älterer Herren 70+, die sich hier offensichtlich zum morgendlichen Schwimmtreff verabredet hatten und bei schattigen 10 Grad ins Wasser sprangen, ein paar Gymnastikübungen machten, den neusten Klatsch- und Tratsch austauschten und dann wieder lautstark von dannen zogen. Kurz überlegten wir auch ins Wasser zu springen, aber dann setzte ein ordentlicher Regensturm ein, was sich für den Rest des Tages leider auch nicht mehr änderte. Außerdem gab es für die Nacht eine Sturmwarnung, mit Windböen bis zu 100km/h, also fuhren wir weiter nach Heraklion, die Hauptstadt von Kreta.

Hier verbrachten wir den verregneten Tag im Archäologischen Museum, welches nicht nur eines der größten, sondern auch als eines der wichtigsten Museen in ganz Griechenland gilt. Das sehr modern gestaltete Museum zeigt tausende Artefakte, die teilweise bis zu 5500 Jahre alt sind. Besonders wird natürlich auf die Minoische Kultur und Geschichte eingegangen. Was also erstmal recht dröge klang, war total interessant und hat sich für uns mehr als gelohnt.

Archäologisches Museum in Heraklion

Für die Nacht suchten wir uns einen geschützten Stellplatz weitab von der Küste und fanden uns schließlich, auf dem Besucherparkplatz des berühmten Knossos Palasts wieder. Nicht schön, aber praktisch. An eine Besichtigung war wetterbedingt nicht zu denken, aber zumindest konnten wir hier in Ruhe schlafen, ohne dass der Van die ganze Nacht vom Wind hin- und hergeschaukelt wurde.

Auch der nächste Tag war ein einziges, nasses grau in grau und die Sturmwarnung blieb weiter bestehen. Also peilten wir den Süden der Insel an, wo die Winde weniger heftig ausfallen sollten. So landeten wir am Afrathias Beach, wo es tatsächlich etwas ruhiger zuging und sogar die Sonne sich endlich mal blicken ließ. Die Schneebedeckten Berge im Hintergrund, machten den Ausblick noch besonderer:

Weihnachten am Strand

Am Afrathias Beach blieben wir zwei Tage, bevor wir uns am 22.12. auf die Suche nach einem schönen Plätzchen für die Weihnachtsfeiertage machten. Die wollten wir nämlich nicht mit rumfahren verbringen. Schon der zweite Stellplatz, den wir anfuhren, war ein Volltreffer: eine kleine Bucht im Süden von Kreta, am sogenannten Ammoudi Beach, unweit des Örtchens Plakias. Wir hatten das Meer wenige Meter vor der Haustür, rund herum gab es viele weitere kleine Buchten, Wanderwege und Berge. Bis nach Plakias rein waren es nur 4km, die wir mit dem Fahrrad überbrücken konnten und außerdem hatten wir nette Nachbarn. Zum einen Theo und Kassandra aus Frankreich. Zusammen mit ihrer Bordercollie-Hündin Laika, standen die beiden auch bereits seit 2 Wochen an dem Strand. Außerdem war da noch Vassili, ein griechischer „Dauercamper“, der in einem ausrangierten (deutschen) Van hauste und ab und an mal zum Handy laden vorbeikam, uns mit Mandarinen beschenkte und natürlich allerhand über die Region wusste. Unser liebster „Nachbar“ war aber ein kleiner wilder Kater, der uns schon nach dem ersten Abend nicht mehr von der Seite wich, was entweder an meinen Katzen-Kraul-Qualitäten lag oder aber an den Futterpäckchen, die er regelmäßig von uns bekam. 😉

Aus den geplanten 3-4 Nächten über Weihnachten, wurden schließlich zwei Wochen an diesem schönen Platz. Das Wetter spielte die meiste Zeit mit, wir konnten den Großteil der Zeit draußen verbringen und bekamen fast jeden Abend einen spektakulären Sonnenuntergang geboten.

Sonnenuntergang am Ammoudi Beach

An Weihnachten hatten wir frühlingshafte und sonnige 18 Grad, gingen erst baden, bevor wir nachmittags den Grill anwarfen und bis spät abends mit unseren französischen Nachbarn zusammen am Lagerfeuer saßen.

Weihnachten am Strand auf Kreta

Die übrigen Tage verbrachten wir mit kleinen Wanderungen auf die umliegenden Hügel und Berge, langen Strandspaziergängen, Sport, lesen und immer wieder im Meer baden. So könnten Weihnachten und die Zeit „zwischen den Jahren“ von uns aus immer sein. 😊

Weihnachts-Wanderung

Am zweiten Weihnachtsfeiertag unternahmen wir eine Radtour zum knapp 9km entfernten Preveli Beach, auch bekannt als der Palmenstrand von Kreta. Doch bevor wir dort ankamen, musste Christian erst zwei Mal (!) seinen Hinterreifen wechseln, wir hatten nämlich seit Ewigkeiten mal wieder einen Platten, und dann auch noch einen kaputten Ersatzschlauch… Aber wenigstens mit Meerblick (und tierischen Zuschauern):

Plattfuß mit Meerblick

Der Palmenstrand verdankt seinen Namen natürlich den zahlreichen Palmen, die in der Kourtaliotiko Schlucht, am Ufer des Megalopotamos Flusses wachsen und direkt am Strand von Preveli endet. Das ist in der Form einzigartig auf der Insel.

Preveli Palm-Beach

Silvester war wettertechnisch etwas unbeständiger, somit verbrachten wir die meiste Zeit des letzten Tages von 2021 im Van. Dafür war Neujahr umso schöner, bei sonnigen 18-21 Grad war dann auch wieder Frühstück in der Sonne, im Meer baden und grillen angesagt.

Der Südwesten

Am 4. Januar nahmen wir dann aber doch Abschied von unserer Bucht und dem kleinen Kater und beendeten unseren Weihnachts-Strandurlaub. Schließlich wollten wir ja noch was von Kreta sehen. Wir blieben weiter im Süden und landeten in Frangokastello, von wo aus wir am nächsten Tag eine Wanderung in der Imbros Schlucht machten.

Auf ca. 12km läuft man durch die mal weite, mal sehr enge Schlucht, vorbei an unzähligen Ziegen und der ein oder anderen interessanten „Schutzhütte“, in denen Leute ihre Passfotos und allerhand anderen Tant hinterlassen haben.

In der Imbros Schlucht
Schutzhütte in der Imbros Schlucht

Nach der Wanderung ging es weiter in den Westen der Insel. Auf dem Weg zum rosa Sandstrand von Elafonisi, machten wir am Strand von Falasarna noch einen Zwischenstopp. Dort gab es nicht nur mal wieder einen tollen Sonnenuntergang, sondern auch hier war der Sand schon stellenweise rosa.

Rosa Sand

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Elafonisi, wo wir viele Kitesurfer beobachten konnten, denen der starke Wind der mal wieder blies, natürlich entgegenkam. Wir blieben nur einen Tag und eine Nacht und zogen dann schon wieder weiter. Als nächstes steuerten wir Paleochora an, wo wir eine weitere schöne 11km Wanderung machten. Während man auf der einen Seite immer die Südküste im Blick hatte, erstreckte sich der Blick auf der anderen Seite über die herrliche Berglandschaft von Kreta, inkl. einiger schneebedeckter Gipfel.

Wanderung in Paleochora

Zurück im Norden

Nach einer weiteren Nacht am Strand, ging es am nächsten Tag wieder zurück in den Norden, wo wir uns die Städtchen Rethymno und Agios Nikolaos anschauten. Wir schlenderten durch die Gassen und venezianischen Häfen, liesen es uns in Tavernen gut gehen und als sich das Wetter dann mal wieder etwas stabilisiert hatte, der Wind nachließ und die Sonne raus kam, nahmen wir die Lasithi Hochebene in Angriff.

Die Hochebene ist vor allem bekannt für die zahlreichen alten Windmühlen, die dort stehen und früher mal zur Wasserversorgung genutzt wurden. Die meisten der Mühlen sind inzwischen verfallen, ein paar konnten wir aber noch entdecken, wenn auch ohne die weißen Segeltücher, da diese im Winter eingerollt werden. Aber auch abgesehen von den Windmühlen, konnten sich die Ausblicke sehen lassen.

Eine der typischen Windmühlen
Ausblick von der Lasithi Hochebene

Für die nächsten zwei Tage schlugen wir unser Quartier in Malia auf, einem kleinen Fischer- und Feriendorf im Norden der Insel. Hier standen wir oberhalb einer kleinen Bucht, von der aus Spazier- und Wanderwege an der Küste entlang führten.

Ein Platz am Ende des Regenbogens 😉

Von Malia aus ging es dann einmal zurück Richtung Westen und in den kleinen Ort Spili, wo wir eine verregnete, stürmische Nacht verbrachten, um dann am 13.1. im lokalen Gesundheitszentrum endlich unsere dritte Corona Schutzimpfung zu erhalten. Im Anschluss daran ging es einmal quer über die Insel, über eine wunderschöne Panoramastraße bis runter nach Sidonia, wo wir schließlich die Sonne wieder fanden und auch einen schönen Platz am langen Sandstrand des Ortes. Hier blieben wir wieder zwei Nächte und genossen das schöne Wetter.

Roadtrip entlang der Ostküste

Dann nahmen wir uns den Osten der Insel vor. Nach einer spannenden Fahrt über aussichtsreiche Serpentinenstraßen, landeten wir in Xerokampos und an einem, aus meiner Sicht, der schönsten Strände, die wir auf Kreta entdeckt haben.

Abendstimmung am Strand von Xerokampos

Nach einem schönen Sonnenuntergang, zog nachts jedoch wieder der Wind an, sodass wir mitten in der Nacht noch mal umparken mussten, um nicht durchgeschüttelt zu werden. Auch das gehört beim Vanlife manchmal dazu. Der nächste Tag blieb windig, somit fuhren wir weiter an der Ostküste entlang.  

An der Zakros Schlucht wagten wir noch mal eine Wanderung. Zunächst schien die Schlucht auch windgeschützt zu sein, desto weiter wir vordrangen, desto windiger wurde es jedoch auch hier. Als sich in einer Windböe plötzlich ein ca. faustgroßer Stein löste und nur knapp vor uns einschlug, war uns das dann aber doch Warnung genug und wir machten kehrt. Somit fiel die Wanderung mit nur 5km kürzer aus als geplant, aber immerhin haben wir einen kleinen Eindruck bekommen und zum Glück keine Beule am Kopf. 😉

Es ging also weiter die Ostküste entlang, bis hoch nach Vai und zum sogenannten Bounty Beach, der durch die Dattelpalmen, die dort wachsen, ein tropisches Flair hat. Im Sommer muss hier die Hölle los sein, wetterbedingt hatten wir den Strand fast ganz für uns, wurden aber auch beinahe weggeweht.

Bounty Beach

Auf der Suche nach einem windgeschützten Platz, landeten wir schließlich wieder in Malia, auf dem Platz auf dem wir einige Tage vorher schon zwei Nächte verbracht hatten. Hier war das Wetter so gut, das wir am nächsten Morgen sogar mal wieder draußen frühstücken konnten. Verwöhnt von so viel Sonnenschein, beschlossen wir in die Berge zu fahren, um den weißen Gipfeln mal nahe zu kommen. Gesagt, getan. Wenig später standen wir in einer sonnig-weißen Schneelandschaft und konnten selbst kaum glauben, dass wir kurz vorher noch am Strand gesessen hatten.

Leider fand sich hier oben aber kein Plätzchen, um länger zu bleiben, somit ging es danach wieder retour und zurück ans Meer. So langsam nahmen wir wieder Kurs auf Kissamos, da wir für den 19. Januar von dort die Fähre zurück aufs griechische Festland gebucht hatten. Den letzten Tag verbrachten wir in Chania, besuchten dort zum Abschied noch mal eine Taverne am Hafen, wo wir uns frische Meeresfrüchte schmecken und die vergangenen fünf Wochen auf der Insel Revue passieren liesen.

Kreta hat uns extrem gut gefallen, die besondere Mischung aus traumhaften Stränden, einsamen Buchten, weite und grüne Landschaften, sowie hohe, schneebedeckte Berge ist schon was besonderes. Auch wenn wir viele stürmische Tage hatten und nicht alles unternehmen konnten, was wir uns vorgenommen hatten, so hatten wir doch eine wunderschöne Zeit und vor allem traumhafte und entspannte Weihnachtsfeiertage in unserer kleinen Bucht. Diese zweiwöchige Auszeit vom Reisen hat richtig gut getan!

Jetzt waren wir aber bereit für Neues und bestiegen am Vormittag des 19. Januar die Fähre zurück nach Gythio. Diesmal war das Meer etwas wilder und die 7-stündige, schaukelige Fahrt zog sich wie Kaugummi. Froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, kamen wir spät abends heil in Gythio an.

Inzwischen hatten wir beschlossen, nun doch auch in die Türkei zu fahren. Für die knapp 1.400km bis nach Istanbul, nahmen wir uns 4 Tage Zeit. Im Schweinsgalopp ging es also quer durch Peloponnes, sowie Mittel- und Nordgriechenland, bis wir schließlich am 22. Januar die Grenze in die Türkei überschritten.

Unsere Zeit dort verlief so ganz anders als gedacht und der Besuch fiel deutlich kürzer aus als geplant. Aber dazu dann demnächst mehr… 😊

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Griechenland III: Beach-Hopping auf Peloponnes

Nachdem wir am 18. November Athen hinter uns gelassen hatten, ging es über den Kanal von Korinth weiter Richtung Süden und auf die Halbinsel Peloponnes, den südlichsten Festland-Teil von Griechenland. Im Grunde genommen, waren wir damit an unserem Winterziel angekommen und nahmen das Reisetempo weiter raus, ließen uns einfach von Strand zu Strand treiben und jagten der Sonne hinterher, was nicht immer einfach war, da es zwischen Ende November und Mitte Dezember einige schwere Stürme im ganzen Mittelmeerraum gab, die auch die griechische West- und Südküste schwer getroffen haben. Daher haben wir von der Westküste von Peloponnes auch noch gar nichts gesehen, dafür aber umso mehr vom Rest…

Entlang der Ostküste

Wir hielten uns wetterbedingt also erstmal an die Ostküste der Halbinsel. Unser erster Stopp war das kleine Fischerdörfchen Korfos, wo wir einen Platz etwas außerhalb, direkt am Kiesstrand fanden, von dem aus wir die lokalen Angler beim Oktopus fischen beobachten konnten. Hier blieben wir zwei Tage und überlegten erst mal, was wir genau auf Peloponnes eigentlich anschauen und machen wollten. 

Nafplio war ein Ort, den uns schon viele Griechen empfohlen hatten und dort ging es dann als nächstes hin. Und die Griechen hatten nicht zu viel versprochen: die vom Wasser umgebene Altstadt von Nafplio zählt wohl nicht umsonst zu den schönsten und romantischsten Orten in Griechenland.

Den besten Ausblick auf die Stadt hatte man von der Palamidi Festung aus, zu der man über 911 Stufen gelangt. Manche behaupten es seien genau 999 Stufen, aber wir haben nicht mitgezählt. 

Blick auf Nafplio

Uns gefiel es so gut, dass wir zwei Nächte, an einem Strand etwas außerhalb der Stadt blieben. Von dort aus, führte ein Wander- und Radweg entlang der traumhaften Küste, direkt in die bunte Altstadt.

Radweg nach Nafplio

Nachdem es uns nach der zweiten Nacht am Strand zu voll mit anderen Campern wurde, beschlossen wir etwas weiter ins Landesinnere zu flüchten und verbrachten dort zwei weitere Nächste, umgeben von jeder Menge grün und Olivenbäumen und mit Ausblick auf die Bucht von Nafplio.

Schlafzimmer-Ausblick

Nach zwei verregneten Tagen besserte sich die Wettervorhersage endlich, sodass wir uns mal wieder zu einer Wanderung aufmachten. Wir hatten uns einen Teil des sogenannten Menalon Trails vorgenommen, welcher durch die Louisos Schlucht führt.

Auf ca. 9km kommt man insgesamt an drei Klöstern vorbei, von denen zwei noch bewohnt und bewirtschaftet werden. Das erste, das Prodromou Kloster, ist direkt in den Felsen der Schlucht gebaut.

Prodromou Kloster

Dort leben noch 8 Mönche, wovon uns einer herzlich empfing und sogleich auf ein Glas Wasser und ein paar typische, griechische Süßigkeiten einlud. Mit seinem und Gottes Segen, durften wir dann noch die kleine Kapelle besichtigen und den Ausblick vom Balkon genießen, auch wenn dieser sicher so manchem Statiker Kopfschmerzen bereitet hätte. 😉

Blick über die Louisos Schlucht, bis rauf nach Dimitsana

Nach insgesamt vier Stunden waren wir zurück am Van und fuhren noch ein Stück weiter in den charmanten Ort Dimitsana, welcher oberhalb der Louisos Schlucht liegt. Dort verbrachten wir die wieder mal stürmische Nacht. Auch am nächsten Tag wollte es scheinbar nicht aufhören zu regnen. Also machten wir das beste aus der Situation: wir nahmen Kurs auf Nemea, ein Ort in der Weinregion von Peloponnes, wo wir auf zwei Weingütern Halt machten und uns durch den Weinkeller probierten. Danach war uns der Regen dann auch egal. 😉

In den nächsten Tagen erholte sich das Wetter wieder und wir steuerten einen Strand bei Astros an, wo wir wieder zwei Tage blieben und auch den ersten Advent verbrachten. Weihnachtlich war uns bei der Aussicht aber so gar nicht zumute.

1. Advent am Strand

Von Astros aus ging es dann weiter nach Leonidio was sich als echtes Felskletterer-Mekka herausstellte. Entlang der ca. 30km langen Passstraße nach Lakonia, hatte man nicht nur tolle Ausblicke auf die traumhafte Berglandschaft, sondern sah auch immer wieder Kletterer im Fels hängen.

Passstraße nach Lakonia

Wir landeten schließlich ganz im Südosten von Peloponnes, nahe der Stadt Monemvasia, wo wir – natürlich wieder – einen perfekten Stellplatz direkt am Strand fanden, inkl. Ausblick auf den Altstadt-Fels von Monemvasia.

Dort blieben wir insgesamt vier Nächte, gingen baden, unternahmen lange Strandspaziergänge, fuhren mit den Rädern in die Altstadt und genossen das (meist) schöne Wetter.

Unser Vorgarten

Die auf und in den Felsen gebaute Altstadt von Monemvasia hat uns wirklich mal wieder besonders gut gefallen, mit den vielen verwinkelten Gassen und Ecken, schönen Lokalen, Ruinen, Kirchen und immer wieder Wahnsinns-Ausblicken auf das Meer und die Bucht in der unser Zuhause stand.

Alststadt von Monemvasia
Altstadt von Monemvasia

Weiter entlang der Südküste

Am Strand bei Monemvasia beschlossen wir schließlich auch, über die Weihnachtsfeiertage noch etwas weiter südlich zu reisen und die Fähre nach Kreta zu nehmen. Daher ging es weiter nach Gythio, wo wir die Fährtickets für den 15.12. nach Kissamos, auf Kreta, buchten. Im Vorbeifahren sahen wir ein altes Schiffswrack an einem Strand liegen, welches wir uns dann noch genauer anschauten.

Das Dimitrios Schiffswrack hat sich bei einem Sturm 1981 im Hafen von Gythio losgerissen, ist schließlich an diesem Strand unweit der Stadt gestrandet und wurde offensichtlich auch nie geborgen bzw. entfernt. Das Schiff ist inzwischen komplett durchgerostet und bietet ein spektakuläres Fotomotiv.

Dimitrios Schiffswrack

Wir verbrachten eine Nacht am Schiffswrack Strand und trafen hier auf die griechische Reinkarnation unseres Katers Sammy, der uns auch prompt am Strand verfolgte und später auch gerne zum Essen bei uns blieb. 😉

Strandspaziergang mit Katze

Schweren Herzens ließen wir aber auch diesen süßen Streuner schließlich zurück und machten uns auf zu einem eintägigen Roadtrip über die Mani Halbinsel, ganz im Süden von Peloponnes. Auf der knapp 90km langen Strecke geht es immer wieder auf und ab durch die unglaubliche Landschaft, vorbei an verlassenen Steindörfern, zerklüfteten Bergen und Klippen und traumhaften kleinen Buchten, inmitten kleiner Fischerdörfchen.

Entlang der Mani Küstenstraße
Entlang der Mani Küstenstraße

Am Cape Tenaro legten wir einen etwas längeren Stopp ein, um die kurze Wanderung zum Cape Tenaro Leuchtturm zu machen, welcher einen der südlichsten Punkte auf dem europäischen Festland bildet. Ausblick und Wind war da:

Die Sturmfrisur sitzt!

Da die nächsten Tage wettertechnisch wieder durchwachsener und stürmisch werden sollten, ging es für uns dann erstmal weiter nach Kalamata, sicherlich eine der bekanntesten Städte im Süden von Griechenland, woran vor allem die leckeren Oliven schuld sind. Wir verbrachten zwei Tage und Nächte in und um Kalamata, gingen mal wieder gut essen und als der Dauerregen dann endlich ausgestanden war, ging es sogleich wieder auf in die Berge und zur Vikos Schlucht, wo wir eine längere Wanderung machen wollten. Doch leider war das Wetter in den Bergen nicht so zuverlässig wie erhofft, sodass die Wanderung etwas kürzer als geplant ausfiel. Gelohnt hat es sich trotzdem allemal.

Vikos Schlucht

Für die kommenden drei Tage ging es dann wieder an einen Strand – es gibt einfach viel zu viele schöne Plätze in Peloponnes! Und wenn es mal nicht gerade regnete, war es eigentlich immer noch warm genug, um baden zu gehen und draußen in der Sonne zu sitzen.

Was schon länger auf Christians Liste stand, war ein Besuch in Sparta (der Film „300“ ist schuld!). Wir verbrachten einen – wieder mal – verregneten Tag in der Stadt, in der man natürlich an jeder Ecke passende Souvenirs erstehen kann. Wir begnügten uns mit einem Besuch an der Statue des König Leonido (welche leider so gar nicht wie Gerard Butler aussieht) und dann ging es auch schon wieder weiter und zurück Richtung Kalamata, da wir dort vor unserer Überfahrt nach Kreta noch alles nötige für unsere dritte Corona-Schutzimpfung organisieren wollten (was zum Glück auch geklappt hat!).

Nach weiteren drei Nächten an den Stränden rund um Kalamata, ging es schließlich zurück Richtung Gythio, von wo aus wir am 16.12., also mit einem Tag Verspätung (wg. schlechtem Wetter und starkem Seegang), die Fähre nach Kreta nahmen.

Dazu dann demnächst mehr… 😊

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Hafen von Korfos
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Strand in Korfos
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So wird man doch gerne geweckt...
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Ausblick auf Nafplio
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Ausblick auf Nafplio
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Altstadt von Nafplio
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Altstadt von Nafplio
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Altstadt von Nafplio
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Haus am Strand
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Radtour nach Nafplio
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Radtour nach Nafplio
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Altstadt von Nafplio
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Altstadt von Nafplio
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Altstadt von Nafplio
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Radweg nach Nafplio
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Ausblick auf die Bucht von Nafplio
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Häuschen im Grünen 🙂
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Rund um Nafplio
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Rund um Nafplio
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Suchbild: wer findet den Van?
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Hab' den Frühling gefunden!
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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🙂
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Wanderung in der Louisos Schlucht
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Ausblick von Dimitsana
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Stellplatz bei Dimitsana
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Wetter kaputt!
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Weinverkostung 🙂
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Zurück am Strand
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Griechenland II: Von Meteora bis Athen

Weiter geht’s durch Zentralgriechenland…

Mystisches Meteora

Von der Westküste aus ging es wieder landeinwärts und auf nach Meteora. Was mir bisher nur als Linkin Park Album bekannt war, ist in Griechenland eine atemberaubende Landschaft, mit außergewöhnlichen Felsformationen, welche an sich schon eine absolute Sehenswürdigkeit darstellen. Gekrönt (im Wahrsten Sinne des Wortes), werden die Felsen allerdings noch mit byzantinischen Klöstern, welche erhaben auf den Felsspitzen thronen.

Meteora

Insgesamt gab es mal 24 Klöster, welche zwischen dem 11. – 14. Jahrhundert erschaffen wurden. Von einigen sind nur noch Ruinen oder ein paar Steinreste vorhanden. Insgesamt sechs Klöster sind noch erhalten und „in Betrieb“ und werden von Mönchen oder Nonnen bewohnt.

Als wir am frühen Nachmittag in Meteora ankamen und erstmal die unglaubliche Landschaft bewundert hatten, besuchten wir noch eines der Klöster, das Moni Agias Triados (übersetzt: Kloster der heiligen Dreifaltigkeit). Von der Straße aus musste man erst ein wenig bergab laufen, bevor es über eine in den Felsen geschlagene Treppe hinauf zum Kloster ging. Abgesehen von den kleinen Kapellen, welche wie immer mit wunderschönen Fresken und Malereien verziert sind, gibt es für Besucher in den Klöstern nicht viel zu sehen, aber allein für die immer wieder neuen Ausblicke, lohnt sich der Besuch der Anlagen.

Meteora

Wir fuhren den Nachmittag über noch die Straße ab, welche die Klöster miteinander verbindet, und hielten immer wieder an, um die unglaubliche Aussicht zu betrachten.

Meteora

Die anderen Klöster waren schon geschlossen, daher sparten wir uns eine weitere Besichtigung für den nächsten Tag auf. Wir fanden einen traumhaften Stellplatz etwas außerhalb, mit Blick auf die Felsen und das größte Kloster der Meteora Region.

Pension Meteora-Blick 😉

Am nächsten Morgen schwangen wir uns dann mal wieder auf die Mountainbikes und fuhren die Klöster noch mal mit dem Rad ab. Wir kamen aber kaum voran, da wir noch öfter anhielten als mit dem Van, um die Aussicht zu bewundern und Fotos zu machen.
Wir besuchten noch das Moni Agias Varvaras Rousanou Kloster, welches von Nonnen geführt wird und eine besonders schöne Kapelle hat. Ganz zu schweigen von der Aussicht mal wieder…

Radtour durch Meteora

Nach der Radtour ging es zur Belohnung in eine Taverne, wo uns der nette Kellner direkt noch ein paar Mountainbike Tipps mit auf den Weg gab. Wir blieben daher noch eine zweite Nacht und trafen auf unserem Stellplatz vom Vortag auf Anais aus Österreich, sowie Amélie und Nikolas aus Frankreich, mit denen wir einen netten Abend am Lagerfeuer verbrachten, Geschichten, Tipps und Erfahrungen über unsere Reisen austauschten und den ersten Glühwein der Saison tranken.

Am nächsten Tag war das gute Wetter leider dahin. Es war kalt und neblig und somit fiel die Radtour aus und wir beschlossen weiterzufahren.

Regen, Regen, Athen

Wir nahmen Kurs auf die Stadt Volos, welche mehr oder weniger das Tor zur Pelion Halbinsel ist. Wir hofften darauf, dass sich das Wetter in den kommenden Tagen wieder bessern würde und wir Klippen und Strände von Pelion abfahren könnten. Aber leider wurde die Vorhersage immer schlechter, statt besser.

Trotz mittelmäßigem Wetter schauten wir uns daher erstmal Volos an und waren überrascht: wir hatten nicht viel erwartet, aber das Städtchen verfügte über eine sehr schöne Promenade am Meer und viele verwinkelte Gassen in der Fußgängerzone, mit allerhand schönen Läden und Lokalen, die trotz grauem Wetter picke-packe voll saßen.  

Für die Nacht suchten wir uns wieder ein Plätzchen außerhalb der Stadt und wurden bei einer alten Industrie-Ruine fündig. Der Platz war nicht besonders schön, dafür einsam und ruhig und wir hatten grenzenlosen Meerblick.

Den nächsten Tag nutzten wir mal wieder zum Wäsche waschen und für Besorgungen, weiter in der Hoffnung, dass sich die Wettervorhersage bessern würde. Irgendwann mussten wir aber einsehen, dass das nichts wird und wir Pelion daher erstmal nicht bereisen würden. Stattdessen nahmen wir uns Athen als nächstes Ziel vor, denn für einen Städtetripp, braucht es ja nicht unbedingt schönes Wetter.

Mit einer Zwischenübernachtung an einem schönen, einsamen, aber sehr stürmischen Strand, ging es also weiter in die Hauptstadt von Griechenland, wo wir die erste Nacht etwas außerhalb auf einem Bus- und LKW-Parkplatz verbrachten. Nicht schön, aber günstig. Für die zweite Nacht „gönnten“ wir uns dann aber doch den 30€ teuren Stadtparkplatz, direkt unterhalb der Akropolis, sodass wir diese sogar von unserem Schlafzimmerfenster aus sehen konnten.

Athen hat uns echt umgehauen. Zum einen, wegen der unglaublichen Größe der Stadt, welche sich vom Filopappou Hügel aus, direkt hinter der Akropolis, erschließt. Während unserer zwei Tage in Athen, sind wir mindestens 4x rauf auf den Hügel und haben die Aussicht bewundert:

Ausblick vom Filopappou Hügel

Darüber hinaus hatte es uns vor allem die bunte, charmant „heruntergekommene“ Altstadt angetan, welche sich aus den Vierteln Plaka, Psiri und Monastiraki bildet. Hier verbrachten wir auch die meiste Zeit während unserer zwei Tage in Athen und ließen uns einfach durch die Gassen und Fußgängerzonen treiben, vorbei an Märkten, Cafés, Bars, Souvenirgeschäften, Tavernen, streunenden Katzen, bunter Streetart und natürlich jeder Menge Ausgrabungsstätten.

Athen
Streetart in Athen
Athen

Da wir echte Kulturbanausen sind was Ruinen, alte Steine, Säulen und Tongefäße angeht, beschränkten wir unseren Sightseeing-Anteil jedoch auf die Akropolis selbst. Schon von außen ist die Anlage rund um die Akropolis sehr beeindruckend und vor der Parthenon-Dauerbaustelle zu stehen, war trotz Kränen und Absperrungen faszinierend:

Die Akropolis
Das Parthenon

Als echte Sportsfreunde (haha), besuchten wir dann aber noch den Austragungsort der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit (1896): das Panathenaik Stadion.

Panathenaik Stadion

Neben dem Stadion selbst, gab es in den Katakomben der Arena, aus denen früher die Athleten ins Stadion einliefen, noch ein kleines Museum über die Geschichte der Olympischen Spiele, sowie die Ausstellung der Olympischen Fackeln und Plakate der letzten (knapp) 100 Jahre. Ein Foto auf dem Siegertreppchen durfte natürlich nicht fehlen

🙂

Nach zwei Tagen Großstadt-Dschungel ließen wir das hektische Treiben hinter uns und nahmen wieder Kurs auf einen Stellplatz an der Küste. Über den Kanal von Korinth gelangten wir nach Peloponnes, den südlichsten Festland-Teil von Griechenland.

Dort treiben wir uns nun schon seit über zwei Wochen rum und genießen vor allem das Strandleben, wenn es nicht gerade regnet und stürmt, was es leider (im gesamten Mittelmeerraum) relativ viel tut im Moment.
Aber dazu bald mehr, dann vermutlich aber schon von Kreta, wo wir die Feiertage verbringen werden. 😊

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Unterwegs nach Meteora
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Meteora - Blick auf das Kloster der heiligen Dreifaltigkeit
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Fresken in der Kirche des Klosters der heiligen Dreifaltigkeit
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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🙂
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Das Meteora Kloster - das größte der Klöster
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Unser Haus in Meteora
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Sonnenaufgang über Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Ausblick auf Meteora
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Travelmates on Tour in Meteora 🙂
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🙂
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Ausblick auf Meteora
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Belohnung nach der Radtour 🙂
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Ausblick auf Meteora
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Volos - grau in grau
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Einsamer Stellplatz nahe Volos
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Irgendwo auf dem Weg nach Athen
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Athen: Dionysos Theater
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Ausblick vom Filopappou Hügel
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Ausblick vom Filopappou Hügel
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Ausblick vom Filopappou Hügel
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Die Akropolis bei Vollmond
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Ausblick über Athen
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Irgendwo in Athen
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Streetart in Athen
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Streetart in Athen
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Ausblick über Athen
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Die Akropolis bei Nacht
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Dionysos Theater
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Griechenland I: Durch den Norden bis zu den Ionischen Inseln

Jassas aus Griechenland!
Wir sind bereits seit knapp einem Monat hier und werden nun voraussichtlich auch noch ein bisschen länger in diesem wunderschönen Land bleiben, erst recht jetzt, wo sich die Covid19 Situation europaweit wieder verschärft. Wir fühlen uns hier sehr sicher, willkommen und gut aufgehoben, daher haben wir unsere weiteren Reisepläne für die Türkei und darüber hinaus erstmal weiter hinten angestellt und warten mal ab, wie sich die Pandemie und damit verbunden die Situation an den Grenzen in Europa weiter entwickelt.

Wir starten jetzt erstmal mit dem Bericht über unseren kleinen und großen Abenteuern in Nordgriechenland…

Auf zu den Göttern des Olymp (fast)

Am Donnerstag, den 28. Oktober überschritten wir die Grenze nach Griechenland und waren nach gut zwei Monaten wieder zurück in der EU. An der Grenze wurden die vorab ausgefüllten Einreisepapiere, sowie unsere Impfzertifikate genau geprüft und seit langem mal wieder ein Covid-Test gemacht. Und schon waren wir in unserem angepeilten Winterziel angekommen.

Aber wo wollten wir eigentlich hin? So einen genauen Plan hatten wir mal wieder nicht, somit suchten wir uns auf der Landkarte einfach einen See irgendwo in Nordgriechenland raus und fuhren drauf los. Am See angekommen fanden wir auch einen netten Spot inmitten von einigen lokalen Anglern und Pelikanen, die auf dem See auf Futtersuche waren. Hier überlegten wir was wir die nächsten Tage so anstellen sollten. Wie so oft, fiel unsere Wahl erstmal wieder auf die Berge, in dem Fall auf den Olympus, welcher mit 2.917m der höchste Berg Griechenlands ist.

Nach einer Nacht am See ging es also am nächsten Morgen weiter nach Litochoro, wo wir zuerst die Information des Olympus Nationalparks ansteuerten, um uns über Wanderungen und Optionen zu informieren. Auf dem Olymp selbst herrschten zu dem Zeitpunkt natürlich schon winterliche Bedingungen und es lag wohl ordentlich Schnee, aber wir hatten Glück, das ‚Refuge Spilios Agapitos‘ am Fuß des Olymp, auf 2.100m gelegen, hatte noch bis zum 31. Oktober geöffnet und die Wettervorhersage für den nächsten Tag war zumindest nicht ganz schlecht, wenn auch durchwachsen. Somit war die Wanderung für den nächsten Tag schon mal beschlossen!

Da der Tag noch jung war und die Sonne schien, machten wir uns dann aber schon mal auf in den Nationalpark und unternahmen noch eine schöne Spazierwanderung durch die Enipeas Schlucht, den bunten Herbstwald und bis zum Kloster ‚Agios Dionysios Olympus‘.

Wanderung in der Enipeas Schlucht

Als wir am nächsten Morgen die Rollos öffneten, war der Himmel leider ein einziges grau in grau und das Tal war nebelverhangen. Kein Traum-Wanderwetter diesmal. Dennoch rafften wir uns auf und machten uns auf den Weg zum Refuge, in der Hoffnung das es noch aufklaren würde. Vor uns lagen ca. 7km und knapp über 1.000hm Aufstieg. Leider blieb der Himmel weitestgehend bewölkt, aber zumindest war es trocken und der Herbstwald und die Landschaft waren auch so wunderschön.

Wanderung zum Olymp

Als wir nach ca. drei Stunden am Refuge ankamen, war die Aussicht leider gänzlich dahin, der Olymp blieb verhüllt und die Götter ließen sich auch nicht blicken, aber dafür gab es Spaghetti Bolognese, griechischen Salat, alkoholfreies Bier und ein wärmendes Kaminfeuer. Echtes Hüttenfeeling also!

Nach dem Abstieg zog es uns dann aber schnell zurück auf Meeresspiegelhöhe, wo wir einen Platz direkt am Strand bei Litochoro fanden. Hier war es wesentlich wärmer als in den Bergen und mit Meeresrauschen einzuschlafen ist auch deutlich romantischer als zum Rauschen der Standheizung. 😉

Big City Life in Thessaloniki

Am nächsten Tag ging es dann auch schon weiter und wieder mal in eine echte Großstadt: Thessaloniki, Griechenlands zweitgrößte Stadt. Bei strahlendem Sonnenschein schlenderten wir durch die Stadt, schauten uns die verschiedenen Viertel und Sehenswürdigkeiten an und freuten uns mal wieder über richtig guten Kaffee und fantastische, griechische Küche. 

Der ‚Weiße Turm‘ in Thessaloniki
Thessaloniki

Der Tag darauf war leider komplett verregnet, somit nutzten wir die Zeit für einen (längst überfälligen!) Besuch im Waschsalon, wo wir einmal all unser textiles Hab und Gut durch die Maschinen jagten. Nach einigen Besorgungen und einem weiteren Tavernen besuch, ging es dann wieder raus aus der wuseligen Großstadt und weiter durch Nordgriechenland. Für meinen bevorstehenden Geburtstag wollten wir es unbedingt an die Westküste, zu den Ionischen Inseln schaffen, wo feinstes Sommerwetter vorhergesagt war.

Durch den Norden an die Westküste

Nahe der Stadt Ioannina fanden wir wieder ein nettes Plätzchen am gleichnamigen See, von wo aus wir am nächsten Morgen noch einen Abstecher zur Vikos-Schlucht machten, welche mit 12km Länge und 900m Tiefe als die tiefste Schlucht Europas gilt. Schon die Anfahrt war traumhaft. Uns war gar nicht bewusst wie bergig und grün Griechenland eigentlich ist. Zur Schlucht selbst führte ein kurzer Wanderweg und nach ca. 40 Minuten Fußmarsch, tat sich dann dieser Ausblick auf:

Vikos Schlucht

Der Wahnsinn diese Landschaft!
Wenn wir nicht unbedingt weiter ans Meer gewollt hätten, hätten wir hier noch die Durchschreitung des Tals gemacht, aber jetzt wollten wir doch erstmal weiter zur Küste.

Am späten Nachmittag kamen wir an einer traumhaften kleinen Bucht an der Westküste an. Einsam waren wir hier leider nicht, es standen schon 8 andere Vans und Camper vor Ort, aber das störte uns nicht weiter.

Meine Geburtstags-Bucht 🙂

Hier begann mein Geburtstag mit einem Sprung ins Meer bei Sonnenaufgang, gefolgt von einem Sektfrühstück direkt am Strand, bei strahlendem Sonnenschein und 24 Grad. Was kann man mehr wollen, im November?

Urlaub auf Lefkada

Nach dem Frühstück ging es dann weiter zu unserem eigentlichen Ziel: die Insel Lefkada. In Lefkada Town legten wir noch einen Mittagsstopp ein und liefen durch die Gassen des kleinen Städtchens. Wir hatten schon gelesen, dass der Ort ein gewisses karibisches Flair haben sollte und waren trotzdem überrascht, dass es wirklich so war. Bunte Hausfassaden, nette Cafés, Tavernen, Boutiquen, etc. Definitiv ein Ort zum Wohlfühlen.

Lefkada Town
Lefkada Town

Danach steuerten wir einen Strand an, der eigentlich nur für Allrad Fahrzeuge erreichbar sein sollte. Die Anfahrt war wahrlich abenteuerlich: durch unzählige Haarnadelkurven, ging es steil bergab durch einen Olivenhain. Die Straße und die Kehren waren so schmal, dass wir an einigen Stellen nicht mit einem Schwung rumkamen und vermutlich auch ein paar Oliven unfreiwillig abernteten. Aber die Fahrt hat sich mehr als gelohnt: unten erwartete uns wirklich ein Traumstrand und der berühmte „Schmetterlingsfels“:

Ein Traum!

Nach einem weiteren Sprung ins Meer endete mein Geburtstag zwar sehr stürmisch, aber dafür mit einmaligem Meerblick.

Van mit Aussicht

Da auch der nächste Morgen sehr stürmisch war, sodass man nicht mal die Stühle draußen stehen lassen konnte, zog es uns schon wieder weiter und an die windgeschützte Ostküste von Lefkada. Zum Glück hatten wir alle Tanks und Vorräte aufgefüllt: nach einer wieder mal abenteuerlichen Fahrt, fanden wir eine kleine Bucht, wo wir direkt auf dem Kiesstrand stehen konnten. Das Meer war keine 5 Meter von unserer „Haustür“ entfernt. Aus geplanten zwei bis drei Nächten wurden schließlich sechs ganze Nächte an diesem Traumplatz. Wir machten also einfach mal eine Woche Urlaub! Am ersten Tag unternahmen wir noch eine kleine Wanderung zu einem 4km entfernten Aussichtspunkt, von dem aus man einen guten Ausblick auf die sogenannten Onassis-Inseln hatte.

Onassis Inseln

Den Rest der Zeit verbrachten wir rund um den Van, sprangen immer wieder mal ins Wasser, saßen in der Sonne, spielten Karten oder Scrabble, oder taten einfach mal (fast) nichts. Zwischendurch kamen immer mal ein paar Angler zu Besuch und eine nette griechische Großfamilie beschenkte uns mit Mandarinen und Orangen aus dem eigenen Garten. Nach einer Woche waren dann leider die ersten Vorräte aufgebraucht und unser Wassertank leer, somit mussten wir unser schönes Plätzchen dann doch mal verlassen und weiterziehen.

Allzu weit kamen wir aber nicht. Wir fuhren nur ein Stück weiter die Küste hoch und machten noch eine Übernachtung im schönen Örtchen Preveza, wo wir nach einer Woche Abgeschiedenheit mal wieder ein bisschen im Altstadt-Trubel abtauchten und es uns in einer Taverne gut gehen ließen.

Nach fast zwei Wochen in Nordgriechenland und an der Westküste zog es uns wieder ins Landesinnere, nach Zentralgriechenland. Unser erstes Ziel dort war das unglaublich beeindruckende Meteora.

Dazu dann demnächst mehr… 😊

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Unser Haus am See
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See-Panorama
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Auf dem Weg zum Olympus Nationalpark
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Wanderung in der Enipeas Schlucht
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Agios Dionisios Kloster
Griechenland_006
Wanderung in der Enipeas Schlucht
Griechenland_007
🙂
Griechenland_008
Wanderung in der Enipeas Schlucht
Griechenland_009
Wanderung in der Enipeas Schlucht
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Start der Wanderung zum Olymp
Griechenland_011
Wanderung zum Olymp
Griechenland_012
Wanderung zum Olymp
Griechenland_013
🙂
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Wanderung zum Olymp
Griechenland_015
Wanderung zum Olymp
Griechenland_016
Wanderung zum Olymp
Griechenland_017
Im Refuge Spilios Agapitos
Griechenland_018
Hüttenfeeling 🙂
Griechenland_019
Wanderung zum Olymp
Griechenland_020
Unser Haus am Meer
Griechenland_021
Strand bei Litohoro
Griechenland_022
Sonnenaufgang
Griechenland_023
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_024
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_025
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_026
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_027
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_028
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_029
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_030
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_031
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_032
Unterwegs in Thessaloniki
Griechenland_033
Stellplatz bei Ioannina
Griechenland_034
Auf dem Weg zur Vikos Schlucht
Griechenland_035
Auf dem Weg zur Vikos Schlucht
Griechenland_036
Vikos Schlucht
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Vikos Schlucht
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Rund um die Vikos Schlucht
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Blick auf die "Vradeto Steps". 1.200 Stufen im Fels
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Landschaft rund um die Vikos Schlucht
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Landschaft rund um die Vikos Schlucht
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Landschaft rund um die Vikos Schlucht
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2021 Blogbeiträge Europa Länder Nordmazedonien

Balkanfinale in Nordmazedonien

Nach der etwas detaillierten Grenzkontrolle kamen wir am 18. Oktober also im 10. Land auf dieser Reise an. Nordmazedonien (NMK) hatte zu Anfang auch nicht auf unserer Routenplanung gelegen, aber wir dachten uns, wenn wir schon mal in der Gegend sind, schauen wir hier auch noch vorbei. Eine besondere Vorstellung vom Land hatten wir, wie so oft, mal wieder nicht. Somit konnten wir ja eigentlich nur positiv überrascht werden…

Am Ohridsee – der Gardasee des Balkans

Unser erster Stopp war Ohrid, am gleichnamigen See. Schon andere Reisende, welche wir unterwegs getroffen haben, hatten den See mit dem Gardasee verglichen und auch bei uns stellte sich gleich so ein Gefühl ein.

Wir kamen spätnachmittags an und parkten oberhalb der Stadt, am Ende der Altstadt, die wir durch ein Steintor betraten. Und hier war es eigentlich gleich um uns geschehen. Uns erwartete eine charmante kleine Stadt, mit einer schönen Altstadt die uns, über Kopfsteinpflaster, bergab zum Ohridsee führte. Unterwegs sahen wir schon einige der schönen orthodoxen Kirchen (insgesamt gibt es über 300 Stück in der Stadt), u. a. auch eine der Bekanntesten, da sie ein beliebtes Fotomotiv ist, die Kirche des heiligen Johann von Kaneo.

Kirche des heiligen Johann von Kaneo in Ohrid

Von dort aus waren es nur noch wenige Stufen bis zum Ufer, wo es zahlreiche kleine Badebuchten und schöne Bars und Restaurants gab (einige davon leider schon im Winterschlaf). Über einen im Wasser gebauten Steg, gelangten wir dann ins Stadtzentrum und zum Hafen. Von dort geht auch die Fußgängerzone ab, die uns mit vielen netten lokalen Läden und Boutiquen, aber auch international bekannten Marken-Ketten überraschte. Ohrid ist definitiv ein Ort zum Wohlfühlen und Verweilen.

Was wir vorher auch nicht wussten: in Nordmazedonien wird viel Wein angebaut. Im Restaurant, in dem wir zu Abend aßen, gerieten wir an einen weinenthusiastischen Kellner, der uns zwei Weine testen ließ. Einer davon hat es uns direkt angetan (was auch an den 17% Alkoholgehalt gelegen haben könnte 😉). Der Kellner gab uns noch einen Tipp in welcher Region des Landes wir den Winzer ‚Naumcevi‘ finden könnten und wir dachten da noch, dass es damit einfach sein würde ihn ausfindig zu machen. Da ahnten wir noch nicht, dass wir da an eine wirklich kleine Weinmanufaktur geraten waren…

Am nächsten Tag schauten wir uns Ohrid noch ein bisschen bei Tag an, erklommen die Festung über der Stadt und warfen auch einen Blick in die ein oder andere Kirche. In einer der größeren Kirchen in Ohrid, wurden gerade die Fresken im Inneren erneuert und wir konnten den Malern bei der Arbeit zuschauen.

Später am Tag ging es dann raus aus der Stadt, und etwas weiter entlang am See, bis wir einen Spot direkt am Wasser fanden, wo wir uns häuslich einrichteten.

Unser Haus am Ohridsee

Ein Traumplatz, ganz für uns allein.
Doch schon am nächsten Tag juckte es uns wieder in den Füßen. Die letzte Wanderung in Albanien lag schon lange zurück und auch in Nordmazedonien gibt es einige schöne Berge und Nationalparks. Da das Wetter diesmal auch wieder auf unserer Seite war, nahmen wir Kurs auf den Mavrovo Nationalpark, nördlich von Ohrid und quasi auf dem Weg nach Skopje, der Hauptstadt von NMK.

Der Mavrovo Nationalpark

Auf dem Weg in den ca. 120km entfernten Nationalpark, legten wir noch einen Stopp im Kloster Bigorski ein. Die ganze Klosteranlage ist wunderschön und auch die Kirche war wieder sehr eindrucksvoll.

Kloster Bigorski

Vom Kloster aus wollten wir eigentlich direkt zum Nationalpark weiter und uns in der dortigen Touri-Info mit Karten und Infos eindecken. Allerdings standen wir wenige Kilometer nach dem Kloster plötzlich in einer Straßensperre. Einer der Sicherheitsleute vor Ort gab uns zu verstehen, dass es auch erst um 16h wieder weiter gehen würde. Wie wir später herausfanden, wurde die Straße aktuell neu gemacht und war daher täglich von 10-16h vollständig gesperrt. Es war kurz vor 14h. Auf 2 Stunden Stillstand hatten wir natürlich wenig Lust, aber es gab auch keine fahrbare Alternative zu dieser Straße. Zum Glück haben wir ja unser Haus immer dabei und nutzten somit die Zeit für den Abwasch, duschen und ein paar Admin Dinge am Laptop. Pünktlich um 16h ging dann auch wirklich die Absperrung auf und wir konnten weiterfahren.

Die Touri Info hatte inzwischen schon geschlossen, aber wir hatten vorab telefonisch alles erfragen können und brauchten somit nur noch einen Platz für die Nacht, um am nächsten Morgen gleich loswandern zu können. Wir fanden wieder einen schönen See-Spot, diesmal dem Mavrovo See. Wobei der Stellplatz auch nur dann schön war, wenn man zu einer Richtung aus dem Fenster schaute. Hinter unserem Van, im angrenzenden Gebüsch, lagen Unmengen an Müll. Man konnte genau sehen, dass der See im Sommer ein beliebter Ausflugsort sein muss. Es türmten sich Massen von Getränkeflaschen, Plastikgeschirr, Einweg-Essensverpackungen, Bierflaschen, Kippenschachteln, etc. Eine Schande mal wieder.

Am nächsten Morgen ging es dann früh los zur Wanderung. Wir hatten uns die 12,5km lange Wanderung zum Mount Medenica ausgesucht. Vom Örtchen Galichnik ging es los und wieder mal von Anfang an bergauf. Als wir noch im Ort ein Haus passierten, auf dem drei Hunde in der Sonne lagen, stand eine Hündin aus der Gruppe auf und trottete uns hinterher. Zunächst dachten wir das sie es sich wohl schnell anders überlegen und umkehren würde, sobald sie merkte das es bei uns nichts zu holen gab, aber sie blieb an unserer Seite, lief mal neben mir her, mal neben Christian. Wenn wir stehen blieben, blieb sie auch stehen. Wenn ich mir kurz die Schuhe schnürte, lag sie sofort neben mir und wollte den Bauch gekrault haben. Sie machte die komplette 4,5-stündige Wanderung mit uns, ohne auch nur einen Mucks zu machen oder mal zu betteln. Christian taufte sie Susi:

Gruppenbild mit ‚Susi‘

Trotz der schönen Landschaft und tollen Aussichten, war unsere tierische Begleiterin für uns das Highlight dieser Tour. Auf dem Gipfel angekommen, fand ich tatsächlich noch ein paar Katzenleckerlies in meinem Rucksack, die ihr aber auch zu schmecken schienen. Außerdem teilten wir unser Wasser mit ihr (Käsebrot bekam sie aber keins ab) und dann ging es wieder retour und zurück in den Ort.
Als wir wieder ihr Zuhause passierten, bog sie ab und legte sich zurück auf den Hof, als wäre nichts gewesen. Toll, so ein nordmazedonischer-Leasinghund. 😉

Für den Rest des Tages suchten wir uns einen schönen Stellplatz irgendwo im Nirgendwo des Nationalparks und wurden auf einer kleinen Anhöhe fündig:

Unser Häuschen in den Bergen

Hier feierten wir dann auch in Christians 44. Geburtstag rein. Am nächsten Morgen schien wie bestellt wieder die Sonne, sodass auch das Geburtstagsfrühstück im Freien stattfinden konnte (vier Tage vorher lagen hier übrigens noch 15cm Schnee, also bei weitem keine Selbstverständlichkeit, Ende Oktober):

Glückliches Geburtstagskind 🙂

Von den Bergen in die Stadt…

Nach dem Frühstück ging es dann wieder raus aus dem Nationalpark und rein nach Skopje. Hier war der Stellplatz deutlich weniger spektakulär, dafür bewacht und mitten in der Stadt, sodass wir nach wenigen Metern schon im Zentrum waren. Wir schlenderten durch den alten Basar, kehrten in der Craft-Bierbrauerei ein und machten (zur Abwechslung mal) eine Bierverkostung. Anschließend besuchten wir noch das „Museum of the Macedonian Struggle“, um noch was für unsere Bildung zu tun. 

Wenn man so durch die Innenstadt von Skopje läuft, wird man förmlich erschlagen von all den Prunkbauten, Statuen und Brunnen, welche dort an jeder Ecke thronen. Allerdings sind fast alle diese Bauten noch ziemlich neu und das Ergebnis der sogenannten „Skopje 2014“ Initiative, welche der ehemalige Premierminister von NMK ins Leben gerufen hatte, vermutlich um sich damit selbst ein Denkmal zu setzen. Irgendwie seltsam, all diese Betonmonster, ohne historischen Hintergrund.

Innenstadt von Skopje

Am nächsten Vormittag wollten wir uns noch die Tvrdina Kale Festung oberhalb der Stadt anschauen, was eigentlich kostenlos möglich ist. Der diensthabende Sicherheitsmann an diesem Tag, versuchte aber wohl mit Touristen aus der EU sein Gehalt aufzubessern. Er ließ uns wissen, dass Besucher aus einem EU-Mitgliedsland nur mit einem Touristen-Guide reindürften, oder indem man ihm ein Scheinchen zusteckt. Haha, so dreist muss man erstmal sein. Uns war das zu albern, nur für einen Ausblick über die Stadt, also zogen wir von Dannen und ließen die Festung, Festung sein.

Stattdessen zog es uns dann wieder raus aus der Stadt und zum Matka Canyon, wo wir noch eine kleine Spazierwanderung unternahmen.

Matka Canyon

Die Tikves Weinregion

Als nächstes stand die Weinregion rund um Tikves auf unserem Reiseplan. Wir hatten hier vorab das Weingut Popova Kula ausfindig gemacht, wo man sowohl Weine probieren als auch mit dem Camper stehen bleiben konnte.

Noch am Anreiseabend durften wir eine kleine Weinverkostung machen und da uns die ganze Region so gut gefiel, bleiben wir direkt zwei Tage beim Weingut stehen und unternahmen eine schöne Radtour durch die nähere Umgebung, bei der wir u. a. bei den „Warm Pools“ vorbeikamen, die leider nur im Sommer warm sind. Wir radelten noch weiter zum „Cactus Valley“, was letztendlich aber nur ein kleines Kaktusfeld ist. Schön war es trotzdem allemal, erst recht mit der goldenen Herbststimmung.

Cactus Valley

Aber wir waren ja auch noch auf der Suche nach dem kleinen Weingut Naumcevi, welches den Wein produziert, den wir am ersten Abend in Ohrid probiert hatten. Im ganzen weiten Internet war zum Weingut Naumcevi nichts zu finden. Aber die Besitzer des Weingut Popova Kula kannten die Familie Naumcevi glücklicherweise und gaben uns die Adresse. Allerdings standen wir mitten in einem Wohngebiet, als wir dort ankamen. Zum Glück ist Christian ja um keine Frage verlegen und fragte einfach in der Nachbarschaft rum, bis wir schließlich auf dem richtigen Hof standen, wo gerade zwei Männer dabei waren in großen Töpfen etwas einzukochen.

Hier wird Brandy hergestellt

Das war tatsächlich das „Weingut“ Naumcevi. Der Besitzer bat uns rein und führte uns durch das chaotische Wohnhaus, das scheinbar nur für die Weinproduktion genutzt wird. Im Hinterhof und im Keller standen die Stahltanks, im Wohnzimmer die Holzfässer in denen die Barrique-Weine „reifen“. Was auf dem Hof kochte, war übrigens Brandy, wie er uns erzählte.
Er zapfte uns den Wein direkt aus den Tanks und teilweise sogar aus den Holzfässern ab und ließ uns alles probieren. Die Verständigung war abenteuerlich in Englisch-Mazedonisch-Deutsch, aber letztendlich verstanden wir uns und wir gingen mit ordentlich Weinvorrat vom Hof. Er ließ uns jedoch nicht gehen, ohne uns noch min. 3 KG frische Weintrauben, sowie einem Glas Traubengelee zu schenken. Normalerweise verkauft er seinen Wein nur an einige ausgewählte Restaurants und ein-zwei kleine Balkan-Exporteure. Vermutlich verirren sich nicht allzu oft Besucher oder gar Touristen zum Verkosten auf seinen Hof. Somit hatten wir an dem Tag alle was erlebt. 😊

Im Pelister Nationalpark

Mit vollen Weinreserven ging es für uns also weiter und wieder mal in einen Nationalpark, genauer gesagt den Pelister Nationalpark. Dort gibt es einige Berge über 2.000m. Die höchste Erhebung ist der Mt. Pelister, mit 2.601m. Diesmal wollten wir aber nicht auf den Gipfel, sondern zum Great Lake, auch „Auge des Pelister“ genannt, unterhalb des Gipfels gelegen, aber auf immerhin noch 2.100m.

Auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht, fanden wir einen schönen Spot im Grünen und auf ca. 1.100m Höhe. Hier wurde es nachts schon richtig kalt, am nächsten Morgen hatten wir den ersten Bodenfrost der Saison. Ein Glück funktioniert unsere Standheizung tadellos.

Von unserem Schlafplatz aus ging es am nächsten Morgen zum Ausgangspunkt der Wanderung, in Nizhepole und dann zu Fuß rauf zum See. Vor uns lagen 13km und über 1.000hm. Das Wetter war wieder mal auf unserer Seite, wir hatten blauen Himmel und Sonnenschein. Um uns rum leuchtete die Landschaft in den schönsten Herbstfarben:

Wanderung zum Great Lake / Auge des Pelister

Nach ca. 3,5 Stunden kamen wir schließlich am See an. Hier herrschte absolute Ruhe, man konnte die Flügelschläge der Vögel über uns hören. Es war windstill und vor uns leuchtete der See in tiefem blau:

Auge des Pelister

Wir genossen die Stille und unser Käsebrot, bevor es dann wieder zurück zum Van ging, wo wir gegen 15:30 Uhr ankamen. Der Tag war also noch jung und wir beschlossen, noch ein paar Kilometer zu fahren und zum Prespasee zu düsen, quasi der Nachbarsee vom Ohridsee, an dem wir unsere Nordmazedonien Reise begonnen hatten.

Zurück am See – Prespasee

Das stellte sich als sehr gute Entscheidung raus. Wir fanden einen schönen Stellplatz direkt am Seeufer. Nach der ersten Nacht beschlossen wir, noch ein bisschen zu bleiben, zumal das Wetter absolut traumhaft war, 10 Sonnenstunden pro Tag, keine Wolke am Himmel, absolute Ruhe und ab und zu Streunerbesuch, die sich ihre Leckerlies bei mir abholten.

Beim Frühstück beschlossen wir, uns einen entspannten Tag zu machen und einfach mal faul zu sein. Ungefähr 5 Minuten später fiel mir aber ein, dass ich Lust auf Fahrradfahren hatte. Ein Blick auf die Landkarte verriet, dass wir direkt am Rand des Galicica Nationalparks standen, was uns gar nicht bewusst gewesen war. Und der gleichnamige Pass auf 1.600m war nur 19km und 800hm entfernt. Zum Glück muss ich Christian zum Fahrradfahren nie lange überreden und so saßen wir einige Minuten später auf dem Rad strampelten rauf zum Pass. Wieder eine gute Entscheidung! Die Ausblicke waren traumhaft und die Passstraße nahezu unbefahren, sodass wir die Tour richtig genießen konnten.

Ausblick von der Passstraße zum Prespasee

Auf dem Pass angekommen, hatte man dann noch mal einen überragenden Ausblick auf den Ohridsee:

Panorama-Ausblick auf den Ohridsee

Nach unserem kleinen Ausflug klappte es dann schon besser mit dem faul sein. Den Rest des Tages verbrachten wir in der Sonne sitzend vorm Van und auch der nächste Tag sah nicht viel anders aus, abgesehen von ein paar Handgriffen am Van (der neue Solar-Laderegler ist endlich verbaut und alle Schrauben mal nachgezogen.).

Nach der dritten Nacht nahmen wir dann Abschied von unserem schönen Plätzchen und von Nordmazedonien und nahmen Kurs auf unser Winterziel: Griechenland.

Die zehn Tage in Nordmazedonien waren ein wunderbarer Abschluss für unsere fast 3-monatige Reise durch den West-Balkan. Rückblickend war Nordmazedonien sogar eins der Länder das uns am besten gefallen hat, was das Gesamtpaket angeht: Landschaft, Menschen, Stellplätze, Straßenverhältnisse, Essen, Wein, etc. Am liebsten würden wir das Land noch mal im späten Frühjahr/Sommer bereisen, um noch mehr Wanderungen machen zu können und im Ohridsee baden zu können.

Mal schauen ob und wann das klappt…  

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Kirche in Ohrid
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🙂
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Kirche des heiligen Johann von Kaneo in Ohrid
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Kirche des heiligen Johann von Kaneo in Ohrid
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Kirche des heiligen Johann von Kaneo in Ohrid
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Ohrid
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Ohridsee
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Kirche des heiligen Johann von Kaneo in Ohrid
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Festung von Ohrid
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Ausblick von der Festung von Ohrid
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Ausblick von der Festung von Ohrid
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Kirche in Ohrid
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Kirche in Ohrid
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Freskenmaler bei der Arbeit
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Kirche in Ohrid
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Kirche des heiligen Johann von Kaneo in Ohrid
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Ohridsee
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Ohridsee
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Boardwalk entlang des Ohridsees
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Typisches Haus in Ohrid
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Ohridsee
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Unser Haus am Ohridsee
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Ohridsee
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Ohridsee
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Irgendwo in NMK
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Kirche des Kloster Bigorski
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Ausblick vom Kloster
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Kloster Bigorski
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Unser Haus am Mavrovosee
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Die Müll-Realität... 🙁
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Unser Haus am Mavrovosee
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Herbst in NMK
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Wanderung zum Mt. Medenica
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Wanderung zum Mt. Medenica
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Wanderung zum Mt. Medenica - mit Susi 🙂
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Wanderung zum Mt. Medenica
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Wanderung zum Mt. Medenica
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Wanderung zum Mt. Medenica
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Selfie mit Susi
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Wanderung zum Mt. Medenica
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Wanderung zum Mt. Medenica
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Wanderung zum Mt. Medenica - Ausblick vom Gipfel
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Gruppenselfie 🙂
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Wanderung zum Mt. Medenica - Ausblick auf den Mavrovosee, vom Gipfel des Medenica
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Wanderung zum Mt. Medenica - Ausblick vom Gipfel
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Wanderung zum Mt. Medenica - Ausblick vom Gipfel
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🙂
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Leasinghund Susi 😉
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Abstieg vom Medenica
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Abstieg vom Medenica
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Abstieg vom Medenica
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Unser Häuschen im Mavrovo Nationalpark
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Unser Häuschen im Mavrovo Nationalpark
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2021 Albanien Blogbeiträge Europa Länder

Noch mehr Berge & Meer in Albanien

Da waren wir also, in Albanien.
So einen richtigen Plan für das Land hatten wir noch nicht, also steuerten wir kurzentschlossen als erstes die Kleinstadt Shkoder an, im Nordwesten von Albanien gelegen und unweit vom Meer. Darüber hinaus aber auch ein guter Ausgangsort für einen erneuten Ausflug in die Berge, somit hatten wir eine geeignete Basis, um zu entscheiden, was wir als nächstes machen.

Zu unserer Überraschung, gefiel uns Shkoder echt gut. Rückblickend, war es für uns sogar die schönste Stadt in Albanien. Abgesehen davon, dass unser Stellplatz mal wieder nur ein öffentlicher, aber zumindest bewachter Parkplatz, an einem Abbruchhaus war, bot die Stadt sonst alles was wir in den letzten Tagen in den Bergen des Kosovo nicht hatten: eine hübsche Altstadt, eine große Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten, um unsere Vorräte wieder aufzustocken, schöne Restaurants, Bars und Cafés und auch mal wieder interessante kulturelle Angebote.

In der Altstadt von Shkoder

Somit landeten wir als erstes im „Marubi National Photography Museum“, in dem es vor allem um die lokale Fotografen-Größe Pietro Marubi und dessen Familiengeschichte ging. Marubi, ein im 19. Jahrhundert ausgewanderter Italiener, war nämlich einer der Ersten, der ein Fotostudio in Albanien eröffnete und somit ein bisschen Fotografie-Pionierarbeit leistete. Er und seine Nachkommen haben einen Großteil der (kommunistischen) Geschichte des Landes dokumentiert und waren bei allen großen und kleinen Ereignissen im ganzen Land dabei. Dementsprechend erfuhr man hier schon einiges über die Geschichte des Landes.

Nach dem Museumsbesuch war uns nach ausgehen – den Abend im oder vor dem Van zu verbringen, wäre auf dem Stadtparkplatz sowieso keine Option gewesen. Wir landeten in einem sehr guten Restaurant mit fantastischem Essen und total netten Kellnern (die natürlich mal wieder hervorragend Englisch und sogar Deutsch sprachen) und kehrten später sogar noch auf einen (oder zwei) Absacker in einer Cocktailbar ein. Big City Life! Das hatten wir lange nicht mehr. 😉

Am nächsten Tag ging es noch mal in die Innenstadt und wir besuchten noch das sogenannte „Site of Witness and Memory“ Museum. Erst hier wurde uns klar, wie lange Albanien eigentlich unter kommunistischem Regime war und über Jahrzehnte hinweg wohl eins der am meisten abgeschotteten Länder der Welt war. Das heutige Museum wurde zu Zeiten des Kommunismus als Gefängnis und zum Verhören und Foltern von politischen Gefangenen genutzt. Die Zellen sind noch erhalten und stehen offen. Sehr beklemmend und eindrücklich mal wieder.

Zurück am Tageslicht beschlossen wir: es geht noch mal in die Berge, trotz durchwachsener Wettervorhersage. Aber wenn wir die Accursed Mountains von Albanien nicht am Anfang mitnähmen, würde sich später die Gelegenheit nicht mehr bieten. Also informierten wir uns in Shkoder noch über die besten Optionen, Routen und Ausgangsorte für schöne Wanderungen. Wir füllten unsere Vorräte auf und steuerten für die Nacht noch mal einen Campingplatz etwas außerhalb von Shkoder an, wo wir noch mal die Waschmaschine nutzten und den Nachmittag am Pool verbrachten. Welch ein Luxus!

Auf in die Accursed Mountains

Am nächsten Tag ging es dann voll ausgestattet, mit sauberen Klamotten, vollen Tanks und Vorräten, auf Richtung Valbona Valley und in den gleichnamigen Ort, wo wir nach knapp 4 Stunden Fahrt in der Dämmerung und im Regen ankamen. Wir wählten daher einen Stellplatz beim Restaurant und „Guesthouse Rilindja“. Der nette Besitzer Alfred, kannte sich außerdem wie kaum ein anderer mit den lokalen Wanderwegen, Gehzeiten und Transportoptionen aus und gab uns eine Menge Tipps für die nächsten Tagen. Also hieß es nur noch das Wetter aussitzen. Das dauerte aber zum Glück gar nicht so lange wie befürchtet. Nach einer Nacht Dauerregen, begann der nächste Tag zwar nebelverhangen (was in den Bergen durchaus was hat!), aber schon gegen Mittag setzte sich die Sonne durch, sodass wir uns direkt auf die Räder schwangen, um das Valbona Valley auszukundschaften und nach alternativen, freien Stellplätzen Ausschau zu halten.

Radtour durch’s Valbona Valley

Wir blieben eine zweite Nacht am Guesthouse von Alfred stehen, und wie bestellt, kam am nächsten Morgen direkt die Sonne raus, sodass wir uns auf zur ersten großen Wanderung in den albanischen Alpen machen konnten. Unsere Wahl fiel auf die 8-stündige Wanderung zum „Maja e Rosit“, dem Rosit-Gipfel, auf 2.524m Höhe. Vor uns lagen ca. 9km und knapp über 1.500hm zum Gipfel – plus Abstieg natürlich.

Von Anfang an ging es wieder hoch hinaus, zunächst querten wir das trockene Flussbett, dann ging es über ein paar kleine Bauernhöfe, steile Steinpassagen und schließlich über einen schmalen Wanderpfad über Wiesenhänge stetig bergauf, den Gipfel des Rosit immer im Blick.

Wanderung zum Maja e Rosit

Nach ca. 7km und 1.150hm erreichten wir zunächst den Rosit-Pass, von dem aus man zum ersten Mal einen Ausblick rüber nach Montenegro hatte, ins Grebaje-Tal, in dem wir vor ein paar Tagen noch standen und den schönen 3-Gipfel-Hike gemacht hatten.

Ausblick vom Rosit Pass, rüber nach Montenegro

Vom Pass aus lagen noch mal ca. 2km und 350hm vor uns, für die wir auf der Höhe noch mal gute 45 Minuten brauchten. Auf 2.524m angekommen, hatte man dann einen atemberaubenden 360° Rundumblick auf die Accursed Mountains und rüber nach Montenegro.

Panorama vom Rosit Gipfel auf 2.524m

Nach der verdienten und nötigen Stärkung mit Käsebrot und Energieriegel, machten wir uns auf zum Abstieg. Der war mindestens genauso anstrengend wie der Aufstieg. Nach den ersten 1.000hm Abstieg hatte ich das Gefühl Gummibeine zu haben. Die letzten 3km zurück zum Van zogen sich wie Kaugummi…
Nach exakt 8 Stunden standen wir dann aber, erschöpft, glücklich und pünktlich zum Sonnenuntergang, endlich wieder an unserem rollenden Häuschen. Wir fuhren einen Stellplatz an, den wir uns am Vortag ausgeguckt hatten und das Programm für den Rest des Tages bestand dann nur noch aus Dusche, Essen und Bett.

Der nächste Morgen begrüßte uns wieder mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel und so machten wir uns, trotz schwerer Beine, direkt auf zum nächsten Hike. Diesmal aber eine Nummer leichter: wir nahmen uns die Wanderung zum Valbona Pass vor. Vor uns lagen diesmal nur insgesamt 15 km und knapp 900hm. Diesmal ging es auch nicht nur steil bergauf, sondern die ersten 2 km gingen durch das ausgetrocknete, holprige Flussbett. Hier wurden wir immer wieder von laut knatternden, rostigen, alten Mercedes-Bussen überholt, alle voll besetzt bis in den Kofferraum, mit kleinen Tourigruppen, welche zu irgendeinem Ausflugsziel in der Nähe gebracht wurden. Es sah zum Schreien komisch aus, da die Busse mit ihren platten Reifen wirklich mehr über die Piste hoppelten als fuhren.  Als wir die Fahrer später fragten, ob die alten Kisten denn Allrad-Antrieb hätten (der Weg durch das Flussbett war wirklich sehr, sehr, sehr ausgewaschen und uneben), lachten sie nur. Nein, wofür denn Allrad? Für einen Mercedes ist sowas kein Problem (die Albaner schwören auf Mercedes, in allen Lebenslagen).

Shuttle-Bus durch’s Flussbett

Nachdem das Flussbett hinter uns lag, wurde es ruhiger, es ging endlich bergauf, wieder vorbei an Bauernhöfen, durch den Wald und durch die Berge des Valbona Valley, bis wir nach ca. 3,5 Stunden schließlich am Pass ankamen. Zur linken blickte man zurück ins wunderschöne Valbona Valley, zur rechten lag das Theth Valley vor uns, welches ebenfalls ein Ausgangspunkt für die Accursed Mountains gewesen wäre.

Ausblick vom Valbona Pass: links das Valbona Tal, rechts das Theth Tal

Viele Leute machen hier die Überschreitung und steigen in den nächsten Ort ab. Für uns ging es natürlich auf dem gleichen Weg zurück und zu unserem Zuhause. Nach gut 6 Stunden waren wir zurück am Van und steuerten wieder unseren einsamen Stellplatz vom Vortag an.

Auch der nächste Tag begann wieder mit strahlendem Sonnenschein, aber nach den zwei langen Wandertagen ließen wir es dann doch mal gut sein, genossen einfach das schöne Wetter und den tollen Platz in den Bergen, bis wir am frühen Nachmittag schließlich aufbrachen und wieder Richtung Küste fuhren.

Zurück in die Zivilisation

Das nächste Ziel war Tirana, die Hauptstadt von Albanien. Mit einem Zwischenstopp auf einem netten, privaten Stellplatz bei einem kleinen familiengeführten Restaurant, irgendwo mitten in Albanien (wo uns die nette Familie bei der Abreise mit frischen Trauben und jeder Menge Gemüse aus dem eigenen Garten überhäufte), kamen wir am 5. Oktober schließlich in Tirana an. Unterwegs hatten wir eine Reisende getroffen, die sagte, für sie wäre Tirana das Dubai von Europa. Hm, also so ganz können wir uns da nicht anschließen.

Tirana ist definitiv eine moderne Stadt, überall wurde gebaut und modernisiert, aber mit dem Standard in Dubai hat das (zum Glück) noch nichts zu tun.

Nachdem wir uns durch den extrem wuseligen und chaotischen Verkehr von Tirana gewühlt hatten, stellte sich leider raus, dass der bewachte Parkplatz, auf dem wir stehen bleiben wollten, leider überfüllt war. Wir begnügten uns daher erstmal mit einem Tagesparkplatz und machten uns auf in die Innenstadt und zum Skanderberg-Platz, dem zentralen Punkt der Stadt. Wir ließen uns einfach ein bisschen treiben, vorbei an bunten Moscheen, Hochhäusern und trubeligen Einkaufssträßchen, bis wir schließlich vor einem Bunker standen.

Eingang des BunkArt2

Auf solche Bunker zu treffen ist in Albanien grundsätzlich keine Seltenheit, in den 70-80er Jahren wurden tausende dieser Bunker im ganzen Land gebaut, um gegen evtl. Angriffe geschützt zu sein. Benötigt wurden die Bunker (zum Glück) nie und nun stehen viele von ihnen eben noch in der Landschaft und verfallen so langsam. Nicht aber in der Innenstadt von Tirana. Hier wurden einige erhalten oder restauriert. Der vor dem wir standen, war aber nicht nur ein einfacher Bunker, sondern der Eingang zum Museum „BunkArt2“, einem unterirdischen Tunnelsystem, welches dafür geschaffen worden war, die politische Elite des Landes im Falle eines Krieges/Angriffs zu beherbergen und von dort operativ zu halten. Hier konnte man sich das Amtszimmer des damaligen politischen Oberhaupts und Diktator Enver Hoxha anschauen und einige andere original erhaltene Räumlichkeiten. In den übrigen Räumen ist eine Ausstellung aufbereitet, die sich mit der kommunistischen Geschichte des Landes beschäftigt und besonders auf die Rolle der Polizei und der „Stasi“ (hier „Sigurimi“ genannt) von Albanien eingeht und zeigt, wie diese damals funktionierte und arbeitete.

Nach ein paar weiteren Erledigungen machten wir uns auf die Suche nach einem Platz für die Nacht, der diesmal leider wieder eher praktisch ausfiel. Auf einem bewachten 24h Parkplatz mitten in der Stadt fanden wir einen Stellplatz. Der Parkwächter informierte uns dann, dass er um 23 Uhr (Corona-Sperrstunde in Albanien), das Hoftor schließen würde und dann die Wachhunde frei über den Platz laufen. Wir sollten ab 23 Uhr also lieber im Auto bleiben, die Hunde nahmen ihren Job wohl ernst, auch wenn sie für uns doch eher harmlos aussahen.

Am nächsten Morgen machten wir uns wieder auf in die City und schlossen uns mal wieder einer Walking Tour an, die sich mehr als gelohnt hat. Unser Guide wusste nicht nur viel über die Stadtgeschichte, sondern hatte natürlich auch viele Infos zum kommunistischen Regime und wie es so war, als 1991 plötzlich der Kommunismus vorbei war und die Bevölkerung mit so, für uns alltäglichen Themen, wie Bankkonten, Versicherungen, freies Fernsehen, oder auch Produkten wie Bananen und Coca-Cola konfrontiert wurde.

Spaziergang durch Tirana

Nach der Tour verbrachten wir noch ein bisschen Zeit in der Stadt und beschlossen dann, dass wir uns am nächsten Tag noch das „BunkArt1“, etwas außerhalb der Stadt anschauen wollten. Dieses Bunker-Museum ist noch größer als das BunkArt2 in der Innenstadt und zeigt noch mehr über die allg. Geschichte des Landes.

Da wir nicht noch eine Nacht im Zwinger der Wachhunde verbringen wollten, steuerten wir einen kleinen privaten Campingplatz bei einer netten Familie an. Die Anfahrt war abenteuerlich, der Weg hoch zum Grundstück der Familie war super steil, schmal und in schlechtem Zustand, aber irgendwie schafften wir es natürlich und wurden herzlich empfangen. Der Sohn der Familie sprach gut Englisch und zeigte und erklärte uns alles. Dann kam die Mutter. Sie sprach zwar kaum Englisch, aber gab uns zu verstehen mitzukommen. Als erstes ging es in den Hühnerstall, wo sie uns frisch gelegte Eier überreichte. Dann ging die Tour weiter in den großen Gemüsegarten, wo wir mit einem Berg von Paprika, Auberginen, Chillis, Granatäpfeln und Zwiebeln beschenkt wurden. Wir bedankten uns überschwänglich, aber davon wollte sie gar nichts hören. Sie sagte immer nur: „No, thank you you, for camping here“.

Dazu muss man wirklich sagen, dass bis jetzt ja alle Menschen im Balkan sehr freundlich und hilfsbereit waren, aber die Albaner sind noch mal eine Klasse für sich. So liebe, herzliche, offene, neugierige und hilfsbereite Menschen haben wir selten irgendwo getroffen.

Weiter durchs Landesinnere…

Am nächsten Morgen ging es dann schon wieder weiter. Zunächst ins „BunkArt1“ und dann fix raus aus dem trubeligen Tirana und weiter nach Berat, auch die Stadt der Tausend Fenster genannt. Diesen Namen hat die Stadt den vielen kleinen, gleichaussehenden weißen Ottomanen-Häuschen zu verdanken, die auf einem Hügel liegen.

Berat – Stadt der 1.000 Fenster

Das Wetter war hier leider nicht so berauschend, trotzdem verbrachten wir einen Tag und schauten uns die Häuschen und auch die Kalaja Burg oberhalb der Stadt an.
Bei einem Tourenanbieter lasen wir etwas von einer Offroad-Tour im Osumi Canyon. Eine schnelle Google-Recherche ergab, dass der auch ohne 4×4 möglich ist, also machten wir uns nach einer Nacht in Berat auf eigene Faust auf den Weg zum ca. 1,5 Stunden entfernten Canyon.

Der Osumi Canyon

Ein Hike im Canyon ist leider (das ganze Jahr über) mit mindestens nassen Füßen oder auch schwimmen verbunden, somit fiel das bei dem Wetter aus. Wir fuhren also nur ein paar Viewpoints ab und suchten uns schließlich einen Stellplatz für die Nacht, von wo aus es am nächsten Tag weiter ging nach Gijrokastra, eine weitere Kleinstadt im Landesinneren, von er wir viel gehört hatten.

Da es immer noch regnerisch und kalt war, steuerten wir dort zunächst einen kleinen Campingplatz an, um dort mal wieder Wäsche zu waschen und ein paar praktische Dinge zu erledigen. Am nächsten Morgen klarte es etwas auf und wir machten uns auf in die Stadt und rauf zur Burg. So ganz hat sich die Faszination von Gijrokastra jedoch nicht auf uns übertragen. Die Fußgängerzone rund um die Burg entpuppte sich als Touri-Zone mit Souvenirgeschäft, an Souvenirgeschäft, rund um den Eingang zur Burg versuchten Leute einem den ein oder anderen Lek aus den Rippen zu leiern und die Burg selbst war eben genau das: eine Burg(ruine), die noch ein Waffenmuseum beherbergt, was uns nun wirklich nicht interessiert. Aber die Aussicht war schön:

Ausblick über Gijrokastra

Somit ging es nach einer Nacht also schon wieder weiter… man merkt schon, so richtig hat uns Albanien nicht gepackt, abgesehen von den umwerfenden Accursed Mountains im Norden.

Endlich wieder am Meer!

Der nächste Stopp war die sogenannte Albanische Riviera, so wird der komplette Küstenabschnitt im Süden des Landes genannt. Und das sicher nicht zu Unrecht: türkisblaues Wasser, schöne Strände und meist auch gutes Wetter. Aber: sobald man den Blick vom Wasser nimmt, sieht man vor allem eins: Müll! Was sich schon durch den ganzen Balkan zieht, findet in Albanien seinen Höhepunkt. So viel Müll und illegale Müllkippen überall. Man findet hier alles, von Plastikverpackungen und Flaschen, Kippenschachteln, Kleidung, Hausrat, Elektrogeräte, Autoreifen, ganze Autos… Leider trübte das für uns den gesamten Eindruck vom Land.

Und auch hier an der schönen Küste war das leider nicht anders.
Trotzdem fanden wir ein schönes Plätzchen in einem kleinen Fischerdorf. Leider war es stürmisch, regnerisch und es gewitterte heftig, aber trotzdem war es schön, dass Meer mal wieder direkt vor der Haustür zu haben. Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter auch etwas beruhigt und wir konnten den Strand zumindest etwas genießen, während wir Gesellschaft von einem kleinen Streuner und einem Esel bekamen. Keine Seltenheit in Albanien.

Wir fuhren weiter an der Küste entlang und fanden schließlich in Borsh einen schönen Platz direkt am Strand. Das Wetter sollte in den nächsten Tagen etwas besser werden und wir mussten sowieso nur noch 1-2 Tage überbrücken, bis wir zurück nach Tirana mussten, um dort am 14.10. unseren Flug nach Deutschland zu nehmen (für ein spontanes Heimat-Wochenende mit Familie und Freunden).

Nach der ersten Nacht in Borsh, wurde es tatsächlich noch mal für einen Tag Sommer. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, sodass wir einen perfekten Strandtag einlegen konnten.

Tag am Meer

Nach der zweiten Nacht ging es dann zurück nach Tirana. Wir suchten uns wieder einen zentralen Platz in Stadt, nahe zum Flughafen, wo wir am nächsten Tag abflogen. Der Van stand in der Zeit sicher bewacht und günstig (unschlagbare 2,47€ am Tag) direkt am Flughafen.

Sonntagnacht (17.10.) kamen wir zurück und da es schon nach 23 Uhr war und somit Sperrstunde in Albanien, verbrachten wir unsere letzte Nacht in Albanien direkt am Flughafen – was übrigens viel ruhiger war als erwartet, obwohl wir vom Van aus quasi aufs Rollfeld schauen konnten.

Am Montagmorgen erledigten wir noch ein paar Besorgungen und dann ging es direkt weiter ins nächste Land – Nordmazedonien.

Der Grenzübertritt verlief mal wieder nicht ganz ohne Zwischenfälle, wir wurden raus gewunken und man wollte mal einen Blick in unser Auto werfen. Wir befürchteten schon alles auspacken und ausräumen zu müssen, aber nachdem ich dem skeptisch schauenden Grenzbeamten den dritten Schrank öffnete in dem fast nur Essensvorräte waren, war er scheinbar überzeugt das wir weder Drogen noch sonst was schmuggeln wollten, sondern einfach nur verfressene Reisende sind. 😉 Somit durften wir passieren und waren im nächsten und vorerst letzten Balkanland angekommen…

Dazu dann ganz bald mehr…

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Durch die Berge & Städte des Kosovo

Nach einem letzten Frühstück in Montenegro, am Fuße des Mount Hajla, ging es am 20. September weiter in unser nächstes Reiseziel: den Kosovo. Ein Land, von dem wir niemals dachten, dass es uns da mal hin verschlagen würde. Das Einzige was wir bislang mit dem Kosovo verbanden, waren die Bilder vom Krieg Ende der 90er Jahre. An Berge, wandern und moderne, aufstrebende Städte hatten wir bis dato eher nicht gedacht. Wir erwarteten eher einfache und ärmliche Verhältnisse, karge Landschaften und zurückhaltende Menschen. Selten lagen Erwartungen und Realität so weit auseinander.

Im Rugova Valley

Schon bei der Ankunft in Pec, der drittgrößten Stadt des Kosovo und quasi das Tor zum Rugova Valley, staunten wir nicht schlecht: natürlich ging es recht wuselig zu auf den Straßen, Verkehrsregeln werden auch im Kosovo eher flexibel ausgelegt, aber die Geschäfte, Shoppingmalls, Bars und Restaurants, die wir links und rechts sahen, waren total modern und sahen so gar nicht nach rückständigem Land aus. Ganz im Gegenteil. Auch die Straßen selbst waren größtenteils in recht gutem Zustand.

Wir steuerten zunächst eine Touri-Info an, um Infos zum Rugova Valley und Wanderungen zu erhalten. Wieder wurden wir positiv überrascht: alle Mitarbeiter sprachen sehr gut Englisch, es gab zahlreiche Infos und Kartenmaterial, sodass wir mit jeder Menge neuen Ideen und Plänen aus der Info raustraten. Dass die Karten dann doch nicht ganz so up-to-date und hilfreich waren, stellten wir erst ein paar Tage später fest, als wir den Mt. Hajla in Angriff nahmen…

Nach einem unschlagbar günstigen Mittagessen in der Stadt (6,30€ für jeweils 2 Portionen Fleisch, Salat, Brot und Cola), erledigten wir noch ein paar Einkäufe und Besorgungen, wobei wir – wieder überrascht – feststellten, dass es im Kosovo u. a. auch jede Menge Deutsche Produkte und Marken in den gut sortierten Supermärkten gab.

Mit vollen Vorräten ging es dann los ins Rugova Valley und in die Berge. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage war leider recht durchwachsen, somit stellten wir uns auf ein paar Tage in der „Wildnis“ ein.

Schon die Fahrt durch die Rugova Schlucht war spektakulär. Die (relativ gut geteerte) Straße schlängelt sich ca. 25 km durch die Schlucht, immer entlang am Oberlauf des Pecka Bistrica Flusses, den man dabei mehrfach überquert. Den ein oder anderen, unbeleuchteten und einspurigen Tunnel gab es auch, was die Sache gleich noch mal spannender machte.

Am Ende des Tals wurde es dann steil und wir fuhren einige mögliche Stellplätze an, bis wir schließlich unser Zuhause für die nächsten fünf Nächte fanden: eine kleine Lichtung im Wald, nahe des Dörfchens Kuqishte, abseits der Straße, auf ca. 1.450m Höhe, mit herrlichem Ausblick auf den Mt. Hajla und die umliegenden Berge.

Van mit Aussicht!

Spätestens hier merkten wir dann aber auch, dass der Sommer so langsam vorbei war. Kaum war die Sonne weg, hatten wir noch schattige 7-9 Grad. Da machten wir es uns doch lieber im Van gemütlich.

Der nächste Tag sollte wettertechnisch eher durchwachsen bleiben, aber zumindest war es trocken, somit machten wir uns auf zur ersten kleinen Wanderung, Kuqishte See auf ca. 1.950m Höhe. Direkt vom Van aus ging es steil den Berg hinauf, was sich bis zum See auch nicht änderte. Auf gerade mal 4,5 km hatten wir 500 Höhenmeter zu bewältigen.

Unterwegs trafen wir auf drei Jungs, die scheinbar auch auf dem Weg zum See waren und zwischendurch immer mal eine Pause einlegten, laut Musik hörten und dazu Brunftschreie von sich gaben (man kann es einfach nicht besser beschreiben). Vom Aussehen her waren die Drei „Modell Hobbygangster“. Wenn die mir in Frankfurt in der U-Bahn gegenübergesessen hätten, hätte ich Blickkontakt möglichst vermieden. Als wir vorbeiliefen, rief einer: „Hey, where are you from?“ Als wir „Germany“ antworteten kam zurück: „Cool, isch leb auch in Deutschland. Isch komm aus Berlin!“ Einer der Jungs war also zum Heimaturlaub im Kosovo. Und wie sich herausstellte, waren die drei auch absolut harmlos. Trotz Brunftgeschrei. 😉

Nach knapp zwei Stunden kamen wir am See an. Badewetter war natürlich immer noch keins, aber schön war es trotzdem:

Kuqishte See

Auch hier gab es wieder das obligatorische Wander-Käsebrot und dann traten wir den Rückweg an. Kaum waren wir zurück am Van, fing es in Strömen an zu regnen. Glück gehabt!

Das mit dem Regen setzte sich am nächsten Tag leider fort, sodass wir den Tag wieder im Van verbrachten und Admin-Kram erledigten. Der Mount Hajla musste also noch ein bisschen auf uns warten.

Der nächste Tag, Donnerstag, der 23. September, sollte wettertechnisch besser werden. Nach dem Frühstück begannen sich die Wolken etwas zu lüften und hier und da war etwas blauer Himmel zu erkennen. Was wir dann aber auch sahen: was auf 1.400m noch Regen war, war ab ca. 1.800m schon als Schnee runtergekommen. Einige Berge hatten weiße Spitzen. Da der Mt. Hajla mit 2.403m der höchste Berg im Umkreis ist, war also davon auszugehen, dass dort auch Schnee liegen würde. Schon ohne Schnee sollten es die letzten 1-2km zum Gipfel in sich haben, da es sehr steil und teilweise ausgesetzte Stellen geben sollte, somit ließen wir Vernunft walten und verschoben die Wanderung nochmals.

Noch einen Tag nur im Van wollten wir aber nicht verbringen, also verließen wir unser schönes Plätzchen erstmal und machten uns auf ins ca. 30km entfernte Decan, wo das christlich orthodoxe Visoki Decani Kloster steht, welches eine der schönsten Kirchen in Europa haben soll. Wir sind zwar sonst keine Kirchengänger, aber die Beschreibung machte uns dann doch neugierig.

Da der Kosovo Konflikt mit Serbien nach wie vor schwelt, wird dieses Kloster (wie alle anderen auch) rund um die Uhr vom KFOR (steht für: Kosovo Force – eine NATO-Mission zur Friedenssicherung) bewacht. Die 25 Mönche, die im Kloster leben, sind daher ziemlich abgeschnitten vom Rest der Bevölkerung. Wer das Kloster besuchen möchte, muss beim Wachposten seinen Perso hinterlegen. Dies taten wir dann auch und standen Minuten später in der wirklich wunderschönen, von oben bis unten mit biblischen Fresken verzierten Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Da das fotografieren in der Kirche verboten ist, gibt es nur einen geheimen Schnappschuss aus dem Inneren. 😉

Kirche des Dekani Klosters
Im Inneren der Kirche

Nach einigen Minuten kam einer der Mönche in die Kirche und sprach uns an. Er sprach perfektes Englisch und erklärte uns viel zu den Fresken, die alle noch original aus dem 14. Jahrhundert sind. Alle Bilder zeigen Szenen aus dem alten und neuen Testament. Wirklich beeindruckend. Der nette Mönch empfahl uns zum Schluss noch einen Abstecher in den Souvenirshop des Klosters zu machen, wo es Käse, Bier, Wein und Schnaps aus hauseigener Produktion gibt. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen… 😉

Danach legten wir noch einen kurzen Stopp in einem Supermarkt ein, wo uns wieder ein junger Mitarbeiter ansprach, diesmal in hervorragendem Deutsch. Auf die Frage, wo er so gut Deutsch gelernt habe, erzählte er uns, dass er es sich selbst beigebracht habe mit Hilfe des Fernsehens, weil er unbedingt mal nach Deutschland reisen will, um Berlin und Dortmund zu besuchen.

Als wir später an der Straße noch an einem öffentlich zugänglichen Wasserhahn unseren Wassertank befüllten, fuhr plötzlich der Besitzer des Grundstücks vor. Wir befürchteten erst das er wahrscheinlich nicht so begeistert ist, dass dort irgendwelche Touristen ungefragt sein Wasser „klauen“, aber er war ganz entspannt und begrüßte uns auf Deutsch und erklärte noch, dass wir hier gerade ganz hervorragendes Trinkwasser tankten. Er lebt eigentlich in Stuttgart und ist gerade auf Heimatbesuch im Kosovo. Als wir ihm für das Wasser ein paar Euros geben wollten lehnte er dankend ab und bot uns stattdessen noch einen Kaffee an. Den mussten wir leider ablehnen, da wir noch die Rückfahrt ins Rugova Valley vor uns hatten und es inzwischen schon später Nachmittag war. Kurz vor Sonnenuntergang schafften wir es wieder zurück auf unsere Lichtung.

Auf zum Mt. Hajla

Am nächsten Morgen wurden wir für das Warten belohnt: strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Vom Schnee auf den Bergen war nichts mehr zu sehen. Ideale Bedingungen für den Mt. Hajla. Nach dem Frühstück ging es direkt los zum Ausgangspunkt der Wanderung, in das Dörfchen Pepaj. Von da sind es nur knapp 6km bis zum Gipfel des 2.403m hohen Mt. Hajla. Aber wie so oft, ging es von Anfang an steil bergauf, 950hm lagen vor uns.

Laut unserer Wanderkarte sollte uns der Wanderweg Nr. 105 hoch zum Gipfel führen und nach Aussage des fachkundigen Mitarbeiters in der Touri-Info, von dem wir die Karte bekommen hatten, wurden die Wege erst vor kurzem neu markiert und seien nicht zu verfehlen. Als wir nach knapp 3km vor einem Abzweig standen, fanden wir dort auch neue Wegmarkierungen vor. Allerdings wichen die von unserer Wanderkarte und GPS Route ab und hatten auch komplett andere Nummern. Den Wanderweg 105 gab es nicht. Also folgten wir den neuen Schildern Richtung Mt. Hajla und liefen weiter steil bergauf, bis wir auf einem großen, freien Feld standen, wo die Markierungen einfach aufhörten und es mal wieder keinen Weg zu erkennen gab.

Wo geht’s hier zum Gipfel?

In der Ferne entdeckten wir dann aber doch einen Wegweiser, genau auf der anderen Seite des Hangs. Als wir dort ankamen, zeigte der Wegweiser geradewegs hoch auf den Mt. Hajla. Wir folgten also dem Pfeil und hofften, dass sich der Weg zu erkennen geben würde, sobald wir näherkommen. Aber weder ein Weg noch eine weitere Markierung tauchten auf. Es ging, wie schon zuletzt in Montenegro, einfach steil den Wiesenhang hinauf. Über Gras, Steine und Sträucher bahnten wir uns den wirklich extrem steilen Weg nach oben. Mal glaubten wir links oder auch rechts einen Pfad zu erkennen und liefen immer wieder im zick-zack, aber jedes Mal endete der vermeintliche Pfad einfach im Nichts. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt – Nicht!

Blick zurück auf unseren „Wanderweg“

Also kraxelten wir einfach weiter, bis wir den Kamm des Hajlas erreichten. Hier fingen dann plötzlich auch wieder die Markierungen an, obwohl der Weg von hier nun wirklich eindeutig war. Versteh einer die Wegmarkierungen der Kosovaren!

Auf dem Kamm des Mt. Hajla

Der Weg hatte es hier wirklich noch mal in sich, auch wenn es jetzt nicht mehr steil war. Dafür war der Pfad extrem schmal und an einigen Stellen ausgesetzt, links und rechts ging es steil die Wand runter. Außerdem wehte hier oben ein heftiger Wind, bei der ein oder anderen Böe ging ich in die Hocke, um nicht umzufliegen.
Aber wie so oft, hatte sich die Mühe wieder mal gelohnt. Die Aussicht vom Hajla war gigantisch. Auf der einen Seite lag Montenegro vor uns, auf der anderen der Kosovo. In den Bergen, die wir auf der Seite von Montenegro sehen konnten, hatten wir ein paar Tage zuvor noch übernachtet.  

Links Montenegro, rechts Kosovo

Spätestens nach der Mittagspause (Käsebrot, was sonst 😉), war die Stimmung auch wieder besser und wir machten uns auf zum Abstieg. Den steilen Hang wollten wir auf keinen Fall wieder runter klettern, stattdessen wählten wir einen Abstieg auf der anderen Seite des Hajlas, der weniger steil zu sein schien. Dieser war zu Beginn auch gut markiert, sodass wir den Weg ohne große Mühe fanden, auch wenn es teilweise durch dichte Büsche ging, die nicht danach aussahen, als ob der Weg oft genutzt wird.

Irgendwann war der erste steile Teil geschafft und wir kamen auf einer großen, weiten Wiesenfläche raus. Hier endeten die Markierungen und auch der erkennbare Weg mal wieder. Na super! Es war wohl Glück, dass wir (also eigentlich Christian) auf Anhieb den schmalen Pfad fanden, der sich später als der richtige Weg herausstellte. Irgendwann kamen wir wieder an der Kreuzung, mit den neuen Schildern raus. Ich allein, würde bis heute noch irgendwo dort rumirren. Von der bekannten Kreuzung aus, waren es dann noch 3km bis zurück zum Van in Pepaj, wo wir nach über 5,5 Stunden geschafft ankamen. Wandern im Kosovo ist definitiv ein Abenteuer!

Aus Mangel an Alternativen landeten wir wieder auf unserer schönen Lichtung im Rugova Valley, wo wir eine letzte Nacht verbrachten, bevor es am nächsten Morgen weiter ging. Nach so viel Natur und Landschaft war uns mal wieder nach Großstadt, daher steuerten wir Pristina an, die Hauptstadt des Kosovo. Und spätestens hier wird jedem klar, dass der Kosovo im Aufschwung ist.

Zurück in die Zivilisation

Schon die Anfahrt über die Autobahn mutete urban an. Links und rechts der gut ausgebauten Autobahn standen neue Shoppingmalls, große, moderne Bürotürme, Autohändler und Industriegebäude. In der Innenstadt erwartete uns eine bunte Mischung aus neu und alt. Wir parkten den Van etwas außerhalb an der interessant aussehenden Nationalbibliothek und bahnten uns zu Fuß den Weg ins Citycenter.

Nationalbibliothek

In der Fußgängerzone angekommen, staunten wir nicht schlecht. So viele Bars, Cafés und Restaurants auf einem Haufen und alle supermodern, man kam sich fast vor wie auf der Zeil, in Frankfurt. Allerdings musste man aufpassen, wo man hinläuft und dass man dabei nicht von einem Kind in einem Spielzeug-Elektroauto umgefahren wird. Das scheint hier nämlich der Hit zu sein. Entlang der gesamten Fußgängerzone konnte man sich diese Autos leihen. Die Kids fuhren damit kreuz und quer über die Straßen, während die Eltern in einem der Cafés saßen, oder auch hinter den Kleinen herjagten, um Unfälle zu vermeiden. 😉

In der Hoffnung etwas über die bewegte Geschichte des Kosovo zu erfahren, steuerten wir das Kosovo Museum an. Allerdings konnte man hier nur etwas lernen, wenn man albanisch spricht, da nichts auf Englisch erklärt wurde. Auch war das ganze doch schon etwas in die Jahre gekommen und recht lieblos ausgestellt. Dunkle Vitrinen, defekte Lampen und hauptsächlich Ton, Steine und Scherben. Alles was es zum Kosovokrieg und der Unabhängigkeitserklärung des Landes zu sehen gab, waren Waffen und Militärkleidung, die ehemalige Soldaten dem Museum gestiftet hatten.

Genauso schlau wie vorher verließen wir also das Museum, und schauten uns noch ein wenig in der Innenstadt um. Auf einem Markt erstanden wir noch einige Kleinigkeiten, bevor Christian sich mal wieder mutig in die Hände eines lokalen Barbers begab, der kaum englisch sprach, aber fleißig nickte, als Christian ihm ein Bild seiner Wunschfrisur zeigte. Wie immer, ging er dann doch mit dem Balkan-Standardhaarschnitt aus dem Laden, aber immerhin gab’s hier für die 4€, die Haarschnitt und Rasur kosteten, noch ordentlich Pomade ins Haar.

Da wir in der Stadt nicht übernachten wollten, zog es uns für die Nacht wieder etwas nach Außerhalb. In der Nähe eines Sees, fanden wir einen eher praktischen Platz für die Nacht, von wo aus es am nächsten Morgen direkt weiter ging nach Prizren, der zweitgrößten und (angeblich) schönsten Stadt des Kosovo.

Tatsächlich hat uns Prizren auch sehr gut gefallen.
Rund um die Sinan Pasha Moschee, und am gleichnamigen Fluss Prizren gelegen, erstreckt sich die schöne Altstadt, mit (wieder mal) jeder Menge netten Cafés, Bars und Restaurants, die auch zu scheinbar jeder Tages- und Nachtzeit immer gut besucht sind. Durch die Altstadt gelangt man nach einem ca. 15-minütigen Aufstieg, auf die Festung von Prizren, von wo aus man einen tollen Blick über die Stadt hat.

Prizren von oben

Bei einem leckeren Mittagessen, beschlossen wir noch zwei Tage länger im Kosovo zu bleiben und noch einen Ausflug in die Sharr Mountains zu machen. Besonders viele Infos konnten wir an der Touri Info mal wieder nicht bekommen, somit machten wir uns einfach auf den Weg in den südlichen Teil der Sharr Mountains, genauer gesagt in das Örtchen Brod.

In den Sharr Mountains

Auf dem Weg in diese abgelegene Ecke des Landes, konnte man auch sehen, dass sich der Kosovo im Aufschwung befindet. Die letzten 13km der Strecke in die Berge, waren eine einzige Baustelle. Die Straße wird gerade komplett neu ausgebaut, verbreitert und geteert. Dementsprechend langsam kamen wir voran, aber letztendlich schafften wir es noch bei Tageslicht bis nach Brod, was erstmal keinen schönen Eindruck machte. Das erste was wir sahen, waren die Unmengen an Müll, die sich vor allem im und rund um den Fluss ansammelten. Scheinbar funktioniert die Müllabfuhr, sofern es überhaupt eine gibt, an diesem Ende des Tales nicht. Auch der Ort selbst, entsprach eher dem Bild, das wir vorher vom Kosovo gehabt haben: Einöde und einfachste Verhältnisse.
In Brod selbst wollten wir aber sowieso nicht bleiben, uns zog es weiter bis in den Talschluss, welcher auch ein kleines Skigebiet ist. Es gibt genau ein Hotel und einen Sessellift, der im Sommer nicht in Betrieb ist. Die Kulisse war spektakulär, wenn man den auch hier allgegenwärtigen Müll mal ausblendet.

Unser Haus in den Sharr Mountains

Wir fanden ein schönes Plätzchen direkt am Fluss, wo wir uns für zwei Tage niederließen. Eigentlich hatten wir beschlossen, erstmal keine große Wanderung zu machen, da uns die letzten Tage aus Montenegro und natürlich auch die Hajla-Tour noch in den Knochen steckten, aber wie das immer so ist: am nächsten Tag war das Wetter so schön und wir wollten einfach wissen, wie das Tal von oben aussieht. Also schnürten wir doch wieder die Wanderschuhe, und machten uns zu Fuß auf zur Skilift-Station auf ca. 1.800m.

Von oben hatte man diesen grandiosen Ausblick auf das Gradski Tal:

Sharr Mountains

Nach dem Abstieg verbrachten wir den Rest des Tages rund um den Van und genossen das schöne Wetter, bevor es am nächsten Morgen weiter ging, mit dem Ziel Albanien. Allerdings hatten wir nicht mit dem kosovarischen „Berufsverkehr“ gerechnet. Ein Schafhirte war nämlich mit seiner Herde unterwegs und blockierte einfach mal die gesamte Straße

Rush-Hour im Kosovo 🙂

Nachdem sich der tierische Stau aufgelöst hatte, steuerten wir den Grenzübergang bei Kukes an. Hier mussten wir mal wieder kurz zittern – der Grenzbeamte wollte nämlich den grünen Versicherungsschein unseres Vans sehen. Den hatten wir aber leider in Deutschland vergessen. Zum Glück ließ er sich mit den Versicherungskärtchen davon überzogen, das wir eine gültige Versicherung für den Camper haben und ließ uns passieren. Somit kamen wir im neunten Land auf unserer Reise an.

Dazu dann demnächst mehr…

Kosovo_01
Unser Häuschen im Rugova Valley
Kosovo_02
Unser Häuschen im Rugova Valley - gleiche Lichtung, ohne Sicht. 😉
Kosovo_03
Wanderung zum Kuqishte See
Kosovo_04
Wanderung zum Kuqishte See
Kosovo_05
Der Kuqishte See
Kosovo_06
Der Kuqishte See
Kosovo_07
Der Kuqishte See
Kosovo_08
Der Kuqishte See
Kosovo_09
Der Kuqishte See
Kosovo_10
Der Kuqishte See
Kosovo_11
Wanderung zum Kuqishte See
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#homeiswhereyouparkit
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Irgendwo im Rugova Valley
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Küchenausblick, irgendwo im Rugova Valley
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Irgendwo im Rugova Valley
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Die Kirche des Visoki Decani Kloster
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In der Kirche des Visoki Decani Kloster
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Blick auf den Mt. Hajla (links)
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Startpunkt unserer Wanderung zum Mt. Hajla (Pepaj)
Kosovo_20
Wanderung zum Mt. Hajla
Kosovo_21
Wanderung zum Mt. Hajla - Weggabelung mit eindeutig verwirrender Beschilderung. 😉
Kosovo_22
Wanderung zum Mt. Hajla
Kosovo_23
Wanderung zum Mt. Hajla - wo ist hier der Weg?
Kosovo_24
Wanderung zum Mt. Hajla - wo ist hier der Weg?
Kosovo_25
Wanderung zum Mt. Hajla - Blick zurück auf unseren "Wanderweg"
Kosovo_26
Geschafft - erster Ausblick vom Kamm des Mt. Hajla, rüber nach Montenegro...
Kosovo_27
... und auf der anderen Seite nach Kosovo
Kosovo_28
Auf dem Kamm des Mt. Hajla - links Montenegro, rechts Kosovo
Kosovo_29
🙂
Kosovo_30
Kammweg/Grat des Mt. Hajla
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Montenegro II: Berge, Seen & Ausblicke

Weiter geht’s durch Montenegro!

Nach einem Frühstück mit Kloster-Blick ging es am 10. September morgens weiter in den Norden des Landes. Unser Ziel war der Durmitor Nationalpark. Der erste Stopp war das Örtchen Zabljak, am Crno Jezero, was soviel wie Black Lake, bzw. Schwarzer See bedeutet. Im dortigen Infozentrum versorgten wir uns zunächst mit Wanderkarten und da es noch früh am Tag war, ging es nach einer kurzen Mittagspause auch direkt los zur 3-Seen-Wanderung. Nach der Umrundung des Schwarzen Sees, gelangt man bei dieser Tour noch zum sogenannten Schlangensee (Zminje Jezero) und dem Barno-See (Barno Jezero).

Der Black Lake

Nach rund 12km und 2,5 Stunden Gehzeit waren wir zurück am Van. Insgesamt eine schöne Tour, aber doch mehr ein ausgedehnter Waldspaziergang als wirklich eine Wanderung. Für den nächsten Tag nahmen wir uns daher etwas alpineres vor.

Aber erstmal hieß es ein Zuhause für den Van finden. Unweit von Zabljak, innerhalb des Nationalparks, wurden wir an einem ausgedienten Sessellift fündig, wo wir uns für zwei Tage einrichteten.

Von diesem Platz aus starteten wir am nächsten Tag auch direkt unsere Wanderung auf den Berg „Crvena Greda“. Diese Tour konnte sich auch wirklich mal wieder Wanderung nennen. Fast von Anfang an ging es steil bergauf, zunächst durch einen Wald, dann schon bald über ein freies Feld und direkt am Fels entlang. Den flachen Gipfel des Crvena Greda immer im Blick. Außerdem hatte man auch immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die verschiedenen Seen im Nationalpark, welche je nach Lichteinfall, immer wieder in anderen Farben leuchteten.

Wanderung zum Crvena Greda

Nach knapp zwei Stunden Aufstieg und 650hm, kamen wir schließlich auf dem 2.175m hohen Gipfel an.

Ausblick vom Crvena Greda

Nach einer wohlverdienten Pause, mit Käsebrot und Aussicht, folgte dann der leidige Abstieg, bis wir gegen 14:30 Uhr wieder am Van ankamen. Der Tag war also noch jung.
Am Vortag hatten wir am Black Lake gesehen, dass an diesem Samstag ein Ultra-Ironman, der „Blacklake Xtreme Triathlon“ stattfand, mit Zieleinlauf am See. In der Hoffnung vielleicht den ein oder anderen Athleten zu sehen, schwangen wir uns also auf die Mountainbikes und fuhren runter zum See, wo wir uns in einer Bar erstmal ein Stück Kuchen gönnten. Von den Triathleten war aber noch nichts zu sehen, also ging es nach ein paar Besorgungen, wieder zurück zum Van, der, wie wir dann feststellten, zufälligerweise direkt an der Laufstrecke stand. So sahen wir doch noch ein paar der Ultra-Triathleten, die teilweise erst mit Einbruch der Dämmerung auf der Laufstrecke starteten.

Nach der zweiten Nacht am alten Sessellift, ging es am nächsten Tag weiter, Richtung Tara River Canyon. Der Tara Fluss schlängelt sich durch den Norden Montenegros. Der Canyon ist bis zu 1.300m tief und kann eigentlich nur vom Wasser aus so wirklich bestaunt werden. Da Rafting für mich aber nicht in Frage kommt, ging es für uns stattdessen zum Tara River Lookout. Wie so oft ging es über eine nur teilweise geteerte und mit Schlaglöchern versehene, schmale, steile Straße zum Start der kleinen Wanderung. Vom Parkplatz aus, sind es dann noch mal ca. 30 Minuten Aufstieg, zum Aussichtspunkt. Der Ausblick ist grandios, auch wenn der Canyon und der Fluss wirklich noch weit weg sind.

Tara River Canyon

Wir hatten immer noch nicht genug von den Bergen, somit steuerten wir als nächstes das Skigebiet rund um den 2.313m hohen Savin Kuk an. Der 2er-Sessellift der einen nach oben bringt, ist zum Glück auch im Sommer in Betrieb und startet auf einer Höhe von ca. 1.500m. Mit dem klapprigen Lift geht es also 800hm steil die Wand hoch… da kann einem schon mal etwas schwummrig werden.

Es wurde immer steiler…
Ui ui ui…

Oben angekommen, hatten wir dann diese Aussicht:

Ausblick vom Savin Kuk

Die Talfahrt war nicht weniger spektakulär und wir waren dann doch ganz froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. 😉
Da es mal wieder Zeit war ein paar Waschmaschinenladungen durchzujagen, suchten wir uns einen kleinen Campingplatz in der Gegend raus. Bevor wir im Camp „Eko Oaza-Tear of Europe“ ankamen, legten wir noch einen kurzen Fotostopp an der Tara Brücke ein, welche sich 150m über den Tara Fluss spannt und mal die größte Brücke ihrer Art in Europa war.

Tara River Bridge

Die nächsten zwei Tage und Nächte verbrachten wir entspannt auf dem schönen, kleinen Campingplatz, von dem aus man direkt runter zum Fluss spazieren konnte.

Danach ging es für uns weiter und auf in den nächsten Nationalpark, den Biogradska Gora. Hier stehen nicht die Berge im Mittelpunkt, sondern eher der Biogradsko Jezero (Biogradsko See) und vor allem der Wald drumherum. Dieser ist nämlich einer der letzten drei verbliebenen, unberührten Urwälder in Europa. Rund um den See führt ein knapp 4km langer Wanderweg durch den Wald, mit jeder Menge Infotafeln zu den verschiedenen Baumarten.

Biogradska Nationalpark

Das Beste kommt zum Schluß!

Nach der Seeumrundung ging es weiter und auf in den fünften und letzten Nationalpark von Montenegro, den Prokletije Nationalpark. Dieser Park grenzt an den Kosovo und Albanien und es gibt einige grenzüberschreitende Wanderungen. Wir hatten gelesen, dass die Berge dort gerne auch die „Dolomiten des Balkans“ genannt werden. Somit gab’s für uns kein Halten mehr und wir steuerten direkt das Grebaje-Tal im Park an. Auch hier durfte man direkt im Nationalpark campen und unser Stellplatz hätte mal wieder nicht spektakulärer sein können:

Unser Haus im Grebaje Valley

Wanderkarten und Informationen zu erhalten war, wie so oft in Montenegro, nicht so einfach. Kaum einer der Ranger oder Angestellten sprach Englisch, Wanderkarten gab es keine, nur dutzende Hinweisschilder, mit unaussprechlichen Namen und fragwürdigen Gehzeiten.

Irgendwie schaffte Christian es aber doch wieder eine Tour ausfindig zu machen und GPS-Daten runterzuladen. Wir nahmen uns die Tour zum Mt. Popadija vor, die eigentlich eine Drei-Gipfel-Tour ist. Der Mt. Popadija ist der erste Gipfel, den man in Angriff nimmt. Ohne so ganz genau zu wissen was uns erwarten würde, machten wir uns also am Morgen des 15. Septembers auf den Weg.
Wie so oft, ging es von Anfang an steil bergauf. Die ersten drei Kilometer waren recht zäh und langweilig, durch einen Wald. Aber nach einem Linksabzweig, tat sich plötzlich diese Landschaft vor uns auf:

Entlang der 3-Gipfel-Wanderung

Spätestens ab jetzt stieg dann auch die Motivation, auch wenn es stetig weiter steil bergauf ging, bis man fast klettern musste. Nach knapp 2,5 Stunden standen wir endlich auf dem Gipfel des Popadija (2.030m): zu unserer linken lag Albanien, rechts Montenegro, mit den Prokletije Bergen im Hintergrund.

Auf der Grenze zwischen Albanien & Montenegro

Unglaublich wie schön es dort war! Über den Kamm des Bergs ging es weiter, kurz bergab und dann wieder rauf, auf den zweiten Gipfel (Talijanka, mit 2.057m). Hier war man den Bergen noch näher und wir fühlten uns wirklich fast wie in den Dolomiten.

Ausblick auf die Prokletije Berge

Einfach überwältigend!
Da schmeckte das obligatorische Käsebrot gleich noch mal viel besser. 😉 Offiziell waren wir hier nun schon in Albanien. Der Abstieg erfolgte dann aber wieder auf montenegrinischer Seite. Die Ausblicke wurden besser und besser, bis wir schließlich zum dritten und letzten Gipfel, dem Volusnica auf 1.876m gelangten.

Dieser Ausblick ist kaum zu übertreffen!

Danach folgte der leidige Abstieg (ich hasse bergab laufen!) und nach insgesamt 6 Stunden, 11km und gut 1.000hm waren wir wieder zurück zu Hause und total happy diese Tour entdeckt und gemacht zu haben. Rückblickend war es nicht nur die schönste Tour in den Alpen des Balkans, sondern generell eine der schönsten und spektakulärsten Wanderungen, die wir je gemacht haben. Noch dazu hatten wir wieder mal echtes Glück mit dem Wetter.

Am nächsten Tag hingen nämlich die Wolken im Tal. Trotzdem wagten wir uns nach dem Frühstück raus und beschlossen, zumindest mal bis zum Talschluß zu laufen. Unterwegs fing es dann aber an zu regnen und Wegmarkierungen gab es plötzlich auch keine mehr. Irgendwann standen wir in dichtem Gestrüpp, links und rechts kein Weg mehr erkennbar. Also drehten wir um, versuchten noch einen anderen Weg, der aber ebenfalls irgendwann einfach endete. Wandern in Montenegro ist eben nicht das Gleiche wie z. B. im gut organisierten und ausgeschilderten Österreich. Dafür kam dann aber doch noch die Sonne kurz raus, sodass wir zumindest noch unser Käsebrot genießen konnten.

Im Grebaje Tal

Im Anschluß daran, ging es dann weiter und auf ins nächste Tal des Prokletije Nationalparks. Wir steuerten den Ort Vusanje an, von dem aus man an den Ropajansko See gelangt. Statt zu laufen, war es an der Zeit, mal wieder die Räder auszupacken. Der nur 6,5km lange Weg zum See wurde als gut zu fahrender Schotterweg beschrieben und auch für Mountainbike Anfänger geeignet. Naja… Schotterweg stimmte, der Rest eher nicht. Stellenweise kam man kaum vorwärts, der Weg war total ausgewaschen, manche Passagen waren so steil und felsig, dass man nur schiebend vorankam. Am See angekommen, fing es dann auch direkt an zu regnen, also ging es postwendend wieder zurück zum Van. Trotzdem mal wieder schön auf dem Fahrrad gesessen zu haben.

Da wir in Vusanje nichts Passendes für die Nacht fanden, fuhren wir noch weiter in den Ort Plav, welcher am gleichnamigen See liegt. Dort fanden wir einen schönen Stellplatz direkt an einem Steg. An einer Touri Info hatten wir vorab einige Infos zu Wanderungen und Radtouren in der Gegend rausgefunden und hofften, dass uns das Wetter am nächsten Tag wieder wohlgesonnener sein würde. Die Vorhersage blieb leider durchwachsen, aber der nächste Vormittag war zumindest trocken, sodass wir uns doch noch mal auf die Räder wagten und eine kleine Tour entlang des Plav Sees, bis in den Ort Gusinje machten.

Plav See
Unterwegs nach Gusinje

Am Nachmittag setzte der Regen ein, aber wir gaben die Hoffnung noch nicht auf und blieben eine weitere Nacht am See, in Plav, um doch noch eine Wanderung machen zu können. Aber auch der nächste Tag war nicht wandertauglich, stattdessen verbrachten wir die Zeit mit Erledigungen und arbeiteten am Blog.

Am 19.9. sah die Wettervorhersage dann endlich besser aus und wir machten uns auf den Weg zum Ausgangspunkt für die Wanderung zum Hridsko See. Diesmal scheiterte es aber an den Straßenverhältnissen. Die Straße war in so schlechtem Zustand, dass wir mit dem Van nur sehr langsam voran kamen und als die Straße dann immer schmaler, steiler und schlechter wurde, beschlossen wir es sein zu lassen. Sooo wichtig war uns die Tour dann doch nicht.

Stattdessen ging es weiter zum letzten Stopp in Montenegro, von wo aus wir dann in den Kosovo einreisen wollten: nach Rozaje, ganz im Nordosten von Montenegro. Nach einem kurzen Stadtbummel und Mittagessen, steuerten wir das Skigebiet von Rozaje an, am Fuße des Mount Hajla. Hier staunten wir nicht schlecht: statt der üblichen schlechten, schmalen Straße, ging hier eine brandneue und breit ausgebaute 2-spurige Straße hinauf, bis auf knapp 1.500m. Auch der Lift für das Skigebiet wird gerade erneuert. Wie wir später von einem Baustellen-Nachtwächter erfuhren, soll bis 2022 alles fertig sein, inkl. Hotels, Restaurants, etc. (nur als Tipp, falls schon jemand seinen Winterurlaub im nächsten Jahr plant ;)).

Nachdem es mit der Wanderung rund um Plav nicht geklappt hatte, wollten wir uns dann aber doch noch ein bisschen die Beine vertreten. Auf einer Wandertafel an unserem Parkplatz entdeckten wir einen Wander- und Radweg zu einem nahegelegenen Aussichtspunkt. Wir machten uns auf den Weg und standen nach ca. 1,5km mitten auf einer steilen Wiese. Vor uns ein Berg, auf dem der Aussichtspunkt sein soll. Ein Pfad oder Weg war nicht erkennbar, aber laut GPS waren wir genau auf dem Wanderweg. Also liefen wir einfach strack die Wiese hoch.

Auch weiter oben tat sich kein erkennbarer Weg auf und nur noch mal zur Erinnerung: dies ist auch ein offiziell ausgeschriebener Fahrradweg in Montenegro! 😀

Christian auf dem Wander- und Radweg! 🙂

Irgendwann kamen wir dann aber doch oben an und hatten einen tollen Ausblick auf den Mt. Hajla und die Umgebung.

Panorama vom Viewpoint aus

Wir ahnten da noch nicht, dass diese Tour die perfekte Übung und Einstimmung für unsere große Wanderung im Kosovo sein würde, bei der wir den Mt. Hajla dann doch noch (von der anderen Seite) bestiegen haben.

Nach einer letzten Nacht in den Bergen von Montenegro, ging es am nächsten Tag weiter ins nächste Reiseland, den Kosovo. Wieder so ein Land, bei dem man erstmal nur an Krieg und Armut denkt. Was wir jetzt schon mal sagen können: nie lagen Erwartungen und Realität so weit auseinander wie dort. Aber dazu erzählen wir dann im nächsten Blogpost mehr…

Nach den drei Wochen in Montenegro und besonders unserer Zeit in den Nationalparks und Bergen ist für uns klar: Montenegro ist eins der landschaftlich schönsten Länder das wir bis jetzt gemeinsam bereisen durften. Dieses kleine Land ist so vielfältig und abwechslungsreich – einfach Wahnsinn!
 
Das einzige große Manko: der Müll. Nirgendwo sonst in Europa haben wir bisher so viel Müll am Straßenrand gesehen. Es ist noch extremer als zum Beispiel in Bosnien Herzegowina, wo es auch schon recht viel war. Teilweise erschien es uns sogar noch schlimmer als in Mittelamerika oder Südostasien. Überall entdeckt man (illegale?) Müllkippen, die Leute werfen ihren Hausrat, ausgediente Möbel, Elektrogeräte, Autoreifen, etc. einfach irgendwo in den Graben. Es ist wirklich tragisch und überschattet das ganze Reiseerlebnis dann doch irgendwie. Bleibt nur zu hoffen, dass auch hier das Bewusstsein der Menschen dafür irgendwann einsetzen wird und sich die Situation verbessert. 

Aber wenn man es schafft das auszublenden, bleibt Montenegro für uns ein absolutes Highlight-Land in Europa, wie man an den zahlreichen Bildern in der Galerie sicher erkennen kann (Vorwarnung: wer keine Landschafts- und Bergbilder mag, kann die Bildergalerie auslassen. 😉)

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Auf dem Weg in den Durmitor Nationalpark
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Black Lake
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Black Lake mit dem Crvena Greda im Hintergrund
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Black Lake mit dem Crvena Greda im Hintergrund
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Schlangensee
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Barno See
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See-Selfie
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Watch for Wildlife
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Durmitor Nationalpark
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Unser Vorgarten mit Sessellift
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Unser Vorgarten mit Sessellift
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Morgenstimmung
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Unser Häuschen im Nationalpark
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Wanderung auf den Crvena Greda
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🙂
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Wanderung auf den Crvena Greda
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Wanderung auf den Crvena Greda
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Wanderung auf den Crvena Greda
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Wanderung auf den Crvena Greda. Die Farbe des Sees ändert sich je nach Lichteinstrahlung.
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So schön!
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Ausblick über den Durmitor Nationalpark
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Wanderung auf den Crvena Greda
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Wanderung auf den Crvena Greda
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Wanderung auf den Crvena Greda - Ausblick vom Gipfel
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Wanderung auf den Crvena Greda - Ausblick vom Gipfel

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Happy!
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Wanderung auf den Crvena Greda - Ausblick vom Gipfel

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Wanderung auf den Crvena Greda - Ausblick vom Gipfel

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Abstieg vom Crvena Greda. Wieder leuchtet der See in einer anderen Farbe.
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Abstieg vom Crvena Greda. Wieder leuchtet der See in einer anderen Farbe.
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