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Petsitting in Mexico City

Teil 11 unseres Roadtrips durch Mexiko

31. mai – 17. juni 2024

Zurück in Mexico City

Auf einen zweiten Besuch in der Megametropole Mexico City hatten wir uns schon lange gefreut. Die Stadt hat uns bei unserem ersten Besuch im Oktober mega-gut gefallen. Umso größer war die Freude, als wir ganz kurzfristig noch einen Housesitter-Auftrag ergattern konnten. Über die Plattform “Trusted Housesitter” suchen weltweit Tierbesitzer nach Menschen, welche auf ihre Haustiere und Häuser oder Wohnungen aufpassen, wenn sie selbst mal vereisen müssen.

So auch Jodi und ihr Partner Augustin, die Besitzer der beiden Mischlingshunde Luca und Coco, sowie der süßen Katze Tita.

Nach einem kurzen Telefonat waren wir uns einig das es mit uns und den Tieren gut passen könnte. Für uns war es wirklich ein 6er im Lotto: zwei Hunde und eine Katze, mitten in Condesa, einem der beliebtesten, angesagtesten und teuersten Viertel in Mexico City, welches uns schon beim ersten Besuch so gut gefallen hatte. Besonders die Art Deco Architektur aus den 20er Jahren hatte es uns hier angetan.

Condesa

Aber jetzt hieß es erstmal in die Stadt reinzukommen. Der Verkehr in der 22 Millionen Einwohnerstadt ist natürlich enorm und mitunter auch ziemlich wuselig. Außerdem gibt es Einfahrtbeschränkungen. An bestimmten Wochentagen dürfen nur Autos mit bestimmten Kennzeichenendungen in die City fahren. Das gilt auch für Ausländer und kann hohe Bußen zur Folge haben, wenn man es missachtet und erwischt wird. Also besorgten wir uns vorab online eine Touristen-Ausnahmebescheinigung, welche man 2x pro Jahr für jeweils 1 Woche beantragen kann. Ganz schön streng, diese Mexikaner!

Dann brauchten wir ja auch noch einen Stellplatz für den Van. Auch nicht so einfach! Aber auch hier hatten wir mal wieder riesiges Glück – wir fanden einen bewachten Parkplatz, wenige Gehminuten vom Apartment von Jodi und Augustin entfernt. Wir mussten den Parkwächter zwar etwas bequatschen, aber letztendlich willigte er ein uns noch aufzunehmen, obwohl der Parkplatz schon recht voll war. Preislich war die Sache auch voll OK. Wir bezahlten letztendlich für 16 Tage parken umgerechnet ca. 53€. Dafür kann man in Frankfurt wahrscheinlich nicht mal einen halben Tag parken. 😉 Bevor wir ins Apartment von Jodi und Augustin einzogen, durften wir sogar eine Nacht auf dem Parkplatz campen, was hier nicht gerade selbstverständlich ist.

Am 31. Mai fand dann aber die Übergabe statt und wir durften von da an für zwei Wochen eine riesige Luxuswohnung bewohnen.

Luca, Coco und Tita waren vom ersten Moment an mega zutraulich und lieb und auch als ihre Herrchen die Tür hinter sich schlossen, blieben sie ganz entspannt und nahmen uns sofort in die Familie auf.

So wurden wir nachts bewacht

Nachdem wir uns im Gästezimmer eingerichtet hatten, ging es dann los zur ersten Gassirunde in der Stadt. Die Wohnung lag direkt am sogenannten Hippodrom, eine ehemalige Rennbahnstrecke, die einen 2km Loop durch das Viertel macht. Die Fahrbahnen sind durch einen Fußgängerweg im Inneren getrennt, und dieser ist üppig begrünt, mit Palmen und Bäumen aller Art. Die ideale Spazier- und Joggingrunde.

Außerdem ist auch der Parque Mexico an den Ring angeschlossen. Es ist einer der vielen Parks mitten in der Stadt, die neben Teichen, Kinderspielplätzen und Outdoor-Gyms auch immer einen speziellen Abschnitt für Hunde haben. Einfach perfekt!

Zwei Wochen lang drehten wir also dreimal täglich hier unsere Runden, ließen die Hunde im Park flitzen und mit anderen Hunden toben und legten so an jedem Tag zwischen 7-12km zu Fuß zurück.

Luca stellte sich als der Sensible unter den drei Tieren heraus, der Arme hat ein paar Unverträglichkeiten und immer wieder mal Magenprobleme, die uns schon nach der ersten Nacht zum Tierarzt führten und dafür sorgten, dass ich schließlich nicht nur für uns, sondern auch für die Hunde kochte, da ihm das Spezialfutter nicht schmeckte. Das gehört dann eben auch zum Job eines Tiersitters. Aber auch Tierarztbesuche und Spezialkost machte Luca ohne Probleme mit, genauso wie die anschließende Antibiotika Kur, die er problemlos von uns annahm. Da waren wir von unserem Kater Sammy noch ganz andere Sachen gewöhnt.

Wenn wir uns nicht gerade mit den Tieren beschäftigten und durch den Park spazierten, verbrachten wir die Zeit entweder mit unseren Online-Jobs, oder natürlich in den anderen Vierteln der Stadt. Schließlich gab es noch ein paar Sachen die wir bei unserem ersten Besuch nicht gesehen hatten oder auch gerne noch mal machen wollten.

So zog es uns beispielsweise nochmal in den wunderschönen Palacio de Bellas Artes, wo wir noch mal das Museum besuchten und die Diego Rivera Murals bewunderten.

Diesmal besuchten wir aber auch das Ballett Folklorico, welches im Theatersaal des Palacios auftrat. Allein für diesen opulenten Saal lohnte sich der Besuch schon! Unzählige Darsteller zeigten hier tänzerisch die Geschichte des Landes. Es ging ziemlich bunt und turbulent zu.

Im Theatersaal des Palacios

Natürlich durften auch die Mexiko typischen Mariachis, sowie Lasso Künstler und Skelettfiguren nicht fehlen.

Ballett Folklorico
Mariachis

Ein wahrlich bunter Abend!

Wir verbrachten auch noch mal einen halben Tag im schönen Künstlerviertel Coyoacan, wo es unserer Meinung nach die besten Tacos der Stadt gibt.

Da wir diesmal auch das Skateboard im Gepäck hatten, zog es Christian natürlich in den größten Skatepark der Stadt, ebenfalls mitten in einem der vielen Parks gelegen. Die riesige Anlage zog sich über mehrere Ebenen, die man rollend, oder springend überwinden konnte.

Einfach genial!

Nicht ganz so genial war hingegen Christians Zahnarzt-Marathon. Die Entzündung aus Puebla ging trotz Antibiotika nicht richtig zurück, also suchte Christian den nächsten Zahnarzt auf. Ein Glücksgriff, wie sich herausstellen sollte. Eine supermoderne Praxis (7 Tage die Woche geöffnet) und ein sehr gewissenhafter und gründlicher Arzt, dessen Frau und Sprechstundenhilfe perfekt Englisch sprach.
Der Arzt fertigte weitere Röntgenaufnahmen und sogar einen 3D-Scan der Zähne an und fand dabei leider wenig Erfreuliches. Die Entzündung schien schon mehrere Jahre in Christians Kiefer zu wuchern und hatte leider schon den Kieferknochen angegriffen und partiell aufgelöst. Daher musste der Zahn rausoperiert werden, neue Knochenmasse „eingepflanzt“ und dann in einigen Monaten ein Implantat drauf. Keine besonders schöne Diagnose und schon gar kein angenehmer Eingriff. Leider zeigten die Aufnahmen, dass sich auf der anderen Kieferseite ganz ähnliches abspielte, aber noch nicht so weit fortgeschritten, zum Glück. Somit standen jetzt einige große Baustellen auf dem Plan.

Autsch! Das war mal ein Backenzahn + Krone.

Als erstes musste aber die akute Stelle behandelt werden, der Backenzahn rausoperiert und die neue Knochenmasse eingefüllt werden. Auf der anderen Seite waren eine Wurzelbehandlung und eine neue Krone fällig. Die restlichen Baustellen (ja, es gibt leider noch mehr), wurden erstmal hintenangestellt. Der ganze „Spaß“ muss ja auch bezahlt werden. Zahnbehandlungen sind in Mexiko zwar nicht ganz so teuer wie in Deutschland, aber dennoch waren wieder einige tausend Euro weg.

Mit all diesen Beschäftigungen gingen die 2 Wochen in Condesa dann doch schnell vorbei und wir waren fast ein bisschen traurig, als Jodi und Augustin schließlich wieder nach Hause kamen. Zum Dank luden die beiden uns noch in ein tolles Seafood-Restaurant ein, was ein richtig schöner Abschluss für unsere Zeit in der Stadt war. Wobei wir uns jetzt schon sicher sind, dass wir Ende des Jahres noch mal einen Abstecher in die Stadt machen werden.

Teotihuacan

Jetzt war es aber an der Zeit weiterzuziehen, auch wenn wir erst noch mal im Großraum Mexiko-Stadt blieben. Nur 45km außerhalb der Stadt liegt eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenstädten von Amerika. Bis heute weiß man nicht, wer sie erbaut hat. Es waren weder die Azteken, noch die Mayas.

Es waren aber die Azteken, welche die (schon damals) Ruinenstadt im 14. Jahrhundert bei ihrem Einzug ins mexikanische Hochland fanden. Aufgrund der schieren Größe und der beeindruckenden Stufenpyramiden, gaben sie der Stadt ihren heutigen Namen, der übersetzt so viel bedeuten soll wie: Wo man zu einem Gott wird.

Blick über Teotihuacan

Die „Stars“ der Stadt sind die Sonnen- und Mondpyramiden, die jeweils über 63m bzw. 48m hoch sind und bis vor der Pandemie auch bestiegen werden konnten. Heute ist dies leider nicht mehr möglich. Das Ganze wäre bei über 30 Grad aber auch zur schweißtreibenden Angelegenheit geworden. Immerhin befanden wir uns hier auch immer noch auf über 2.000m Höhe.

Mondpyramide
Sonnenpyramide

Aber nicht nur die Pyramiden waren beeindruckend, auch die unglaubliche Weite der Stadt und die vielen gut erhaltenen Fresken waren super eindrücklich.

Pyramidenfresken

An vielen Stellen konnte man den Restaurateur*innen bei der Arbeit über die Schulter schauen. Sicherlich wird denen die Arbeit nicht allzu bald ausgehen.

Restaurateur bei der Arbeit

Über 4 Stunden wanderten wir über die riesige Anlage und schlugen tapfer alle Souvenirverkäufer in die Flucht. Die meisten wollten uns Obsidian Steine andrehen, was tiefschwarzes Vulkangestein ist, durch das man aber die Sonne sehen kann. Aber natürlich gab es auch den üblichen Kitsch, bestehend aus Magneten, Schlüsselanhängern, Figürchen und sonstigen Ramsch, den wir nicht gebrauchen können.

Nachdem wir dann erstmal wieder genug alte Steine bestaunt hatten, ließen wir den Großraum Mexiko dann endgültig hinter uns und machten uns noch am Nachmittag auf in den Bundesstaat Hidalgo, wo wieder ein paar besondere Naturhighlights warteten…

Dazu dann demnächst mehr. 😊

« von 2 »
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