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Von Apulien bis Liguren – im Schnelldurchgang durch Italien

Nach 9 Stunden Überfahrt, kamen wir am 31. Januar Vormittags endlich in Bari an. Wir hatten diesmal Glück mit dem Wetter und dem Wind, vom Wellengang war kaum was zu spüren gewesen und wir konnten beide fast die ganze Nacht auf der Fähre schlafen. Dementsprechend waren wir einigermaßen ausgeruht und gespannt auf Süditalien, eine Ecke des Landes, die wir bisher noch nicht kannten.

Willkommen in Apulien!

Apulien empfing uns mit herrlichstem Frühlingswetter. Nach einer kurzen Mittagspause am Meer, ging es direkt noch weiter südlich auf dem Stiefelabsatz, in das Dörfchen Polignano a Mare. Wir schlenderten durch die Altstadt, mussten hier aber feststellen, dass der Ort noch im Winterschlaf war. Geschäfte und Restaurants waren geschlossen, aber das Wichtigste fanden wir dennoch: das erste Gelato dieser Italienreise.

Anne + Eis = Happy!

Dem Ort Polignano a Mare, ist übrigens der berühmte italienische Schlager „Volare (Nel Blu di Pinto di Blu)“ gewidmet, was man in der Fußgängerzone erkennen konnte. Somit war der Ohrwurm für den Rest des Tages auch gesetzt. 😉

Ohne über Los zu gehen (haha), ging es danach weiter nach Monopoli. Hier bot sich ein ähnliches Bild wie im Ort vorher: schöne Altstadt, aber noch total verwaist und im Winterschlaf.

Für die erste Nacht auf italienischem Boden, suchten wir uns einen schönen (wenn auch ziemlich vermüllten) Stellplatz am Meer, wo der nächste Tag leider stürmisch und verregnet begann. Ein Glück waren wir schon am Tag vorher angereist, sonst wäre die Nacht auf der Fähre sicher nicht so entspannt gewesen.

Da sich das Wetter den ganzen Tag über nicht besserte, verbrachten wir die meiste Zeit im Waschsalon und beim Einkaufen. Italienische Supermärkte sind mein persönliches Paradies, daher fand ich das gar nicht so schlimm. 😉

Nachmittags fanden wir dann ein schönes, sauberes und einigermaßen windstilles Plätzchen an einem Aussichtspunkt bei Caranna. Bei einem Spaziergang durch die Gegend, entdeckten wir auch schon die ersten Trulli Häuschen, die so typisch sind für diese Region.

Trulli Häuschen in Apulien

Der nächste Tag war wieder deutlich sonniger und wir setzten unsere Reise durch Apulien fort. Als nächstes schauten wir uns den Ort Locorotondo an, der, wie der Name schon erahnen lässt, aus einer rundförmig (rotondo) angelegten Altstadt besteht, die auf einem Hügel liegt.

Locorotondo

Auch hier zeigte sich, dass wir außerhalb der Saison reisen, die Altstadt war wie ausgestorben, bis auf die vielen kleinen Baustellen, die davon zeugten, dass hier alles für den Saisonstart vorbereitet wird. Schön war es trotzdem wieder.

Als nächstes landeten wir in Alberobello, der Ort, auf den ich mich am meisten gefreut hatte, da hier ganz viele von den süßen Trulli-Häusern stehen. Man kommt sich ein bisschen vor wie in einer Zwergenstadt (oder in Schlumpfhausen)

Trulli Häuschen in Alberobello

Unter jedem „Kegel“ verbirgt sich ein Zimmer, so kann man immer schon von außen erkennen, wie viele Räume ein Haus hat. Die Dächer wurden ohne Mörtel gebaut und so konstruiert, dass man durch das herausziehen von 1-2 Querbalken im Inneren, das komplette Dach zum Einstürzen bringen kann, was früher angeblich öfter genutzt wurde, wenn der Steuer-Eintreiber vor der Tür stand. Desto mehr Dächer ein Haus hatte, desto mehr musste man nämlich zahlen.

Hier war zumindest auch schon ein bisschen mehr Leben in den Gassen, auch wenn das sicherlich noch kein Vergleich zur Hochsaison war.

Nach dem ganzen Sightseeing landeten wir wieder am Meer, bei Torre Colimera. Hier begannen wir den folgenden Tag mit einer Joggingrunde und entdeckten dabei mal wieder Flamingos:

Flamingos

Als nächstes gab es wieder einen kulinarischen Stopp: wir fuhren nach Manduria und besuchten dort das Primitivo Museum, die Rebsorte, für die Apulien wohl am meisten bekannt ist. Natürlich mit anschließender Weinverkostung. Wir bekamen zunächst eine kleine Führung durch das Museum, welches in Räumen angelegt wurde, in denen der Wein früher gelagert wurde. Allerdings nicht in Fässern, Amphoren oder Flaschen, sondern in den Räumen selbst. Jeder Raum, war ein großer Weintank, der von oben befüllt und später wieder leergepumpt wurde. An der rötlich-braunen Farbe der Wände kann man das noch immer gut erkennen.

Heute kann man dort Utensilien und Gegenstände besichtigen, die früher von den Weinbauern genutzt wurden, angefangen von Mobiliar aus den Wohnhäusern und Werkstätten, bis hin zu Weinpressen, Pumpen und sonstigen Apparaturen.

Im Primitivo Museum

Am Nachmittag landeten wir schließlich in Lecce, eine der größten und angeblich schönsten Städte Apuliens. Vielleicht lag es auch hier am Winterschlaf, aber so richtig gepackt hat uns die Stadt nicht. Wir genehmigten uns einen Caffe Leccese, bestehend aus Espresso, Eiswürfeln und gesüßter Mandelmilch (köstlich!) und dann ging es auch schon wieder weiter.

Für den nächsten Tag nahmen wir uns mal wieder eine längere Radtour vor. Von Lecce aus ging es bis ans Meer nach San Focca. Vorbei an blühenden Frühlingswiesen, durch kleine, verwinkelte Altstädte, bis wir schließlich am Meer ankamen, wo wir uns natürlich frischen Fisch und Meeresfrüchte (und Eis!) genehmigt haben. Danach hieß es wieder zurückstrampeln. Abends hatten wir immerhin knapp 65km auf der Uhr stehen, was für den Saisonstart doch schon ganz ordentlich war. 😉

Radtour in Apulien

Am nächsten Tag verschlug es uns an den westlichen Teil des Stiefelabsatzes, nach Gallipolli. Hier hat es uns sehr gut gefallen, da von Winterschlaf nichts mehr zu spüren war. In der Altstadt herrschte reger Betrieb, was natürlich auch daran gelegen haben könnte, dass es ein sonniger Sonntagmittag war und es auch alle Einheimischen raus in die Straßen und Cafés zog.

In Gallipolli

Von Gallipolli zog es uns dann noch ganz in den Süden, nach Santa Maria die Leuca. Nachdem wir dort den Leuchtturm erklommen hatten, ging es aber auch direkt wieder weiter. Wir nahmen Kurs auf Otranto, die östlichste Stadt Italiens. Von dort aus, sind es nur knapp 80km bis rüber nach Albanien.
Die Nacht verbrachten wir auf halber Strecke, bevor es am nächsten Morgen weiter in die kleine Hafenstadt ging. Auch hier erwartete uns wieder eine schöne Altstadt und leckeres Gelato.

Auf dem Weg weiter nördlich, nahmen wir noch das Örtchen Ostuni mit. Der Ort wird auch die „weiße Stadt“ genannt. Der Name ist Programm:

In der Altstadt von Ostuni

Nahezu alle Häuser in der Altstadt sind weiß und man kann sich vermutlich ewig in den Gassen verlieren. Aber auch außerhalb der Altstadt gab es hier viele schöne Ecken. Definitiv ein Ort, in dem man es auch ein-zwei Tage länger aushalten könnte.

Als letzter Ort stand die Stadt Vieste noch auf unserer Apulien-Reisewunschliste. Die Stadt liegt an der „Stiefelhacke“ und war für mich ein weiteres Highlight unserer kleinen Apulien-Rundreise. Das ließ sich bei unserer Anreise noch nicht erahnen, es regnete nämlich in Strömen, sodass wir den Stadtbummel auf den nächsten Tag verschieben mussten. Allerdings fanden wir einen schönen und vor allem windgeschützten Platz direkt am Strand, so ließ sich auch der halbe Regentag gut aussitzen.

Der nächste Tag war wieder herrlich sonnig, sodass wir uns die Stadt in aller Ruhe anschauen konnten. Vorbei am Pizzomunno – einem besonders geformten Kalkfelsen, ging es rauf in die Altstadt, von der aus man immer wieder tolle Ausblicke auf die Küste hatte.

Der Pizzomunno in Vieste

Leider haben wir nur wenige Bilder vom verregneten Anreisetag. Alle meine Bilder ab Vieste, sowie die aus Frankreich, Monaco und der Costa Brava, sind dem Diebstahl meines Smartphones (später in Spanien) zum Opfer gefallen. Da rächt es sich, wenn man nicht jede Woche die Bilder auf den Rechner synchronisiert… ☹
Zumindest ein paar Eindrücke aus der Gegend findet man bei Bedarf jedoch auf unserem Instagram Profil, im Story Highlight Italien `22. Wir können hier leider nur ein paar wenige Screenshots einfügen:

Im Schweinsgalopp bis Ligurien

Nach einer Woche in Apulien, zog es uns nun weiter durch Italien. Nach einem Abstecher in Sorrento, wo ich ein weiteres Bild meines absoluten Lieblings-Italien-Fotografen Raffaele Celentano erstand und sogar das Glück hatte, ihn persönlich zu treffen, fuhren wir Richtung Toskana, nach Marina die Pietrasanta. Hier war ich 1999 auf Klassen-Abschlußfahrt – erkannte aber so gut wie nichts wieder. 😉 Stattdessen konnten wir hier die Surfer beobachten, die an dem ewig langen Strand die ein oder andere Welle ritten.

Surfer in Marina di Pietrasanta

Nach einer Zwischenübernachtung, irgendwo in der Toskana, nahmen wir am nächsten Tag Kurs auf Portofino, einen der berühmten bunten Örtchen rund um Cinque Terre, an der italienischen Riviera. Mit einem 6m Van kommt man hier allerdings nicht weit und Parkplätze findet man auch nicht so einfach. Im Vorort Rapallo wurden wir jedoch fündig und dieser ist fast genauso schön wie Portofino selbst. Nach einem schönen Nachmittag (und natürlich einem großen Gelato), ging es dann aber auch schon weiter in die Hauptstadt der Region Ligurien: nach Genua.

Hier hatten wir eigentlich keine großen Erwartungen, da man Genua ja hauptsächlich als Hafenstadt kennt. Aber weit gefehlt! Die Stadt hat uns total gut gefallen, endlich gab es mal wieder etwas mehr zu sehen als nur Altstadt. Außerdem hatte ich hier das BESTE EIS ever! Und ich weiß, wovon ich spreche! 😉

Von Genua aus tingelten wir noch etwas weiter durch Ligurien und machten u. a. auch einen Halt im Dörfchen Noli. Hier fanden wir einen Stellplatz hoch oben an einer Burg, von wo aus ein kleiner Wanderweg bis runter in den Ort und an den Strand ging. Hier konnten wir Sonntag morgens das typische italienische Dolce Vita beobachten. Der Ort hat uns letztendlich viel besser als die touristisch bekannteren Ziele wie Finale Ligure und San Remo gefallen, welche wir im Anschluß auch noch besucht haben. Umso trauriger bin ich, dass alle meine Bilder von hier futsch sind, abgesehen von der kleinen Auswahl auf unserem Insta-Profil und den Screenshots:

Das wir so rasch durch Ligurien durchgerauscht sind, lag zum einen daran, dass wir zu diesem Zeitpunkt der Reise beide etwas angeschlagen und erkältet waren. Zum Glück blieben die Coronatests negativ, dennoch hielten wir uns mit Aktivitäten und Touren entsprechend zurück.

Außerdem war es in ganz Ligurien echt schwierig einen Platz für den Van zu finden. Mit einem Fiat 500 wäre man hier wahrscheinlich besser bedient. 😉 Aber wir wollten ja sowieso weiter in den Westen von Europa. Somit hieß es nach knapp fünf Tagen in Ligurien erst mal wieder Abschied nehmen von Italien und La Dolce Vita und weiter ins nächste Land: Frankreich.

Dazu dann demnächst mehr…

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Spaziergang durch Gallipolli
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Ganz im Süden: Weg zum Leuchtturm von Santa Maria di Leuca
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Blick auf Santa Maria di Leuca
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Leuchtturm von Santa Maria di Leuca
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Spaziergang durch Otranto
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Spaziergang durch Otranto
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Spaziergang durch Otranto
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Spaziergang durch Otranto
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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.
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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.

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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.

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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.

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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.

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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.

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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.

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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.

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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.

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Altstadt von Ostuni, auch die Weiße Stadt genannt.

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Unser Haus am Meer
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Unser Vorgarten 😉
Italien_Due_81
Irgendwo in Apulien...
Italien_Due_82
Pizzomunno in Vieste - leider das einzige Bild was uns geblieben ist...
Italien_Due_83
Surfer in Marina di Pietrasanta
Italien_Due_84
Surfer in Marina di Pietrasanta
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